Nachrichtenverfälschung

Hallo MitleserInnen,

heute fiel mir wieder einmal mehr der kleine, feine Unterschied in den Nachrichtensendungen auf:
   In arte Info wurde heute kurz vor acht Uhr erwähnt, dass das bayerischen Gesundheitsministerium bereits 1998 durch ein EU-Papier darüber informiert wurde - zudem soll das Bundesgesundheitsministerium auch schon seit geraumer Zeit davon gewusst haben -, dass trotz des Verbotes von 1994 Tiermehl im Tierfutter gefunden wurde, jedoch das (bayerische) Ministerium nicht gehandelt hätte. Also wusste man seit mindestens zwei Jahren davon, opferte allerdings willkürlich die Gesundheit der Bevölkerung dem Profit der Tierverwertungsunternehmen.
   In der Tagesschau um acht Uhr hingegen wurde zwar auch dieses EU-Papier genannt, doch man liess die Jahresangabe - also 1998 - weg, wodurch dem Publikum den Eindruck und Einblick verwehrt blieb, dass Behörden schon wesentlich früher hätten reagieren müssen.

In meinen Augen zeigen die üblichen Sendungen à la Tagesschau nichts anders als eine Art Mainstream-Nachrichten. Man sieht vorfahrende schwarze Wagen, aussteigende und händeschüttelnde Politiker, dann ein Schwenk auf die Kameraleute und Fotografen, damit Bilder und Off-Kommentare zeitlich passen, lässt zum Beispiel einen Schröder sagen, dass die Gespräche in freundlicher Atmosphäre stattfanden und dass Chirac das beste Eisbein seines Lebens gegessen hätte, aber Nachrichten und wirkliche Informationen findet man selten. Statt dessen erfahren wir aber immer häufiger von Dingen wie Madonna-Hochzeit, Becker-Trennung und Feldbusch-Platzwunde. Machen wir unsere Kreuzchen in der Wahlkabine überwiegend aufgrund dieser „Informationen“!?

Marco

… aber Nachrichten und wirkliche Informationen findet man :selten.
Machen wir unsere Kreuzchen in der Wahlkabine überwiegend
aufgrund dieser „Informationen“!?

Guten Morgen, Marco!

Mehr als einen groben Überblick über das Geschehen kann eine 15 Minuten-Sendung kaum bringen. Für Hintergründe und Details gibt’s dann ja noch den Fußballteil der Bild-Zeitung.
Nee, mal im Ernst, ich habe den Eindruck, daß die von Dir kritisierte Tagesschau besser geworden ist. Vor einiger Zeit liefen am späten Abend Wiederholungen der Tagesschau von vor 20 Jahren und diverse Sendungen aus der Anfangszeit der Bundesrepublik. Das war nach meinem Eindruck damals brave und handzahme Hofberichterstattung aus Bonn.

Wem der kurze unvollständige Überblick nicht reicht, dem stehen ausreichende Informationsmöglichkeiten in fast beliebiger Tiefe zur Verfügung, Zeitungen, Magazine, Phoenix, das Internet…
Aber ganz sicher wird dieses Informationsangebot mehrheitlich nicht oder nur wenig genutzt. Mit einer umfassend informierten Bevölkerung könnten sich die Parteien ihren Wahlkampf schenken, weil dann mit sauber frisierten Köpfen auf bunten Plakaten ohne die kleinste Aussage nichts zu bewegen wäre.

Die Menschen sind eben unterschiedlich in ihren Möglichkeiten, Informationen aufzunehmen. Nur ein paar Beispiele:
Hier bei w-w-w würde sich ein beträchtlicher Teil aller Fragen erledigen, wenn die Fragesteller eine Suchmaschine bedienen würden. Es ist aber nicht jedermanns Sache, die Information selbst in der Fülle des Angebots zu erkennen und es ist eben einfacher, Vorgefiltertes und passend Aufbereitetes abzufragen.

Oder: 70er Jahre, ich war Student und während jedes Semesters gab’s 'ne Demo gegen den Leistungsdruck. Einer der Profs machte sich unbeliebt, indem er behauptete, die Demonstranten wären nicht nur faul, sondern auch noch unfähig, zu hören und zu lesen. Er kündigte deshalb an, die nächste Mathe-Klausur vorher komplett einschließlich aller Lösungswege ans Schwarze Brett zu nageln - und tat es auch. Das schier Unglaubliche geschah; die Klausur fiel wie immer katastrophal aus.

