Nachhilfe geben - Was muss ich beachten ?

Hallo Forumsbesucher,

ich würde gerne, um mir ein bisschen was dazuzuverdienen, Nachhilfe geben, da ich mir sehr gut vorstellen kann, Spaß daran zu haben und auch dafür geeignet zu sein. Ich könnte mir beispielsweise gut vorstellen, Mathe für die Unterstufe anzubieten, das wird meines Wissens nach sehr häufig gefragt (weil offensichtlich notwendig).
Ich gehe derzeit in die 11. Klasse Gymnasium (Bayern -> G8). Bevor ich mein „Angebot“ am schwarzen Brett aufhänge, habe ich nur noch einige Fragen.

  1. Ist es üblich, dass der Nachhilfeschüler zum „Lehrer“ kommt, oder umgekehrt ? Natürlich kann man beides individuell vereinbaren, aber ich möchte nichts weiter als ein ganz durchschnittliches Angebot aufhängen. Wie kennt ihr das ?

  2. Was kann ich verlangen ? Ich will mir keine goldene Nase verdienen, aber ich will mich auch nicht ausnutzen lassen, wisst ihr, was üblich ist (Stundenlohn/Pauschale usw.) ?

  3. Wisst ihr noch irgendetwas, das es zu beachten gilt ? Ich habe mich beispielsweise an offizieller Stelle über die Lehrpläne informiert, sodass ich weiß, was mich stofflich erwartet, aber brauche ich eigentlich irgendeine Qualifikation ?

Hallo Forumsbesucher,

Hallo

  1. Ist es üblich, dass der Nachhilfeschüler zum „Lehrer“
    kommt, oder umgekehrt ? Natürlich kann man beides individuell
    vereinbaren, aber ich möchte nichts weiter als ein ganz
    durchschnittliches Angebot aufhängen. Wie kennt ihr das ?

Ich kenn es so, dass der Lehrer zum Schüler kommt, oder, wenn gleiche Schule, sich dort iwo hingesetzt wird.

  1. Was kann ich verlangen ? Ich will mir keine goldene Nase
    verdienen, aber ich will mich auch nicht ausnutzen lassen,
    wisst ihr, was üblich ist (Stundenlohn/Pauschale usw.) ?

Ich denke die meisten nehmen so zwischen 8 und 10 Euros für je 60 Minuten. Aber kann man ja mit den Eltern absprechen, dass es vielleicht erstmal 8 gibt und nach der ersten verbesserten Arbeit dann 10.

  1. Wisst ihr noch irgendetwas, das es zu beachten gilt ? Ich
    habe mich beispielsweise an offizieller Stelle über die
    Lehrpläne informiert, sodass ich weiß, was mich stofflich
    erwartet, aber brauche ich eigentlich irgendeine Qualifikation
    ?

Für private NAchhilfe brauchst du keine Qualifikationen. solltest dich mit dem Stoff auskennen. Ihn aber auch, was viel wichtiger ist, erklären können, dass der Schüler es versteht. MAnche Mathe-Asse können das nämlcih gar nicht, sondern nur für sich rechnen.

Gruß und viel Spass bei deinem Job
dudde

Hallo,

  1. Ist es üblich, dass der Nachhilfeschüler zum „Lehrer“
    kommt, oder umgekehrt ? Natürlich kann man beides individuell
    vereinbaren, aber ich möchte nichts weiter als ein ganz
    durchschnittliches Angebot aufhängen. Wie kennt ihr das ?

Da gibt es keine festen Regeln. Ich hatte Schüler, die zu mir gekommen sind und solche, zu denen ich hingefahren bin. Wenn sie zu dir kommen, solltest du einen einigermaßen aufgeräumten Arbeitsplatz anbieten können und es sollten keine kleinen Geschwister nebenan laut fernsehen o.ä… Wenn du hinfährst, solltest du nicht vergessen, dass das ja auch Zeit ist, die dir in der Regel nicht bezahlt wird. Es hat also beides Vor- und Nachteile.

  1. Was kann ich verlangen ? Ich will mir keine goldene Nase
    verdienen, aber ich will mich auch nicht ausnutzen lassen,
    wisst ihr, was üblich ist (Stundenlohn/Pauschale usw.) ?

Da würde ich mich eher vor Ort erkundigen, was üblich ist. Was ich bisher so mitbekommen habe, schwanken die Preise regional gewaltig, von 5-20 Euro die Stunde. Im ländlichen Bereich ist es meist etwas günstiger als in Großsstädten. Außerdem kannst du auch mehr verlangen, wenn du mehr Erfahrung und vllt Referenzen mitbringst. Der Vorschlag mit 8 Euro anzufangen und vllt nach einem erfolgreichen Halbjahr auf 10Euro aufzustocken klingt ganz gut.

  1. Wisst ihr noch irgendetwas, das es zu beachten gilt ? Ich
    habe mich beispielsweise an offizieller Stelle über die
    Lehrpläne informiert, sodass ich weiß, was mich stofflich
    erwartet, aber brauche ich eigentlich irgendeine Qualifikation
    ?

