Nach Umzug unglücklich - wie weiter?

Wir (45, 50 und 8) sind vor 1,5 Jahren umgezogen, da mein Partner am neuen Ort schon länger eine Stelle innehatte und nicht mehr wöchentlich zu uns pendeln wollte (was ich grundsätzlich ja verstehen kann, bei rund 400km). Wir wollten Landleben ausprobieren, von der Gegend war ich aber von Anfang an nicht überzeugt. Mittlerweile wissen wir, dass Landleben nichts für uns ist. Allerdings kommt für mich auch die Region generell nicht in Frage: Wir wohnten vorher im bergigen und bewegten uns viel in der Natur. Das ist jetzt nicht mehr so und mir fehlt das. Fazit: Ich bin am neuen Ort sehr unglücklich und unzufrieden. Ich habe für meinen Partner alles aufgegeben: Einen guten Job, in dem ich mehr als zufrieden war, und eine Region, in der ich mich wohlfühlte. Jetzt ist nichts mehr so, wie es mal war, unser Alltag ist anders, unser Freizeitverhalten, die Beziehung zum Kind ist problematisch geworden (wobei ich nicht weiss, ob das am Umzug liegt) und ich fühle mich einsam und zerrissen. Aber wie weiter? Mein Partner ist grundsätzlich nicht ganz so unzufrieden, seine Bemühungen um einen neuen Job halten sich in Grenzen und pendeln will er nicht mehr als 45 Minuten pro Weg. Unsere Diskussionen über konkrete Massnahmen laufen ins Leere. Wie weit kann und darf ich gehen? Soll ich auf Risiko gehen und mit meinem Sohn wieder umziehen und damit ein komplettes Zerwürfnis mit meinem Partner in Kauf nehmen? Mein Partner ist für meinen Sohn ein Vater geworden. Die Auswirkungen auf das Kind beschäftigen mich am meisten. Die Auswirkungen auf mich kann ich nicht wirklich abschätzen - wir sind seit rund 5 Jahren zusammen, aber diese Krise und das Gefühl mich auf meinen Partner nicht verlassen zu können, zermürben mich und stellen für mich den Wert der Partnerschaft in Frage. Andererseits hatten wir mehrheitlich gute Zeiten, allerdings nur, wenn es keine Probleme gab. Wir führen eine Schönwetter-Beziehung.

Wenn Umzug, wohin? An den alten Ort müsste ich nicht unbedingt, aber wie soll ich mich dann entscheiden? Wichtig wäre mir, dass mein Kind zur Ruhe kommt und der neue Ort eine Endgültigkeit hat. Wer kann mir raten?

Hallo,
wie geht es denn deinem Sohn in der "neuen " Umgebung? Hat er sich eingelebt, Freunde gefunden, vielleicht sogar neue Hobbies entdeckt? Oder trauert er eher seiner alten Schule/Freunden/Vereinen nach?
Wie würde er denn zu einem erneuten Umzug stehen?
Hier geht es nicht nur darum, wie du dich fühlst, hier sind 2 weitere Menschen betroffen, von denen einer minderjährig ist.
Natürlich ist es für dich schwierig, dich einzugewöhnen wenn du im Geiste eigentlich schon wieder weg gezogen bist. Als Mutter solltest du aber versuchen das Beste für dein Kind zu sehen. Jeder neue Umzug entwurzelt ihn mehr. Deshalb die Frage: Hast du ernsthaft versucht dich einzugewöhnen, hast mal was neues ausprobiert, bist auf Nachbarn/Kollegen zugegangen?
Wenn ja, dann kann ich nur raten das Thema mit der ganzen Familie zu diskutieren. Jeder sollte seinen Standpunkt vorbringen und dann wird nach einer gemeinsamen Lösung gesucht.
Alles Gute!

Hallo

Hier steht in diesem Falle das Landleben also im Widerspruch zur Natur. Das spricht nun wirklich gegen das Landleben.

Ich würde erstmal die von Aurel bereits gestellte Frage bzgl. Sohn (Freunde und andere Aktivitäten am Ort?) beantworten, zu diesem Zweck auch den Sohn befragen, und falls da nichts besonderes ist. mich erkundigen, wo man vielleicht in der neuen Gegend ein besseres Wohnumfeld finden kann. Da wird es doch auch großere Orte oder gar Städte geben. Und vielleicht gibt es da auch eine Gegend, in der die Natur schön (wenn auch nicht bergig) ist. Also z. B. einen Wald oder eine Heide. Wenn ringsum nur Felder sind, das ist natürlich nicht so schön und übrigens wohl oft auch ungesund, wegen der vielen Insektizide.

Viele Grüße

Danke für Ihre umfassende Rückmeldung. Ich war der Meinung, dass in meinem Post deutlich wird, dass mir das Wohl des Kindes am wichtigsten ist. Trotzdem ist mein Wohl ebenbürtig, denn sonst kann ich meinem Sohn keine ausgeglichene Mutter sein. Natürlich achte ich darauf, was mein Sohn sagt. Allerdings ist er erst 8 und zudem entwicklungsverzögert. Seine Aussagen sind sehr ambivalent, sein Verhalten ebenso. Von daher kann ich nur mutmassen, Diskussionen können wir mit ihm generell nicht führen. Für mich ist definitiv klar, dass ich hier nicht dauerhaft leben werde, darum ist es für mich umso wichtiger, im Sinne meines Sohnes bald einen Entscheid zu fällen.

