Nährwerttabelle von Lebensmittel - Zucker / Fructose

Hallo liebes Forum,

ich habe seit kurzen eine Fructoseunverträglichkeit.

In den Lebensmitteln lese ich oft:

Kohlenhydrate - davon Zucker XXg

Mich erstaunt jedoch, dass die Summe aller verschieden Zuckerarten (wenn überhaupt aufgelistet),
Glucose, Saccharose, Fructose, Maltose und Laktose oft den angegeben Gesamtwert
übersteigt.

Zum Beispiel gibt es einen Bio Senf mit folgenden Werten:

Kohlenhydradte: 8 g davon Zucker 2,9g je 100g

Der aufgelistete enthaltener Zucker übersteigt jedoch die
2,9g bei weitem… wieso?

(Glucose 1,4 + 0,1 Maltose + Fructose 0,5 + Saccharose 1,5 + Lactose 0,1)

Und hinzu kommt das Saccharose doch zu einem Teil aus Glucose
und einen Teil Fructose besteht - wird dies im Fructosewert miteinkalkuliert
oder muss ich die Hälfte der Saccharose zur Fructose dazu addieren…

Ein weiteres Beispiel Bio Gnocchi:

Diese enthalten 36g Kohlenhydrate und davon Zucker 0,1 - Das
heisst doch es kann nicht mehr als 0,1 Fructose drin sein und ist somit
fructosefrei oder?

Es gibt wirklich viele Produkte wo drauf steht davon Zucker 0,1 sind die alle fructosefrei oder kann es sein das nicht alle Zuckerarten angegeben sein müssen, sondern nur diese die dazugegeben wurden.

Ich habe dies Problem öfter und Sie würden mir wirklich sehr
helfen wenn ich eine Fachauskunft bekäme.

Vielen Dank im voraus!

Ja, das ist ja auch absichtliche Verdummung der Bevölkerung. Nach unserem „tollen Lebensmittelrecht“ fällt nur Saccharose unter Zucker. Alles andere ist zwar nichts anderes, gehört da aber nicht rein. Und Saccharose ist ja zusammengesetzt aus Glucose und Fructose.

Und sonst wäre ja der Zuckergehalt noch höher - das würde die Industrie nicht wollen. Und Politik macht nur, was Wirtschaft will. Mal muss also auf die Menge der Kohlenhydrate schauen - da sind die Zucker drin, und Stärke … was auch nichts anderes ist als Zucker.

Mit Fructose hat das nichts zu tun. Steht sie in der Zutatenliste - sofern vorhanden - ist was drin.

Tja, da kannst du nicht von ausgehen, dass die fructosefrei sind. Heißt nicht, ob du sie verträgst, wahrscheinlich haben sie wenig genug. Die 36g Kohlenhydrate deuten auf sowas wie Zucker hin, und Gnocchi sollten eigentlich mit Kartoffeln gemacht sein. Kartoffeln enthalten wie die meisten Gemüse auch Fructose, wenn auch wenig. Auch Bio Gnocchi können mit den anderen Zutaten irgendwie Zucker schmuggeln. Mit einer Ernährungstherapie (geht ein paar Wochen) kannst du bestimmt dahinkommen. Ansonsten Zucker meiden, vor allem in industriell hergestellten Lebensmitteln ist viel mehr drin, als man erst mal vermutet und Sorbit als Inhaltsstoff ist nicht gut - wird im Körper zu Fructose umgebaut.
Grüße

Bekommst du mit deiner „seit kurzen“ Fructoseintoleranz auf diese Bio Gnocchi seit kurzem Bauchschmerzen und Blähungen? Wohl kaum.

Hi,

das hier scheint deinen Ausführungen zu widersprechen (Du suggerierst ja, dass Fruktose etc nicht deklariert werden müssten)
Der Begriff Zucker ist ein sehr schwammiger umgangs- bzw. allgemeinsprachlicher Begriff. er ist so unpräzise, wie Alltagssprache verglichen mit Fachsprache eben ist. Allgemeinsprachlich fasst der Begriff Auto das Matchboxauto genauso wie den Trabant, Golf, Bulli, und LKW usw. Und Zucker ist nicht nur Saccharose, Fructose und jegliche Stärke, sondern auch zwei verschiedene Krankheiten, von denen eine erblich und die andere eine durch den Lebensstil oder das Alter ausgelöste Zivilisationskrankheit ist.
Die verschiedenen Zucker im ersten Sinne haben alle verschiedene chemische Eigenschaften, werden unterschiedlich verdaut und lösen unterschiedliche gesundheitliche Probleme aus - oder eben nicht. Schon alleine für Menschen mit Fructoseunverträglichkeit ist es wichtig, welcher Zucker denn nun drin ist, und denen ist es wurscht, ob er von Natur aus drin ist (wie im Apfel= oder Teil des Rezepts. Sie kriegen Bauchweh.
Deswegen ist es eben KEINE Verdummung, wenn auf der Verpackung ganz genau beschrieben ist, welche Zucker drin sind - von den ökologischen Auswirkungen der Produktion der verschiedenen zuckerarten ganz zu schweigen. Verdummen tun wir uns selber, weil Chemie und andere Naturwissenschaften aus den Lehrplänen gemobbt werden und zunehmend für Hokuspokus gehallten werden.
Ob auch die bei der Aufspaltung von zB Saccharose entstehende Fruktose Allergien auslöst, weiß ich nicht genau, aber ich glaube nicht - das letzte Wort überlasse ich da hier jemand anderem mit Spezialkenntnissen.

die Franzi

Servus,

bist Du bitte so lieb und benennst hierzu

die Rechtsquelle?

