Nach dem Tod neues Bewusstsein biochemisch möglich?

Hi,

sobald man tot ist, „zerfällt“ der Körper.

Bakterien machen sich über uns her, unser Zellen verwesen und zerfallen in Molekülverbindungen.

Frage: ist es möglich, dass diese Moleküle eines Tages in einem neuen Lebewesen
Verbindungen eingehen, so dass diese dann wieder ein Tier oder Mensch mit Bewusstsein werden könnten? (also keine Wiedergeburt mit der eigenen Seele bzw. im religiösen Sinne).

Was denkt Ihr darüber?

Grüße,

BABSI

Hallo,

Und bei anderen Lebewesen als uns Menschen von Bewußtsein zu
sprechen, halte ich auch für sehr gewagt.

Ich nicht.
Man kann das sogar bei manchen Vogelarten experimentell nachweisen, geschweige von Primaten.

Gruß
Bernd

Balázs

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Hallo TOO.

Ursprünglich wurden Planarien, die man durch Stromschläge, darauf getrimmt hatte, ins Licht zu flüchten, getrocknet, zermahlen und an andere Planarien verfüttert. Worauf die neuen dieses konträre Verhalten wesentlich schneller lernten.
Danach kamen dann die Ratten.

War damals eine kleine Sensation.

Die Sensation, als herauskam, dass das Ganze nicht nachstellbar und somit nur getürkt war, war nicht so groß.
Lernen durch Essen, ist leider nicht, wie sollte das auch gehen, wo soll die Information sitzen?

(Ansonsten würde ich mir ab und zu ein Pfund englische Vokabeln einverleiben.)

Gruß, Nemo.

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Hallo BABSI,

… ob ich nach meinem Tod nochmal ein eigenständiges tierisches oder gar menschliches Lebewesen werden kann…

Nein

… oder nur noch auf der Erde zerstückelt in Moleküle und Molekülverbindungen vorkomme, die dann Bausteine anderer Lebensformen sind.

Unabhängig von der Art Deiner „Bestattung“ (Feuerbestattung, Erdbestattung, fein verteilt in der Umgebung nach einem Terroranschlag, in den Mägen einer Gruppe Raubtiere) wird Dein Körper sich in seine Bestandteile auflösen. Die Grundbestandteile sind übrigens Atome, auch Moleküle bestehen aus Atomen.

Nehmen wir mal als Beispiel einen „natürlichen“ Ablauf:

Du bist alleine in einer afrikanischen Savanne unterwegs und unterschätzt die Gefährlichkeit eines Nilpferdes, welches Dir an Land begegnet. Das Nilpferd walzt Dich nieder, wodurch Dein Körper über einige Quadratmeter verteilt wird. Da Nilpferde Vegetarier sind, ist dieses Exemplar nicht weiter an Deeinem Fleisch interessiert und zieht ab.

Jetzt tritt die Gesundheitspolizei der Steppe in Aktion. Deine Körpermasse wird auf z.B. vier Hyänen, zwei Schakale, zwölf Geier, ca. sechzig kleinere Vögel und eine Unzahl von Schmeißfliegen, Würmern, Maden und Bakterien verteilt. Außerdem verflüchtigen sich eine Menge Flüssigkeit und aromatische Verbindungen direkt in die Umgebungsluft, d.h. Du „stinkst zum Himmel“.

Ok, das ist keine angenehme, aber durchaus realistische Vorstellung.

Jedenfalls werden alle beteiligten Lebewesen die Bestandteile Deines Körpers per Verdauung in ihre Grundstoffe (Atome) zerlegen, daraus wieder mit anderen Atomen, welche nicht Bestandteil Deines Körpers waren, neue Verbindungen (Moleküle) zusammensetzen und diese entweder in ihren Körper einbauen oder sie als Ausscheidungen in der Gegend verstreuen. Und da auch der Geier irgendwann seinen letzten Flügelschlag macht und die Hyäne zum letzten Mal lacht und dann den gleichen Prozessen wie vorher Du unterworfen ist, ist klar, dass die Bestandteile Deines Körpers immer weiter verteilt werden und dass keine Chance besteht, dass sie sich jemals wieder am gleichen Ort zusammenfinden.

