Nachweis Schmuck bei Einbruch

Hallo zusammen!
Es ist zwar grade nichts akutes, ich würde mich aber trotzdem gerne vorher absichern. Man hört ja immer mehr von Einbrüchen in der Nachbarschaft und so. Und dann heißt es nachher, dass man nachweisen muss, was man an Schmuck hatte.
Jetzt meine Frage: Wie kann ich das nachweisen?
Ich habe z.B. eine Kette von meiner Oma geerbt, die ist ziemlich wertvoll, ich habe aber keinerlei Belege darüber.
Es kann ja irgendwie nicht reichen, wenn ich da Fotos von mache, erst mal, weiß man dann immer noch nicht, ob es wirklich meine Kette ist (ich könnte mir ja auch wertvollen Schmuck beim Nachbarn geliehen haben um Fotos davon zu machen), und zweitens ist dann immer noch nicht klar, wie viel die Kette wert ist (welcher Goldgehalt, wie schwer usw.).
Wie sichert man sich da richtig ab? Ich hoffe natürlich, dass bei uns niemals eingebrochen wird, und die Kette ist auch ziemlich gut versteckt, aber man weiß ja nie…
Sollte ich sie irgendwo schätzen und mir das dann schriftlich geben lassen!?
Danke schon mal!
Beste Grüße Carmen

Hallo Carmen

Leider durfte ich gerade kürzlich einschlägige Erfahrungen sammeln zu diesem Thema, als mir bei einem Einbruch aller Schmuck wegkam.

Auch ich hatte eine wertvolle geerbte Goldkette. Ehe ich sie bekam, hatte meine Mutter sie zusammen mit anderem Erbschmuck einem Goldschmied zur Begutachtung vorbeigebracht, um den ungefähren Wert zu wissen, rein mündlich/informell. Glücklicherweise konnte sich der Goldschmied fast ein Jahr später noch daran erinnern, und hat mir zuhanden der Versicherung eine entsprechende Bestätigung ausgestellt. Dies wurde akzeptiert.

An die goldene Taschenuhr von meinem Grossvater hingegen konnte er sich nicht mehr im Detail erinnern, und wir wussten nicht einmal deren Marke. Immerhin wussten wir noch, wie hoch der Goldschmied die Kosten für eine Reparatur geschätzt hatte, und auch, dass der Grossvater kaum eine eigentliche Luxusuhr getragen hätte, so dass ich einfach einen Wert etwas über den veranschlagten Reparaturkosten einsetzte und dies der Versicherung entsprechend erklärte. Auch dies wurde akzeptiert.

Sowohl zur Goldkette als auch zur Taschenuhr hatte ich schon „am Tatort“ der Polizei gegenüber Angaben gemacht, was entsprechend im Protokoll vermerkt war.

Zu allem übrigen Schmuck hatte ich keine Belege. Ich erstellte eine detaillierte Liste und schätzte den Neuwert, auch dies wurde alles akzeptiert. Ich war aber auch wirklich genau und ehrlich. Auch wirke ich von meinem (der Versicherung bekannten) Beruf her glaubwürdig, und hatte ich bisher noch nie einen Schaden zu vermelden.

Das ganze fand in der Schweiz mit einer schweizerischen Hausratversicherung statt.

Meine Erfahrungen aus der Geschichte sind:

  1. Erbschmuck würde ich schätzen lassen und fotografieren und die Unterlagen irgendwo separat gut aufbewahren.

  2. Weiteren eher wertvollen Schmuck ebenfalls fotografieren. Es ist erstaunlich, wie schlecht man sich an das genaue Aussehen z.B. einer Kette erinnern kann!

  3. Von künftig selber gekauftem Schmuck Belege aufbewahren.

  4. Glaubwürdige Angaben werden von der Versicherung auch tatsächlich geglaubt. Erst recht, wenn sie schon im ersten Schock drin der Polizei gegenüber gemacht wurden.

  5. Ich meinte bei der Versicherung herauszuhören, dass es sich bei ihnen bis zu einer bestimmten Schadensumme einfach um einen Standard-Fall handelt, auf den nicht viel Energie verwendet wird. Übersteigt die vermutete Schadensumme diesen Betrag, wird näher hingeschaut.

Gruss
M.

Nachtrag

Es ist erstaunlich, wie schlecht man sich an das genaue
Aussehen z.B. einer Kette erinnern kann!

Ich erhielt wegen der wertvollen Goldkette von der Polizei eine Broschüre mit Fotos von ca. 70 verschiedenen Kettenformen, um daraus die passendste auszuwählen. Das war mir schlicht unmöglich. Je länger ich die Fotos anschaute, desto unsicherer wurde ich…

Das tut mir aber Leid für den Vorfall.

Finde es aber sehr nett, die Erfahrung mit andere zu teilen

die noch keine Erfahrung in dem Vorfall hatten.

Grüße,
Benny

Hallo,

man sollte generell seine Wertsachen beschreiben, fotografieren, vor allem Individual- (aber auch Seriennummern) aufschreiben. Schmuck kann man beim Juwelier schätzen lassen - leider wird gerade bei Familien- und Erbstück natürlich der „sentimentale“ Wert nicht berücksichtigt. Deswegen sollte man natürlich auch über die Anschaffung eines Tresors nachdenken - der sichert zwar auch niemals zu 100% - aber viele Einbrecher sind nur auf „schnelles“ Bargeld aus oder auf Schmuck der „offen“ herumliegt (wobei dort immer das Problem besteht ihn verkaufen zu müssen um an Geld zu kommen, Hehler gibt’s ja nicht wie Sand am Meer).

Vielleicht kann es ganz reizvoll sein, wenn man sich mit dem Familienschmuck befasst und dabei die Geschichte dazu mal aufschreibt.

Gruß
who_knows

Hallo Carmen,

wir haben von dem, was wir versichert haben und für besonders wertvoll halten, Fotos gemacht und den Versicherungsunterlagen beigefügt.
Nun hatten wir insofern Glück, als unsere Versicherungsagentin eine gute Freundin ist, die bei uns zu Besuch war und deswegen die Richtigkeit dessen, was auf den Fotos abgebildet ist, beglaubigen konnte.

Gruß - Rolf