Das ist schon mal eine gute Vorbereitung. Vor dem ersten Treffen würde ich dann schonmal fragen, um was es grob geht, denn grade in Grammatik oder komplizierteren Rechenregeln lohnt es sich schonmal sich vorher nochmal kurz mit dem Stoff auf Schülerniveau vertraut zu machen. Das reicht in der Regel. Wenn du dann genauer weißt, wo es hakt, kannst du immernoch recherchieren was du dazu wissen musst (Arbeitsmaterial nicht nur für Lehrer findest du hier: http://www.4teachers.de/).

Viel Erfolg,
Andreas, der nach 9 Jahren Nachhilfe geben jetzt im Referendariat steckt :wink:

Hallo,

  1. Wisst ihr noch irgendetwas, das es zu beachten gilt ?

versuche die Fehler zu vermeiden, die manche Nachhilfe-Anfänger machen: Sie arbeiten - unabsichtlich - kontraproduktiv, indem sie z. B. versuchen, dem Fachlehrer vorzugreifen und noch nicht durchgenommenen Stoff zu erklären und zu üben, eine andere Terminologie benutzen als die im Unterricht verwendete etc.

Günstig wäre es, wenn Du vom jeweiligen Fachlehrer eine Liste der Gebiete bekommen könntest, bei denen nach seiner Auffassung besonderer Übungsbedarf besteht.
(Das sollte allerdings über die Eltern organisiert werden; wende Dich also nicht direkt an den Lehrer.)

Gruß
Kreszenz

Danke schonmal für Eure Antworten!

Ich habe vor, mich beispielsweise bei den Lehrern, die ich in den jeweiligen Fächern habe (ich plane inzwischen Mathe und Französisch, vielleicht auch Englisch) als Nachhilfelehrer anzubieten, sodass sie sich bei Bedarf in ihren anderen Klassen an mich wenden können, bzw. mich an einen Schüler vermitteln können.

Zum Thema Stoff: Da ich davon ausgehe, dass sich hauptsächlich bis ausschließlich Schüler aus meinem Gymnasium melden, kann ich recht sicher sein, dass die Unterrichtsinhalte und Schulbücher (mehr oder weniger) die gleichen sind. Da bei uns an der Schule die Möglichkeit besteht (vor allem für Oberstufenschüler wie mich), sich Schulbücher eines anderen Jahrgangs aus der Lernmittelbibliothek zu beschaffen, kann ich mir von dort ja die jeweiligen Inhalte kopieren.

In Sachen Terminvereinbarung habe ich mir inzwischen überlegt, dass ich eigentlich nach Möglichkeit keine festen Stunden jede Woche anbieten will, sondern diese nach Bedarf telefonisch vereinbaren möchte. Ich denke, damit komme ich den Bedürfnissen der Schüler auch entgegen.

Was haltet Ihr von all dem ?

versuche die Fehler zu vermeiden, die manche
Nachhilfe-Anfänger machen: Sie arbeiten - unabsichtlich -
kontraproduktiv, indem sie z. B. versuchen, dem Fachlehrer
vorzugreifen und noch nicht durchgenommenen Stoff zu erklären
und zu üben, eine andere Terminologie benutzen als die im
Unterricht verwendete etc.

Hallo,
stimnmt, die Gefahr (oder Segen) besteht schon, dass der Nachhilfelehrer anders als der Fachlehrer in der Schule erklärt.Aber: Bekommt jemand Nachhilfe, heisst das ja, er versteht in einem Fach wenig. Somit kann eine andere Erklärungweise vielleicht den Stoff verständlich vermitteln. Zwischenzeitlich gegen die mündlichen Zensuren in den Hauptfächern zu 50 % in die Gesamtnote rein. Es ist somit extrem wichtig, sich im Unterricht zu beteiligen. Das aber geht nur mit vorarbeiten, sonst ist eine mündliche Beteiligung eher ausgeschlossen…

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Hallo,

noch nicht durchgenommenen Stoff zu erklären
und zu üben, eine andere Terminologie benutzen als die im
Unterricht verwendete etc.

stimnmt, die Gefahr (oder Segen) besteht schon, dass der
Nachhilfelehrer anders als der Fachlehrer in der Schule
erklärt.

ich sprach - bewusst - nicht von anderer Erklärungsweise, sondern von unterschiedlicher Terminologie, also z. B. (wie es kürzlich in einem anderen Brett diskutiert wurde) statt der lateinischen Grammatik-Begriffe (die im Unterricht verwendet werden) deutsche Bezeichnungen zu gebrauchen (die der Schüler dann zusätzlich verstehen und sich aneignen müsste).

Aber: Bekommt jemand Nachhilfe, heisst das ja, er
versteht in einem Fach wenig. Somit kann eine andere
Erklärungweise vielleicht den Stoff verständlich vermitteln.

Das kann funktionieren, führt u. U. aber auch nur zur kompletten Verwirrung des Schülers. Der ideale Nachhilfelehrer entwickelt ein Gespür dafür und kann flexibel reagieren, wenn es mit seinem Erklärungsmodell nicht klappt.

Gruß
Kreszenz

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