Die Menschen sind eben unterschiedlich. Einigen Zugpferden muß man nicht viel sagen, die machen und informieren sich wie auch immer. Der überwiegenden Mehrheit aber kann man die Informationen in den Hintern brennen und die wissen immer noch von nichts.

Die Mehrheit aller Menschen braucht nach meiner Erfahrung die einfache vorgefilterte Information und schaltet ab, sobald es um Hintergründe, Kompliziertes und Vernetztes geht. Und was die Kreuze auf dem Wahlzettel betrifft: Das passende Krawattenmuster auf dem Plakat wird ein viel wichtigeres Kriterium sein als ein Parteiprogramm. Wer das nicht glaubt, führe sich vor Augen, daß schon Leute erfolgreich auf Stimmenfang gegangen sind, die ohne Programm antraten, aber Straßenzüge nur mit ihrem Konterfei und ihrem Namen schmückten. Noch nie aber hat jemand nur mit einem Programm Erfolg gehabt.

Desillusionierte Grüße
Wolfgang

Wem der kurze unvollständige Überblick nicht reicht, dem
stehen ausreichende Informationsmöglichkeiten in fast
beliebiger Tiefe zur Verfügung, Zeitungen, Magazine, Phoenix,
das Internet…

Bös formuliert, wenn die Leute nur die Magazine auch lesen würden. Ich habe den Spiegel abonniert. Damit bin ich preislich auf dem gleichen Niveau wie die BILD, aber sicherlich etwas besser informiert, oder?

Aber ganz sicher wird dieses Informationsangebot mehrheitlich
nicht oder nur wenig genutzt. Mit einer umfassend informierten
Bevölkerung könnten sich die Parteien ihren Wahlkampf
schenken, weil dann mit sauber frisierten Köpfen auf bunten
Plakaten ohne die kleinste Aussage nichts zu bewegen wäre.

Ob auch bei uns, im w-w-w der angesprochene Personenkreis das liest?

Die Menschen sind eben unterschiedlich in ihren Möglichkeiten,
Informationen aufzunehmen. Nur ein paar Beispiele:
Hier bei w-w-w würde sich ein beträchtlicher Teil aller Fragen
erledigen, wenn die Fragesteller eine Suchmaschine bedienen
würden. Es ist aber nicht jedermanns Sache, die Information
selbst in der Fülle des Angebots zu erkennen und es ist eben
einfacher, Vorgefiltertes und passend Aufbereitetes
abzufragen.

Naja, man will auch kein Spielverderber sein. Wenn wir alte Hasen die Fragen beantworten, steigt automatisch unsere Peputation. So sind wir doch noch nützliche Mitglieder der Gesellschaft. Alles können wir doch nicht den Maschinen überlassen?

Oder: 70er Jahre, ich war Student und während jedes Semesters
gab’s 'ne Demo gegen den Leistungsdruck. Einer der Profs
machte sich unbeliebt, indem er behauptete, die Demonstranten
wären nicht nur faul, sondern auch noch unfähig, zu hören und
zu lesen. Er kündigte deshalb an, die nächste Mathe-Klausur
vorher komplett einschließlich aller Lösungswege ans Schwarze
Brett zu nageln - und tat es auch. Das schier Unglaubliche
geschah; die Klausur fiel wie immer katastrophal aus.

das wäre mir nicht passiert! Gerade bei Mathe (und physikalische Chemie).

Die Menschen sind eben unterschiedlich. Einigen Zugpferden muß
man nicht viel sagen, die machen und informieren sich wie auch
immer. Der überwiegenden Mehrheit aber kann man die
Informationen in den Hintern brennen und die wissen immer noch
von nichts.

jo mei, da kannst nix macha. Mancha lerns nie, andere irgendwann und wenn es an den eigenen Geldbeutel geht, dann lernt es fast jeder. Was? Nachdenken und vernünftig handeln.

