Nachmittagsunterricht in Ethik zulässig ?

Der Großteil von Schülern erhält am Vormittag Religionsunterricht und die Ethikschüler müssen die Zeit im Schulgebäude regelrecht absitzen, dann müssen sie am Nachmittag in die Schule und am Ethikunterricht teilnehmen !

Das sind Nachteile für diese Kinder nur weil sie einer Minderheit angehören.

Richtig oder Falsch - Was kann man dagegen tun ! Wieso wehren sich die Eltern dieser Kinder nicht dagegen ?

Ich denke die Schulleitung hat in den Vormittagsstunden für diese Minderheit keine Kräfte frei. So ist diese Entscheidung richtig und man sollte sie akzeptieren ohne darüber herum zu quengeln.

Das ist ja das Problem, Ethik-Schüler werden grundsätzlich dadurch benachteiligt, weil eben einfach der Staat per Gesetz den EU als Pflichtunterricht anordnet und durch Sparmaßnehmen eben die Minderheiten in den Nachteil gerückt werden. Das sollten Elter von Ethikschülern nicht hinnehmen !

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Hallo 77p,

den Stundenplan erstellt die Schulleitung so, wie es personell umsetzbar ist. Es gibt keinen rechtlichen Anspruch darauf, dass Religions- und Ethikunterricht gleichzeitig stattfinden. Wehren ist also nur insofern möglich, als man freundlich darum bitten könnte, auch die Ethikstunde auf den Vormittag zu legen.

An meiner Schule gibt es übrigens ausschließlich Ethikunterricht. In welchem Bundesland lebst du?

Hallo
ZU Deiner Frage kann ich Dir nichts sagen, denn ich bin klein Lehrer.  Deine Frage wäre besser an die Träger der Schulen, das Land, der Kreis… u.s.w  gerichtet.  Es handelt sich bei Deiner Frage nicht um das Thema Ethik. Bei Fragen zum Thema Ethik bin ich gerne bereit mich auf Themen einzulassen.
Mit freundlichem Gruß,   Hoeren & Sehrn

Das sie mit den Sparmassnahmen im Bildungssektor unzufrieden sind ist eine Sache. Sich dagegen zu wehren eine andere. Da hat der Ethikunterricht nichts mit zu tun. Ich befürworte ihn und wünschte, dass statt Religionsunterricht alle Schüler am Ethikunterricht teilnehmen müssten. Gerade in der heutigen Zeit, in der viele traditionelle moralisch fundierte Werte verloren gehen, ist es wichtig, den jungen Menschen die Begriffe Moral und Ethik zu erläutern.
Da ist von Eltern von EU-Schülern also eher Solidarität mit den Massnahmen der Schule gefordert. … etwas das im EU sicherlich auch beschrieben wird.

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Hallo

Aus der Ferne kann ich das natürlich nicht eindeutig beurteilen, aber dich denken die Veranwortlichen der Schule haben das nicht mit fieser Absicht so organisiert, sondern nur weil es nicht anders ging. Der passende Lehrer muss eben genau zu dem Zeitpunkt Zeit haben (z.B. hat er noch viele andere Stunden oder er kommt nur für einzelen Stunden extra zur Schule), wo die Ethikklasse frei hat und zusätzlich ein passender Raum zur Verfügung steht.
Also erst mal kein Grund zu großartiger Beschwerde und schon gar keine Diskriminierung von Minderheiten.

So, nun zur Benachteiligung:
Ich weiß natürlich nicht, wie alt du bist oder über wie viel Lebenserfahrung du bereits verfügst, aber eine Sache dürfte dir mittlerweile klar geworden sein: Das Leben ist niemals eins zu eins fair oder gerecht.

Die Situationen, aber vor allem auch die Menschen sind alle sehr verschieden. Zusätzlich sind die meisten Ressourcen, welcher Art auch immer, recht begrenzt. Jeder Mensch hat unterschiedliche Chancen; immer alles gleich fair und gerecht ist ja auch etwas langweilig. Manch einer wächst dadurch, dass ihm mehr oder größere Herausforderungen gegenübersthen als Anderen. Nichtsdestotrotz sollten sich die Möglichkeiten nicht zu extrem entscheiden.

Das ich hier von Chancen rede, ja vieleicht sogar von elementaren Chancen im Leben (Schau doch mal z.B. nach Afrika), hat auch seinen Grund: Das hier geschilderte Problem ist geradezu „pipifax“, wie man so schön sagt.

Derartige Ungerechtigkeiten kommen im Leben eines durchschnittlichen Schülers, Studenten, ja sogar generell jedes Menschen viele Male immer wieder vor.

Oft genug kümmert man sich um eine größe Gruppe intensiver, aus allerlei vielfätigen Gründen: Durch die selbe Arbeit erreicht man mehr Menschen, es geht quantitativ mehr „kaputt“ wenn man sich nicht kümmert, höhere potentielle Kaufkraft der Gruppe, mehr potentielle Wählerstimmern und und und…
Wie gesagt, Vorraussetzung ist, dass die Ressourcen begrenzt sind.

Als typischer Stundent ärgert man sich vielleicht weil man z.B. keinen Sitzplatz mehr bekommt, das wichtige Fachbuch (das vielleicht 70 Euro oder mehr kostet) bereits vollstäng entliehen ist oder das nach wenigen Minuten (online-Anmeldung) oder Stunden keine Übungstermine in den Freistunden mehr zu bekommen sind. Das alles nur weil man mal nicht genug oder passend Zeit auftreiben kann oder man womöglich nicht genung Freunde hat, die einem einen Platz besetzen oder dich in eine Liste eintragen.

