Nachname: König

Hey !!
mein freund heißt mit nachnamen König. Kommt das wirklich daher das seine vorfahren könige waren ?^^
LG, Sandsack

Hallo Sandsack,

mein freund heißt mit nachnamen König. Kommt das wirklich
daher das seine vorfahren könige waren ?^^

zweifelsfrei NEIN. „König“ als Familienname fällt in die Großgruppe der Übernamen. Diese „Spitznamen“ unterteilen sich in verschiedene Untergruppen, wovon eine die Zugehörigkeit bezeichnet. Somit war der erste Namensträger in irgend einer Form dem König zugehörig. In den meisten Fällen wird es sich wohl um den Grundherrn handeln, das heißt der Namensträger musste seine Steuern an den König bezahlen. Der „Fürst“ halt an den Fürsten, der „Herzog“ an den Herzog, der „Graf“ an den Graf, der „Kaiser“ an den Kaiser.
Es kann auch die Gerichtsherrschaft gemeint sein: Dass das Anwesen, auf dem der Namensträger lebte, in Gerichtsfällen vor dem könniglichen Gericht verhandelt wurde und eben nicht vor dem Landgericht.
Oder es könnte sein, dass zur Zeit der Leibeigenschaft der Namensträger dem König hörig (= leibeigen) war. Oder ähnliches. Also in der Regel irgend eine Beziehung (nicht-blutsverwandtschaftlicher Art) zum König (analog zum Kaiser, Herzog, Graf, Fürst etc.).

Alle anderen Deutungen, die man auch immer wieder liest und findet sind zwar möglich, aber nicht so wahrscheinlich: z.B. dass der erste Namensträger in irgendwelchen Theaterstücken einen König gespielt hat, dass er der sog. Bohnenkönig war (Dreikönigs-Brauch) (heute - zwar ganz anderer Hintergrund, aber so doch - könnte man vielleicht als Beispiel den „Schützenkönig“ anführen). Auch die Berücksichtigung von Lautwandel-Regeln der Sprachwissenschaft könnte zu solchen „Nebenerklärungen“ führen: König - Kenig - Genig - genug = ein sogenannter „Echo-Name“: typischer Ausspruch des ersten Namensträgers: z.B. „jetzt ist es genug“ -> verkürzt zu „genug“ mit Lautwandelregeln gewandelt zu „König“. Aber wie gesagt: das ist alles nicht so wahrscheinlich, wie die Beziehung des ersten Namensträgers zu einem König in irgend einer Form.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig dazu beitragen, dass das Blut rot bleibt und nicht zu blau mutiert.

Schönen Abend und ein schönes Wochenende wünscht

Alexander

Hallo,

als Nachtrag zu Alexanders Beitrag noch die Möglichkeit, dass es sich um einen Spottnamen handeln könnte für Jemanden, der meinte sich sehr vornehm zu benehmen oder sich Sonderrechte erbat, in Wirklichkeit aber nur ein ganz kleines Licht war.

Gruß
Lawrence

Ich habe im Rahmen einer Pilgerschaft gelesen, dass jener, der in seiner Pilgergruppe vom Berg aus Santiago de Compostella, Rom oder Jerusalem als Erster erblickte, zum Pilgerkönig seinerGruppe ausgerufen wurde - und diese Bezeichnung dann ggf. Einfluß auf den Namen gab.

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Hallo Westmoreland,

wer’s glaubt…

Eine schöne Geschichte. Mehr aber in 99,99% der Fälle nicht. Aber auch hier wieder: man soll nie „NIE“ sagen. Ganz vereinzelte Fälle mit diesem Ursprung mag es geben, aber hier ist von meiner Seite immer von der „Hauptbedeutung“ gesprochen, das was am wahrscheinlichsten ist.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende

Alexander