Die Mehrheit aller Menschen braucht nach meiner Erfahrung die
einfache vorgefilterte Information und schaltet ab, sobald es
um Hintergründe, Kompliziertes und Vernetztes geht. Und was
die Kreuze auf dem Wahlzettel betrifft: Das passende
Krawattenmuster auf dem Plakat wird ein viel wichtigeres
Kriterium sein als ein Parteiprogramm. Wer das nicht glaubt,
führe sich vor Augen, daß schon Leute erfolgreich auf
Stimmenfang gegangen sind, die ohne Programm antraten, aber
Straßenzüge nur mit ihrem Konterfei und ihrem Namen
schmückten. Noch nie aber hat jemand nur mit einem Programm
Erfolg gehabt.

Da brauchst bloß an die Einschaltquoten zu big brother denken. Mir wird Angst und Bang, wenn ich mir überlege, daß diese Leute mal regieren sollen, müssen, weil wir Oldies irgendwann mal nicht mehr können oder wegen BSE ausfallen.

Desillusionierte Grüße

Meine Illusionen sind längst den Bach runter.

Wolfgang

hallo, Marco,

in den RTL-Nachrichten (12:00) brachten sie davon: die Warnung kam sogar schon 1996 und zwar an die Bundesregierung.
Also hat die CDU (und später die Grünen und die SPD) wissentlich die Wahrheit verschwiegen! Es wäre damals schon eine Eingrenzung der Krankheit möglich gewesen.
Hat derjenige (ich weiß nicht mehr, wer das war) doch recht, der vorraussagte, dass gegen BSE und den Folgen AIDS ein kleiner Schnupfen sein wird?
Grüße
Raimund

Klasse formuliert und belegt(O.T)

in den RTL-Nachrichten (12:00) brachten sie davon: die Warnung
kam sogar schon 1996 und zwar an die Bundesregierung.
Also hat die CDU (und später die Grünen und die SPD)
wissentlich die Wahrheit verschwiegen! Es wäre damals schon
eine Eingrenzung der Krankheit möglich gewesen.

Hallo Raimund,

das kann ich leider bestätigen. Habe um die Mittagsstunden mit einer Bekannten telefoniert und ihr die Jahreszahl 1998 genannt, woraufhin sie entgegnete, dass sie auch schon irgend etwas von 1996 gehört hätte.
   Das macht die Sache natürlich noch ein bisschen drastischer, denn unsere Volksvertreter haben definitiv unser Leben - oder zumindest unsere Gesundheit - aufs Spiel gesetzt. Meine Bekannte meinte weiterhin, dass nun versucht wird, den Bauern den Schwarzen Peter zuzuschieben, obwohl diese nicht unbedingt erkennen konnten, was sich im Kraft- oder Winterfutter verbarg, zumal Tiermehl seit '94 verboten war. Dies würde auch darlegen, weshalb sich zum einen die jetzt betroffenen Bauern in Bayern unschuldig fühlen, zum anderen die Rätselei, ob die Tiere sich auf irgendeine unbekannte Weise angesteckt haben könnten, eine simple Erklärung fände.
   Aber irgendwohin mussten die Tierkadaver ja, also könnte es eine Kungelei zwischen Politikern und Tiermehlverarbeitern gegeben haben. Möglicherweise wollte man auch eine gewisse Panik vermeiden, was in meinen Augen aber Unsinn ist, wenn es die Gesundheit aller betrifft.
   „Seltsamerweise“ ist man in dieser Hinsicht stets zurückhaltend mit Aussagen, aber man ist sich nicht zu schade, schnellstens medienwirksam Rindergulaschsuppen zu löffeln oder ein Rumpsteak als Abendessen zu präsentieren, wie ich schon in einer Nachricht im Brett „Innenpolitik“ schrieb. Stellt man diese beiden Dinge gegenüber, dann wird für mich klar ersichtlich, dass Unternehmensgeschäfte wichtiger sind als die Bevölkerungsgesundheit. Allerdings kann ich mir auch nicht vorstellen, dass die Politiker dies allein für einen feuchten Händedruck der Wirtschaft tun.

