Nachhilfe bereits in der Grundschule nötig?

Hallo,

Mit klangvollen Sätzen wie (Zitat aus dem oben verlinkten
Text)
Erkenne Dich selbst und, wenn es verkehrt ist, was Du tust und
erlebst, dann kehre um! Übernimm die Verantwortung für die
Kräfte, die in Dir und durch dich wirken - Du bist Ihr Chef!
Kehre um, wenn Du in der verkehrten Richtung unterwegs bist!
Du erkennst es: Deine Fehler sagen Dir unerbittlich, was Dir
fehlt. Warum willst Du sie für diesen lebensrettenden
Liebesdienst ausmerzen? Hör endlich auf, DRUCK zu machen und
achte endlich auf die SOG-Wirkungen Deines Lebens, denen Du
hilflos ausgeliefert bist nur, weil Du stur und kopflos gegen
sie anrennst statt ihre großen Dienste für Dich zu erkennen
und zu nutzen.

wird man den Schülern ja nicht Lesen, Schreiben und Rechnen beibringen.

Das fehlt noch was!
Nach jedem 2. Satz muß ein „TSCHAKA“ eingefügt werden!
Um am Ende ein lange stimmhaftes „Ohmmmmmm“.
Gruß Uwi

Und das ist jetzt sinnloser Fülltext, weil w-w-w mal wieder eine neue Userveräppelung
eigeführt hat.
Bitte gib eigenen Text ein und lösche den Teil des Zitats, auf den du dich nicht beziehst. Denn ein unverändertes Zitat der vorherigen Antwort bietet keinen Mehrwert für den Fragesteller. … mehr auf http://www.wer-weiss-was.de/app/article/write

Hallo,

zumindest in diesem Punkt hast du völlig falsche Vorstellungen
von Kinderpsychologie
und Lernverhalten bei Kindern.

Ich habe keine „Vorstellungen“, sondern ein abgeschlossenes Psychologiestudium und zu Hause einen Hochbegabten.

Kinder sind von Natur aus wissbegierig und wollen lernen und
Lernleistung erbringen. Hoch intelligente Kinder permanent mit
Mittelmaß zu frustrieren erzeugt aber nur Underachiever, die
dann genau so denken, wie du es oben ansprichst.

Die Wissbegierde kann in der Schule durch falsche Methodik ziemlich schnell platt gemacht werden. Ich habe nicht geschrieben, dass hoch intelligente Kinder nicht durch Mittelmaß frustriert werden - natürlich werden sie das. Die meisten Lehrer wissen gar nicht wie sie mit ihnen umzugehen haben. Sie teilen Übungsblätter aus und während die die meisten daran in der vorgegebenen Zeit zu arbeiten haben, haben ein Paar in der Zeit noch nicht einmal den Bleistift angespitzt und die hoch intelligenten stehen schon am Pult und sind fertig. Was macht da die gemeine Lehrkraft? Sie zieht noch ein paar Übungsblätter (mit dem Level „mittelmaß“) aus dem Register und schickt das Kind wieder (frustriert) an den Arbeitsplatz zurück. Das machen nicht alle, aber viele. Mansche machen es besser - sie haben für diese Kinder besonders herausfordernde Arbeitsblätter parat (= Mehrarbeit für die Lehrkraft) oder sie lässt das Kind aus einem selbst mitgebrachten Buch lesen (=Belohnung für das Kind - sofern es gern liest). Ein Kind ist definitiv nicht mehr motiviert, wenn es 10 Arbeitsblätter mit schriftlicher Multiplikation lösen muss, wenn er es nach dem 1. Blatt bereits verstanden hat und nach dem 5. Blatt gelangweilt ist.

Dass Kinder beim Lernen sich mit solchen Argumenten sperren,
wie du sie aufzählst, passiert nur, wenn die Zusatzleistungen
rein formal als Mehrmenge abgefragt werden,
ohne dass da eine Qualität dahinter steht.
Überflieger wollen nämlich nicht nur mit Popelkram ruhig
gestellt werden, sondern mit anspruchsvollen Aufgabe gefordert
werden!

Ja (s.o.)!

Also sind Zusatzaufgaben höherer Qualität notwendig und dann
erlebt man, dass Kinder ganz freiwillig zusätzliche
Leistungen erbringen und darauf noch sehr stolz sind.

Ja, nur entspricht das leider nicht dem Schulalltag.

Deshalb ist es für die Überflieger genau richtig, sie zu
fordern, indem man ihnen Aufgaben gibt, die von dem Rest oft
gar nicht erledigt werden könnten!

Stimme Dir immer noch zu…

Abgesehen davon haben es die hoch intelligenten Kinder im
Vergleich zu den schwachen eh sehr leicht in der normalen
Schule, weil sie die gleichen Leistungen z.B. Hausaufgaben in
einem Bruchteil der Zeit quasi aus dem Ärmel schütteln, wo
andere sich sehr Mühen müssen.
In vielen Fächern müssen sie zu Hause rein weg gar nix tun, um
trotzdem regelmäßig beste Noten zu erreichen. Allein um da
einen Ausgleich zu schaffen, sollten diese Kinder regelmäßig
mit Aufgaben höherer Qualität belastet werden, damit sie nicht
den Eindruck bekommen, immer mit geringstem Aufwand durch
Leben zu kommen.

