Nach welchem Prinzip entscheidet Aristoteles über Gut oder Böse?

Die Frage steht im Prinzip schon oben. Was tut Aristoteles um herauszufinden, ob eine Handlung moralisch gut ist oder eben nicht? Nach was richtet er sich dabei? Wie geht er vor?

Hi SweetSugar2,

wofür brauchst du die Antwort? Und vor allem, wie tief brauchst du die Antwort?

So spontan, kann ich dir die Grundlage der Antwort geben. Für Aristoteles ist die Ethik (also die Entscheidung über Gutes und Schlechtes Handeln) eine Frage des guten Lebens. Also Gut ist, was ein gutes Leben hervorbringt. Böse ist, was dies nicht tut.

Für eine genauere Antwort müsste ich wissen, wie genau, du es brauchst!

Grüße
To

Die Frage steht im Prinzip schon oben. Was tut Aristoteles um
herauszufinden, ob eine Handlung moralisch gut ist oder eben
nicht? Nach was richtet er sich dabei? Wie geht er vor?

Hallo SweetSugar2,

Als Ausgangspunkt deiner Recherche empfehle ich:

http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Gute#Aristoteles

Grüße und viel Erfolg!

Theodoric

Die Frage steht im Prinzip schon oben. Was tut Aristoteles um
herauszufinden, ob eine Handlung moralisch gut ist oder eben
nicht? Nach was richtet er sich dabei? Wie geht er vor?

Ich brauche die Antwort für den Oberstufenunterricht Ethik. Die genaue Frage lautet, nach welchem Prinzip er eine Handlung beurteilte und ihre Tugendhaftigkeit feststellte. Wir haben das Thema angeschnitten, aber eine antwort auf diese frage ist mir trotzdem nicht eingefallen. Ich dachte, Aristoteles meinte, dass das das Gute ist, was man am besten kann. Aber das ist ja nicht die Antwort auf die Frage. Deshalb frage ich hier. Also so ausführlich sollte es nicht sein. Nur drei Sätze oder so sollte ich schon darüber sagen können.

Liebe Grüße

Etwas ist gut, wenn es - unmittelbar oder zumindest mittelbar - dem höchsten Ziel des menschlichen Lebens (und damit seinem Wesen) entspricht.

Leider kann ich dazu nichts sagen, da ich Aristoteles bisher nicht im Original gelesen habe.

brauche noch bis zum Woende Zeit, da ich grad mit einer Termin-Arbeit beauftragt bin. Erstmal soviel, daß Aristoteles weniger dem Ideal des Guten, als mehr dem praktischen Handeln verpflichtet ist. In dieser Richtung muß dann auch das Kriterium der Handlung gesucht werden.

Die Frage steht im Prinzip schon oben. Was tut Aristoteles um
herauszufinden, ob eine Handlung moralisch gut ist oder eben
nicht? Nach was richtet er sich dabei? Wie geht er vor?

Hallo

Die Frage steht im Prinzip schon oben. Was tut Aristoteles um
herauszufinden, ob eine Handlung moralisch gut ist oder eben
nicht? Nach was richtet er sich dabei? Wie geht er vor?

Aristoteles geht vertritt meinen Wissens den weg der Tugend. Aber erstmal ein bisschen ausholen…

Moral, was gut und böse ist, spiegelt sich in der aktuellen Gesellschaft wieder und ist somit weder zeitlich noch räumlich konstant d.h. vor 100 jahren herrschten in Deutschland andere Moralvorstellungen und in der heutigen Zeit gehen viele Menschen in z.B. Asien oder Afrika mit Moral anders um als wir hier.

Die Ethik hat dazu Werkzeuge um trotzdem gut und böse zu zunterteilen. Da gibt es zum Beispiel die Deontologische Ethik (Pflicht für gute Taten, böse verboten, Einteilung erfolgt vor der Tat, also a priori, das bedautet auch das noch keine Erfahrung vorliegt) als übergeordnete Einteilung, als auch den Konsequentialismus, der den Weg über die Folgen Handlung geht. Man unterscheidet hier noch zwischen Utilitarismus (grob: großtöglicher Nutzen/Vorteil für alle Beteiligten) und ethische Egoismus (gut ist, was einem persönlich von Vorteil ist).

Die Tugendethik, maßgeblich von Aristoteles liegt irendwo dazwischen. Grundsätzlich soll das Glück, wie es in der Natur des Menschen zu Grude liegt, maximiert werden. Das Streben nach möglichst viel Glück fordert Handlungen die das Glück steigern (vgl. eudämonistischen Ethik). Diese hängen jedoch von den Umständen ab, somit auch gut und böse (Erfahrung nötig , vgl. a posteriori).
Tugend ist nun eine Handlung, von Vernunft bestimmt und durch z.B. Erziehung erworben. Es gibt viele und alle sind laut Aristoteles das Mittel zwischen zwei Extremen. Die Mitte liegt bei jedem etwas anders und ist schwer zu finden, ein tugendhafter Mensch kann aber als Orientierung dienen (vgl. Erziehung). Die Extrem sind z.B. Wollust und Stumpfheit (Mitte:Selbstbeherrschung/Mäßigung), Verschwendung und Geiz (Großzügigkeit), Tollkühnheit und Feigheit (Tapferkeit).
Manche Handlungen sind jedoch auf jedem Fall böse (oben Deontologie), da sie der Natur den Menschen widersprechen Z.B. Mord, Ehebruch (–> Moral ist nicht verändert sich). Mord hat z.B. auch kein gegensätzliches Extrem.
Also nach den Tugenden und der Glückseligkeit Handeln ist gut, und alles andere böse.

Ich hoffe du kannst dir jetzt wenigstens ein bisschen vorstellen wie Aristoteles den Schriften zufolge wohl vorgegangen wäre bzw. welches Vorgehen er(!) für empfehlenswert hält.

Gruß
Florian

PS: Sorry, dass das so lange gedauert hat.

Es geht um den Wert (Güte) einer Handlung, soweit sie die eudaimonia (Glückseligkeit) zu erreichen hilft.

Die Frage steht im Prinzip schon oben. Was tut Aristoteles um
herauszufinden, ob eine Handlung moralisch gut ist oder eben
nicht? Nach was richtet er sich dabei? Wie geht er vor?

die Ergänzung:
hatte schon bemmerkt, daß Aristoteles kein Ziel (ähnlich einem Ideal) aufstellt (es sei denn man nimmt die „Glückseligkeit“ als solches) sondern daß er die Vervollkommnung des Menschen im Hinblick auf das Leben im „Haus“ oder der Polis will. Dieser vervollkommnete Mensch handelt ethisch gut und richtig. Aristoteles gibt also nicht gleich das Kriterium für die Handlung selbst, sondern für den Menschen, der sie ausführt. Insofern hat man nur eine indirekte Möglichkeit der Beurteilung. Das ist die eigentliche Schwierigkeit an der Frage. Natürlich wird diese theoretisch abgeleitete Folgerung nicht so streng durchgehalten; es gibt dann durchaus Taten, die direkt mit „gut“ oder „schlecht“ beurteilt werden können, aber das Prinzip bietet diese interessante Nicht-Lösung.

Nimmt man das nicht so streng, (läßt den Umweg über das Gutwerden zum Zwecke des Guthandelns aus) dann sind alle Handlungen gut, die den Weg zur Glückseligkeit ebnen, wobei Glück nicht Hedonismus ist, sondern im Hinblick auf die Harmonie von Familie und Polis mit sich im Reinen sein.