Hallo Ihr Lieben!
In kürze werde ich meine erste Nachhilfeschülerin kennen lernen. Ziemlich überrascht war ich, als ich erfahren habe, dass es sich um eine Erstklässlerin handelt. Meine Aufgabe ist es mit ihr Lesen zu üben, wobei vor allem Probleme mit den Buchstaben B und D auftreten. Könnt ihr mir helfen, wie ich mich auf diesen Fall bereit machen kann? Übungsmaterialien? Lernstrategien?
Vielen Dank im Voraus!
Hallo,
am wichtigsten ist es, _laut_ lesen zu üben:
Auf- und Abbauen von Wörtern, Unterscheidungsübungen etc., Wörter verschriften, Artikulationsorte klären - liegt das Problem B-D im Schreiben (Kleinbuchstaben, seitenverkehrt) oder Hören (genaues Sprechen)?
Es gibt eine Fülle von Materialien im Bereich Erstlesen (fibel-begleitendes Material bei den Schulbuchverlagen). Einiges dazu findet man auch in gutsortierten Buchläden zum Durchschauen.
Am besten allerdings wäre es, die unterrichtende Lehrerin zu fragen, wo die Förderung denn am besten ansetzen soll.
Grüße von Birgit
Hallo Dolcezza,
ich gehe davon aus, dass da Mädchen jetzt in die zweite Klasse kommt. Ich würde anhand der Fibel, die im ersten Schuljahr hoffentlich benutzt wurde, zunächst einmal überprüfen, wie weit die Buchstaben bekannt sind, also praktisch die Fibel von vorne wiederholen (Buchstabenfolge der Fibel beachten und entsprechende Wörter lesen üben). Das Verwechseln von B und D könnte Lese-Rechtscheibschwäche hinweisen. Das Allerwichtigste beim Lesenlernen ist das Verstehen, dass man einzelne Buchstaben (Konsonanten nur lautieren: B normalerweise spricht man „Be“) zusammenziehen muss. Wenn das verstanden ist, ist der Leselernprozess erfolgreich und der Rest nur noch Übungssache. Falls keine Fibel eingeführt war, kann man die Klassenlehrerin ansprechen, die vermutlich gerne weiterhilft. Es ist auch in Ihrem Sinne, dass dem Kind geholfen wird.
Falls es noch Fragen gibt, bitte gerne noch einmal melden (bin allerdings vom 29.07. - 10.08.2010 in Urlaub).
Liebe Grüße
Susanne
Vielen Dank liebe Birgit für die schnelle, hilfreiche Antwort.
Im Moment bin ich mir ja noch nicht so sicher, ob ich dieser Aufgabe gewachsen bin. Habe lieber die Älteren.
Übungsmaterialien sind anscheinend von der Lehrerin vorhanden, was natürlich eine große Hilfe ist.
Das Problem liegt hierbei beim Lesen. Beim Sprechen.
Noch eine andere Frage. In der Grundschule werden doch die Buchstaben nicht wie gewöhnlich als „Be“ ausgesprochen sondern aus „bih“… schwierig zu erklären. Soll ich das dann so fortführen?
Lieber Gruß,
Susi
Liebe Susanne,
vielen Dank für dein Feedback!
Das Mädchen kommt nun in die zweite Klasse und in den Ferien soll ich mit ihr die „Lücken“ schließen.
Was könnte ich ihr denn als „Hausaufgabe“ zum üben geben? Einen Text, den sie üben soll? Mir dann vorlesen?
Ich hoffe ich kann ihr das zusammenziehen der Konsonanten näher bringen 
Vielen Dank Dir & schonmal einen schönen Urlaub.
Wohin geht es denn?
Hallo Dolcezza,
ich würde mit ihr Texte aus der Fibel lesen und evtl. zum Üben aufgeben. Hausaufgaben in den Ferien, nur wenn sie das auch will? Gut wäre auch ein ganz einfaches Bilderbuch mit wenig Text. Kinder lesen auch gerne Bücher mit Text und Bildern, die bestimmte Wörter ersetzen. Man kann diese Bücher auch in öffentlichen Büchereien ausleihen. Die helfen auch gerne weiter.