Danke für Ihre Rückmeldung. Klingt widersprüchlich, ist es in Wahrheit aber nicht. Wir haben immer in der Stadt gewohnt, haben uns in der Freizeit fast ausschliesslich in der Natur aufgehalten und sind wandern gegangen.

Die Auskunft meines Sohnes ist sehr ambivalent und nicht wirklich relevant. Er ist erst 8 und zudem entwicklungsverzögert. Wichtig ist ein stabiles und ausgeglichens Umfeld, Freunde findet er in dem Alter überall, Hobbys können in dem Alter auch überall ausgeführt werden. Ja, er hat hier Freunde, sagt aber öfter, er will wieder zurück. Aber wie gesagt, seine Aussagen sind sehr vage.

Dann ist es doch eigentlich schon entschieden?

Ich würde dann aber in das gleiche Stadtviertel zurückziehen wie vorher, dann kennt sich dein Sohn direkt wieder aus.

Für einen Jugendlichen ist es übrigens sehr schrecklich, auf dem Lande zu wohnen. Und dein Sohn ist ja bald Jugendlicher.

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Hi!

Bei zwei Punkten bin ich hellhörig geworden:

Das hört sich nicht gerade gut an.
Dein Kind hat also offenbar Probleme, die du aber gar nicht konkretisieren kannst.

Und das willst du einfach so hinnehmen?

Wäre es nicht Zeit für einen Kinderpsychologen, der ihm hilft, sich zumindest artikulieren zu können?

Ich habe den Eindruck, dass du vielmehr mit deinen eigenen Problemen beschäftigt bist, als dass du ausreichend auf ihn eingehen könntest. Deshalb denke ich, du solltest dir professionelle Hilfe holen - egal, zu was du dich entscheidest.

Alles Gute
wünscht
Diva

Wieso bemüht Dein Partner sich um einen neuen Job? Wieso willst Du nicht an Deinen alten Ort zurück? Für mich klingt das nicht nach „für meinen Partner alles aufgeben“, sondern „ich weiss nicht wohin“.

Wenn Du nirgends zuhause bist, dann bleib dort, wo Du (jetzt seit 1,5 Jahren) bist. Oder gibt es eine Heimat, wo Du zuhause wärest?

Mein Sohn ist seit Jahren in Behandlung. Das hat mit meiner Frage hier selbst aber nichts zu tun, bzw. reicht der Platz hier nicht für die Komplexität. Mir ist klar, dass sich unsere Problematik im Forum nicht umfassend erläutern lässt bzw. viel Raum für Missverständnisse entstehen können.

Danke für den Kommentar. Vielleicht war ich missverständlich - wir sind umgezogen, weil mein Partner nicht mehr pendeln wollte. Wir haben aber vorher abgemacht, das „aus Land ziehen“ als Experiment zu betrachten, weil wir beide nicht beurteilen konnten, ob diese Lebensform wirklich zu uns passt. Sie passt eben nicht, jetzt geht es darum, einen neuen Ort zu finden oder meinetwegen auch wieder an den alten zu gehen, allerdings muss sich mein Partner dazu um einen Job bemühen, was er nicht wirklich macht.

Ich habe alles aufgegeben und bin der Meinung, er ist jetzt am Zug, Kompromisse zu machen.

Ist das so, ja?

Für uns ist sein Wohlbefinden relevant - er ist lediglich in seiner Entwicklung nicht weit genug, solche Fragen zu begreifen und beantworten zu können. Im Gegenteil verunsichern wir ihn mit solchen Fragen.

Das hört sich nicht nach einem guten Start an.
Hat Du einen neuen, befriedigenden Job in der neuen Heimat?

Und nat. wirst Du auch an deinen Sohn denken und ihm das Beste wünschen. Möglich, dass das bei Achtjährigen nicht immer das ist, was Achtjährige wollen, aber wenn Ihr beide dort dauerhaft unzufrieden seid, ist das keine gute Lösung.

Gruß und eine gute Lösung, Paran

Danke, Paran. Nein, leider klappt es mit dem Job nicht so wie erhofft. Ich hoffe sehr, dass wir eine gute Lösung finden, die allen gerecht wird.

Hallo @use,

naja, was hast Du denn tatsächlich für Auswahlmöglichkeiten?
Es hört sich für mich so an, also würdest Du gerne mit Deinem Partner zusammenbleiben -wobei Dein Partner meint, er möchte nicht weiter als 45 Minuten einfache Strecke zur Arbeit pendeln.

Was gibt es denn in Deinen Augen für akzeptable Wohnmöglichkeiten, die in diesem Umkreis seiner Arbeitsstelle liegen? Und befindet sich dort in der Nähe eine Grundschule für Deinen Sohn?
Ich denke, erst wenn Du ausgeschlossen hast, dass Du mit diesen Vorgaben einen guten Ort zum Wohnen gefunden hast, kann man weiter sehen. Denn dann stellt sich die Frage, welche neuen Kompromisse jeder von euch einzugehen bereit ist, um die Beziehung zu erhalten.

Viele Grüße
Stefanie

Das klingt auf jeden halb so besorgniserregend wie ich jetzt vermutet habe, das scheint ja so zu sein und ihr kennt ihn eben am besten, es sind halt wichtige Fragen die aber eine ganze Familie betreffen und auch deren Umfeld, da muss alles gut abgewägt sein und nicht voll von falschen hoffnungen, das ist halt nicht gut, aber die entscheidung kann euch keine abnehmen.