Was ist wenn Teile von mir gegessen/gefressen, verarbeitet, verbaut werden und dann in eine neue Eizelle oder Samen gelangen, woraus dann ein neuer Mensch entsteht?

Was soll sein?

Die Homöopathen behaupten zwar, dass z.B. Wassermoleküle ein „Molekulargedächtnis“ haben, so dass sich z.B. in einem Sulfur-D30-Präparat, in dem es unwahrscheinlich ist, dass ein Wasserglas davon noch ein Molekül Sulfur (Schwefel) enthält, jedes Wassermolekül daran „erinnert“, schon mal mit einem Wassermolekül in Kontakt gekommen zu sein, das sich daran „erinnert“, schon mal mit einem Wassermolekül in Kontakt gekommen zu sein, das eines der ursprünglichen Sulfur-Atome gesehen hat. Die typische Erklärung von jemand, der in Erklärungsnot geraten ist, aber sicher sein kann, dass ihm seine Kundschaft jeden faulen Zauber glaubt, wenn er nur esoterisch verbrämt ist.

Wenn das wirklich wahr wäre, würde ich kein Wasser mehr trinken. Allein der Gedanke, womit einige dieser Moleküle in den letzten Hundert Jahren schon in Berührung gekommen sind - ekelhaft!

Gruß merimies

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Hallo BABSI,

Frage: ist es möglich, dass diese Moleküle eines Tages in
einem neuen Lebewesen
Verbindungen eingehen, so dass diese dann wieder ein Tier oder
Mensch mit Bewusstsein werden könnten? (also keine
Wiedergeburt mit der eigenen Seele bzw. im religiösen Sinne).

Das ist der normale Kreislauf der Natur!

Am Anfang war der Wasserstoff als einziges Element.
Die ersten Sonnen fusionierten daraus zuerst Helium und dann aus dem Helium den Kohlenstoff. So ein Stern explodiert dann auch mal und verteilt alles im Universum. Dort ballt es sich wieder zu Sternen zusammen, welche wiederum explodieren. Die letzt Explosion ist dann meist eine Super Novae, bei welcher alle Elemente die schwerer als Eisen sind entstehen.
Aus so einem Staub- und Gasgemisch entstand dann unser Sonnensystem.

Soweit bestehen wir aus der Asche längst vergangener Sterne.

Wie du richtig erkannt hast, werden die Moleküle deines Körpers, nach dem Tot, in einfachere zerlegt. Die Gasförmigen Anteile gehen dann in die Luft, wie z.B. das CO2, die anderen werden in den Boden eingetragen.

Pflanzen, Bodenbakterien und Pilze nehmen die Moleküle dann aus dem Boden auf und bauen ihren Körper damit auf. Die grünen Pflanzen nehmen zudem auch das CO2 aus der Luft auf zerlegen ihn und bauen aus dem Kohlenstoff und anderen Molekülen z.B. Zucker zusammen. Den für sie überflüssigen Sauerstoff lassen sie wieder in die Luft ab.

Wir und die Tiere essen dann die Pflanzen und Pilze, zerlegen deren Moleküle und gewinnen Energie durch die Verbrennung des Kohlenstoff mit dem Sauerstoff aus der Luft zu CO2.

Wäre noch anzumerken, dass im Universum reiner Sauerstoff gar nicht vor kommt, der ist immer nur gebunden vorhanden, z.B. mit Wasserstoff als Wasser oder mit Eisen als Rost.
Der Sauerstoff kam also erst nach der Aufbereitung der Pflanzen in unsere Atmosphäre. Dieser Sauerstoff wurde dann 200 Mio. Jahre lang von Sauriern eingeatmet und zu CO2 umgewandelt, welches die Pflanzen dann wieder …

Die Sauerstoffmoleküle, die du gerade einatmest, haben also schon einen weiten Weg hinter sich!

Mf Peter(TOO)

(Ansonsten würde ich mir ab und zu ein Pfund englische
Vokabeln einverleiben.)

Igitt! Wen wolltest du denn da verzehren? Einser-Schüler, Briten oder Amis? Outgesourcte Inder? Also meins wär das nicht.

