Nachsitzen als Strafe in Berlin?

hallo,

folgende Situation:
In Berlin fand vor kurzem eine Demo gegen die Militärschläge der USA statt. Da diese Demo aber whärend der Unterrichtszeit stattgefunden hat und noch dazu nicht öffentlich anerkannt war (wegen der kurzfristigen Organisation- sie fand am Tag nach den ersten Angriffen statt), gerieten einige Schüler in Gewissenskonflikte.
Nun haben an jedem Tag weit mehr als die Hälfte der Schüler gefehlt.
Natürlich sind sich alle im Klaren, dass eine angemessene Bestrafung durchaus notwendig ist.
Nun habe ich von einer Schülerin erfahren, dass in ihrer Klasse (und zwar ausschließlich in ihrer Klasse) alle fehlenden schüler zum Nachsitzen gezwungen wurden.
Genaue Details, wie das aussah (ob es Unterricht war oder stupides dasein) möchte ich noch nachreichen.
Wenn es sich aber um einfaches, sinnloses rumsitzen gehandelt haben sollte steht für mich fest, das eine solche Strafe nicht unbedingt rechtens ist.
Für mich stellt sich eher ein Konflikt da, wenn es sich tatsächlich um Utnerricht handelt. Ist das Nachsitzen eine angemessene Ordnungsstrafe und ist es in Berlin im Schulgesetz verankert?
Hinzuzufügen ist noch, dass die Schüer bei fast allen Lehrern und der Direktorin auf Verständnis getroffen sind, da die meisten auch zu der 7ten und den folgenden Unterrichtsstunden wieder anwesend waren. Es handelt sich weiterhin um ein Gymnasium und die betroffenen Schüler haben weder besonders viele Fehlstunden, noch haben sie an einem Test oder einer Klassenarbeit nicht teilnehmen können.
Keine ihrer bisherigen Fehlstunden war unentschuldigt.
Wäre nicht das blosse vermerken der unentschuldigten Fehlstunden auf dem Zeugnis der „Tat“ angemessener gewesen.
Noch dazu, weil viele Schüler an Veranstaltungen, die am Nachmittag stattfanden nicht teilnehmen konnten (Sport, Auftritte, Chor- und Orchesterproben).
Würde mich über jede Anmerkung freuen. Kann ja sein, dass ich als Schüler wieder mal nur eine vorgefasste Meinung dazu habe.
Liebe Grüße,
zwergenbrot

Pädagogische Massnahmen
Hallo Zwergenbrot,

ganz nüchtern und sachlich betrachtet - unabhängig von der Situation - sind diese Schüler dem Unterricht unentschuldigt ferngeblieben, so heisst das im offiziellen Schuljargon… wer unentschuldigt fehlt muss mit sogenannten „Pädagogischen Massnahmen“ rechnen, unter denen auch das Nachsitzen fällt…

Wenn es sich aber um einfaches, sinnloses rumsitzen gehandelt
haben sollte steht für mich fest, das eine solche Strafe nicht
unbedingt rechtens ist.
Für mich stellt sich eher ein Konflikt da, wenn es sich
tatsächlich um Utnerricht handelt. Ist das Nachsitzen eine
angemessene Ordnungsstrafe und ist es in Berlin im Schulgesetz
verankert?

Ob es im Berliner Schulgesetz verankert ist, weiss ich nicht, aber im Baden-Württembergischen ist das drin, bzw. wird auch nur so schwammig unter den Begriff „pädagogische Massnahmen“ abgedeckt. Eine Ordnungsstrafe kann es aus strafrechtlichen bzw. zivilrechtlichen Gründen nicht sein…

Die „Verhängung“ von päd. Massnahmen liegen im Ermessen des jeweiligen Lehrers („Pädagogischer Freiraum“), aber auch nur begrenzt…

Hinzuzufügen ist noch, dass die Schüer bei fast allen Lehrern
und der Direktorin auf Verständnis getroffen sind, da die
meisten auch zu der 7ten und den folgenden Unterrichtsstunden
wieder anwesend waren. Es handelt sich weiterhin um ein
Gymnasium und die betroffenen Schüler haben weder besonders
viele Fehlstunden, noch haben sie an einem Test oder einer
Klassenarbeit nicht teilnehmen können.
Keine ihrer bisherigen Fehlstunden war unentschuldigt.
Wäre nicht das blosse vermerken der unentschuldigten
Fehlstunden auf dem Zeugnis der „Tat“ angemessener gewesen.

