Nachbarin dement und gefährlich, was tun ?

wir sind eine kleine wohneinheit mit 4 parteien. über uns wohnt eine 87 jahre alte frau, diese hat bereits mehrfach sachen durcheinander bekommen, sucht ihre mülltonne(steht am gleichen platz)macht die treppenhausfenster bei minus 9 stundenlang auf,schreit rum,etc. jetzt ist sie mit ihrer krücke auf mich los gegangen,eine woche vorher hat sie versucht,mich die treppe runter zu stoßen, da ich das licht im treppenhaus angemacht habe !!! wir habemn kinder und angst,das sie mal den herd anläßt,etc. es gibt aber nur eine sohn und den kennt keiner, was kann man tun,bevor es zu spät ist ? bin für jeden tip dankbar !

Guten Tag,
Haben Sie schon dem Vermieter von Ihrem Problem erzählt? Es liegt ja auch in seinem Interesse, dass im Haus nichts passiert. Vielleicht kann er den Sohn ausfindig machen. Der Sohn sollte unbedingt erfahren, was mit seiner Mutter los ist. Wenn ein Arzt die Diagnose „Dement“ feststellt, bekommt die Frau einen rechtlichen Betreuer. Der bestellt dann den MDK (medizinische Dienst der Krankenkasse)um die Frau einzustufen. Der Betreuer muß dann überlegen, ob die demente Frau noch alleine leben kann, oder ob sie in einem Heim besser aufgehoben ist. Auf jeden Fall braucht diese Frau Hilfe, um sich selbst und andere zu schützen.
Sie könnten natürlich auch selbst mal die Frau nach ihrem Sohn fragen. Bleiben Sie ruhig und freundlich dabei, denn es bringt nichts sie dabei aufzuregen.
Wenn das alles nicht klappt, dann rufen Sie beim Betreuungsamt in Ihrer Stadt an und schildern den Ihre Sorgen. Die werden dann die notwendigen Schritte einleiten.
Hoffe ich konnte Ihnen weiterhelfen.
Mit freunlichen Grüßen
Kathi von der Hasenheide

Guten Abend,

das hört sich wirklich gefährlich an.
Wissen Sie, wer der Hausarzt Ihrer Nachbarin ist?
Dort könnte man vorstellig werden.
Da die Frau Sie körperlich attakiert hat, wäre eine Anzeige bei der Polizei eine weitere Möglichkeit.
Wie sieht es mit den anderen MitbewohnerInnen im Haus aus? Gab es dort auch ähnlich Vorfälle? Können Sie sich mit denen zusammentun?
Wenn Sie in Ihrer Nähe eine Beratungsstelle für dementiell erkrankte Menschen haben, wäre eine Kontaktaufnahme dort auch gut.
Die Frau ist nicht entmündigt. Von daher haben Sie wenig Handhabe.
Ich wünsche Ihnen ganz viel Erfolg, dass Sie die Sache im Guten regeln können. Bedenken Sie, die Frau ist krank.
Mit freundlichem Gruss
GuJo

Hallo borstel2012

schön, dass ihr euch als aufmerksame Nachbarn Gedanken macht. Ob die Nachbarin wirklich dement ist, kann nur ein Arzt diagnostizieren, denn auch andere Erkrankungen können zu solch auffälligem Verhalten führen.

Es ist verständlich, dass ich euch Sorgen macht und nicht hilflos dabeistehen wollt.

Die erste Anlaufstelle wäre in der Tat der Sohn, vielleicht kann man ihn durch Suche im Telefonbuch ausfindig machen? Aber selbst wenn ihr ihn findet, wird wohl auch er mit der Situation überfordert sein.

Deine Beschreibungen deuten darauf hin, dass die Dame mit der eigenständigen Haushaltsführung mittlerweile überfordert ist und einen Betreuer benötigt, der sich um ihre persönlichen Belange kümmert. Im Idealfall übernimmt das ein Familienangehöriger, oder jemand anderes, der die Dame kennt (Bekannte, Nachbarn)und sich um sie kümmern möchte. Ggf. reichen regelmäßige Besuche vom Betreuer aber auch nicht mehr aus, da müssten dann Alternativen gefunden werden, beispielsweise betreutes Wohnen oder Einzug in ein Seniorenheim, wenn eigene Kinder sie nicht zu Hause versorgen können. Das kann man so aus der Ferne natürlich nicht beurteilen.

Bei eigen- und/oder fremdgefärdendem Verhalten der Dame ist unter Umständen auch eine Zwangseinweisung in die Psychiatrie per PsychKG notwendig. Wenn so ein Verhalten (Treppe hinunterstossen etc.) auftritt, solltet ihr unbedingt die Polizei dazuholen.

Ich empfehle euch, auf jeden Fall kann den Betreuungsverein einzuschalten. Das sind kompetente Mitarbeiter, die sich mit den rechtlichen Voraussetzungen auskennen und sich vor Ort ein Bild machen können, um notwendige Schritte einzuleiten, beispielsweise einen vom Gericht bestellten Betreuer organisieren, wenn der Sohn nicht greifbar ist.
Die Telefonnummer findet ihr, wenn ihr in der Google-Suche „Betreuungsverein“ und zusätzlich euren Wohnort eingebt.

Wäre interessant zu erfahren, wie es mit der Dame weitergeht!

Grüße aus Braunschweig sendet
Cassio

Sie konnte entweder die Polizei oder Not- Fall Demenz ( in ihre Region sind mit Sicherheit Tel. Nr. vorhanden uber Google oder Telefonbuch) oder das Sozialrathaus ihren Bezirk, den Fall schildern.

Gruss Botoa

Hallo,
leider komme ich erst heute zur Beantwortung der Frage.
Es besteht die Möglichkeit, das Betreuungsgericht durch Anregung einer gesetzlichen Betreuung einzuschalten. Alternativ kann man auch beim Gesundheitsamt oder der Betreuungsbehörde der Kommune / Stadt anfragen.
Viel Erfolg!