Nahrung spenden an die Ukraine

Hallo,

seit einige Tagen hat unser Supermarkt „Nahkauf“ an der Kasse einen großen Behälter, in den Kunden gekaufte Nahrungsmittel spenden können.

Die Idee ist naja …, aber die Ausführung … Da werden Konserven, Nudeln, Reis, … in Kleinstverpackungen vom Produzenten zum Laden geliefert. Dort ausgepackt, ins Regal geräumt, wieder rausgenommen, an der Kasse bezahlt und irgendwie wieder zu großen Mengen zusammengestellt, um in die Ukraine gefahren zu werden.

Ich kann mir keine umständlichere und teurere Spendenaktion vorstellen. Und als Vertriebsidee des REWE-Konzerns seeehr zweifelhaft.

Ist das, um den Spendern ein gutes Gefühl zu geben?

Sowas Ähnliches kenne ich auch von Futterspenden für Tierheime. Kleinste Portionen werden gesammelt, gefühlt mehr Verpackungsmüll als Futter.

Was wäre ein besseres Konzept?

Das Beste ist immer Geld zu spenden, denn dann kann gezielt das gekauft werden, was benötigt wird.

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Grundsätzlich ist jede Hilfe zunächst einmal gut! Auf jeden Fall ist sie besser, als nicht zu helfen. Und da kommen wir zum springenden Punkt! Wer an der einen Form von Hilfe etwas auszusetzen hat, hat auch an jeder anderen Form etwas auszusetzen und hilft/spendet ohnehin nicht, beruhigt aber so sein vielleicht doch noch so ganz hinten irgendwo in ihm drin steckendes Gewissen damit, nicht die „falsche Form“ der Hilfe gewählt zu haben und dummerweise auch keine bessere gefunden zu haben, weil ja schließlich alle denkbaren Formen „irgendwie problematisch“ sein könnten.

Nur gut zu wissen, dass Du dann ja vermutlich auch deine Ankündigung nicht wahr machen wirst, der 5. Kolonne Russlands für ihren Angriffskrieg auf die Ukraine zu spenden.

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Grundsätzlich ja, wobei es auch auf konkrete Situationen ankommt. Wenn ganz akut und schnell bestimmte Dinge gebraucht werden, und gerade momentan Lieferketten gestört sind, ergeben Sachspenden durchaus einen Sinn.

D.h. wenn in diesen Tagen Leute mit vollgepackten Kleinbussen an die ukrainische Grenze fahren, um direkt aus dem Fahrzeug heraus Dinge für die größte Not an Flüchtlinge verteilen zu können oder geeignetes Material für die Verteidiger an die Grenze liefern, die zur Zeit keine Chance haben, sich Dinge im Großhandel zu besorgen, dann hat das durchaus Hand und Fuß. Auch wenn es um die Erstausstattung von Wohnungen für Flüchtlinge geht, kann man so viel mit Dingen erreichen, die finanziell zwar nichts mehr wert sind, aber durchaus noch einen hohen Nutzwert haben. D.h. hierüber haben dann insbesondere auch Menschen eine Chance sinnvoll zu helfen, die zwar nicht über größere Barmittel verfügen, aber ggf. gerade Omas Wohnung auflösen müssen, sich selbst gerade kleiner setzen wollen oder einfach nur mal wieder das ein oder andere „für den Fall der Not“ mal aufgehobene Teil bei dieser Gelegenheit noch einem guten Zweck zuführen. Es steht so viel in deutschen Haushalten „in Reserve“ herum, das weit weg davon ist, Sperrmüll zu sein.

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Solange du nicht nach Visne Nemecke oder einem anderen Grenzübergang fährst und kurz vorher deinen Kleinbus im Supermarkt füllst und so die 2000km sparst, wohlgemerkt, und solange du dafür sorgst, dass es in der Ukraine auch einen Verteilmodus gibt,
solange ist das viel besser, als nichts zu tun, oder an Hilfsmaßnahmen zu mäkeln.
Ich war eben in der UA und habe einen kleinen Transport in ein Kleinlager dort gebracht, und mir schon auch die Frage gestellt, ob es auch einfacher geht. Es geht einfacher - in Friedenszeiten.
Grüße