Sicherlich wäre das die angemessenste Sache gewesen…

Es ist den Schülerinnen und Schülern hoch anzurechnen, dass sie sich spontan zu einer solchen Demonstration entschlossen haben… ich als Lehrer (und ich bin ja einer :smile:) hätte sie zwar auch zum Nachsitzen verdonnert, aber dann hätten wir das Nachsitzen zu einer Diskussion über die Ereignisse verwendet…

Grüsse von einem, der auszog, in einem fremden Land kleine Kinder zu unterrichten… :smile:)))

Matthias

im berliner schulgesetz ist in § 55 „Nachsitzen“ als Ordnungsmaßnahme nicht vorgesehen - genau das Gegenteil: der Ausschluss vom Unterricht bis zu drei Tagen steht als ziemlich heftige Maßnahme direkt vor dem Klassenverweis.
Ich finde allerdings, wenn der Lehrer Gelegenheit gibt, den versäumten Stoff nachzuholen, anstatt irgendwelches formale Brimborium zu machen - Klassenkonferenz, schriftlicher Verweis o.ä., ist das ganz ok. Wenn man berücksichtigt, dass der Lehrer wahrscheinlich dafür extra eine Stunde länger bleibt, finde ich das eher engagiert!

hallo,

folgende Situation:
In Berlin fand vor kurzem eine Demo gegen die Militärschläge
der USA statt.

Nur eine Frage:

Was haben diese Schüler nach dem Terrorakt unternommen?
haben sie sich da auch engagiert?
Oder nur bei der Demo? Dann liegt es nahe, dass sie nur eine Gelegenheit nutzten, Schule zu schwänzen.
MLG
HG

Was haben diese Schüler nach dem Terrorakt unternommen?
haben sie sich da auch engagiert?
Oder nur bei der Demo? Dann liegt es nahe, dass sie nur eine
Gelegenheit nutzten, Schule zu schwänzen.

Ich kann keien Aussage über alle schüler machen, nur über einige, da ich natürlich nicht über jeden einzelnen bescheid weiß. Aber von denen ich was weiß, weiß ich dass, sie sich auch weiterhin angagiert haben.
Sie gingen zu Demos und haben Diskusionsrunden geleitet, bzw. an welchen teilgenommen. Erfahren habe ich von der Sache übrigens von einer „Bestrafen“, die gerade dabei war mir Kuchen zu Verkaufen. Der Erlös des Kuchenbasars kam wohl einer Hilfsorganisation zugute, die die Bevölkerung in Afghanistan unterstüzt.
Und wie gesagt, fast alle Schüler waren zu den letzten Stunden nach der Demo wieder da. Was zeigt, dass sie durchaus motiviert waren am Unterricht teilzunehmen.

Das überzeugt mich schon.
Dann sollte das Nachsitzen wegfallen oder wirklich sinnvoll genutzt werden.
MLG
Henning

Hi!

Ich denke, das ist der falsche Ansatz.
Wenn jede durch die Schule verhängte Ordnungsmaßnahme sofort von den Schülern gerichtlich überprüft werden kann, ist jedwede Zurechtweisung unmöglich gemacht.

Nachsitzen ist schon o.k. denke ich. Und da ich sehe, daß Schüler gerade in der Stadt der Rosinenbomber während der Schulzeit antiamerikanischen Demos hingeben, würde ich des weiteren empfehlen, während der nachzuholenden Schulstunden etwas Aufklärung zu betreiben über unsere lieben „Freunde“ in Afghanistan…

Wenn Ihr lieber Kuchen verkauft für die armen Menschen in Afghanistan, als Euch mal ein paar Gedanken darüber zu machen wem Ihr es eigentlich zu verdanken habt, daß Ihr heute in Berlin wieder frei Eure Meinung äußern könnt, seid Ihr auf dem falschen Weg.

