...nach 30 Jahren ein neuer Atomreaktor

nun, dem möchte ich vehement widersprechen!
Wenn ich als Chemiker mit einem Verfahren komme, das große
Mengen gitiger, sehr haltbarer Nebenprodukte erzeugt, die ich
aber nirgendwo deponieren kann, dann kriege ich eine Anlage
für diesen Prozess nie und nimmer genehmigt.

Das hängt ganz davon ab, was genau die Anlage leistet.

Solange die Frage der radioaktiven Abfälle nicht gelöst ist
(und die läßt sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht
befriedigend lösen) ist die Kernspaltung eine indisskutable
Art der Energiegewinnung.

Aha? Dafür wird sie erstaunlich rege genutzt. Dass Problem besteht nach wie vor in der Alternativlosigkeit der wir uns gegenüber sehen. Wenn du einen tollen Weg kennst die ganze Energie zu erzeugen, die wir Bewohner der Industrieländer Tag für Tag verpulvern bin ich sicher, dass so mancher bereit ist, die AKWs zu schliessen…

Dazu kommen dann noch so ‚Kleinigkeiten‘ wie die
Betriebsicherheit und die Möglichkeit diverse Nuklide zu
extrtahieren, mit denen man roßen Blödsinn machen kann.

Stichwort - schmutzige Bombe. Man muss allerdings sagen, dass dies bisher noch nie ein Problem war und wir betreiben schon ziemlich lange AKWs mit heute deutlich besseren Sicherheitsvorkehrungen als noch vor 20 Jahren.

Und die Kernfusion halte ich für genauso wahrscheinlich wie
ein perfekt arbeitendes Übersetzungsprogramm.

Dafür steckt die EU und diverse andere Organisationen aber ne Menge Geld rein. Ich hab zwar auch nen rer. nat. an meinem Doktortitel stehen, aber ich bin nicht genug Physiker um darüber zu urteilen, wie wahrscheinlich das ist. Eine Reihe von ziemlich schlauen Leuten scheinen es jedenfalls für wahrscheinlich zu halten. Stichwort: ITER.

Was mir nicht in die Birne will ist die Tatsache, daß es bei
diesen Nasen einen solchen Widerwillen gegen regenerative
Energien gibt.

Gibt es nicht. Allerdings sieht es derzeit nicht so aus, als könnten regenerative Energien unseren derzeitgen Energiebedarf decken.

Die halte ich mittel- bis langfristig, neben den Bemühungen
zur Rnergieeinsparung, als beste Alternative.

Langfristig. Da gebe ich dir recht. Aber bis dahin ist noch ein langer Weg. Extrem lang, wenn man den Physikern glauben darf.

An diesem Irrtum sind schon ganze Kulturen zugrunde gegangen.

Nenn. Mir. Eine.

z.B. die Osterinsel-Kultur

Dazu kommen dann noch so ‚Kleinigkeiten‘ wie die
Betriebsicherheit und die Möglichkeit diverse Nuklide zu
extrtahieren, mit denen man roßen Blödsinn machen kann.

Stichwort - schmutzige Bombe. Man muss allerdings sagen, dass
dies bisher noch nie ein Problem war und wir betreiben schon
ziemlich lange AKWs mit heute deutlich besseren
Sicherheitsvorkehrungen als noch vor 20 Jahren.

Das ist kein Grund, sich in Sicherheit zu wiegen. Bei Sarin hat es von der ersten Synthese bis zum ersten Terroranschlag 56 Jahre gedauert. Bei waffenfähigen Milzbranderregern waren es sogar 69 Jahre. Wenn das bei radioaktivem Material ähnlich lange dauert, dann gibt es keinen Grund zur Entwarnung.

Davon abgesehen bin ich gar nicht so sicher, dass es nicht schon versucht wurde. Wenn ein korrupter Ex-KGB-Agent, der schon in der Vergangenheit in den Schmuggel mit radioaktivem Material verwickelt war, Kontakte zu islamistischen Terroristen hatte und kurz vorher sogar selbst zum Islam übergetreten ist, plötzlich in Lonodon an einer riesigen Dosis radioaktivem Material stirbt, dann macht mich das schon etwas stutzig.