Hinweis: Wenn es eine Rechtsquelle für Deine Behauptung gäbe, verstieße Deutschland damit gegen europäisches Recht, konkret die Richtlinie 90/496/EWG v. 24. September 1990, in deren Artikel I in Absatz 4 unter e) zu lesen ist:

„Zucker“ bedeutet alle in Lebensmitteln vorhandenen Monosaccharide und Disaccharide, ausgenommen mehrwertige Alkohole.

Und Du darfst gleich noch weitermachen:

Das hier:

bedeutet auf Deutsch, dass es a) keine Polymerisierung gibt und dass b) zwei gleich jeder beliebigen Zahl > 2 ist.

Vor allem die Behauptung zu b) hätte ich gerne mal belegt oder bewiesen gesehen.

Und jetzt bist Du dran.

Und Tschüs!

MM

Entschuldigung -

???

Wo soll denn da ein Gegensatz sein? Wenn man von einer Kartoffel das Wasser und die Kohlenhydrate wegnimmt, bleibt ungefähr nix davon übrig. Wenn man Gnocchi eigentlich mit Kartoffeln macht, bleibt es nicht aus, dass die Kartoffeln den Gnocchi ihren Gehalt an Kohlenhydraten mitteilen. Geht nicht anders.

Und nein, Kohlenhydrate sind nicht „sowas wie Zucker“. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Zucker sind Kohlenhydrate, aber rund 94 Prozent der Kohlenhydrate in einer Kartoffel sind eben keine Zucker, sondern Stärke. Zum Unterschied zwischen Oligo- und Polysacchariden vgl. jedes Anfängerlehrbuch in organischer Chemie.

Schöne Grüße

MM

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Hallo,

man fragt sich unwillkürlich wie es der Menschheit gelingen konnte, ohne die diversen affengeilen Intoleranzen zu überleben. (Ich selber habe nur eine Simulantenintoleranz.)

Für die Wirtschaft kann es garnicht genug Intoleranzen geben. Das führt zu neuen Produkten. Und der Kampf für die Glutenfreiheit zeugt schließlich von einer lebendigen Demokratie!

Schönes Wochenende, Hans-Jürgen Schneider

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Entschuldige bitte auch,
du drehst meine Worte und änderst den Sinn: ich schrieb Kohlenhydrate (in der Inhaltsangabe eines Produktes!) deuten auf sowas wie Zucker hin (und nicht sind sowas wie Zucker, das sind deine Worte). Das sollte bedeuten, wenn Kohlenhydrate auf der Packung steht, sollte man mit einer Fructoseintoleranz Zucker als Inhaltsstoff vorsichtshalber vermuten (neben Stärke) und vor allem Fruchtzucker, denn der muss nicht extra ausgewiesen werden.
Und, weil die Kartoffel kaum Zucker enthält, die Vermutung, dass Gnocchi gut genießbar sind bei Fructoseintoleranz, aber bei Fertigprodukten kann auch anderweitig Zucker, z.B. als Fructose drin sein, weil das leider oft gemacht wird, deshalb bei einer Intoleranz vorsichtig sein.
Sonst nichts.
Have a nice day,
ynot

Erst jetzt gesehen:

Das hier

ist natürlich nicht nur allergrößter Blödsinn, sondern für Leute, die aus welchem Grund auch immer (und nicht nur, weil es sich um irgendwelche Modedepperln handelt) auf Fructose achten müssen, recht riskant. Deswegen eben noch einen „Downvote“ en passant.

Und jetzt gehst Du bitte her und nimmst die nächstbeste Packung von irgendeinem Lebensmittel aus dem Schrank oder Regal und machst Dir bis morgen den Unterschied zwischen einer Zutatenliste und einer Nährwertinformation klar, und ein Fleißmärkchen gibt es, wenn Du bis morgen noch weißt, warum ein eventueller Fruktosegehalt weder auf der Zutatenliste noch auf der Nährwertinformation angegeben sein kann.

Gruß

MM

Die Angabe 36 g Kohlehydrate bezieht sich nicht auf die Zutatenliste, sondern auf die Nährwertangaben! Kohlehydrate sind schließlich keine Zutat. Außerdem werde die auf der Zutatenliste in der Regel sowieso nicht mengenmäßig angegeben und wenn dann in % und nicht absolut.