Hallo Matthias,
und danke für Deine Antwort.
an deiner Stelle würde ich ungeniert den Unterricht dieses
Lehrers besuchen. Vielleicht vorher ankündigen. Dann machst du
dir erst einmal ein persönliches Bild von der Sache. Manchmal
sehen Dinge aus der persönlichen Perspektive anders aus, als
man nur vom Hören/ Sagen
mitbekommt. Wichtig ist, dass du nur beobachtest. Vielleicht
finden sich zu einem Schulbesuch noch ein, zwei weitere Mütter
(oder auch Väter). Diese könnten auch zu einem späteren
Zeitpunkt kommen… sonst sieht das so Überfallsmässig aus.
Nun, ich denke da hast du sicher recht. Da ich aber Vollzeit Berufstätig bin wird es wohl aus beruflichen Gründen erst was im November werden, leider. Und die weiteren Mütter müsste ich mir schon genau aussuchen da ich weiß das einige leider nicht in der Lage sind so objektiv und distanzlos zu hospitieren.
Zudem brauch ich die Erlaubnis des Lehrers bei uns an der Schule, obwohl im Erlass verbrieftes Recht, aber ich will mir ja nicht den Unmut des Lehres zuziehen. Das wäre der Sache wenig dienlich.
Anschliessend (1 bis 2 Tage später) würde ich das persönliche
Gespräch mit dem Lehrer suchen (auch hier am besten vorher
einen Termin abmachen) und ihm deine Beobachtungen schildern.
Versuche, die Schilderung möglichst wertfrei zu halten -
schildere es so, als wärst du eine Kamera, die alles
aufgezeichnet hast und du präsentierst dem Lehrer das Video.
Bleib wohlwollend und klage nicht an. Wenn du den Lehrer
„angreifst“, ihm Vorwürfe machst, dann würde das einer
Lösungsfindung ziemlich im Wege stehen.
Nun, im allgemeinen bin ich bei solchen Gesprächn nicht angreifend. Obwohl man bei manchen Dingen seine persönliche Emotionslage nur schwer beherrschen kann. Bisher habe ich auch diesbezüglich noch nie wirklich schlechte Erfahrungen gemacht. Weiß aber aus meiner bisher sechsjährigen Erfahrung mit dieser Schule (Mein Großer ging dort auch hin) das es wohl einige Stimmungsprobleme im Kollegium gibt. Ich kann nur hoffen das sich dies legt wenn die neue Schulleitung im nächsten Jahr ihren Dienst antritt.
Danach würde ich warten und genau zuhören, was der Lehrer zu
deinen Äusserungen meint. Höchstwahrscheinlich wird er eine
ganz Wahrnehmung haben als du. Äussere deine Bedenken über die
Unruhe in der Klasse und dass es Kinder gibt, die
Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren. Formuliere das
alles so, dass du immer von dir aus gehst (die berühmten
„Ich-Botschaften“).
Nun, das mit den Ich-Botschaften ist etwas das ich bereits seit Jahren auch in der Familie praktiziere und auch nach aussen tue. Also kein Problem, jedenfalls für mich nicht. Ich stelle jedoch oft fest das meine Wahrnehmung der Dinge dann im Vier-Augen-Gespräch auch bestätigt wird nur das sich die Lehrer oft hilflos geben dies zu ändern weil eben noch andere, schön länger im Kollegium befindliche Kollegen, anscheinend Einfluß ausüben.
Genau deshalb denke ich das es auch wichtig ist einige mögliche Lösungen zu unterbreiten. Wichtig dabei es sollten mehrere sein.
Nun hatte ich gestern noch ein Gespräch mit einer Mutter deren Tochter im vergangenen Jahr im zweiten Halbjahr zu uns in die Klasse gekommen ist. Und war erschrocken über das was sie mir berichtete aus ihren Gesprächen mit der Klassenlehrerin.
Nach dem was sie mir erzählt hat macht es den Anschein das in unserer Klasse bestimmte Eltern einen erheblichen Druck auf die Lehrerin ausüben, wie auch immer! So soll jemand mit der Forderung gekommen sein das das zugehörige Kind doch auf jeden Fall nicht neben einem Ausländer sitzen darf sondern nur neben xyz da sie sich bereits seit Krabbelalter kennen. Und dieser Forderung wurde entsprohen! Ebenso wie anderen Forderungen dieser Elterngruppe/clique.
Was mir mein Vorhaben nicht erleichtert… leider.
Ich hätte jene Bemerkung auf dem Elternabend woher mein Name kommt vielleicht nicht ignorieren sollen sondern klären sollen woher er kommt. *Grins* Mein Mann und ich haben nämlich beide einen geboren als als Zusatz. Es wissen nur ganze wenige Eltern (so drei Stück) das mein Mann eine Namenserteilung im Kindesalter bekommen hat. Dummerweise füht unser Name allerdings immer wieder zu äusserst negativen Randerscheinungen.
Aber das nur nebenbei…
Die Forderung ist schon berechtigt, jedoch kann man einem
Kind, dass von Natur aus nicht viel sagt, nicht dazu zwingen,
mehr zu sagen. Man muss ermutigen - auch mal drannehmen, wenn
es sich nicht gemeldet hat. Wenn ihm die mündliche Beteiligung
von knapp der Hälfte der Klasse zu wenig ist, dann ist
hauptsächlich auch sein Problem, dass er es nicht schafft,
auch die stilleren Kinder zu motivieren.
