Nachbar droht Kindern

Kinder & Familie Kindererziehung
#1

Hallo zusammen,
eben hat der Nachbar aus dem Nebenhaus einem Kind gedroht, er würde ihm was auf die Backe geben.
Hintergrund, es hat geschneit in Köln (hurra:wink:) Kinder haben vorzeitig Schulfrei, wegen Lehrerkonferenz, waren Schneemann bauen und haben auf dem Nachhauseweg, an Nachbars Haus (Mietshaus/Mieter) mit einem „Schneeball“ ein HI ! hingemalt, so groß wie ein DIN A 5 Blatt.

Der in diesem Haus wohnende Nachbar hat gerade sein Auto freigeschaufelt und meine Kinder quer über die Strasse angebrüllt: EY; (unseren Nachnamen) MACHT DAS AN EURER HÄUSERWAND , der Freund meiner Kinder, für den ich heute die Aufsichtspflicht habe 14 jährig, hat seine behandschuhten Finger ans OHR gehalten und mit den Schultern gezuckt (eine für Taubstumme verständliche Geste, nix verstanden, wirklich nicht böse gemeint)
Daraufhin brüllte der Nachbar, DU KRIEGST GLEICH WAS AUF DIE BACKE.

Mittlerweile ist das Korpus Delicti geschmolzen, es ist kein Schaden an der Hauswand :wink: Ich jedoch koche noch ein wenig, mit welcher Berechtigung werden Kinder angeschrien von selbsternannten Hilfssheriffs und ihnen auch noch mit körperlicher Gewalt gedroht ?

Wie würdet ihr reagieren, soll ich mir ihn mal beiseite nehmen und fragen was das sollte ? Auf sich beruhen lassen und abwarten bis es was auf die Backe gibt ?
Der Nachbar hat selbst 3 Kinder und dort scheint „was auf die Backe“ normal zu sein.

Ich bin eigentlich keine hysterische Zicke, aber wenn es um meine Kinder und Ungerechtigkeit geht, bin ich vielleicht schonmal schnell aus der Ruhe zu bringen.
Lieben Dank und lieben Gruß
Caschmi

#2

Hi Cashimi,
nimm doch mal den einfachsten Fall an: Dein Nachbar hat einen ganz miesen Tach, jetzt muss er auch noch das Auto freischaufeln und dann kommen noch die Kids und schmeissen Schneebälle an die Hauswand…
Offensichtlich war das ja ein einmaliger Vorfall und ich würde meinen Kids sagen, der war einfach schlecht gelaunt, vergesst es…
Nicht gleich ein Drama draus machen, das schürt nur den Ehrgeiz der lieben Kleinen, den Nachbarn doch noch ein bisschen mehr zu ärgern und irgendwann habt Ihr wirklich ein Problem…
Grüße,
Anja

#3

Hi Anja ,

Hi Cashimi,
nimm doch mal den einfachsten Fall an: Dein Nachbar hat einen
ganz miesen Tach, jetzt muss er auch noch das Auto
freischaufeln und dann kommen noch die Kids und schmeissen
Schneebälle an die Hauswand…

mhh, schlechten Tag o.k., was macht er wenn er einen richtig miesen hat ? Schiessen ? Mit dem Schneeball wurde so wie mit Kreide ein kleines Hi! geschrieben.

Offensichtlich war das ja ein einmaliger Vorfall und ich würde
meinen Kids sagen, der war einfach schlecht gelaunt, vergesst
es…

Habe ihnen das so gesagt, aber mal ganz ehrlich, die Androhung körperlicher Gewalt, ist doch in der Öffentlichkeit gebrüllt, für einen Erwachsenen zu einem Kind, ein echtes Armutszeugnis.
David gegen Goliath…

Nicht gleich ein Drama draus machen, das schürt nur den
Ehrgeiz der lieben Kleinen, den Nachbarn doch noch ein
bisschen mehr zu ärgern und irgendwann habt Ihr wirklich ein
Problem…
Grüße,
Anja

Na ja um kein Drama draus zu machen habe ich mir meinen Frust ja eben schon abgeschrieben. Einem Gespräch unter Erwachsenen gehe ich besser auch aus dem Weg, sonst krieg ich vielleicht noch was auf die Backe.
Aber ob das so richtig ist ? Wenn nun meine Kinder einen schlechten Tag haben, ist es dann richtig anderen mit körp. Gewalt zu drohen ?
Ich predige ihnen doch immer, man hat einen Mund und kann alles sachlich klären, auch ohne Drohungen und dann kommt ein Erwachsener daher und versaut alles ?
Nun ist meine Wut auf Sparflämmchen runtergefahren und es geht mir schon was besser. Trotzdem wünsche ich ihm, das er im Glatteis auf die Backe fällt :wink:
Dem Himmel sei Dank für dieses Forum und den netten Antwortenden.
Liebe Grüße
Caschmi

#4

Hallo Caschmi,

Der in diesem Haus wohnende Nachbar hat gerade sein Auto
freigeschaufelt und meine Kinder quer über die Strasse
angebrüllt: EY; (unseren Nachnamen) MACHT DAS AN EURER
HÄUSERWAND , der Freund meiner Kinder, für den ich heute die
Aufsichtspflicht habe 14 jährig, hat seine behandschuhten
Finger ans OHR gehalten und mit den Schultern gezuckt (eine
für Taubstumme verständliche Geste, nix verstanden, wirklich
nicht böse gemeint)
Daraufhin brüllte der Nachbar, DU KRIEGST GLEICH WAS AUF DIE
BACKE.