Grüße,

Mathias

Hi!

Ich denke, das ist der falsche Ansatz.
Wenn jede durch die Schule verhängte Ordnungsmaßnahme sofort
von den Schülern gerichtlich überprüft werden kann…

…dann zeigt das, das es Schueler gibt die sich mit der Art der Bestrafung und dem WARUM? doch auseinandersetzen und darueber nachdenken was (Ge)Recht ist und was Schikane ist.

Nachsitzen ist schon o.k. denke ich. Und da ich sehe, daß
Schüler gerade in der Stadt der Rosinenbomber während der
Schulzeit antiamerikanischen Demos hingeben, würde ich des
weiteren empfehlen, während der nachzuholenden Schulstunden
etwas Aufklärung zu betreiben über unsere lieben „Freunde“ in
Afghanistan…

Bist Du ein Rassist oder einfach nur ein minderbemittelter der alles und jeden ueber einen Kamm schert?

Wenn Ihr lieber Kuchen verkauft für die armen Menschen in
Afghanistan, als Euch mal ein paar Gedanken darüber zu machen
wem Ihr es eigentlich zu verdanken habt, daß Ihr heute in
Berlin wieder frei Eure Meinung äußern könnt, seid Ihr auf dem
falschen Weg.

Ich glaube dessen sind sich die Schueler sicher bewusst aber was koennen hunderttausende unschuldiger Zivilisten dafuer das es da ein paar dutzend idiotische Radikalisten gibt die Hetze gegen die USA machen.
Hinzufuegen moechte ich noch das es solche Idioten natuerlich auch in den USA gibt und anscheinend auch in meiner Wahlheimatstadt Muenchen (zumindest einen).

Gruesse, phoenix

P.S.: Wollte nicht zu Beleidigend sein aber nachdem der Mob hier nach dem 11. Sept. 01 zumindest zeitweise gewuetet hat und Unschuldige (Inder) nur weil sie einen Turban tragen im Krankenhaus gelandet sind und Autos und Laeden im arabischen Viertel zerstoert worden sind geht mir bei solch unqualifizierten Aeusserungen die Hutschnur hoch.

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Tach!

Ich denke, das ist der falsche Ansatz.
Wenn jede durch die Schule verhängte Ordnungsmaßnahme sofort
von den Schülern gerichtlich überprüft werden kann…

…dann zeigt das, das es Schueler gibt die sich mit der Art
der Bestrafung und dem WARUM? doch auseinandersetzen und
darueber nachdenken was (Ge)Recht ist und was Schikane ist.

Das bleibt jedem unbenommen.

Nachsitzen ist schon o.k. denke ich. Und da ich sehe, daß
Schüler gerade in der Stadt der Rosinenbomber während der
Schulzeit antiamerikanischen Demos hingeben, würde ich des
weiteren empfehlen, während der nachzuholenden Schulstunden
etwas Aufklärung zu betreiben über unsere lieben „Freunde“ in
Afghanistan…

Bist Du ein Rassist oder einfach nur ein minderbemittelter der
alles und jeden ueber einen Kamm schert?

Weder noch.

Wenn Ihr lieber Kuchen verkauft für die armen Menschen in
Afghanistan, als Euch mal ein paar Gedanken darüber zu machen
wem Ihr es eigentlich zu verdanken habt, daß Ihr heute in
Berlin wieder frei Eure Meinung äußern könnt, seid Ihr auf dem
falschen Weg.

Ich glaube dessen sind sich die Schueler sicher bewusst aber
was koennen hunderttausende unschuldiger Zivilisten dafuer das
es da ein paar dutzend idiotische Radikalisten gibt die Hetze
gegen die USA machen.