Auch hier stimme ich Dir zu - ich glaube wir haben uns einfach nur in dem Punkt „Zusatzleistungen“ missverstanden - der entscheidende Punkt liegt in deren Qualität. Oder aber auch in der „Belohnung“ - nicht nur die gute Note, sondern auch einen Freiraum (wie früher auf dem Hof gehen oder lesen) - das hat sogar noch den netten Effekt, dass andere Kinder sich auch angestachelt fühlen das zu wollen (im Gegensatz zu den Zusatzaufgaben).

Viele Grüße

Hallo,

damit überforderst Du aber die Lehrer. Sie sind ja eh schon überfordert - sollen sie jetzt auch noch differenzierte Arbeitsblätter bereitstellen?

Inklusion bringt man ja eher mit kognitive Leistungen nach unten in Verbindung - die Kandidaten nach oben sollen sich gefälligst anpassen.

(Das ist nicht meine Meinung, sondern das allgemeine Vorgehen in deutschlands Schulen)

Viele Grüße

Hallo,

Zumindestens nicht in solchen Schulen, in denen noch Strafarbeiten üblich sind.

Hä? Was hast du standig mit Strafarbeiten? was hat das
Hochbegabung zu tun?

Hochbegabte brauchen normal keine Strafarbeiten zu machen,
sofern sie sich nicht ständig was zu Schulden kommen lassen.
Freilich gibt es eine Anzahl Hochbegabter, die schon
abgeschaltet haben und sich hängen lassen, weil sie wegen
permanenter Unterforderung massiv gelangweilt sind und ihre
Fähigkeiten auch in asoziales Verhalten umsteuern.
Aber da werden Ursache und Wirkung vertauscht!

Die Zusatzaufgaben werden von den Hochbegabten oft als „Strafarbeit“ empfunden. Vielleicht ist Strafarbeit auch nicht dafür das richtige Wort - eher sind sie frustriert, dass sie noch so eine blöde und langweilige Übung machen müssen, die sie eh schon können.

Kinder sind von Natur aus wissbegierig und wollen lernen und Lernleistung erbringen.

Aber ebenso wollen Kinder so sein wie alle anderen und nicht aus der Reihe fallen.

Alle Kinder sind erst mal unterschiedlich und haben
differenzierte Interessen!
Ein ausgeprägtes Gruppenverhalten mit heftigen Herdentrieb
bildet sich erst mit der Pubertät aus im Alter ab ca.
13…15J.

Nein. Kinder wollen nicht auffallen und aus der Reihe tanzen - vor allem nicht wenn dies von außen produziert wird - und das bereits viel früher als mit der Pubertät.
Das zeigt sich besonders deutlich wenn die Eltern anders sind als die Mehrheit der anderen Eltern (z.B. weniger verdienen, rauchen oder sonstwie auffällig sind) oder beim Thema Einnässen. Es weinen auch schon Kinder in der 3. Klasse wenn sie eine 5 schreiben. Es wird auch in den unteren Klassen gemobbt und die Kinder wollen dazugehören. „Streber“ gibt es nicht erst ab 13!

Ansonsten wollen alle Kinder lernen und für Leistungen
Anerkennung finden.
Was du hier postulierst, wird nur dadurch verursacht, das
vielen Kindern die Lust am Lernen durch formale bürokratische
Methoden verleidet wird und sie keine Anerkennung finden, weil
es auch keine Herausforderungen gibt.

Ja.

Natürlich müssen auch Standardaufgaben von den sehr guten
Schülern abgearbeitet werden. Das gehört zum Leben dazu. Damit
sind die sehr guten Schüler auch oft sehr schnell fertig, im
Gegensatz zu denen, die sich das erst mühsam erarbeiten
müssen.

Es besteht durchaus die Möglichkeit, auch Schüler von Aufgaben
unter ihrem Niveau zu entbinden. Aber das muss gar nicht
generell so sein (siehe oben).
Bestimmte Aufgaben sind einfach zu erledigen und in der Regel
haben Hochbegabte auch keine universellen Interessen und
müssen in Bereichen die ihren interessen nicht entspricht
trotzdem das Notwendige tun. Sprachen haben mich wenig
interessiert, aber Vokabeln lernen und Texte lesen als
Hausaufgabe ist natürlich notwendig.

Da kann ich Dir auch nur zustimmen. Die Gefahr besteht auch immer darin sich zurückzulehnen und den Zug zu verpassen, wo es eben nicht mehr so leichtfüssig geht.

Es wäre also grundsätzlich eine individuelle Förderung vonnöten.

??? Widersprüchlich. Individuell aber nicht anders als alle
anderen?
Entscheide dich mal, was du nun willst oder meinst!

