Nähmaschine bildet trotz hoher Spannung Schlingen

Hallo!

ich habe eine Nähmaschine Modell 5010 von Quelle. Eher sehr günstig, aber für meine Zwecke durchaus ausreichend.

Nun hab ich ihr was zu beißen gegeben, was sie nicht so ganz vertragen hat; Ein Zahnrad, das für die Bewegung des Greifers verantwortlich ist, war ein paar Zähne gesprungen, und das Timing war dann im Eimer.

Das habe ich wieder gerichtet, aber ein Problem gibt es immernoch. Der Oberfaden bildet an der Unterseite des Stoffes kleine Schlingen, obwohl die Fadenspannung schon ziemlich hoch eingestellt ist.

Grundsätzlich hat die Maschine einen „CB-Greifer“, der den Faden von der Nadel nimmt, ne Schlinge bildet, und mitsamt der Spule hindurch gleitet. Dahinter zieht sich die Schlinge wieder zusammen, und verschwindet nach oben. Angetrieben wird das ganze durch eine fest montierte Halbschale, hier eher grau:
anime_cb
(Quelle: http://www.schwaakundbangert.de/nahmaschinen/greifer.htm)

Was ich nun feststelle ist, daß die Schlinge, kurz bevor sie vollends nach oben verschwindet, zwischen Greifer und der Antriebs-Halbschale fest hängt. Es braucht etwas mehr Kraft, um sie da durch zu ziehen. Das schafft die Maschine zwar, aber das scheint mir die Ursache zu sein, warum die Maschine Schlingen an der Unterseite des Stoffs hinterlässt.

Meine Frage: Ist es normal, daß der Faden dort kurz klemmt? Leider fehlt mir der Vergleich

Hast du mal gefühlt, ob dort irgend ein kleiner Span oder sowas absteht oder hakt? Die Spitzen der Teile im Greifer hätte ich da im Verdacht…

Ansonsten hätte ich mal Standardtipps, die manchmal erstaunliche Wirkung zeigen:

Ober- und Unterfaden exakt das gleiche Material (und zwar gutes Garn!)
Eine neue Nadel nehmen
Ober- und Unterfaden noch einmal ausfädeln und exakt nach Anleitung einfädeln (Unterfaden muss richtigrum eingelegt sein!)

Nein, ich halte dich nicht für doof, aber in der Praxis liegt es oft an einem der genannten Punkte. Wenn du das selbst schon durch hast: einfach ignorieren :smile:

Bufo

Hallo!

Danke für die Antwort.

An der Stelle, wo die Schlinge zwischen Antrieb und dem hinteren Teil des Greifers nach oben muß, ist alles super glatt. Irgendwie bleibt aber der Eindruck, daß es einfach zu eng da drin ist.

Der Witz mit dem Unterfaden ist, daß ich selbst dann die kleinen Schlingen im Stoff bekomme, wen die Spule leer ist. Da sollte der Faden ja eigentlich vollständig oben aus gezogen werden…

Die Fadenspannung des Oberfadens ist zu hoch, verringern.
Oder die Fadenspannung des Unterfadens zu gering.
Unterfaden spannen: an der Spule befindet sich eine kleine Schraube die die Unterfadenspannung erhöht, diese etwas nach re. drehen.
Beides solange probieren/anpassen bis weder oben noch unten Schlingen gezogen werden.
Oder: Spule raus nehmen, Gehäuse und Spule mit einem Pinsel reinigen, dito die Platte entfernen in der die Nadel eintaucht, Hohlraum mit Pinsel reinigen. ramses90

Hallo,

Stimmt das Timing jetzt wirklich?
Auch wenn das Zahnrad gesprungen ist, kann auch die Welle oder der Zahnrad sitz etwas nachgegeben haben. Dann kann das Timing immer noch 1/4 Zahn, oder so, daneben liegen.

Hast du mal alles auseinander genommen, was ohne Werkzeug geht?
Der Spulenhalter mit der Unterfadenspannung ist das Eine.
Dann gibt es noch den Ring da drum, der wird mit einer Druckfeder gehalten, welche man aufklappen und den Ring dann rausnehmen kann.

Eine andere Geschichte ist das ölen!

Zumindest die Berninas sollte man so alle 4 Betriebsstunden ölen!

Gegen Ende der 70er, habe ich Prüf- und Abgleichgeräte für die Elektronik der damaligen Berninas gebaut. Als last für den Abgleich wurde eine reale Nähmaschine genommen.
Irgendwann kam dann von Gegauf eine Meldung, dass der Drehzahlabgleich recht unterschiedlich ist.
Die Ursache war dann das ölen, die Maschine ging abends schwerer als Morgens. Sie wurde aber nur Morgens geölt. Ölen am Mittag hat dann das Problem gelöst.

MfG Peter(TOO)

Sooooo, ich hab den Fehler gefunden.

Das Gehäuse, das das Lager für den Greifer bildet, ist mit mehreren Schrauben am Rahmen der Maschine befestigt. Da es Flachkopfschrauben sind, hat das Gehäuse Spiel, und war tatsächlich so verschoben, daß das Lager nicht mehr konzentrisch um die Drehachse lag. Daher wurde der Greifer in dem Moment, indem die Schlinge nach oben verschwinden soll, gegen die Halbschale gedrückt, und die Schlinge konnte dazwischen nur schwer durch. Dagegen war das ganze in dem Moment, in dem der Faden gegriffen wird, etwas zu locker.

Nachdem das Gehäuse jetzt wieder korrekt sitzt, surrt die Maschine wieder so, wie sie soll.