Erschreckt hat auch noch, als ich von diesen fünfprozentigen Zusätzen hörte, die nicht deklariert mit anderem Fleisch (Konserven) vermischt werden dürfen. Diese fünf Prozent können letzendlich jeder erdenkliche Mist sein.
   Da fragt man sich doch als ein Verbraucher, der nicht selbst jeder Sache auf den tiefsten Grund geht, weshalb dies nicht genau aufgezeigt werden muss, was drin ist, wenn es nicht etwas zu verbergen gilt! Aber leider weiss man auch, dass ‚chlorfrei gebleicht‘ nicht gleichbedeutend mit ‚100% chlorfrei‘ sein muss, und dass sich hinter dem häufigen Begriff „Aroma“ gesundheitsschädliche Stoffe verbergen können; bis heute müssen die Hersteller dies ja nicht aufschlüsseln. Warum wohl?!

Hat derjenige (ich weiß nicht mehr, wer das war) doch recht,
der vorraussagte, dass gegen BSE und den Folgen AIDS ein
kleiner Schnupfen sein wird?

Solange es solche Aussagen gibt, wie ich sie vorgestern bei einer Umfrage vernehmen musste, zweifle ich noch daran. Zum Beispiel sagte jemand, dass er trotzdem weiter Rindfleisch essen würde, denn er könnte ja inzwischen schon längst BSE haben. Und eine ältere Dame meinte, das würde doch in ihrem Alter keine Rolle mehr spielen.

Marco

Hallo Wolfgang!

ich habe den Eindruck, daß die von Dir
kritisierte Tagesschau besser geworden ist. Vor einiger Zeit
liefen am späten Abend Wiederholungen der Tagesschau von vor
20 Jahren und diverse Sendungen aus der Anfangszeit der
Bundesrepublik. Das war nach meinem Eindruck damals brave und
handzahme Hofberichterstattung aus Bonn.

Diesen Eindruck habe ich nicht, auch nicht bei den Tagesthemen. Mir fällt das besonders dann auf, wenn ich mich zuvor schon anderweitig infomiert habe. Zum Beispiel denke ich mir, dass viele Filmbeiträge sich in einer einfachen Nachricht zusammenfassen liessen. Dazu muss man nicht die sowieso kurze Zeit dazu ver(sch)wenden, um Politiker Worthülsen verlautbaren zu lassen. Vielleicht wirken die zwanzig Jahre alte Sendungen auch bloss etwas altbacken gegenüber der heutigen Zeit.
   Es ist ein seltsames Phänomen, dass ich kaum in Worte kleiden kann. Als Beispiel diene mir „Aktenzeichen XY… ungelöst“. Gegenüber alten Sendungen sind nach meinem Eindruck die heutigen Filmfälle zu aufgeplustert und mit so vielen nebensächlichen Dingen bepackt, statt nur das Wesentliche festzuhalten.

Wem der kurze unvollständige Überblick nicht reicht, dem
stehen ausreichende Informationsmöglichkeiten in fast
beliebiger Tiefe zur Verfügung, Zeitungen, Magazine, Phoenix,
das Internet…

Die stehen jeden zur Verfügung, doch wer hat die Zeit und Lust, dies permanent zu tun? Nun ja, zynisch angehaucht könnte man sagen: Immer mehr Menschen werden arbeitslos, und immer mehr Menschen können sich deshalb einen Wissensvorsprung gegenüber der noch arbeitenden Bevölkerung verschaffen.

Hier bei w-w-w würde sich ein beträchtlicher Teil aller Fragen
erledigen, wenn die Fragesteller eine Suchmaschine bedienen
würden. Es ist aber nicht jedermanns Sache, die Information
selbst in der Fülle des Angebots zu erkennen und es ist eben
einfacher, Vorgefiltertes und passend Aufbereitetes
abzufragen.

Stimmt, das ist mir auch schon aufgefallen. Dies bedeutet aber auch, nicht mehr selbständig zu denken. Das erachte ich als sehr fatal.

