Nachhilfe

Hallo,

ich wollte mal fragen, wie Ihr Euch in folgender Situation verhalten würdet: Ich gebe einem Pubertierendem Nachhilfeunterricht. Er ist extrem unwillig, was ja nicht ungewöhnlich ist in dem Alter. Er macht einfach nicht, was ich sage, provoziert ständig (indem er demonstrativ Aufgaben anders anfängt, als ich gesagt habe) und versucht jede Kleinigkeit zu diskutieren (was ich natürlich im Keim ersticke). Jede Aufgabe ist ein Kampf, damit er sie so macht, wie ich es für richtig halte. Seine Mutter tätschelt ihn nach der Stunde mitleidig, weil er keine Lust auf den Unterricht hat. Der Unterricht bringt im Grunde nichts und ich frage mich, wieviel gestörte Erziehung ich mit einmal Nachhilfe die Woche ausbügeln muss. Ich bin es durchaus gewöhnt, Schüler in diesem Alter zu unterrichten, aber in diesem Fall habe ich bald die Schnauze voll.
Was würdet Ihr machen? Einfach gehen, wenn er wieder meine Anweisungen nicht befolgt? Mit der Mutter sprechen bringt, glaube ich, nicht wirklich viel.
Für Erfahrungsberichte in ähnlichen Situationen wäre ich dankbar.
Herzliche Grüße
Manfred

Hallo Manfred,

ich denke es macht keinen Sinn unter diesen Bedingungen Nachhilfe zu machen.

Ich habe auch mal Schüler gehabt, die zur Nachhilfe „geprügelt“ wurden, es bringt nichts.

Ich würde aufhören.

Auf der anderen Seite hatte ich Schüler, die wirklich versäumten Stoff nachholen wollten, das klappte super.

Es sind Deine Nerven und Du wirst immer derjenige sein, der es nicht geschafft hat das Schuljahr zu bestehen.

Gruß Volker

Hallo,

Mit der Mutter sprechen bringt,
glaube ich, nicht wirklich viel.

Du könntest der Mutter sagen, dass du erwägst aufzuhören (und die Gründe darlegen) und einen Frist setzen, wie lange du bereit bist ihm noch eine Chance zu geben. Dann aber knallharte Regeln (d.h. wenn er sich so und so verhält, gehst du und teilst das der Mutter mit).

Ich schreibe hier nicht nur als Gelegenheitsnachhilfelehrer, sondern auch als Mutter. Ich wäre dankbar gewesen, ich hätte immer diese Informationen zeitnah erhalten.

Gruß
Elke

Hallo Manfred, hier kommt ein Gedanke von mir der dir vielleicht helfen könnte. Vielleicht könnte dies ja eine Lösung sein oder zumindest ein Ansatz in die richtige Richtung. Ich denke das man diese Kinder da treffen muß wo es ihnen weh tut, bei ihrer Zeit die sie nicht mit ihren Freunden verbringen können denn das ist ja bekanntlich das wichtigste in dem alter für die Kids. Das setzt allerdings voraus das die Mutter/Eltern dabei mit spielen. Eltern bekommt man dazu das tätscheln zu vergessenb wenn es um das wichtigste für sie geht, um ihr Geld. Wenn man die Absprache trifft das die und die Aufgaben, in der und der Zeit, so uns so gemacht werden wird man sehen wie lange er das aussitzt. Mama wird schon Druck machen denn sie hat keine Lust nochmehr für die Faulheit ihres Sohnes zu bezahlen. Somit hat er dann niemanden mehr der ihn in seiner Faulheit unterstützt und er muß endlich anfangen was zu machen denn sonst hat er deutlich weniger Freizeit, ne Mama die nicht mehr so lieb ist und einen alles durch gehen läßt. Ein Gedanke, vielleicht das richtige. Ich wünsche dir viel Glück mit der Mutter. Susanne
Ps: gegen renitente Eltern und Kinder gibt es sonst nichts, nur aufgeben.

Hallo Manfred,

einem bockenden Menschen kann man nicht helfen. Wenn man den Druck erhöht, erzeugt das naturgemäß noch mehr Gegendruck.

Nur wenn ER seine Leistung verbessern möchte, wird er einen Sinn darin sehen, deine Tipps umzusetzen. Wenn der Wunsch nach Nachhilfe bzw. Leistungsverbesserung nur den elterlichen Ansprüchen entstammt, kannst du auch den Mond anbellen - es wird sich nichts ändern.

Ich würde das mal freundlich aber bestimmt mit dem jungen Mann besprechen und ggf. die Konsequenz ziehen.

LG
sine

Hallo,

Das setzt allerdings voraus das die
Mutter/Eltern dabei mit spielen. Eltern bekommt man dazu das
tätscheln zu vergessenb wenn es um das wichtigste für sie
geht, um ihr Geld. Wenn man die Absprache trifft das die und
die Aufgaben, in der und der Zeit, so uns so gemacht werden
wird man sehen wie lange er das aussitzt.

wie stellst Du Dir das vor? Soll der Nachhilfelehrer noch zusätzlich zur Nachhilfestunde Hausaufgaben stellen? Oder als „Aufpasser“ über die Stunde hinaus so lang neben dem Knaben sitzen, bis der alles ordnungsgemäß erledigt hat (da der Mutter vermutlich die Möglichkeit fehlt, das zu überprüfen)?
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Mama wird schon
Druck machen denn sie hat keine Lust nochmehr für die Faulheit
ihres Sohnes zu bezahlen.