Nein, man muss sich da nicht entscheiden - das ist ein sehr sensibles Thema und damit können nicht viele Lehrer umgehen. Es gilt die Kinder weitestgehend individuell zu fordern und zu fördern, aber auch nichts an die große Glocke zu hängen. Es wird ja auch nicht öffentlich gesagt, wer eine 5 geschrieben hat oder laut gesagt „Hans hat es leider wieder nicht geschafft die Aufgabe zu Ende zu machen“. Eine Sache, die auch immer vernachlässigt wird ist die Tatsache, dass Kinder untereinander sehr viel lernen können. Anstatt Zusatzaufgaben zu erteilen, können Schüler durch Kärtchen signalisieren, dass sie Hilfe benötigen. Die Schüler können so helfen anstatt nochmal den Brei zu kauen.

Alle Lehrer sollten entsprechend qualifiziert sein, denn sie
nennen sich auch Pädagogen!
Dass Pädagogen nur für „normierte Kinder“ ausgebildet würden,
wäre mir neu.

Genauso neu wäre es mir dass diese Pädagogen in der Ausbildung lernen wie sie mit Kindern aus der Norm umzugehen haben. Ich habe als Integrationshelferin in „Brennpunktschulen“ gearbeitet und kann nur empört darüber staunen, wie unqualifiziert und unemphatisch manche Lehrer mit Kindern, die aus der Norm fallen, umgehen. Kinder, die nicht einmal gerade im Rollstuhl sitzen können bekommen Arbeitsblätter, die sie auch mit 80 nicht bewältigen können. Kinder mit Cochlearimplantate werden angeschrieben warum sie nicht hören und Hochbegabte bekommen das gleiche wie die anderen auch (nur in 10-facher Ausfertigung). Kinder mit ADHS sitzen mit dem Gesicht zum Fenster und ganz hinten im Raum und bekommen jeden Tag „rote Karten“ mit nach Hause.
Die Liste lässt sich noch fortführen. Tatsache ist, dass wir sehr weit entfert davon sind Kinder, die aus der Norm fallen, adäquat aufzufangen.

Die Lehrer werden für die Norm ausgebildet. Alles andere ist ein kaum zu beachtendes Randthema während der Ausbildung.

Und die Inklusion ist keine neue Erfindung. In der DDR gar es
ein solch zerklüftetes und extrem uneinheitliches Schulsystem
nicht . Über 90% der Schüler absolvierten die POS
http://de.wikipedia.org/wiki/Polytechnische_Oberschule
bis zur 10 Klasse (auch die Abiturienten, obwohl wir damals
mit der 9Kl. in einen EOS weiter lernten, mit dem gleichen
Stoff ).

Stop! Behinderte Schüler wurden in der DDR NICHT in den Schulen integriert, geschweige denn inklusioniert (falls es diesen Begriff überhaupt gibt) - sie wurden ausgegrenzt und in Sonderschulen oder in die Psychiatrie gesteckt. Hochbegabten wurde der rote Teppich ausgerollt (sofern die dem Regime gefügig waren). Individualität und Sozialismus schließen sich aus - da gibt es kaum Diskussionsgrundlage. Das ist so.

Und ich kann mich noch erinnern, das ich ich überwiegend sehr
gute Lehrer hatte, die sehr wohl mit mir zurecht kamen (als
Überflieger, einer der für eine 1 meist zu Hause nix lernen
mußte), als auch mit sehr schwachen Schülern, welche auch mal
sitzen blieben und mit ach und Krach die 8. Klasse schafften.
Förderung beinhaltete eben auch Aufgaben, die von anderen gar
nicht erbracht werden konnten. Mit hat das keinen Frust wegen
Strafarbeit gemacht, sondern Stolz darauf, besser zu sein als
die meisten anderen. Gefordert wurden alle Schüler in gewissem
Maße. Deshalb fühlte ich mich aber nicht anders oder als was
bessere als die anderen Schüler. Freilich, ein gute
Selbstbewußtsein kann man trotzdem haben, weil man eben was
schafft, was andere so nicht können.

Das klingt für mich nicht so symphatisch. Ich lerne für MICH und nicht weil ich besser sein möchte als die anderen. Es erfüllt mich nicht mit Stolz wenn ich besser bin als „die anderen“ und ich schaue nicht auf denen herab, die sich das Hirn blutig denken während ich es mir die gleiche Leistung aus dem Ärmel schüttele - das ist es, was ich meinem Kind vermittele, wenn er die ähliche Ansichten äußert. Sei froh und auch stolz über Deine Fähigkeiten, aber degradiere nie andere damit.

Diese große Zahl von Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten gab
es nicht.

Klar - die gab es in der DDR nicht - da sollten alle gleich sein. Wenn sie es nicht waren, wurden sie aus der öffentlichen Gesellschaft entfernt.

Hochbegabung ist keine Krankheit, die zwingend eine
Sonderbehandlung erfordert, auch wenn das heute scheinbar von
vielen so gesehen wird.

Sie ist keine Krankheit, aber die Bedarf einer Sonderbehandlung, weil sie aus der Norm fällt. Da fehlt Dir wahrscheinlich ein wenig die Erfahrung.

Viele Grüße