Hallo!
Es gibt keinen Betondeckel, das System liegt unter
Gehwegplatten „verborgen“ die zur Garage führen und die man
aufnehmen musste…
Sowas macht man nicht. Eine Kläranlage gleich welcher Art muß zugänglich sein. Weiter unten las ich, der Schacht ist gemauert. Dann braucht man gar nicht lange zu diskutieren, die Anlage ist komplett zu erneuern oder falls es eine Kanalisation seitens der Gemeinde gibt, wird es Anschlußzwang geben. Aber auch dann solltest Du Dich bei der Gemeinde/dem Landratsamt/der unteren Wasserbehörde informieren, wie mit Regenwasser aus der Dachentwässerung umzugehen ist. Wo es die örtlichen Verhältnisse zulassen, muß Regenwasser i. d. R. auf dem eigenen Grundstück in einer Sickeranlage ins Erdreich gebracht werden. Sieh zu, daß die Versickerung nicht zu nah am Haus geschieht.
Wenn die alte 3-Kammer-Kläranlage ohnehin stillgelegt werden muß, mach nicht nur den Deckel drauf. Der alte gemauerte Schacht muß verfüllt werden, andernfalls bricht er irgendwann ein. Die alte Rohrleitung ins Haus läßt man auch nicht einfach in der Wand. Raus damit, das Loch zumauern und bei der Gelegenheit kannst Du gleich nachsehen, in welchem Zustand die Feuchtigkeitssperren Deines Kriechkellers sind. Auch wenn er nicht benutzbar ist, sollte das Gemäuer trocken sein. Immerhin steht das ganze Haus darauf, das sich mit nassen Füssen nicht wirtschaftlich beheizen läßt, schimmelanfällig und dem Wohlbefinden abträglich ist.
Falls Du eine eigene neue Kläranlage bauen mußt, sind nur noch Anlagen mit „biologischer Klärung“ zulässig. Das bedeutet, daß nach mechanischer Vorklärung eine Sauerstoffanreicherung stattfindet, damit sich Bakterien wohl fühlen, die aus dem Abwasser verrieselungsfähiges Wasser machen. Falls es die Grundstücksgröße zuläßt, würde ich über eine Pflanzenkläranlage nachdenken. Das ist nichts weiter als ein bepflanzter, vertikal vom Abwasser durchströmter Kiesfilter. Richtig angelegt ist die Klärwirkung allen anderen Methoden mindestens ebenbürtig, zudem preisgünstiger und mit weniger technischem Aufwand verbunden. Man braucht nur eine einzige Pumpe (unter bestimmten Voraussetzungen gehts sogar ganz ohne Elektrik), die je nach Abwassermenge in größeren Abständen nur kurzzeitig in Betrieb ist. Als kritisch wird von manchen Leuten die gleichmäßige Beschickung des Kiesfilters mit dem vorgeklärten Abwasser eingeschätzt. Aber ich kenne einen Ing. seeehr gut, der in einem lichten Moment eine sogar zum Patent angemeldete (fast schon beschämend simple) Idee hatte, mit der sich die Probleme gleichmäßiger Verteilung vorgeklärten Wassers bis hin zu ungleichmäßiger Setzung der Kiesfilteroberfläche aus der Welt schaffen lassen. Kurz: Pflanzenkläranlagen lassen sich in jeder Größe problemlos und dauerhaft betreiben.
Gruß
Wolfgang