Hallo
(wer auch immer, ein Name wäre nicht schlecht, oder?)
es gibt zahlreiche Organisationen, die Voluntäre für Israel/Palästina suchen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man da im Internet nicht fündig werden kann.
Ich habe selber ein Behindertenheim in Beit Jala geleitet und wir haben immer Voluntärinnen gesucht. Allerdings solltest du dir über ein paar grundsätzliche Dinge im Klaren sein: Die meisten Organisationen wollen Leute, die mindestens ein Jahr bleiben. Das hat gute Gründe: Die Reisekosten sind hoch, die Zeit zum Einarbeiten und zum Erlernen der Sprache ist lang - und am Ende soll ja was dabei herauskommen. Für eine bloße Überbrückung bis zum nächsten Studienjahr eigenet sich ein solcher Aufenthalt nicht.
Wenn man sich aber darauf einlässt, dann kann das eine sehr prägende Lebenserfahrung werden, v.a. auch wenn man als junger Mensch ertsmals so richtig von zuhause weg und auf sich gestellt ist.
Empfehlen kann ich zwei Organisationen:
Lifegate - Tor zum Leben (findest du auch im Internet):
Die arbeiten mit körperbehinderten Jugendlichen, die aus den Dörfern der Westbank für ein oder zwei Jahre in eine Wohngruppe ziehen und eine Ausbildung absolvieren. Als Voluntär(in?)lebst man in der Wohngruppe und versorgt bzw. unterstützt die Bewohner: vom Kochen über Hausarbeit, Hilfe bei der Körperpflege, Spieleabende etc. alles dabei. Lifegate bietet einen Sprachkurs an und da man mit Palästinensern zusammen lebt, lernt man die Sprache ganz schnell. Zu meiner Zeit wohnten immer zwei Vollis in einer Wohngruppe, die sich die Arbeit aufteilten (Schichtdienst, freie Tage etc.). Außerdem ist Lifegate christlich geprägt (freikirchlich) und eng an die eveng. Erlöserkirche in Jerusalem angebunden. Es gibt auach Hauskreise und Gottesdienste und gerade die Erelöserkirche ist so DAS christliche Zentrum für alle Deutschen in der Umgebung. Lifegate hat auch sehr gut gezahlt - nicht übermäßig viel, aber mehr als alle anderen und man konnte damit sehr gut auch Urlaub machen und sich das Land anschauen. Selbstverständlich ist man auch krankenversichert. Lifegate arbeitet hauptsächlich mit deitschen Vollis.
Die zweite Einrichtung heißt JEMIMA und ist eine holländische Institution. Die sind auch freikirchlich orientiert. Jemima ist ein Haus für geistig Behinderte, die dort schon viele Jahre leben. Das Konzept ist nicht ganz unumstritten, da man dabei mehr die Kinder aus den Familien herausnimmt, als den Familien (und der Gesellschaft) beibringt, ihre Behinderten anzunehmen und zu versorgen. Jemima arbeitet hauptsächlich mit holländischen Vollis, aber es sind immer auch wieder viele aus anderen Ländern vor Ort. Zu meiner Zeit (ist schon ein paar Jahre her), waren die Arbeitsbedingungen recht hart: Das Taschengeld war nicht hoch, freie Tage gab es kaum. Das Ganze hatte ein wenig die Tendenz, sich nach innen abzuschließen, man fühlte sich eher in Holland als in Palästina. Wenn du eher ein unsicherer Typ bist, ist Jemima die bessere Wahl.
Beide Organsiationen findet du im Internet. Ansonsten mal fleißig googeln! Da gibt es noch zahlreiche andere!
Oder einfach mal die Erlöserkirchengemeinde anmailen: Die suchen erstens selber Vollis und zweitens haben (hatten) die eine Liste mit vielen Adressen in Palästina.
http://www.evangelisch-in-jerusalem.org/index.php
Wie auch immer: Die Idee ist super! Und lass dir ja nichts von Rentenlücke und sonstigem Unsinn einreden! Die Erfahrungen, die du dort sammeln kannst, werden dich dein Leben lang begleiten und sind mit Geld nicht aufzuwiegen!! Ich habe manche Vollis erlebt, die als unsichere Jugendliche kamen und als reife Erwachsnee gegangen sind!
Viele Grüße & viel Erfolg!
Gerd