Da hab ich meine Zweifel. Wenn die Eltern schon nicht willens oder fähig waren, entsprechend „Druck“ zu machen, bevor wegen der mangelnden Leistungsbereitschaft des Sohnemanns die Ausgaben für Nachhilfestunden überhaupt nötig wurden, ist es unwahrscheinlich, dass sie auf einmal sein Lernverhalten effektiv beeinflussen können.

Der in den anderen Antworten vorgeschlagene Weg erscheint mir da wesentlich sinnvoller: Dem Sohn im Beisein der Mutter ein „Ultimatum“ stellen: Entweder er befolgt widerspruchslos meine Anweisungen - oder ich stehe als Nachhilfelehrer nicht mehr zur Verfügung.

Ein weiterer Aspekt: Bei der Einstellung und dem Verhalten des Schülers ist eine Verbesserung seiner schulischen Leistungen durch Nachhilfe nicht zu erwarten - dies wird dann erfahrungsgemäß aber nicht dem Knaben angelastet, sondern dem „unfähigen“ Nachhilfelehrer. Nicht zuletzt aus diesem Grund würde ich die Sache beenden.

Gruß
Kreszenz

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Vielen Dank für Eure Antworten, die mir die Augen geöffnet haben. Ich bin immer einer, der denkt, alles in den Griff bekommen zu müssen. Manchmal erkenne ich die Grenzen meiner Aufgabe nicht.
Herzliche Grüße
Manfred

Hallo, damit ist nicht gemeint gewesen das der Nachhilfelehrer noch Hausaufgaben stellen soll. Ich glaube ich bin nicht richtig verstanden worden. Damit meine ich das die Aufgaben die " normal wie immer " gestellt werden gemacht werden müssen. Nur mit dem Hintergrund das die Eltern mehr für den Lehrer bezahlen müssen weil ihr Knabe es nicht schafft die gestellte Aufgabe zu bewältigen. Keine Lust kann in dem Fall kein Argument sein um Faulheit zu unterstützen. Mein Gedanke ist gewesen das die Eltern es nicht begrüßen werden wenn sie noch mehr für den Untericht bezahlen müssen. Wenn 2 statt eine Stunde bezahlt werden muß dann findet der der es bezahlen muß nicht witzig. So würde ich denken und dem entsprechend danach handeln. Irgendwann kommen Kinder in ein alter in dem die Eltern oft nichts mehr zu sagen haben und mir scheint es als ob der Knabe in dem alter ist. Es ist nur eine Idee gewesen und niemand muß den Gedanken mit mir teilen. Warum haben denn die Eltern keine Meinung dazu ihren Sohn das nötige mit zu geben und ihn in die richtige Richtung zu lenken??? Das entzieht sich meiner Kenntnisse und von daher kann ich dazu nun leider gar nichts sagen. Gruß

Hallo,

Nur mit dem Hintergrund das die Eltern mehr für den
Lehrer bezahlen müssen weil ihr Knabe es nicht schafft die
gestellte Aufgabe zu bewältigen.

Keine Lust kann in dem Fall
kein Argument sein um Faulheit zu unterstützen.

ohne Frage - aber wenn in diesem Fall die Eltern tatsächlich noch zusätzliche Nachhilfestunden bezahlten, würden sie m. E. genau das tun.
Wieso sollte der Knabe sein unkooperatives Verhalten auf einmal ändern, wenn er noch mehr Nachhilfestunden erhielte? Die Tatsache, dass dadurch seine Freizeit beschnitten würde, dürfte eher seinen Unwillen als seine Motivation verstärken (So hätten jedenfalls die Schüler reagiert, die ich im Lauf der Jahre kennenlernte).

Eine konsequente Reaktion der Eltern bestünde darin, den Knaben vor die Entscheidung zu stellen: Entweder lässt du dich auf die Arbeitsweise des Nachhilfelehrers ein und tust, was er dir sagt, oder du lässt es - dann bezahlen wir aber keine weiteren Nachhilfestunden, und du wirst halt mit den Konsequenzen (schlechtes Zeugnis, Klasse wiederholen …) leben müssen.

Nach der Schilderung

Seine Mutter tätschelt ihn nach der Stunde mitleidig, weil er keine Lust auf den Unterricht hat

ist aber mit solcher Konsequenz nicht zu rechnen.

Eher wird dieser Typ Mutter einen neuen Nachhilfelehrer engagieren, weil der aktuelle ihren Sohn „nicht richtig motivieren kann“. Solches Verhalten hab ich x-mal beobachtet.
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Es ist nur eine Idee gewesen
und niemand muß den Gedanken mit mir teilen.

Ja, natürlich - dieses Forum lebt schließlich vom - auch kontroversen - Gedanken_austausch_ und nicht davon, dass alle dieselben Ansichten und Erfahrungen haben.
Und das Äußern von Gegenargumenten bedeutet ja nicht, dass eine andere Meinung bzw. der, der sie vertritt, nicht respektiert wird.

Gruß
Kreszenz

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Hallo,

noch ein Tipp, der allerdings Kooperation der Mutter voraussetzt: Den jungen Mann zum Selbstzahler machen. Taschengeld wird er ja kriegen. HAbe ich mal gemacht. Gräßliches, dauermotzendes Mädchen, die im Großen und Ganzen einfach nur zu faul war. Habe dann mit ihr und den Eltern ausgemacht, dass ich nur noch kommen würde, wenn das Mädchen bis zu einer deutlichen Verbesserung von ihrem Taschengeld zahlen würde. Vorübergehend machte mich das noch unbeliebter, als aber ungefähr vier Stunden vergangen waren, machte sie sich an die Arbeit. Und verbesserte ihre Leistungen.
Wenn das nicht auszumachen ist, brich ab.

Viel Erfolg