Hallo,
ich versuche gerade dem Kind meiner Freundin Nachhilfe in Deutsch (8.Klasse) zu geben. Mal abgesehen davon, dass ich von dem Level ziemlich geschockt war (versuche immer noch die dazugehörige Note zu verstehen!), wollte ich mal nachfragen, ob ihr mir eventuell mit Tipps bezüglich Fachliteratur weiter helfen könnt.
Desweiteren bin ich der Meinung, dass er sobald er unsicher wird sehr nervös wird. Gibt es dazu Übungen? In Mathe und Technik ist er nämlich ein absoluter Crack.
LG
Hallo,
Hallo Shyra,
ich versuche gerade dem Kind meiner Freundin Nachhilfe in
Deutsch (8.Klasse) zu geben. Mal abgesehen davon, dass ich von
dem Level ziemlich geschockt war (versuche immer noch die
dazugehörige Note zu verstehen!), wollte ich mal nachfragen,
ob ihr mir eventuell mit Tipps bezüglich Fachliteratur weiter
helfen könnt.
„Deutsch“ ist ein ziemlich großer Themenbereich. Geht es mehr um Rechtschreibung, um Grammatik, Aufsatzschreiben oder Literaturverstehen? Rechtschreibung und Grammatik wären vergleichsweise einfach, da gibt es viel Literatur und Arbeitsmaterialien. Beim Aufsatzschreiben ist es schon wieder komplizierter: Nacherzählung oder Inhaltsangabe, Erörterung oder Beschreibung oder oder oder
Vielleicht kannst Du ja Deine Frage noch genauer stellen, damit ich genauer antworten kann. So allgemein würde ich erstmal antworten, dass ich die Mentor Lernhilfen sehr brauchbar finde, und dass es sich lohnt, in einer größeren Buchhandlung mal gezielt zu stöbern.
Desweiteren bin ich der Meinung, dass er sobald er unsicher
wird sehr nervös wird. Gibt es dazu Übungen?
Ja, jede Menge. Manchmal ist es schwierig, diese Schülern zu vermitteln. Einige kleine Tipps findet man in Büchern über Lerntechniken. Ansonsten gibt es natürlich auch ganze Bücher darüber. Hier kann ich Dir aber keinen Lieblingstipp geben. Ich mixe mir immer was zusammen. - Mit zwei Bildern habe ich persönlich gute Erfahrungen gemacht:
- Schüler soll sich einen Beutel vorstellen (- genau beschreiben lassen wie er aussieht: Farbe, Größe, Material, Verschluss - es ist wichtig, dass der Schüler den Beutel vor sich sieht)
Da kommt dann alles hinein, was beim Arbeiten stört. (Ablenkende Gedanken, Angst, …) - besonders für Schüler, die sich leicht stören lassen: Eine Blase um sich herum vorstellen, die den Schall und alle Störungen von außen dämpfen.
In Mathe und Technik ist er nämlich ein absoluter Crack.
Na, das ist doch erfreulich!
LG
Ebenso LG,
Matuja
Hallo,
zuerst einmal danke für die schnelle Antwort,
„Deutsch“ ist ein ziemlich großer Themenbereich. Geht es mehr
um Rechtschreibung, um Grammatik, Aufsatzschreiben oder
Literaturverstehen? Rechtschreibung und Grammatik wären
vergleichsweise einfach, da gibt es viel Literatur und
Arbeitsmaterialien. Beim Aufsatzschreiben ist es schon wieder
komplizierter: Nacherzählung oder Inhaltsangabe, Erörterung
oder Beschreibung oder oder oder
Also wenn du mich fragst, würde ich sagen das komplette Programm. Ich habe ihn als erstes einen Aufsatz über sich selbst schreiben lassen und ganz ehrlich, ich hätte soetwas von einem schludrigen 4klässler erwartet. Ausdruck- Grammatik? Rechtschreibung- hatte keine Ahnung wieviele Varianten man aus dem Wort Lieblings-… herausbekommt, vor allem, wenn jeder Satz damit beginnt. Genauso fand ich es unglaublich, dass er nicht einmal den Namen seiner Schule richtig geschrieben hat…Vielleicht klappts ja mit Schumacher besser. Bezüglich Erörterung,Inhaltsangabe, Beschreibung,… ich weiss nicht wieviel Wert die Schule darauf legt. Wenn ich ehrlich bin, hab ich noch nicht die geringste Vorstellung, was im QA abgeprüft wird.
