Hallo,
hier mal der Versuch, die Funktion zu erklären.
Grundsatz:
Ein Nachtspeicher lädt auf, also wird mit Strom aufgeheizt, wenn er vom Netzbetreiber die Genehmigung erhalten hat. Er ist dann heiß und gibt wenig Wärme direkt, also über seine Oberfläche, an den Raum ab.
Ein Gebläse, dass nur ein paar Watt hat, pustet dann die Raumluft durch den Ofen und diese erwärmt sich dann an den heißen Steinen, sie wird dann vorne heiß austreten und den Raum erwärmen.
Wie erfolgt die Ladung?
In einem Haus mit Nachtspeichern gibt es ein Gerät (http://de.wikipedia.org/wiki/Rundsteuertechnik) , das vom Netzbetreiber ferngesteuert wird, selten findet man dazu noch eine Schaltuhr. Dieses Gerät hat in der Regel zwei Funktionen:
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Es wird das Laden freigegeben.
–> Die Ladefreigabe kann man hören, im Sicherungskasten klackt es. Manchmal, bei alten Geräten, brummt es dann auch nervig.
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Es wird der Tarif umgeschaltet. Einmal HT (Haupttarif, teuer), einmal NT (Nebentarif, preiswerter).
–> Oft findet sich ein Wahlschalter, an dem man sich entscheiden kann, nur bei preiswertem Strom zu laden oder sowohl bei preiswertem UND teurem Strom. Wenn es nicht sehr kallt ist, sollte die Ladung mit preiswertem Strom ausreichen.
—> Ob man gerade teuren oder preiswerten Strom hat, sieht man am Zähler. Der hat zwei Zählwerke und daneben ein kleines Fensterchen, hinter dem ein Pfeil auf HT oder NT zeigt.
—> Je nach Anschlussart hat man zwei Zähler, einen für Haushalt und einen (mit zwei Zählwerken) für Heizung. Oder eben nur einen. Dann hat man bei NT auch für den Haushalt preiswerteren Strom. Man kann dann auch preiswerter Wäsche waschen, Bügeln, …
Die Ladefreigabe erfolgt nach unterschiedlichen Modellen, es kann z.B. nachts 8 Stunden geladen werden, dann nochmal 2 Stunden mittags und 2 Stunden abends. Oder 12h nachts, oder…
Der Tarifwechsel erfolgt davon meist unabhängig. Es kann also sein, dass man tagsüber Ladefreigabe bekommt, aber zum teuren Tarif. (Siehe oben, Wahlschalter).
Die Zeiten, wann geladen wird, erfragt man beim Netzbetreiber. Manchmal stehen sie an der Zählertafel vermerkt, diese Angaben sind aber oft alt und falsch.
Wie erfolgt das Entladen?
Dazu ist im Raum ein Thermostat vorhanden. Wenn dort z.B. 20°C eingestellt sind, dann beginnt unter 20°C das Gebläse zu laufen und über 20°C wird es gestoppt.
Wie regelt man die Stärke der Ladung?
Optimal eingestellt wäre die Heizung, wenn man zum Zeitpunkt des Ladebeginns kaum noch Wärme im Speicher hätte. Dann hätte man nämlich nicht unnötig viel aufgeladen. Denn eine zu starke Aufladung bedeutet, dass der Heizkörper heißer als nötig ist und dadurch den ganzen Tag lang mehr Wärme unkontrolliert an den Raum verliert, auch wenn man vielleicht gar nicht im Haus ist. Manche Leute bedienen die Heizung so falsch, dass der Raum auch ohne Gebläseeinsatz immer über 20°C hat.
Um einem das Regeln zu erleichtern, haben Nachtspeicher, die nicht völlig veraltet sind, eine automatische witterungsabhängige Steuerung.
Wenn es draußen kälter wird, werden die Heizungen stärker aufgeladen.
Das klappt natürlich nicht 100%ig, da die Steuerung ja aus den Temperaturen der letzten Tage nicht genau vorhersagen kann, wieviel Wärme man am folgenden Tag benötigt.
Bei solchen Heizgeräten stellt man den Regler (also den Regler, der dirket im Nachtspeicher verbaut ist) der wichtigsten Heizung (die mit dem höchsten Wärmebedarf, meist das Wohnzimmer), auf das Maximum. Im Schlafzimmer kann die Heizung oft sogar ganz aus bleiben. In den anderen Räumen stellt man die Heizkörperthermostate auf etwa die Hälfte.
Im Sicherungskasten findet man dann eine zentrale Steuereinheit, bei der man für alle Geräte in der Wohnung gemeinsam die Intensität der Aufladung einstellen kann. Dort wählt man auch erstmal eine mittlere Stellung.
Nach der ersten Nacht prüft man am Abend des folgenden Tages das Ergebnis. Ist die Heizung im Hauptraum dann zu warm, stellt man am zentralen Steuergerät die Ladung etwas niedriger. Ist sie zu kalt, natürlich dann höher.
Nach jeder Veränderung erstmal ein, besser zwei Tage warten, bevor man wieder was verstellt.
Man kann aber schon am ersten Tage prüfen, wie die Heizungen der Nebenräume so sind. Die werden dann auch angepasst, aber an ihrem eigenen Regler!
Irgendwann hat man dann eine halbwegs passende Regelung, die der Außentemperatur entsprechend die Ladung automatisch reguliert.
Ohne zentrale Steuerung darf man dagegen selber jeden Abend die Heizungen für den nächsten Tag (Wettervorhersage) einstellen.
Oder sie einfach immer zu stark laden lassen, was aber mächtig ins Geld gehen kann.