Ja, das sie zum Teil berechtigt ist sehe ich ein. Nur kann ich schlicht und ergreifend ja nicht sagen „Ich habe das Gefühl sie gestalten den Unterricht nicht interessant genug“ oder Ich habe das Gefühl sie sollten jene Schüler die sich zu wenig beteiligen mehr fordern". Leider werden solche Äusserungen von Eltern immer als Kritik aufgefasst, selbst wenn sie noch so diplomatisch geäussert werden. Und meiner Erfahrung nach, können unsere Lehrer schlecht damit umgehen.
Wie wäre es mit einem Gespräch mit folgenden Teilnehmern:
Klassenlehrerin, HSU-Lehrer und dir (oder ein paar Eltern)?
Gemeinsame Lösungsfindung…? Konsens (nicht Kompromiss!).
Ja, das ist es was ich zu tun gedenke. Nur halt gut vorbereitet.
Es soll ungefähr 5 Schüler geben die im Arbeitstempo und
Schreibgeschwindigkeit nicht auf dem Stand der 3. Klasse sind
(mein Sohn gehört wohl auch dazu, wobei vergessen wird das er
auditive Wahrnehmungsschwierigkeiten hat).
Frage (zum Beispiel von dir an den Lehrer): Was macht der
Lehrer dagegen? Informiert er nur oder rät er euch, zum
Beispiel deinen Sohn von einer Logopädin untersuchen zu
lassen?
Nun, von der Schule sprich von der Klassenlehrerin wurde ich nur drauf hingewiesen das Luca Schwierigkeiten mit der Silbenerkennung hat. Daraufhin war ich beim HNO und habe testen lassen. Diagnose Auditive Wahrnehmingsstörung. Und ansonsten keine weiter Hilfe… weder von der einen noch anderen Seite, stehe damit also etwas alleine davor. Nun, aber nach der Diagnose habe ich dies der Klassenlehrerin mitgeteilt da er möglichst vorne sitzen sollte da es eben halt so ist das jeder Schüler und sei er noch so leise mit seinen normalen Geräuschen wie eine Wand vor ihm ist. Darauf wird aber keine Rücksicht genommen wie ich feststellen musste.
Und was die Kommunikation zwischen den Lehrern angeht, ich habe quai jeden Lehrer danach einzeln aufklären müssen. Meist bei irgendwelchen Gesprächen die ich geführt habe weil ich etwas ganz anderes wollte.
Eine denkbar schlechte Vorraussetzung wenn die Lehrer schon nicht untereinander kommunizieren, so wie ich das jetzt beurteilen kann.
Ich stelle mir folgende Fragen:
- Welche Regeln wurden in der Klasse abgemacht?
Oh ja die Klassenregeln, die trägt jeder Schüler bei sich im Ranzen. Es sind folgende Regeln aufgestellt worden:
- Wir dürfen einem anderen Kind nicht wehtun, auch nicht mit Worten.
- Vor dem Unterricht oder in Regenpausen verhalten wir uns ruhig.
- Wir melden uns und rufen nicht in die Klasse.
- Wenn einer spricht, hören wir zu.
- Wir helfen uns gegenseitig.
- Wir halten Ordnung in der Klasse.
- Wir haben unser Material vollständig dabei.
- Wir nehmen anderen Kindern nichts weg.
- Wir machen unsere Hausaufgaben.
Diese Regeln galten schon in der ersten und zweiten Klasse, nun wurden sie am Schuljahresbeginn noch mal widerholt, mit abschreiben und auswendig lernen!
- Wie sieht die Zusammenarbeit, Kommunikation Klassenlehrerin
- Fachlehrer aus? Ziehen sie am gleichen Strang?
Nun dazu hab ich mich ja oben schon geäussert, leider scheint die eben nicht zu stimmen.
Sucht das offene, direkte Gespräch mit allen Beteiligten
(inklusive Klassenlehrperson) und erörtert zunächst die
Problemstellungen. Wichtig ist immer dabei die persönliche
Perspektive, keine Angriffe. Sachlich bleiben. Wohlwollend
bleiben (ist in so einer Situation immer schwierig - kann man
aber trainieren). Lösungsmöglichkeiten diskutieren (Wichtig:
kein Kompromiss, sondern Konsens - letzteres wäre eine
Situation, bei denen beide Parteien nur gewinnen).
Nun nachdem ich nun weiß das die Klassenlehrerin extrem empfindlich auf Forderungen einer ganz bestimmten Gruppe reagiert muss ich wohl oder Übel eben jene Gruppe mit ins „Boot“ bekommen. Obwohl es mir nicht wirklich schmeckt das ich dies tun muss weil ich das Gefühl habe dann eine Schwäche der Lehrerin auszunutzen.
Weiß nicht ob ich da nicht noch eine andere Lösung finden kann.
Hoffe, dir ein paar Denkanstösse gegeben zu haben.
Ja danke, hoffe du oder andere haben da noch ein paar Denkanstöße vor allem angesichts der recht komplizierten Situation in der sich einzelne Parteien befinden.
P.S.: Wäre sehr daran interessiert, was jetzt läuft
Werde ein Update hier rein posten sobald sich etwas tut. Und aller Bedenken zum Trotz denke ich das sich da was tun läßt
Nordische Grüße
Andrea