Tja, hier stelle ich mal wieder die übliche Gegenfrage: was können die Familien der Opfer des WTC dafür?
Die Terroristen um ObL mit der Wahlheimat Afghanistan haben einen Krieg angezettelt. Und in Kriegen gibt es Opfer. Ich bedaure das sehr, nur wird sich das nicht ändern lassen.

Hinzufuegen moechte ich noch das es solche Idioten natuerlich
auch in den USA gibt und anscheinend auch in meiner
Wahlheimatstadt Muenchen (zumindest einen).

Die einzige hier passende Antwort enstpricht nicht meinem Niveau, daher lasse ich das unkommentiert…

Gruesse, phoenix

P.S.: Wollte nicht zu Beleidigend sein aber nachdem der Mob
hier nach dem 11. Sept. 01 zumindest zeitweise gewuetet hat
und Unschuldige (Inder) nur weil sie einen Turban tragen im
Krankenhaus gelandet sind und Autos und Laeden im arabischen
Viertel zerstoert worden sind geht mir bei solch
unqualifizierten Aeusserungen die Hutschnur hoch.

Zumal ich niemanden verhauen oder sonstwie bedroht hatte, kann ich das „Kompliment“ nur zurückgeben und Dir empfehlen darüber nachzudenken, nicht vielleicht besser nach Afghanistan zu ziehen und dort mit Deinen Freunden zu leben…:wink:

Grüße zurück.

Mathias

Tach auch,

…aber
was koennen hunderttausende unschuldiger Zivilisten dafuer das
es da ein paar dutzend idiotische Radikalisten gibt die Hetze
gegen die USA machen.

Tja, hier stelle ich mal wieder die übliche Gegenfrage: was
können die Familien der Opfer des WTC dafür?

Gegenfragen sind keine Antworten, sie sind nur ein Weg um einer Antwort auszuweichen!
Aber um Deiner Gegenfrage trotzdem zu antworten: Gar nichts! Ist aber auch kein Vergleich, das WTC und die Zivilisten darin waren doch schliesslich das Ziel.
Was Du hier treibst ist die Saat von gefaehlichem Gedankengut oder zumindest einem Gedankengang der keine Alternativen eroeffnet die Sache auch von einem anderen Standpunkt aus zu sehen.
Dies bringt mich dazu Teile meines ersten Postings zu wiederholen und zu sagen…

  1. Wenn Du ueber das was Du in Deinem ersten Posting hingeschrieben hast auch nachgedacht hast - dann empfinde ich die Aussage als rassistisch und gefaehlich.
  2. Wenn Du das aber nur so hingschrieben hast ohne vorher darueber nachgedacht zu haben - dann ist das minderbemittelt und >den Rest lass ich jetzt dann lieber

Hallo Mathias . Dank der Amis kann man also in Berlin wieder frei seine Meinung äussern ? Sie darf nur nicht gegen die amerikanische Bombenpolitik gerichtet sein , gelle ?
Gruss Wolfgang

Hi!

Ich denke, das ist der falsche Ansatz.
Wenn jede durch die Schule verhängte Ordnungsmaßnahme sofort
von den Schülern gerichtlich überprüft werden kann, ist
jedwede Zurechtweisung unmöglich gemacht.

Nun, ich habe nie behauptet, dass ich unbedingt auf ein Gerichtverfahren hinaus will. Das wäre eine vollkommen überzogene Reaktion und nicht angemessen. Aber was meines Erachtens zweiffellos von Nöten ist, ist die Information über die Umstände. Ich sehe es nicht nur in meiner Funktion als Klassensprecher und als stellvertretender Schulsprecher als meine Pflicht an, mich über meine Rechte zu informieren, sondern auch als ein in einem demokratischen Staat lebender Mensch.
Es ist notwendig zu wissen, welche Rechte und Pflichten ich habe und welche nicht. So wird verhindert, dass Missstände entstehen, die sich zu Konflikten ausweiten können, die sehr viel weitreichender sind, als sie hätten sein müssen.
Außerdem betrachte ich es weiterhin als notwendig in meinen oben angesprochenen Funktionen in der Lage zu sein anderen Mitschülern zu helfen, indem ich sie informiere, berate und gegebenen Falls auch ihre Rechte wahre, wenn sie mit der Situation unzufrieden sind.
Inwieweit ich dem Lehrer Freiheiten einräume, diese Rechte einzuschränken, weil ich die Maßnahmen für sinnvoll halte, liegt in meinem Ermessen bzw. im Ermessen der Betroffenen.
An meiner Schule ist das Lehrer-Schüler-Verhältnis ausgesprochen beispielhaft und offen, dass ich mit Sicherheit nicht mit einer Klage beginnen würde, sondern viel mehr in einem offenen Gespräch bei Kaffee und Kuchen mit dem Lehrer dikutieren würde.