Schwarze Brett
und die wissen immer noch von nichts.
die ohne Programm antraten

Schönes Beispiel, diese Sache mit dem Schwarzen Brett!
   Zu den anderen Dingen will ich Dir einfach nur zustimmen. Ein Bekannter meinte mal zu mir, ihn würden weniger die korrupten Politiker ärgern, sondern die Menschen, die sich nicht darüber informieren und im Grunde gleichgültig ist. Es gibt da ein schönes Zitat:

„Eine Gesellschaft von Schafen
muß mit der Zeit
eine Regierung von Wölfen
hervorbringen.“
(Bertrand de Jouvenel)

Marco

Hallo, Marco,
es geht leider nur noch ums Geschäft. Sieh Dir die Verordnungen der EG an. Kein Fortschritt zum besseren, sondern fast ausschließlich zum besseren Geschäft. Denk nur an das Biergesetz. Das Reinheitsgebot in Deutschland war ein Gesetz, mit dem Brauereien leben konnten. Jetzt dürfen sie alles mögliche reinpantschen. Ich seh´ es ja noch ein, dass man Reisbier brauen darf. doch dann bitte auch als Reisbier deklarieren. Doch mit dem Wort Bier verbindet sich zumindest hier in Deutschland „Reinheit“. Bei anderen Artikeln ist es genauso. Unsere Wurst, so fehlerhaft sie ist, gegen englische, dänische… ist sie die Reinheit schlechthin: dort dürfen Sojamehl und Farbe vermischt werden (inzwischen bei uns auch). Als ich mal in Kopenhagen war, sah ich mal grün gefärbte Wurst. Statt dass man versucht, die Wurst noch besser und gesünder zu machen, wird das Niveau herabgesenkt.
Die alten Leute sagen immer: unterm Adolf wurden solche Leute ins KZ gesteckt. Das ist zwar richtig. Doch wenn es im Sinne der Partei oder des Staates war, wurde auch hier gegen die Bevölkerung bestimmt. Wo ist da der Unterschied?
Da gibt es Weltreligionen, die uns zur Nächstenliebe erziehen wollen… Es hat sich nichts geändert: Geld regiert die Welt!
Grüße
Raimund

Hallo Raimund!

es geht leider nur noch ums Geschäft.

Genau das macht mich ja äusserst wütend. Wohin soll dies führen, ausser bis zur finalen Verteilung von unten nach oben? Doch es scheint kaum jemanden zu interessieren.
   Ja, wenn eine Brent Spar versenkt werden soll und wir unseren Protest dadurch äussern, dass wir noch einmal das Gaspedal durchtreten und statt bei Shell bei Aral tanken; ja, wenn der Liter Benzin mal über zwo Mark geht, dann wird die Ökosteuer schnell zur K.O.-Steuer; ja, wenn man wieder einmal einen kleinen Sozialschmarotzer aufgetrieben hat - dann erleben wir einen neuen Volkssturm. Doch ansonsten ziehen die Themen gleich eines Niederschlägchen an uns vorbei. Sturm kommt nicht auf, vielleicht mal ein laues Lüftchen.

Die alten Leute sagen immer: unterm Adolf wurden solche Leute
ins KZ gesteckt. Das ist zwar richtig. Doch wenn es im Sinne
der Partei oder des Staates war, wurde auch hier gegen die
Bevölkerung bestimmt. Wo ist da der Unterschied?
Da gibt es Weltreligionen, die uns zur Nächstenliebe erziehen
wollen… Es hat sich nichts geändert: Geld regiert die Welt!

Natürlich hat sich nichts geändert. Je besser es uns geht, desto grösser wird das Jammern der Wirtschaft, während die Gedanken der Menschen seit Menschengedenken über die Rente kreisen und über die Arbeitlosigkeit in den Wirtschaften jammern. Es wird Zeit für das Aufräumen und Ausfegen der freiheitlich-demokratischen Unordnung…

Marco

die landwirtschafts verbände sagten das sie bei einem tiermehlverbot garkeine futtermittel haben um ihre tiere zu füttern, das ferfüttern von tiermehl war aber schon seit 94 verboten,
versteht das noch jemand???
cu
und guten apetitt

