Nach Abi in UK studieren

Hallo,
wenn man mit einem hier in Deutschland bestandenem Abi im vereinigten Königreich studieren will, wie wird es dort gewertet?

Viel mehr die Frage, was willste in UK? Deutsche Unis sind doch viel besser, oder willst du mit durchschnittlicher Leistung einen 1+ Abschluß? Dann biste in UK richtig.

Aber wenn du was lernen willst, bleibe in Deutschland.

Hallo,
wenn man mit einem hier in Deutschland bestandenem Abi im
vereinigten Königreich studieren will, wie wird es dort
gewertet?

Viel mehr die Frage, was willste in UK? Deutsche Unis sind
doch viel besser,

Sagt, bitte, wer?
Und von welcher Fachrichtung reden wir überhaupt?

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Das gilt in der Lehre für fast alle Fächer. Wer das sagt? Bisher alle die ich zu dem Thema in den letzten 15 Jahren gehört habe und die sich damit auskennen. Und fast jeder, der sich mal unvoreingenommen damit befasst. Der Glaube an die „Eliteunis“ in UK und US sind ja vorallem Selbstmarketing der Unis.

Aber wer sagt denn was anderes?! Na zum Beispiel der Professor der auf Forschungsreise in Standfort war und dort sagten die Professoren (die Amerikaner selber):„Mensch schade, dass ihr euer gutes deutsches Diplom abschafft. Unsere Masterabsolventen taugen nichts für eine Promotion!“ (Orginal aus einer Chemievorlesung)

ALLE, wirklich ALLE Austauschstudenten die ich kenne. Seien es die Masterstudenten, mit Bachelor aus dem Ausland, die hier selbst beim Einführungskurs, der nur wiederholen sollte, vollkommen überfordert waren. Es gibt sogar Unis, die inoffiziell sogut wie keine ausländischen Bachelor mehr aufnehmen, weil sie die letzten Jahre gemerkt haben, dass die einfach mit dem Niveau an deutschen Masterprogrammen nicht mithalten können.

Studenten die ein Auslandssemester eingelegt haben. ALLE,ohne Ausnahme, egal welches Land, ob Spanien, England oder Italien, sagten: " Die Masterkurse waren da alle total easy. Nur Wiederholung vom Grundstudium."

Ich kenne Studenten die haben hier ihr Vordiplom mit 3,irgendwas gemacht, und haben in England ein zweijähriges Masterprogramm in einem Jahr mit sehr gut absolviert. Auf die Frage, ob es wohl hart war, kam die Antwort:" Neee, die Kurse sind zwar mehr an der Praxis orientiert als hier, aber total einfach. Wir waren jeden Abend feiern, weil wir Deutschen für die Kurse garnicht lernen brauchten, weil die so einfach waren."

Wir hatten einen Gastprofessor aus Arizona da. Er hielt eine Veranstaltung für Master, also orginal die Folien und alles, wie in Arizona im Masterprogramm. Das war nicht einmal das Nieau unseres Bachelorkurses zu dem Thema. Wir saßen drin und haben uns gegenseitig angeschaut, ob wir im falschen Film sind. Der Schnitt der Klausur war 1.4 oder so…

Z.B. wurde in der Veranstaltung eine Gleichung als schwierig erwähnt, mit dem Kommentar: Die wird ihnen aber in der Klausur gegeben werden, die müssen sie nicht kennen.
In unserem Bachelorkurs war es standard, dass sie hergeleitet und bewiesen wurde in einer Übung. Das war Klausurrelevant.