LG
Hi,
eine Frage:
Wie schaut es denn mit der Lesemotivation aus?
Liest er denn Bücher?
Ich denke, daß er mit zunehmender Leseerfahrung auch seine Schriftsprache besser werden würde.
Vielleicht übt Ihr das Lesen miteinander?
Wenn Du Anregungen für „altersgerechte“ Literatur mit Sekundärliteratur suchst, empfehle ich Dur mal http://www.zum.de und dann schaust Du mal, was für interessante Literatur im Deutschunterricht besprochen wird, und worauf man dabei achten kann.
Viel Erfolg
Winni
PS: Es ist halt schwierig, gutes Deutsch zu lernen, wenn man als Kind mit Teletubbies, „Pikatschu“ (oder wie die Manga-Serien heißen) sowie Benjamin Blümchen berieselt wird, oder sich wegen der Peergroup damit befassen muß. (soll keine direkte persönliche Kritik an Deiner Freundin sein)
Hallo,
Also wenn du mich fragst, würde ich sagen das komplette
Programm.
Hui, das klingt nach Arbeit…
Gut, ich denke, wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich die Zeit, die ich zur Verfügung habe, ein wenig aufteilen in verschiedene Arbeitsbereiche. - Es klingt mir ganz danach als wäre Rechtschreibtraining sinnvoll. Das geht imho am besten (zumal in dieser Altersstufe) mit einer regelgeleiteten Vorgehensweise.
Grammatikwissen würde ich erstmal nur dann einstreuen, wenn es für die Schreibung wichtig ist oder in der Schule thematisiert wird.
Ich habe ihn als erstes einen Aufsatz über sich
selbst schreiben lassen und ganz ehrlich, ich hätte soetwas
von einem schludrigen 4klässler erwartet. Ausdruck- Grammatik?
Rechtschreibung- hatte keine Ahnung wieviele Varianten man aus
dem Wort Lieblings-… herausbekommt, vor allem, wenn jeder
Satz damit beginnt.
Da wäre dann ein Ausdrucks- /Stiltraining angebracht… - Das ist meistens langwierig, aber man kann dies üben, indem man Wortfelder übt, d.h. z.B. alles aufschreiben, was man anstatt „sagen“ schreiben kann (brüllen, flüstern, klagen,…) und die Unterschiede genau betrachten.
Wenn der Stil geübt werden soll, kann man Bandwurmsätze oder abgehackte Sätze korrigieren lassen - oder monotone Strukturen etc.
Genauso fand ich es unglaublich, dass er
nicht einmal den Namen seiner Schule richtig geschrieben
hat…
Hmm, tjaaa. - Vielleicht sollte er seine visuelle Wahrnehmung trainieren…?
Bezüglich Erörterung,Inhaltsangabe, Beschreibung,… ich weiss nicht
wieviel Wert die Schule darauf legt.
Inhaltsangaben kommen zwangsläufig in irgendeiner Form vor - wenn nicht jetzt dann später, denn mehr und mehr soll man auch in anderen Fächern Inhalte wiedergeben aus gelesenen Texten. Das will gelernt sein…
Die anderen Themen sind spezifischer das Fach Deutsch betreffend und da kommt es nun drauf an, was er momentan am dringendsten braucht.
Wenn ich ehrlich bin, hab ich noch nicht die geringste Vorstellung, was im QA abgeprüft
wird.
Vielleicht kannst Du (oder die Mutter) mal mit dem/der Lehrer/in sprechen? Möglicherweise gibt sie gerne Tipps.
LG
Auch LG, Matuja
Hi,
normalerweise rücken die Lehrer auf Anfrage mit alten Prüfungsaufgaben raus. Aber… wenn ich mir das so anhöre…, Mal ne Frage: Wie viel Zeit verbringt ihr mit der Nachhilfe und in welchen Zeitabständen?
Ich denke, als Rechtschreibtraining sind Diktate ganz wichtig, aus zwei Gründen: Es hilft bei vielen Übungen, wenn man Gehörtes fehlerfrei hinschreiben kann UND man verschafft sich selbst als Nachhilfelehrer Übungsmaterial, weil man das Diktat nach der Korrektur als Fehlerbeispiel hernehmen kann, z.B. wenn man hinterher jeden Fehler nochmal verbessern lässt (Mein Tipp: falsche Wörter je 5x, bei Satzzeichenfehlern den ganzen Satz 1x richtig)
Bei Aufsätzen kann man ähnlich vorgehen: Sprich den Aufsatz mit deinem Schüler durch und mach auch konkrete Verbesserungsvorschläge.