1 Like

Hallo,

Nur zusätzlich unnötiges Gefahrenpotential und Kosten.

mfg

nutzlos

An diesem Irrtum sind schon ganze Kulturen zugrunde gegangen.

Nenn. Mir. Eine.

z.B. die Osterinsel-Kultur

Nur das dort eben genau das Gegenteil von dem geschehen ist, was ich geschrieben habe - ich kann mich erinnern biologische Ressourcen explizit ausgenommen zu haben, mal ganz abgesehen davon, dass die Osterinselkultur wohl ein ziemlich extremer Sonderfall einer komplett isolierten Gesellschaft gewesen sein dürfte. Der Kern meiner Argumentation besteht in der Tatsache (keine Annahme wohlgemerkt!), dass es derzeit für uns kaum eine Ressource gibt die unersetzbar wäre.

Es gibt eine Reihe von Ressourcen, die in absehbarer Zeit knapper werden könnten, Öl und Kupfer um mal die dringlichsten zu nennen. Und? Was geschieht? Genau, man hat GTL und BTL-Technologien weiterentwickelt (gas-to-liquid, biomass-to-liquid), man erforscht alternative Motorenkonzepte etc. Man forscht an Kupferersatzstoffen und versucht neue Hochleistungskeramiken zu entwickeln um den Einsatz von Metallen zu verringern. Ressourcenknappheit ist Innovationsfördernd (naja, bei Braunkohle ist man vermutlich froh, dass der Mist endlich weg ist)!

Jede Phase der Menschheitsgeschichte hat ihre eigenen, für sie typischen Rohstoffe. Ein Römer, der die römischen Blei-Minen für die Zukunft seiner Kinder augespart hat, wäre heut sicherlich bitter enttäuscht. Und natürlich läßt sich sowas auch in die Zukunft prognostizieren.

Es bleibt dabei: Was Bodenschätze angeht, so gibt es keinen Bodenschatz der nicht ersetzbar wäre und nicht über kurz lang auch ersetzt wird. Wenn das Öl alle ist, ist das Öl eben alle. Wenn das Uran alle ist (steht allerdings nicht zu erwarten, Deutschland verfügt über große Uran-Vorkommen nur das deren Abbau politisch nicht gewollt ist), ist es eben auch alle. Zukünftige Generationen sind darüber längst hinweg.

An diesem Irrtum sind schon ganze Kulturen zugrunde gegangen.

Nenn. Mir. Eine.

z.B. die Osterinsel-Kultur

Nur das dort eben genau das Gegenteil von dem geschehen ist,
was ich geschrieben habe

Möglicherweise ist es das Gegenteil, von dem was Du gemeint hast.

ich kann mich erinnern biologische
Ressourcen explizit ausgenommen zu haben

Du hast „biologische Ressourcen im Sinne der Artenvielfalt“ ausgeschlossen. Auf der Osterinsel wurden aber keine Arten ausgerottet. Wenn Du diese Einschränkung jetzt aufheben willst, dann gehen Dir die Vergleichsmöglichkeit für Deine Theorie aus, weil alle Kulturen wegfallen, die hauptsächlich von biologische Ressourcen abhängen.

mal ganz abgesehen
davon, dass die Osterinselkultur wohl ein ziemlich extremer
Sonderfall einer komplett isolierten Gesellschaft gewesen sein
dürfte

Genau das trifft für die Menscheit zu. Sie ist nach allem, was wir heute wissen einzigartig und bis auf weiteres auf der Erde eingesperrt. Wenn uns hier eine essentielle Ressource ausgeht, dann ist der Ofen aus.

Der Kern meiner Argumentation besteht in der Tatsache
(keine Annahme wohlgemerkt!), dass es derzeit für uns kaum
eine Ressource gibt die unersetzbar wäre.

Mit dem „kaum“ ist die Argumentation auch schon hinfällig. Eine einzige könnte nämlich genügen, um uns das Genick zu brechen. Davon abgesehen genügt es nicht, wenn eine Ressource theoretisch ersetzbar ist. Die Substitution muss auch praktisch und mindestens so schnell realisierbar sein, wie uns die Ressource ausgeht. Beispielsweise könnte man mit heute verfügbaren Technologien theoretisch alle fossilen Kohlenstoffquellen ersetzen, aber praktisch ist das in absehbarer Zeit nicht möglich.