Und das Leben liefert noch tausend andere Beispiele…

Gruß
Florian

PS: Sorry, dass ich so viel geschrieben habe, ich bin einfach davon ausgegangen, dass es nur ums Prinzip geht:wink: eine kurze aber dennoch außreichende Antwort ist mir gerade nicht eingefallen.

Sehr geehrter Kunde,
eine Weisheit spricht wer am Anfang im Leben Nachteile hat und es nicht versteht wird im Laufe seines Leben die Nachteile zu seinen Vorteilen gewinnen.
Talmud jüdische Ehtik

Mit freundlichen Grüßen
Sefer
ps. es ist nicht immer alles leicht

In der Schule einfach rumsitzen … ist sicherlich nicht schön sondern eher langweilig. Mir fehlt zur Beantwortung der Hinweis, welche genauen Gründe für diese Regelung der Schule vorliegen. Es ist zu vermuten, dass z.B. Lehrermangel der Grund für diese Regelung sein könnte. Wenn z.B. nur ein Lehrer beide Gruppen unterrichten kann, dann wird eine harmonische gute Regelung für beide Gruppen schwierig. Man könnte auch die größere Gruppe „rumsitzen lassen“ und die kleinere Gruppe zeitlich vorziehen. Das erscheint mir aber noch weniger sinnvoll zu sein. Mein Vorschlag: der Fragende soll sich z.B. mit dem Lehrer in Verbindung setzen und den Ursachen für diese Regelung nachgehen. Evt. kann eine Zusammenarbeit mit einer anderen Schule eingegangen werden, so dass organisatorische Synergie-Effekte entstehen. Dafür - oder für andere gute Lösungen - sollte der Fragende sich ggf. mit der Schulleitung in Verbindung setzen.

Und die Frage „Warum wehren sich die Eltern nicht dagegen?“ lässt sich am ehesten beantworten, wenn die Eltern gefragt werden. Andernfalls bleibt der Fragende in der Vermutungsphase stecken.
Viel Erfolg
Sirisu

Wenn es hier keinen zeitlich Ausgleich über die Jahre gibt, ist das eine schwere Diskriminierung und reif für eine Beschwerde.
Religionen und deren Unterricht genießen leider noch immer große Privilegien, die durch nichts zu rechtfertigen sind. Besprechen Sie sich mit anderen betroffenen Schülern und deren Eltern und gehen Sie mit Ihrem Anliegen in die Öffentlichkeit.
Viel Erfolg

Sorry, für die späte Antwort.

  1. Um ehrlich zu sein, würde ich dir zu erst gerne eine Gegenfrage stellen. Wie würdest du es umgekehrt bewerten? Was würdest du sagen, wenn es die Schüler des Religionsunterricht wären, die warten müssten?
    Gerade bei diesem aufgeheitzten Themen wie Ethik/Religionsunterricht ist es ganz gut so etwas zu überlegen. Um sich zu fragen warum findet man das eine richtig und das andere nicht.

  2. Von was für einer Schule redest du? Wie alt sind die Kinder? Entscheiden sie schon selbst, oder entscheiden die Eltern?

  3. Grundsätzlich glaube ich es nicht, dass es ein überzeugender Nachteil für die Kinder ist, wenn es wirklich ihrer Überzeugung entspricht. Zumal sie ja auch in den konfessionellen Religionsunterricht gehen könnten, wenn ihnen das nicht so wichtig ist. (Der Religionsunterricht ist ja nicht an eine persönliche Überzeugung oder Kirchenmitgliedschaft gebunden.) Ein Nachteil wäre es, wenn sie wegen dem nachmittäglichen Ethikunterricht ihre Hausaufgaben nicht machen könnten und deswegen schlechte Noten bekommen würden o.ä… (In diesem Fall müsst man wirklich klagen.) Aber üblicherweise haben Schüler eh mehr Zeit für Freizeitaktivitäten als für Hausaufgaben.

  4. Ob das Richtig oder Falsch ist liegt zu sehr in den konkreten Gegebenheiten. Wenn die Schule es anders organisieren könnte, dann wäre es Falsch. Aber vermutlich muss der Ethik Lehrer von außerhalb kommen und kann nicht früher oder sie müssen auf Grund von gesetzlichen Grundlagen den Kindern ermöglichen Ethik und Religionsunterricht zu besuchen. Da müsste man in einen Dialog mit der Schule treten.
    Aber an dieser Stelle beginnt deine Frage den ethischen Bereich zu verlassen und in einen konkreten politischen Bereich zu wechseln. Und da bin ich der falsche Ansprechpartner. Aber man könnte das machen, was man immer machen kann. (In einer freien Gesellschaft.) Eine Interessengemeinschaft gründen versuchen andere dazuzu holen und mit der Schulleitung in den Dialog treten. Wenn diese der Meinung ist nichts tun zu können. Dann muss man versuchen eine Gesetzesänderung zu erwirken. (Unterschriften sammeln etc.)

Hoffe ich konnte dir helfen. Für Rückfragen bin ich offen.

Und um meine Antwort ins Rechte Licht zu rücken und um meine eigene Meinung zu diesem Thema offen zu legen. Ich selbst habe sowohl Religion als auch Ethik Nachmittags besucht. (In verschiedenen Lebensphasen.)

Viele Grüße,
die Banane