Hallo Namensvetter !
mich beschäftigt schon seid längerem die Frage was ich nach
meiner Ausbildung machen soll! Ausbilder raten mir mich
Weiterzubilden da auf dem Arbeitsmarkt die Chancen für normale
Facharbeiter nicht sehr groß sind und ich natürlich auch einen
gewissen Marktwert erreichen möchte!
Gute Idee, kann ich nur unterstützen - sowohl, dass Du Dir Gedanken darüber machst, als auch der Rat der Ausbilder.
Ich arbeite selbst als Ingenieur in der Automobilzulieferbranche. Die Erfahrung zeigt, dass immer weniger Leute in der Fertigung benötigt werden. Gründe dafür sind die Verlagerung ins Ausland (ok, einige kommen auch wieder zurück, aber z.B. 30 - 40 % Lohnvorteil Österreich gegenüber Deutschland sind für uns schon gefährlich), aber auch die fortschreitende Rationalisierung.
Dagegen wird die Produktlebensdauer immer kürzer, weil immer schneller neue Produkte entwickelt werden. Daher benötigt man immer mehr Leute in der Konstruktion, in der Arbeitsvorbereitung, im Verkauf, im Einkauf usw. Dazu verwendet man dann Techniker bzw. Ingenieure.
Ich bin inzwischen 23 Jahre alt, bin im 2 Lehrjahr, habe Bund
hinter mir, die 11 des Gymnasiums, wobei ich ein Jahre
wiederholen mußte, dann schaute ich ob die Informationstechnik
in der Berufsschule was für mich ist,doch ich habe die Schule
nach einem halben Jahr verlassen um eine einschlägige
Ausbildung zu beginnen als Mechatroniker.
Ich würde mal sagen, Du warst auf der Suche nach Deinem Weg.
Das Berufsfeld
eignet sich hervorragend für mich und ich bin sehr
zufrieden,werde auch um ein halbes Jahr verkürzen!Doch was
kommt danach???
Den Du mit dieser Ausbildung bzw. Fachrichtung gefunden hast.
Das was mir sorgen bereitet ist mein Alter!!!
Ich kenne auch viele Leute, die haben mit Mitte 20 erst das Abitur gemacht und waren mit Anfang 30 dann fertig mit dem Studieren. Beim Blick auf den Lebenslauf wurden diese sofort zum Gespräch eingeladen. Begründund: wer nachträglich den steilen Weg nach oben meistert, hat mehr Durchhaltevermögen als der klassische Abiturient mit 19 Jahren und anschließendem Eltern-finanzierten Studium.
Ich möchte
unbedingt noch eine Zusatzqualifikation erwerben, entweder als
Techniker oder Ingenieur(Fachhochschule)im Bereich
Mechatronik!
Wie bereits gesagt, der Bedarf ist absolut da !!! Ich hatte z.B. 1 Jahr lang 2 Stellen offen, die ich erst jetzt besetzen konne (mehr in Richtung Wirtschaftsingenieur).
Das ist übrigens noch mein ergänzender Rat: Technik ist sehr wichtig, aber kaufmännische Grundkenntnisse sollte auch ein Techniker / Ingenieur haben. Falls Du also nicht allzusehr in Richtung Konstruktion gehen willst, würde ich mir auch noch einen Wirtschaftsingenieurs-Studiengang anschauen (geht mit viel Technik und wenig BWL oder auch viel BWL und wenig Technik - je nach Vertiefung).
Doch wenn ich nach meiner Ausbildung ein Studium
beginne was 4 Jahre dauert an einer FH in Regelstudienzeit bin
ich ca.28 -29 Jahre alt!!!
Statt FH geht auch BA. Vorteile: mehr Praxis (wobei Du dann schon früher in die Fachabteilungen kommst, denn die Basisausbildung hast Du), durch einen Arbeitgeber finanziert und dauert nur 3 Jahre. Nachteil: Fachhochschulreife reicht nicht, es muß das fachgebundene Abitur sein (dauert 2 statt 1 Jahr). Würde Dir aber auch dazu raten, denn Studenten mit FH-Reife tun sich in Mathe und allem, was damit zusammenhängt, extrem schwer. BA ist der FH gleichgestellt.
Da verliere ich doch jeglichen
Marktwert für die Unternehmen in diesem Alter oder???
Nein, wenn Du die Lehre als Praxiserfahrung einbringen kannst (z.B. bei der Arbeitsvorbereitung, dann nicht).
Gibts ne
Möglichkeit gleichzeitig in dem Bereich zu arbeiten wenn man
studiert,habe dann ja schon ne Ausbildung,doch welches
Unternehmen macht sowas mit???Gibts Chancen in der Hinsicht???
Wie bereits gesagt: BA-Studium oder als Werksstudent.
Oder wie sieht es mit einem Titel zum Techniker in der
Mechatronik aus? Würde sich das besser eignen weil man es auch
Teilzeit machen kann und so auch normal arbeiten gehen kann?
Ausbildungen in Teilzeit erfordern massives Durchhaltevermögen und die Noten sind dann meistens nicht so berauschend. Grundsätzlich ist auch Techniker möglich, die Bezahlung ist jedoch geringer (bei entsprechenden Leistungen gibt’s dann nach einigen Jahren nicht unbedingt einen Unterschied zum Ingenieur mehr).
Ist mein Alter echt ein Problem, mein Gott,ich konnte mich
halt nicht richtig entscheiden und wilde Jahre gehabt!!!
Wie bereits gesagt: eigentlich nicht unbedingt. Manchmal ist es besser, erst lange zu brauchen, bis man weiss, was man will. Du solltest das Ziel aber konsequent verfolgen.
Bin ich überhaubt Qualifiziert an einer Fachhochschule zu
studieren, da ich nur ein FOR+Q habe, abgeschlossene
Berufsausbildung mit Berufsschule wenn ich fertig bin, 11 des
Gymnasiums und halbes Jahr Berufsschule
Informationstechnik!?!?!
Kommt auf das Bundesland drauf an. Normalerweise benötigst Du die Fachhochschulreife, die manchmal bereits in Verbindung mit der Berufsausbildung gemacht werden kann. Statt dieser 1 + 4,5 = 5,5 Jahre - Kombination (FH-Reife + FH-Studium) rate ich aber eher zur fachgebundenen Hochschulreife + BA-Studium = 2 + 3 = 5 Jahre, denn Du tust Dich aufgrund der sicheren Mathekenntnisse wesentlich leichter im Studium und kannst von den 3 Jahren BA immerhin 1,5 Jahre in der Praxis nachweisen.
Es würde mich sehr freuen wenn Ihr meine umfangreiche Frage
beantwortet und mir hilft, ich weiß echt nicht weiter!!!
Ich würde mich an Deiner Stelle auf jeden Fall nochmal bei der Berufsberatung informieren und bei den entsprechenden Schulen / BA / FH usw. Infos einholen (Aufnahmebedingungen, Fächer usw.)
Grüsse
Sven