Hallo,
was hier an Einwänden kommt, scheinen mir nur Erfahrungen zu sein, die Erwachsene Menschen mit gewissem Frust aus dem Arbeitsleben wegen rein formaler und bürokratischen Tätigkeiten gemacht haben und diese jetzt als allg. Lebenserfahrung publizieren.
zumindest in diesem Punkt hast du völlig falsche Vorstellungen von Kinderpsychologie und Lernverhalten bei Kindern.
Es ist aber vielfach belegt, dass hochbegabte Kinder keine Lust auf Zusatzaufgaben haben.
Gar nix derartiges ist belegt!
Es ist belegt, das man Kinder mit Hochbegabungen extra Audfagen gegen muß, damit die sich nicht zu Tode langweilen.
Da müssen nicht unbedingt extra Hausaufgaben sein, auch 3 mal die Woche Klavierunterricht, dazu Sportverein und noch diverse Hobbys können gut auslasten.
Zumindestens nicht in solchen Schulen, in denen noch Strafarbeiten üblich sind.
Hä? Was hast du standig mit Strafarbeiten? was hat das Hochbegabung zu tun?
Hochbegabte brauchen normal keine Strafarbeiten zu machen, sofern sie sich nicht ständig was zu Schulden kommen lassen.
Freilich gibt es eine Anzahl Hochbegabter, die schon abgeschaltet haben und sich hängen lassen, weil sie wegen permanenter Unterforderung massiv gelangweilt sind und ihre Fähigkeiten auch in asoziales Verhalten umsteuern.
Aber da werden Ursache und Wirkung vertauscht!
Kinder sind von Natur aus wissbegierig und wollen lernen und Lernleistung erbringen.
Aber ebenso wollen Kinder so sein wie alle anderen und nicht aus der Reihe fallen.
Alle Kinder sind erst mal unterschiedlich und haben differenzierte Interessen!
Ein ausgeprägtes Gruppenverhalten mit heftigen Herdentrieb bildet sich erst mit der Pubertät aus im Alter ab ca. 13…15J.
Ansonsten wollen alle Kinder lernen und für Leistungen Anerkennung finden.
Was du hier postulierst, wird nur dadurch verursacht, das vielen Kindern die Lust am Lernen durch formale bürokratische Methoden verleidet wird und sie keine Anerkennung finden, weil es auch keine Herausforderungen gibt.
Überflieger wollen nämlich nicht nur mit Popelkram ruhig gestellt werden,
sondern mit anspruchsvollen Aufgabe gefordert werden!
Da sie aber mit ‚Zusatzaufgaben‘ diese anspruchsvollen
Aufgaben erst bekommen, wenn sie den Popelskram erledigt
haben, erscheinen diese Zusatzaufgaben doch als Strafarbeit,
sofern an der Schule jedenfalls Strafarbeiten üblich sind.
Quatsch! Was hast du immer mit den Strafarbeiten?
Wenn ich an einer komplizierten Matheaufgabe grüble oder ein physikaliches Experiment mache oder etwas bastle, dann ist das keine Starfarbeit!
Natürlich müssen auch Standardaufgaben von den sehr guten Schülern abgearbeitet werden. Das gehört zum Leben dazu. Damit sind die sehr guten Schüler auch oft sehr schnell fertig, im Gegensatz zu denen, die sich das erst mühsam erarbeiten müssen.
Sie müssten den Popelskram nicht erledigen müssen, sondern nur
die anspruchsvolleren Zusatzaufgaben, so dass es eben keine
Zusatzaufgaben sind. Wofür soll es auch gut sein, den
Lernstoff aus der 1. Klasse üben, wenn man den Lernstoff aus der 3. Klasse kann?
Es besteht durchaus die Möglichkeit, auch Schüler von Aufgaben unter ihrem Niveau zu entbinden. Aber das muss gar nicht generell so sein (siehe oben).
Bestimmte Aufgaben sind einfach zu erledigen und in der Regel haben Hochbegabte auch keine universellen Interessen und müssen in Bereichen die ihren interessen nicht entspricht trotzdem das Notwendige tun. Sprachen haben mich wenig interessiert, aber Vokabeln lernen und Texte lesen als Hausaufgabe ist natürlich notwendig.
Und sie müssten nicht die einzigen sein, die etwas anderes machen als alle anderen.
Doch genau das ist doch individuelle Förderung!
Es wäre also grundsätzlich eine individuelle Förderung vonnöten.
??? Widersprüchlich. Individuell aber nicht anders als alle anderen?
Entscheide dich mal, was du nun willst oder meinst!
Das wäre am besten möglich in Klassen mit Inklusion und entsprechen qualifizierten Lehrern.
Alle Lehrer sollten entsprechend qualifiziert sein, denn sie nennen sich auch Pädagogen!
Dass Pädagogen nur für „normierte Kinder“ ausgebildet würden, wäre mir neu.
Und die Inklusion ist keine neue Erfindung. In der DDR gar es ein solch zerklüftetes und extrem uneinheitliches Schulsystem nicht . Über 90% der Schüler absolvierten die POS
http://de.wikipedia.org/wiki/Polytechnische_Oberschule
bis zur 10 Klasse (auch die Abiturienten, obwohl wir damals mit der 9Kl. in einen EOS weiter lernten, mit dem gleichen Stoff ).
Und ich kann mich noch erinnern, das ich ich überwiegend sehr gute Lehrer hatte, die sehr wohl mit mir zurecht kamen (als Überflieger, einer der für eine 1 meist zu Hause nix lernen mußte), als auch mit sehr schwachen Schülern, welche auch mal sitzen blieben und mit ach und Krach die 8. Klasse schafften.
Förderung beinhaltete eben auch Aufgaben, die von anderen gar nicht erbracht werden konnten. Mit hat das keinen Frust wegen Strafarbeit gemacht, sondern Stolz darauf, besser zu sein als die meisten anderen. Gefordert wurden alle Schüler in gewissem Maße. Deshalb fühlte ich mich aber nicht anders oder als was bessere als die anderen Schüler. Freilich, ein gute Selbstbewußtsein kann man trotzdem haben, weil man eben was schafft, was andere so nicht können.
Diese große Zahl von Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten gab es nicht.
Hochbegabung ist keine Krankheit, die zwingend eine Sonderbehandlung erfordert, auch wenn das heute scheinbar von vielen so gesehen wird.
Gruß Uwi