Und noch ne kleine Frage: Wenn du schreibst: „QA“, redest du sicher von einem Qualifizierenden Abschluss, oder?
Wenn ja: Nach den Sommerferien - wenn du solange warten kannst und das Thema dann überhaupt noch aktuell ist - werde ich im Internat mal ein paar von den entsprechenden Ordnern wälzen.
Aber ich denke, mit folgenden Aufsatzarten liegst du nie falsch: Ergebnisprotokoll, Sachlicher Brief (ganz wichtig!), Bericht und eventuell noch Dialektische Erörterung.
LG,
Tristan
auch an mögliche Formen von Legasthenie denken
Hallo shyra!
Hat der Junge schon immer Probleme mit Sprache, Lesen, Rechtschreibung etc. gehabt??
Dann sollte man auch an Formen von Legasthenie denken! Damit ist allerdings eine gute Seele von Nachhilfelehrer überfordert.
Was sagen die Lehrer dazu?
Wie sieht es mit Englisch aus?
Hat das Kind noch andere Schwierigkeiten in der Schule, z.B. Konzentrationsprobleme bei Dingen, die es nicht brennend interessieren?
Ich denke, es ist „nur“ (soll keine Abwertung Deiner Hilfe bedeuten) mit Nachhilfe nicht getan, sondern man muss unbedingt nach den Ursachen der Probleme suchen, um sie dann ganz gezielt angehen zu können.
Angelika
Hallo shyra!
Hat der Junge schon immer Probleme mit Sprache, Lesen,
Rechtschreibung etc. gehabt??Dann sollte man auch an Formen von Legasthenie denken! Damit
ist allerdings eine gute Seele von Nachhilfelehrer
überfordert.
Soweit war ich auch, habe mich aber von einem Bekannten, der mit solchen Kindern beruflich arbeitet aufklären lassen müssen, dass das für die Schule… ganz normal ist und er nur kein Interesse hat.
Es geht aber, wenn er sich anstrengen muss…
Er hat den gleichen Aufsatz, ohne dass ich ihn korrigiert habe fast fehlerfrei nochmal geschrieben, sogar ganz ordentlich formuliert… OK, ich habe unter die erste Version meine erste Mail gehängt… 4.Klässler konnte er dann doch nicht auf sich sitzen lassen.
An dieser Stelle auch noch lieben Dank, an alle die mir hier sofort geholfen haben.
LG
Diagnostik…
Hallo shyra!
Er hat den gleichen Aufsatz, ohne dass ich ihn korrigiert habe
fast fehlerfrei nochmal geschrieben, sogar ganz ordentlich
formuliert…
ich habe deine Anfrage erst heute gelesen, konnte deswegen nicht
früher reagieren.
gerade der satz, den ich habe stehen lassen, weckt bei mir den
verdacht, dass er möglicherweise mehr kann, als er zeigt. in ein
versuch in sein umfeld (schule) akzeptiert zu sein, machen manche
kinder absichtlich fehler. geschieht dies über längeren zeit, werden
diese fehler automatisiert und bedarf es durchaus einige übung diese
wieder „heraus-zu-automatisieren“.
dann noch ein wort zu dem satz deines bekannten „er soll sich
anstrengen…“ das mag zutreffen, wenn man aber mit diese haltung an
ihm heran geht, wird er dichtmachen. er befindet sich halt in dem
alter, wo alle erwachsenen grundsätzlich schwierig sind und druck
führt nur zum eklat.
wenn der verdacht einer LRS vorliegt, sollte ein erfahrenen
psychologen ein entsprehcnende diagnostik durchführen, inkl. eine
begabungsdiagnostik. bestätigt sich der verdacht der LRS, so gibt es
in alle bundesländer regelungen zur aussetzung der benotung der
rechtschreibung. Dr. Christian Fischer vom ICBF in Münster hat mit
der von ihm entwickelter therapieansatz bemerkenswerte erfolge und
ich bin mir sicher, dass diese und ähnliche Ansätze auch in andere
Teile deutschlands eingesetzt werden.
mit freundlichem Gruß,
Olav van Gerven
(ach ja, im sinne der rechtsverordnungen habe ich ein LRS, sei es,
dass der daher rührt, dass deutsch meine zweite fremdsprache ist…
) )