Wir fliegen nach Fuerteventura. Danach ab 17. August übernehme ich eine erste Klasse.
Gruß
Susanne
Liebe Dolcezza,
als erstes solltest du die Mutter bitten, mit der Lehrerin sprechen zu dürfen. Die kann dir am besten sagen, welche Schwierigkeiten das Kind hat. Eine Methode, mit leseschwachen Kindern zu üben, ist die sogennante Silbenmethode,die meistens in den Schulen nicht gelehrt wird. Dazu kann ich dich mit konkreten Tipps versorgen, wenn es so weit ist. Auf jeden Fall muss das Kind mit dir laut lesen üben, am besten
mit Texten, die zweifarbig und in Silben gedruckt sind.Das Lesen lernen ist ein sehr weites und sehr persönliches kompleses Geschehen, deswegen müsste ich mehr über das Kind wissen.
Das war´s erstmal, kannst mich gerne wieder anmailen! Liebe Grüße
Halvi
Sorry, nachhilfe in der ersten Klasse halte ich für totalen Quatsch. Das sollten bitteschön die Eltern im nornmalen Rahmen selnbst machen, vor allem in spielerischer Form.
Hallo Susi,
Buchstaben werden in der ersten Klasse nur mit ihrem Lautwert benannt, erst in der zweiten Klasse lernt man „die Namen“ der Buchstaben.
Das hilft beim Zusammenziehen der Laute…
Wobei viele Erstklässler den Übergang zwischen B und Be irgendwann selbstständig schaffen…
Zum Lesen und Verschriften lernen ist allerdings die Benennung mit dem Lautwert sinnvoll und für schwache Kinder nötig…
Interessant ist auch noch das Konzept der Leuchtbuchstaben (Vokale) - in jedem Silbenboot sitzt ein Leuchtbuchstabe (kann man auch mit Leuchtstift anleuchten) als Buchstabenkapitän ))
lg,
Birgit
Hallo,
diese Frage lässt sich nicht einfach so beantworten. Wichtig wäre es, das Kind zu kennen, um zu sehen ob es sich um Defizite oder einfach um entwicklungsbedingte Lernrückstände handelt. Gerade bei Erstklässlern kommt es häufig vor, das ähnliche Buchstaben wie B und D verwechselt werden oder Wörter und Buchstaben spiegelverkehrt geschrieben werden. Das ist gewöhnlich unbedenklich und verschwindet wieder. Wirkliche Defizite lassen sich durch Nachhilfe nicht ausgleichen. Da sind schon Fachleute gefordert.
Im übrigen gilt immer noch der gute alte Grundsatz: Üben, Üben …
Hallo!
Ich würde mit dem Kind in die Bücherei gehen und sich den Lesestoff selbst aussuchen lassen.
Wenn du den Geschmack kennst würde ich aus dem Internet oder anderen Büchern kleine Passagen rauskopieren und mit bunten Stiften alle „b“ markieren lassen. Dann fällt das Erkennen und Unterscheiden zum „d“ leichter.
Liebe Grüße,
Anja
hallo,
was auch schoen als Uebung ist, ist das selber Woerter suchen, also das Kind soll selber jede Menge Woerter mit B und D sagen, aufschreiben und dann Saetze draus bilden. Laut vorlesen ist sowieso immer wichtig, aber das haben schon vor mir viele gesagt.
Um den Unterschied von P und B zu ueben kann man eine Kerze aufstellen, bei P muss sie durch den Buchstaben ausgepustet werden bei B nicht, natuerlich auch nicht bei D!
Falls mir noch etwas einfaellt schreibe ich das noch, aber am wichtigsten ist es, dass Kind selber kennezulernen und uebungen auch zu erfinden, die dem Kind gefallen…
(sorry, ich schreibe aus Polen und da gibt es keine Umlaute)