Dann habe ich mal am Lehrstuhl für Ökonometrie gearbeitet. Da suchten wir Übungsaufgaben für unsere Einführungsveranstaltung im Bachelor. Dabei fiel uns ein Buch in die Hand von einer renomierten Uni in den USA. Wir blätterten drin, aber die Aufgaben waren garnicht komplex genug für uns, und auch vom Niveau viel zu oberflächlich. Als wir mal schauten, was das für ein Buch war, lasen wir, dass dies das Ökonometriebuch zum fortgeschrittenen Masterkurs an der Uni war.

u.s.w

Wenn du es gut machen willst, studiere in Deutschland, mache ein Auslandssemester, da wirste nix lernen, aber macht sich gut im Lebenslauf, und besuche dann ein Doktorandenprogramm. Die Doktorandenprogramme sind im Ausland vergleichbar. Dort holen sie nämlich meist das alles nach was in Deutschland im Diplom/Master dran war. Und gehen darüber auch hinaus. Also die Doktorandenprogramme sind international vergleichbar.

Aber so ist die Struktur in US/UK, wer zahlt bekommt den Abschluß, und in UK/US sind die Unis teuer, so fordern die Studenten natürlich einen Abschluß, wenn sie soviel zahlen. Dafür schraubt man das Niveau entsprechend runter. Außerdem ist die Bachelorausbildung in diesen Ländern auch ein Ersatz für die Duale Berufsaubildung in Deutschland. Es gibt eine Reihe von „Studienabschlüssen“ die formal ein Bachelor sind, die letztlich vom Anspruch her unseren Berufschulen entsprechen.

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Vielleicht noch eine Ergänzung:

Es gibt natürlich auch ausländische gute Unis. Holland, Schweiz, Österreich z.B. haben durch aus gute Unis mit guter Lehre.

Ein weiterer Punkt:

In US/UK sind vorallem auch die Niveauunterschiede sehr sehr viel größer als in Deutschland. Es gibt in US eine Hand voll Unis die gute Forschungsbedingungen haben, und Top Doktorandenprogramme, wie MIT, Harvard, Berkeley. Aber von diesen oberen 10% der Unis mal abgesehen, geht es vom Niveau sehr sehr schnell bergab in diesen Ländern. Da kann man dann seinen Master in der Pampa machen, wo man hier teilweise im Abitur anspruchsvollere Aufgaben hat…

Das gilt in der Lehre für fast alle Fächer.

Auch für Physik?

Das gilt in der Lehre für fast alle Fächer.

Auch für Physik?

Vorallem für die Naturwissenschaften. Es gibt die Annekdote von Lothar Späth, als er mal in den 90er Jahren in China war. Mitten in der Provinz hielt der Bus der deutschen Delegation, man war mehrere hundert Kilometer von der nächsten Großstadt entfernt.

Plötzlich lud man ihn in die Grundschule ein, und die Kinder haben akzentfrei mehrere Lieder auf deutsch gesungen. Als er die Lehrerin fragte, wieson die Kinder Deutsch können, hier mitten im nichts, da antwortete diese:
" Na das ist unsere Elite. Die lernen alle deutsch, denn die wollen mal studieren. Und man weiß ja, das die besten Unis der Welt in Deutschland sind"

Noch heute sagen mir Freunde aus Russland, dass dort ein deutsches Diplom alle Türen öffnet. Selbst wenn du gerade so bestanden hast, kriegst du da jeden Job, weil die wissen, dass das deutsche DIPLOM (UNI) der beste Abschluß in einem MINT-Fach ist, den du haben kannst. Was meinsten du warum so viele Russen in Deutschland studieren?!

Was macht uns so gut?!

  1. Die Breite der Ausbildung. Durch ein enges curriculum am Anfang wird für eine solide Basis gesorgt.

  2. Die Tiefe. Die deutschen Universitäten bilden sehr gut aus. Die Tiefe der Ausbildung ist sehr gut.

  3. Die Fähgkeit des eigenen Denkens. Jeder der mal mit Chinesischen Absolventen zu tun hatte weiß, was ich meine. Die sind super fleißig, aber vollkommen unfähig zum selbständigen Denken. Wenn man einem chinesichen Ingenieur sagt: Erstelle mir einen Bauplan einer Brücke die 100m lang ist 30m breit und sie soll exact 30t tragen und aus Beton sein, dann hat der das über Nacht fertig.