Gruß

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Rein Mathematisch gesehen, trägt jeder Mensch einige Moleküle in sich, die einstmals zu Kleopatra gehörten. Diese Moleküle lassen sich natürlich nicht bestimmen, man kann also nicht sagen welches Molekül da dazu gehört. Aber allein aus dem Gesetz der Großen Anzahl von Molekülen die einst zu Kleopatra gehörten, ist es quasi zwingend, daß in jedem von uns, einige davon stecken.
Trotzdem hat niemand von uns das Bewusstsein von kleopatra erlangt.

Beim menschlichen Kannibalismus hat sich nur gezeigt, dass
über den Verzehr von Gehirn, die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
verbreitet werden kann.

aber nicht die informationen darüber. deshalb glaube ich das:

Da waren doch mal Experimente in den 80er Jahren.
Man hat Ratten etwas beigebracht und dann deren Gehirn an
andere Ratten verfüttert. Diese Ratten lernten dann das Selbe
schneller.

nicht, bis es mir jemand vorführt.

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Hallo Fragewurm,

Aber das Thema der Weitergabe epigenetischer Informationen ist
schon an sich sehr spekulativ. Auch gibt es bislang keinen
tatsächlichen Anhaltspunkt dafür, dass eine solche Weitergabe
auf anderem Wege als dem der klassischen Vererbung geschehen
könne. Der Verzehr bestimmter Körperteile besiegter Feinde
eben zu dem Zweck, sich deren (positive) geistige
Eigenschaften anzueignen, hat zwar eine lange Tradition bei
den Menschen. Es gibt m.W. jedoch keine Belege, dass in
dieser Hinsicht je ein Erfolg erzielt worden wäre.

Da waren doch mal Experimente in den 80er Jahren.
Man hat Ratten etwas beigebracht und dann deren Gehirn an andere Ratten verfüttert. Diese Ratten lernten dann das Selbe schneller.

Beim menschlichen Kannibalismus hat sich nur gezeigt, dass über den Verzehr von Gehirn, die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit verbreitet werden kann.

MfG Peter(TOO)

Hallo BABSI,

vielen Dank für diese umfangreiche Darstellung.

Jetzt würde mich natürlich interessieren,
ob ich nach meinem Tod nochmal ein eigenständiges tierisches
oder gar menschliches Lebewesen werden kann oder nur noch auf
der Erde zerstückelt in Moleküle und Molekül-
verbindungen vorkomme, die dann Bausteine anderer Lebensformen
sind.

Das Ganze funktioniert wie Lego-Steine.

Wenn du ein Auto aus Lego baust, speilt es keine Rolle ob du vorher mit einem Stein eine Burg oder ein Flugzeug gebaut hattest. Das Lego-Auto fährt genau gleich.

MfG Peter(TOO)

Hallo Barbara.

Was ist wenn Teile von mir gegessen/gefressen, verarbeitet,
verbaut werden und dann in eine neue Eizelle oder Samen
gelangen, woraus dann ein neuer Mensch entsteht?

Na was denn wohl?:smile:
Entzündet sich, dann simbalabim dein altes Bewusstsein mit allem Drum Und Dran?
Und wenn, dann welche und wann und wie oft? Der Vorgang lauft doch seit der Ewigkeit kontinuierlich ab. Kein einziges Atom in deinem heutigen Körper ist das selbe wie vor zwei Jahren.
Zu deiner Wunsch würden aber etwas mehr Info. nötig sein als was paar Moleküle so tragen. Meinst du das nicht?

LG,
BABSI

Balázs

Hi,

die Kirchenvertreter sagen bei diesen Anlässen immer:

„Aus Staub bist du geboren und zu Staub wirst du werden“. „Asche zu Asche und Staub zu Staub“.

Mag jetzt banal klingen - da haben die endlich mal recht.

Das ist der Kreislauf. Stichwort Entropie. Alles strebt den Zustand der höchsten Unordnung an.

Dennoch wird durch Zufuhr von Energie wieder ein Ganzes. Sogar ein Lebewesen mit eigenen Gedanken.

Gruß vom Raben

Hallo,

natürlich können die Moleküle in irgendwelchen Lebewesen wieder verbaut werden. Aber mit Bewußtsein hat das nichts zu tun.
Das ist etwa so, als wenn die Ziegelsteine einer Kriegs-Ruine in irgendwelchen Neubauten verwendet wurden. Da weiß auch kein Ziegelstein mehr, dass er früher mal ein Geschäftshaus war.
Und bei anderen Lebewesen als uns Menschen von Bewußtsein zu sprechen, halte ich auch für sehr gewagt.