Nachsitzen ist schon o.k. denke ich.:

Wenn es gegen das Schulrecht verstößt, dann liegt es im ermessen des Schülers, ob er mit den Maßnahmen einverstanden ist und sie akzeptiert oder ob er sich entscheidet dagegen vorzugehen. Natürlich kann eine gewisse Toleranz sehr hilfreich sein.

Und da ich sehe, daß
Schüler gerade in der Stadt der Rosinenbomber während der
Schulzeit antiamerikanischen Demos hingeben, würde ich des
weiteren empfehlen, während der nachzuholenden Schulstunden
etwas Aufklärung zu betreiben über unsere lieben „Freunde“ in
Afghanistan…:

Nun, erstmal sind jene Demos nicht antiamerikanisch, wie es sehr oft und sehr schnell heißt. Die meisten Schüler (mich eingeschlossen) haben überhaupt kein Problem mit Amerika. Die Anschläge sind mit Sicherheit schlimme Tragödien. Die Demo bezog sich gegen die Militärschläge der USA, nicht gegen die USA selbst. Natürlich sind wir den Amerikanern zu Dank verpflichtet, gerade als Berliner. Und natürlich sind die Anschläge ein schwerer Schlag. Und ich kann auch sehr gut verstehen, dass diese Militäschläge gegen Afghanistan geführt werden. Dass heißt aber noch lange nicht, dass ich verpflichtet bin, die Angeriffe gutzuheißen. Ich sehe nicht ein, warum ich keine Kritik äußern darf. Auch ein äußerst kompetenter Mann, der vom Volk gewählt wurde, wie J.W. Bush es ist kann nun mal Fehler machen und wenn ich denke zu erkennen, dass er einen Fehler macht, dann muss er darauf aufmerksam gemacht werden, sonst erkennt er jenen Fehler nicht.
Und erlich gesagt halte ich es für durchaus beführwortenswert, unsere Freunde in Afghanistan zu unterstüzen.
Denn viel zu leicht wird aus einer elitären Terroristengruppe die dort in Afghanistan an der Macht ist und die aus wenigen 1000 Menschen vielleicht sogar nur hunderten besteht ein Volk von millionen gemacht. Nein, die hungernde Bevölkerung, die am Meisten durch die Angriffe getroffen wird, die kann nichts für den Terror. Und wenn ich sehe, dass täglich mehr als 12.000 Menschen in Flüchtlingslagern sterben, an Hunger und Krankheit, dann sind das Todesraten, die die von Ausschwitz übersteigen. Das muss man sich mal vor Augen halten. Und ich sehe es angesichts dieser Umstände als zwingend an, für mich als Christ, als Mensch, als Priviligirter, diesen Unschuldigen zu helfen. Wohlgemerkt, den Unschuldigen, nicht den Taliban.

Wenn Ihr lieber Kuchen verkauft für die armen Menschen in
Afghanistan, als Euch mal ein paar Gedanken darüber zu machen
wem Ihr es eigentlich zu verdanken habt, daß Ihr heute in
Berlin wieder frei Eure Meinung äußern könnt, seid Ihr auf dem
falschen Weg.