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo!
Was mir auffällt: Früher bei Kohl veröffentlichten die ARD und der Kölner Stadt-Anzeiger immer die „richtigen“ Zahlen, also die Arbeitslosenquote, der Stadt-Anzeiger teils auf Seite 1 mit bunter Grafik. Seit Schröder höre und lese ich immer nur von den Prognosen für das nächste Jahr!!! Das kommt mir doch, auch vor dem Hintergrund der Einwanderungs-Debatte, ein wenig „spanisch“ vor!
Meine Meinung: Fernseh-Nachrichten sind inhaltsleerer Polit-Müll!
Medienkritische Untersuchungen haben schon vor Jahren gezeigt, dass die Tagesschau vor allem aus Nicht-Nachrichten besteht: vorfahrende Limousinen, sitzende und grinsende Politiker. Kurioserweise schneiden die Nachrichten des Klamauk-Senders rtl da aus der Sicht von Profis besser ab!!! Seit es den Trend zum Infotainment gibt ist es noch schlimmer geworden!
Solange die Herren Politiker, Gewerkschaftler, Popen in den Rundfunkräten die Mehrheit haben, wirst Du in ARD und ZDF mit Sicherheit nie was Kritisches über deutsche Politik, Gewerkschaften oder Kirchen hören.
Ergo: Wer wirklich informiert sein will meidet das TV und macht sich die Mühe, sich selbst Informationen zu suchen.
mfg frank

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Frank!

Was mir auffällt: Früher bei Kohl veröffentlichten die ARD und
der Kölner Stadt-Anzeiger immer die „richtigen“ Zahlen, also
die Arbeitslosenquote, der Stadt-Anzeiger teils auf Seite 1

Ich habe sowieso Probleme damit, die Zahl der Arbeitlosen zu glauben, solange man nicht exakt weiss, wie die Definition für ‚arbeitslos‘ tatsächlich lautet. Und wie man bei der Statistik ‚Opfer rechter Gewalt‘ in der Sendenung PANORAMA vernehmen konnte, wurden die Voraussetzungen für diese Statistik still und leide geändert, wodurch es auf einmal weniger Opfer gab.
   Ohne dass ich jetzt selbst den grossen Überblick habe, aber ich vermute, dass die Zahl der Arbeitslosen auch deshalb nicht ansteigt, weil vor allem Langzeitarbeitlose - von denen es immer mehr geben soll - ein Fall für das Sozialamt werden und damit nicht mehr in der Statistik auftauchen.
   Wolle ich ein wenig zynisch sein, würde ich folgenden Gedanken spinnen: 1.) Langzeitarbeitslose müssen zum Sozialamt, also fallen sie aus der Arbeitslosenstatistik heraus. 2.) Diese Menschen tauchen nicht in der Statistik der Sozialhilfeempfänger auf, weil sie letztendlich ja noch arbeitslos gemeldet sind.
   Möglicherweise wird die Arbeitslosenquote weiter sinken, denn die Zahl der Erwerbstätigen steigt wieder, da die Leute mit den 630-Mark-Jobs sozialversicherungspflichtig sind und in die Statistik der Erwerbstätigen einfliessen. Das bedeutet automatisch, dass die Quote selbst dann sinkt, auch wenn die Arbeitslosenzahl gleich bleibt. Also dürfte etwas nicht stimmen, wenn die Zahl der Arbeitslosen sinkt und die Quote trotzdem verharrt.

Solange die Herren Politiker, Gewerkschaftler, Popen in den
Rundfunkräten die Mehrheit haben, wirst Du in ARD und ZDF mit
Sicherheit nie was Kritisches über deutsche Politik,
Gewerkschaften oder Kirchen hören.

Genau das ist der Punkt! Aber an exakt diesen „Informationen“ orientiert sich der Grossteil der Bevölkerung. Und leider wird zu unkritisch hingenommen und für wahr gehalten, was schwarz auf weiss gedruckt oder im Fernsehen/Radio gesagt wird.
   Aber wozu Selbstverantwortung tragen und sich die Arbeit machen, wenn die Medien mundgerechte Häppchen auf dem Silberteller präsentieren, möchte ich ironisierend abschliessen.

Marco

die landwirtschafts verbände sagten das sie bei einem
tiermehlverbot garkeine futtermittel haben um ihre tiere zu
füttern, das ferfüttern von tiermehl war aber schon seit 94
verboten,
versteht das noch jemand???

Hallo Lukas,

ein sehr interessanter Gedanke! Fürwahr stimmt die Sache mit den Futtermitteln nachdenklich.

Marco