Nachtrag zur Wassertrommel

Hallo,

Vielen Dank für Eure Beiträge in dem letzten Diskussionsfaden.

Ich hatte versucht, meinem Freund, der an die Idee glaubt, zu erklären, warum das mit der Wassertrommel von Bill Mollison nicht funktionieren kann.

Als Grund dafür habe ich angeführt, dass das Wasser in der Wassertrompel Arbeit verrichten muss, und daher nicht jedesmal wieder auf dieselbe Höhe zurückgebracht werden kann. Und das Ganze lohne sich daher nicht, denn die Wassertrommel hat einen schlechteren Wirkungsgrad als z.B. ein elektrisches Wasserkraftwerk.

Er hat mir daraufhin zurückgeschrieben:

Only a small amount of height difference from the water going down and
the water coming up, will ensure kinetic energy via the force of
gravity. As long as there is flowing water, gravity is there and a
height difference, the process could be done again and again. It is
easily tested, put water in a bucket, siphon it off with a pipe, as long
as the pipe is below the level of the water in the bucket, it can be put
into another bucket and done again at a lower level.

Ich bin gerade nicht physikalisch fit genug, um das zu entkräften, aber irgendwie hab ich das Gefühl, da ist irgendetwas faul an der Argumentation.

Könnt ihr den Fehler finden?

Viele Grüße,
Irmfried … mehr auf http://w-w-w.ms/a5h7wm

Meine Meinung dazu…
Hallo,

Ich war gerade draußen joggen und konnte dabei etwas klarer nachdenken. Ich würde das (in meinen Augen) Missverständnis meines Freundes folgendermaßen entwirren:

Ja, man kann den Prozess so lange wiederholen, bis noch Schwerkraft (bzw. Fallhöhe für das Wasser) da ist. Das Problem ist aber, dass das Wasser eben in der Wassertrommel Arbeit verrichtet.

Je mehr Arbeit es in der Wassertrommel verrichtet, desto größer ist der Höhenunterschied, um den das Wasser nicht wieder auf das ursprüngliche Niveau zurückgeführt werden kann. Irgendwann ist das Wasser dann auf Meereshöhe, und das Ganze lässt sich nicht mehr wiederholen.

Der Nachteil des ganzen Systems ist, dass man das Wasser genau so gut Arbeit in einem Wasserkraftwerk verrichten lassen könnte. Dort könnte (abhängig von Wirkungsgrad - meines Wissens derzeit bis zu 90 Prozent) deutlich mehr der Energie im Wasser nutzbare Energie umgewandelt werden. In der Wassertrommel nur etwa 15 Prozent (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Wassertrommel_%28Bergba…).

Das man mit einem Wasserschlauch das Wasser in einen anderen Eimer auf die selbe Höhe übertragen kann, liegt nur daran, dass es dabei keine Arbeit verrichten muss (wie in der Wassertrommel). Würde es das tun, könnte man es nicht auf diese Weise in einen anderen Eimer und auf die selbe Höhe überleiten.

Was sagt ihr dazu?

Viele Grüße,
Irmfried

** Sternchen ** (owt)
*

Hi.

Ich würde ihm erst fragen ob er mit dem Begriff Entropie was anfangen kann.
Wenn nicht, dann ihm raten das schleunigst nachholen.
Naher ist er mit Sicherheit geheilt.

Balázs

Hallo,

das Schöne an solchen Ideen ist, dass man mit etwas Glauben an die Grundsätze der Physik gar nicht darüber nachdenken muss oder diskutieren sollte, sondern sie gleich mit Blick auf Energieerhaltungssatz, bei komplizierteren Sachen mit Blick auf die Sätze der Thermodynamik, als Unfug abtun darf.

Dein Freund glaubt dir nicht?
Dann will er nicht. Ich fürchte, du kannst ihm nicht mit Logik kommen.

Er soll so eine Maschine innerhalb eines Jahres bauen. Wenn sie klappt, zahl im 10000€ Wetteinsatz. Wenn nicht innerhalb eines Jahres ein funktionierendes Modell besteht, dann soll er dir die 10000€ zahlen.

(Prüfe vorher, ob dein Freund nicht ggf. aus Nazareth kommt. Dann wäre ich mit Wetten vorsichtig, es soll da schon mal einen gegeben haben…)

Danke! :smile: (owt)
.

Hallo,

Ja, ich hab ihm jetzt noch mal in einer E-Mail ziemlich unmissverständlich das erklärt, was ich unten in dem Beitrag geschrieben habe. Meine letzte E-Mail hatte er wohl nicht ganz verstanden (vielleicht hatte ich mich etwas missverständlich ausgedrückt). Ich bin gespannt, wie er diesmal reagiert.

Er scheint sehr überzeugt von der Idee. Ich bin aber auch der Meinung, dass er erstmal seine Physikhausaufgaben erledigen sollte, bevor er solche Sachen anpreist.

Viele Grüße,
Irmfried

Hallo,

Wasser aus einem Gefäß per Heberwirkung abzuleiten geht nur bis zum gleichen Flüssigkeitsniveau in beiden Gefässen, dann ist der Vorgang beendet (Gesetz der kommunizierenden Gefässe). Steht das Empfangsgefäß tiefer, dann endet der Vorgang (theoretisch) mit der Entleerung des oberen (in der Praxis läuft immer ein wenig aus dem Heber zurück). Das Ausleiten in ein tieferes Gefäss endet logischerweise irgendwann, maximal auf Meeresniveau. Dann ist der Vorgang unwiderruflich ohne zusätzlichen Energieaufwand für das Heben des Wassers zu Ende.

LG

Silberloewe99

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