Gruß
Bernd

Missverständnis
Hi ihr,

danke für all eure Antworten, aber ich glaube, ich wurde von einigen missverstanden.

Ich meinte nicht die Wiederherstellung „meiner selbst“, auch nicht „MEINES“ Bewusststein, sondern allgemein die Frage, ob man wieder ein tierisches/menschliches Lebewesen mit EINEM Bewusstsein werden kann.

Trotzdem danke, ich finde die Diskussionen und Meinungen sehr interessant :smile:

Liebe Grüße
BABSI

Und bei anderen Lebewesen als uns Menschen von Bewußtsein zu
sprechen, halte ich auch für sehr gewagt.

Ich nicht.
Man kann das sogar bei manchen Vogelarten experimentell
nachweisen, geschweige von Primaten.

wollen wir nicht erstmal definieren, bevor wir nachweisen?

wollen wir nicht erstmal definieren, bevor wir nachweisen?

Sicher würde das gut tun. Vor allem dann, bevor man das einem schnell abspricht.
Sonst die das prüften und weiterhin das tun mit ausgeklügelten Methoden haben schon auch ihre eigene Gedanken darüber gemacht.
Die haben eine Liste von Merkmalen zusammengetragen danach sie urteilen.

Bewusstsein nicht im Sinne von ‚Ich-Bewusstsein‘
Hi,

ich meine damit alle tierischen Lebewesen, unabhängig davon ob Sie ihrer selbst bewusst sind.

LG, BABSI

Hallo Peter,

vielen Dank für diese umfangreiche Darstellung.

Jetzt würde mich natürlich interessieren,
ob ich nach meinem Tod nochmal ein eigenständiges tierisches oder gar menschliches Lebewesen werden kann oder nur noch auf der Erde zerstückelt in Moleküle und Molekül-
verbindungen vorkomme, die dann Bausteine anderer Lebensformen sind.

Was ist wenn Teile von mir gegessen/gefressen, verarbeitet, verbaut werden und dann in eine neue Eizelle oder Samen gelangen, woraus dann ein neuer Mensch entsteht?

LG,
BABSI

Was ist wenn Teile von mir gegessen/gefressen, verarbeitet,

verbaut werden und dann in eine neue Eizelle oder Samen
gelangen, woraus dann ein neuer Mensch entsteht?

Hi,

ohne jetzt hier Aufklärung betreiben zu wollen,

in Dir ruht, oder arbeitet momentan wahrscheinlich ein Atom Deiner Oma, aber auch
eines Deines ehemaligen Nachbarn Krause, wahrscheinlich auch eines
von Adenauer, Hitler oder Erhard.

Um Dich weiter zu vererben, musst Du schon Samen und Eizellen, also Erbgut
„spenden“, und nicht Atome.

Ciao

in Dir ruht, oder arbeitet momentan wahrscheinlich ein Atom
Deiner Oma, aber auch
eines Deines ehemaligen Nachbarn Krause, wahrscheinlich auch
eines
von Adenauer, Hitler oder Erhard.

Bezogen auf die Frage ist das völlig irrelevant. Denn einzelne Atome oder Moleküle tragen keine Erbinformation in sich. Wenn ein Mensch aber verzehrt wird, nimmt der Verzehrende intakte Erbinformation auf, und es ist zumindest vorstellbar, dass er diese Erbinformation in sein eigenes Erbgut einbaut. Auf diese Weise könnten epigenetisch bestimmte Charakterzüge oder Erfahrungen weitergegeben werden.

Aber das Thema der Weitergabe epigenetischer Informationen ist schon an sich sehr spekulativ. Auch gibt es bislang keinen tatsächlichen Anhaltspunkt dafür, dass eine solche Weitergabe auf anderem Wege als dem der klassischen Vererbung geschehen könne. Der Verzehr bestimmter Körperteile besiegter Feinde eben zu dem Zweck, sich deren (positive) geistige Eigenschaften anzueignen, hat zwar eine lange Tradition bei den Menschen. Es gibt m.W. jedoch keine Belege, dass in dieser Hinsicht je ein Erfolg erzielt worden wäre.

Gruß