Aber sagt du ihm ich brauche eine Brücke, die den Verkehr bewältigt, dann ist er nicht in der Lage das hinzubekommen. Weil er nicht gesagt bekommen, wir breit wie lang wie hoch die Brücke ist.

Hierbei spreche ich aber explizit für die deutschen staatlichen Universitäten. FH’s oder Privatunis sind ein anderes Thema, die haben ein ganz anderes (niedrigeres) Niveau. Schau dir einfach mal die Vorlesungsfolien und Aufgabenblätter an. Die sind oft ein Witz…

Ich habe schon öfter Nachhilfe gegeben bei Studenten verschiedenster Hochschulen, und leider bestätigt sich dies immer wieder.

Besser sind die ausländischen Hochschulen, wenn du forschen magst. Da haben sie oft ein besseres Forschungsklima und Austattung. Da ist es oft leichter an Geräte zu kommen, als bei uns. ABER, dafür ist der Druck deutlich höher. Wenn du da 2 Jahre keine Forschungsergebnisse lieferst, keine Spender organisiert hast etc. dann biste da auch schnell weg vom Fenster.

In Deutschland unterschreibste dann meist einen 4 Jahresvertrag für deine Promotion oder bist als Professor verbeamtet.

An Großinstituten, wie die der Max-Planck-Gesellschaft, oder Leibniz-Gesellschaft, da hast du in Deutschland aber auch Bedingungen auf TOP-Niveau!

lg

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Hallo,

wenn man mit einem hier in Deutschland bestandenem Abi im
vereinigten Königreich studieren will, wie wird es dort
gewertet?

„Gewertet“ wird es genauso wie hier. Die Universitäten in UK akzeptieren das Abitur. Allerdings nehmen die „guten“ nicht jeden.

Cheers, Felix (zwei Töchter an UK-Unis)

Hallo!

„Gewertet“ wird es genauso wie hier.

Das würd ich jetzt nicht unbedingt sagen.

Die Universitäten in UK
akzeptieren das Abitur. Allerdings nehmen die „guten“ nicht
jeden.

Ja, aber wenn man zu den guten will, dann muss man als Deutscher nicht so gut sein wie ein Brite (Oxford nimmt AAA oder A*AA, aber 1,5 und 13 Punkte in wichtigen Fächern).

LG, Sarah

Für Naturwissenschaften kann ich nicht mitreden. Aber es gibt auch andere Fakultäten.

Hallo,

„Gewertet“ wird es genauso wie hier.

Das würd ich jetzt nicht unbedingt sagen.

Die Universitäten in UK
akzeptieren das Abitur. Allerdings nehmen die „guten“ nicht
jeden.

Ja, aber wenn man zu den guten will, dann muss man als
Deutscher nicht so gut sein wie ein Brite (Oxford nimmt AAA
oder A*AA, aber 1,5 und 13 Punkte in wichtigen Fächern).

Dafür wird Oxford den Kandidaten vielleicht zu einem Interview einladen, und ihn, wenn das nicht gut läuft, gar nicht annehmen. Die Noten sind dann egal.

Cheers, Felix

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Chinesen kommen nur her, weil es das Studium kostenlos gibt. Das ist staatlich subventioniert vom steuerzahler. Doch auch das wird sich noch ändern.
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/hmt-leipzig…

Hallo!

Dafür wird Oxford den Kandidaten vielleicht zu einem Interview
einladen, und ihn, wenn das nicht gut läuft, gar nicht
annehmen. Die Noten sind dann egal.

Ne, sind sie eben nicht. Ich habe mehrere britische Schüler auf die A-Levels vorbereitet und viele haben sich in Oxbridge beworben. Natürlich sind die Noten wurscht, wenn man im Interview nicht gut ist. Aber im Endeffekt nehmen sie einen ja nur an, wenn die Noten stimmen. Und sie nehmen einen auch nicht, wenn man im Interview voll toll war und dann ein B rauskommt…

LG, Sarah