Ich darf mal zusammenfassen:
Die Kinder haben einen typischen, harmlosen Kinderscherz gemacht. Ein etwas cholerischer Nachbar regt sich darüber auf woraufhin eines der Kinder eine Geste macht, die nicht böse gemeint aber durchaus mißverstanden werden kann. Daraufhin hat der Nachbar gedroht.

Was können die Kinder daraus lernen:
Nicht jeder harmlose Scherz wird von allen Zeitgenossen auch als harmlos aufgefasst (es ist unglaublich worüber sich Leute aufregen können).
Nicht jeder Mitmensch ist so friedliebend wie ihr es offensichtlich seid
Nicht jede harmlose Geste wird auch als solche verstanden, vor allem nicht wenn sie in einer aufgeladenen Situation kommt.

Du kannst natürlich durch die Straßen laufen und versuchen jeden davon zu überzeugen, daß Deine Art der Konfliktlösung die Beste ist. Aber irgendwann wird Dein Kind an jemanden geraten den Du noch nicht belehren konntest…
Du kannst auf der anderen Seite versuchen Deinen Kindern die Unvollkommenheit der Welt und ihrer Bewohner zu erklären und daß Recht haben und Recht bekommen zwei grundverschiedene Dinge sind. Und vor allem, daß „Recht haben“ oft sehr sehr subjektiv ist und daß sich im Streit meist beide völlig im Recht fühlen. Weiter könntest Du Deinen Kindern beibringen, daß es nun mal immer Zeitgenossen geben wird die sich nicht an die allgemeinen Regeln von Höflichkeit und Anstand halten. Und daß es auch Zeitgenossen gibt deren beschränkte Intelligenz eine verbale Konfliktlösung sehr schwierig macht.

Für mich gäbe es hier nur einen Rat an meine Kinder: Geht solchen Eckelpacketen aus dem Weg. Er wird sich nicht ändern und wenn ihr Euch mit ihm anlegt könnt ihr nur verlieren. Er ist nun mal der Stärkere und ob der Staat (die Justiz) nach einer Ohrfeige wirklich für (gefühlte) Gerechtigkeit sorgen wird wage ich zu bezweifeln.

Wäre ich als Vater betroffen würde ich, so lange es bei den hier beschrieben Vorgängen bleibt, diesen Menschen schlicht ignorieren. Sollte er allerdings eines Tages wirklich handgreiflich werden ist natürlich eine Grenze überschritten. Aber das steht ja z.Zt. noch auf einem anderen Blatt…

Gruß Stefan

#5

Hallo Caschmi! Möchte mich Anja anschließen. Natürlich ist es nicht die feine Art, wenn ein Erwachsener so auf einen harmlosen Blödsinn reagiert. Aber glaubst Du wirklich, dass das nicht nur „so dahingesagt“ war? Wie oft rutscht einem doch ein „wenn Du nicht gleich … dann!“ heraus. Und dann noch, wenn er möglicherweise schon einen Misttag hatte. Ich würde die Sache ad acta legen, und mich vor allen Dingen nicht vor den Kindern über diesen Nachbarn so äußern, wie Du es oben beschrieben hast. Kinder haben nämlich ein feines Gespür dafür, wenn Mutter auf eine Sache so schön anspringt. Angelika

#6

Hallo Caschmi.
Ich finde gut, was meine Vorgänger hier geschrieben haben und dem ist auch weiter nichts hinzuzufügen. Aber ich finde auch, dass man die Kinder trotzdem darauf hinweisen kann, dass es das Eigentum eines anderen ist und man da normalerweise nichts zu suchen hat. Man respektiert ja im Allgemeinen sogar das Eigentum in der eigenen Familie, bei uns jedenfalls.
Dass es sich hier um einen harmlosen Scherz handelt und eine völlige Überreaktion des Nachbarn ist die andere Seite.
Gruß
T

#7

Hi Caschmi,
ich sehe das auch nicht unbedingt als „Androhung von Gewalt“, „sonst gibt’s was hinter die Löffel“ wäre ja auch so ein Spruch, aber das heißt für mich u.U. nur: passt auf, jetzt reicht’s… und womit sollte man dann „drohen“?..
Aber es freut mich, wenn Du wieder „auf dem Teppich“ bist…
LG,
Anja

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