Wem wir es zu verdanken haben, dass wir in Berlin unsere Meinung äußern dürfen wissen wir. Wir sind bestens über die Geschehnisse bzgl. der Wiedervereinigung, des Marshallplans und des Mauerfalls aufgeklärt.
Die Nation Amerika trägt meinen größten Respekt und Dank dafür, was sie in Belin erreicht hat. Aber ich halte nunmal Krieg trotzdem nicht für die Lösung des Problems. So kann es nicht funktionieren. Und nur zu bombadieren, weil einem nichts besseres einfällt kann nun mal nicht das Verhalten sein.
Und wenn Bush sagt, dass der CIA Herrn Bin Laden töten soll, dann ist dass nun mal gegen Bin Ladens Recht auf eine faire unvoreingenommene Verhandlung. Das sind Menschrechte, die die USA und die „freie Welt“ verteidigen. Man kann Menschrechte nicht verteidigen, wenn man sie gleichzeitig außer Kraft setzt, das funktioniert einfach nicht.
Als Analogie:
Man kann das Gebot „Du sollst nicht töten“ nicht verbreiten, indem man massenhaft Menschen in Kreuzzügen abschlachtet.
Solch Verhalten ist paradox.

Ich hoffe Du verstehst auch, dass meine Frage nicht darauf abzielte, ob ich zu der Demo gehen darf oder nicht. Das ich das nach Gesetz nicht darf weiß ich und damit komme ich klar, bzw. muss ich.
Es ging mir nur prinzipiell darum, ob das Recht sagt, dass Schüler nachsitzen oder nicht.

Grüße
Philipp

Das mit dem formbar ist schon völlig okay. Ich merke ja selbst, wie schnell man nicht nur mich sondern auch andere Leute schnell überzeugen kann, zu pauschalisieren und nicht weiter zu differenzieren.
Also, kein Problem mit dem formbar :wink:

Tja, hier stelle ich mal wieder die übliche Gegenfrage: was
können die Familien der Opfer des WTC dafür?
Die Terroristen um ObL mit der Wahlheimat Afghanistan haben
einen Krieg angezettelt. Und in Kriegen gibt es Opfer. Ich
bedaure das sehr, nur wird sich das nicht ändern lassen.

Die Familien der Opfer, sowie die Opfer selbst können gar nichts dafür. Genau aus diesem Grund nennt man es „Terroranschlag“.
Ich möchte nicht soweit gehen und behaupten, die Angriffe der USA seien ebenso „Terroranschläge“, da ja unschuldige getroffen werden. Das wäre nicht differenziert genug.

Und in Kriegen gibt es Opfer.:

Und genau das ist der Grund, warum ich nun mal gegen diesen Krieg bin. Solange man keinen sinnvollen Weg findet den Terroristen zu begegnen, muss man halt noch nachdenken.

Ein Menschenleben hat in meinen Augen den höchten Wert. Men kann es durch nichts aufwiegen. Ein tausend Menscheleben sind nicht mehr wert, als eines.
Es ist falsch zu sagen: „Na ja, es sterben halt auch ein paar Menschen“
Das kann keine Grundlage sein. Es ist für einen Staat, der die Menschenrechte fest in seiner Verfassung verankert hat die oberste Aufgabe jedes, ja JEDES EINZELNE Menschenleben zu schützen.
Wenn man sagt: „Ein paar Opfer nehmen wir in Kauf, die lassen sich nicht vermeiden“
Dann landet man sehr schnell bei:
„Wir machen an ein paar Menschen tödliche Experimente, um den Rest der Menschheit von Krebs zu befreien. Opfer muss es halt geben.“
Wir bewegen uns hier auf einem schrecklich schmalen Grad. Es ist verdammt schwierig hier nicht abzurutschen und in ein Extrem zu verfallen oder Steine loszutreten, die später zu fürchterlichen Fallen werden. Hier muss man ganz vorsichtig sein und blos nicht zu schnell urteilen. Wenn es um ein Menschenleben geht, kann man sich gar nicht genug Zeit lassen, um in aller Ruhe darüber nachzudenken. Eine Fehlentscheidung ist an dieser Stelle von fatalen Ausmaßen begleitet.

Gruß,
Zwergenbrot

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