Moin
Was haltet ihr von den Nahtod-Visionen, die von verschiedenen Autoren im Laufe der Jahre bei hunderten von Patienten, die knapp wieder durch Reanimation oder spontan ins Leben zurück kehrten, gesammelt wurden?
Es werden überzufällig oft die Tunnel- Licht- von-oben-Schauen- und angenehme Gefühle-Erlebnisse geschildert, wie ihr wahrscheinlich wisst.
Bei aller Skepsis und Witzelei bleiben ja doch auffällige Übereinstimmungen. Wie würdet ihr diese interpretieren und was haltet ihr davon?
Gruß,
Branden
Hallo Branden,
den neuesten Kenntnisstand und etwas darüber hinaus findest Du in folgendem hochgradig empfehlenswerten Roman verhackstückt:
Connie Willis, Passage, ISBN 0553580515 Buch anschauen
Beste Grüße
=^…^=
Hallo vanBranden
da kann ich Dir was von meiner Schwägerin erzählen. Bist ja Doc und kannst Dir so gut vorstellen, wie ihr Zustand ist. Gelogen ist das nicht, sie hat mir das mal erzählt.
Sie hat seit Kindheit schlimmes Asthma, seit Jahren noch Diabetes mit enormen BZ Schwankungen. Ihre Lunge ist miserabel und so kam sie vor ein paar Jahren als Notfall in die Klinik, klinisch tot und wurde längere Zeit reanimiert.
Sie selbst sah sich schräg oben sitzen, wohlfühlend und sah, was mit ihrem Körper gemacht wurde. Sie wunderte sich, was die da machen und warum, sie konnte es nicht verstehn, weil sie sich sehr wohlfühlte.
Übrigens, bei der Sendung DOMIAN auf WDR kam das Thema mal und Betroffene erzählen. Vielleicht findest Du die Sendung noch im Archiv, ich bekam Gänsehaut, was da erzählt wurde.
http://www.nachtlager.de/go/de/archiv/index
Moin Branden,
im Rahmen von sog. Rückführungen in frühere Leben wird übrigens oft dasselbe geschildert. Das kann m.E. kein Zufall sein. Das Leben ist mehr als es zu sein scheint
LG
sine
Hallo,
im Rahmen von sog. Rückführungen in frühere Leben wird
übrigens oft dasselbe geschildert. Das kann m.E. kein Zufall
sein.
Nein, das ist kein Zufall. Das ist eine Erwartungshaltung, die sich auch prompt eben durch diese Erwartung bestätigt. Eine selbsterfüllende Prophezeihung sozusagen.
Das Leben ist mehr als es zu sein scheint
Dem Satz fehlt der Inhalt.
Gruß
loderunner
HI Brandon,
dass diese Überzufälligkeit besteht ist richtig. Die Frage ist, warum?
a) Der Tunnel und das Licht existieren (wie das physikalisch geht sei mal egal)
b) Es gibt gar nix und die Leute „sehen“ nur „Restaktivität“ der Nerven, was sie als a) interpretieren.
Wegen der Überzufälligkeit von a) würde man geneigt sein, diese als wahr anzunehmen. allerdings gibt es da ein paar Probleme mit der sunjektiven W’keit, denn die Fälle, in denen Nahtoderfahrungen gemacht hätten werden können, aber kein Tnnel/Licht berichtet wurde gehen tendenziell unter, was zu einer Überbewertung der Tunnel/Licht-Erfahrungen führt.
Ausserdem gibt es noch die Erfahrungen wie mondstaub sie angeführt hat - die keinerlei Tunne/Licht beinhalten und damit ein anderes Bild zeichnen.
Ferner ist die (angebliche) Existenz eines Himmelreiches/eines Lebens nach dem Tod oder ganz allg das Vorhandensein von Etwas nachd em Tod ist ja nicht gerade neu und irgendwie in jeder Religion verankert. Dementgegen ist der Lichttunnel eine erstaunlich neue Erfahrung. Da es auch schon früher nahtoderfahrungen gegeben haben muss (freilich nicht so viel wie heute), mküssten die dasselbe berichtet haben.
Zuletzt muss man beachten, dass in der heutigen Informationwelt der Lichttunnel als Nahtoderfahrung schon quasi zum Volkswissen gehört. Ein Gutteil der Berichte müsste demnach daraufhin untesucht werden, ob die Leute nicht nur berichteten, was sie erwarteten zu sehen (und nicht was sie sahen!). Zudem muss man sich fragen, ob diejenigen, die etwas anderes sahen das dann evtl gar nicht als Nahtoderfahrung betrachteten, weil sie eben nicht den Lichttunnel wahrnahmen.
Die Sache ist also etwas komplizierter, als nur aus einfachen Häufigkeiten einen Beleg abzuleiten. Andererseits kann man natürlich keine echte Studie daraus machen. Interessant wäre aber die Nahtoderfahrung mit der Todesursache in Verbindng zu bringen. Denn ich denke, dass jene, die eher sanft entschlafen oder eine positive Einstellung zum Tod haben eher den Lichttunnel sehen als jene, die eher gewaltsam aus dem Leben gerissen werden, an dem sie hängen. In Verbindung mit dem Vorwissen um Nahtoderfahrungen könnt man das dann besser relativieren.
Ein vergleichbares Phänoen sind übrigens die UFO-Boebachtnugen. Die Begriff UFO ist schon so eingebrannt in die Köpfe, dass auch nur noch nach untertassenförmigen Dingen Ausschau gehalten wird - ein echtes Raumschiff in anderer Form würden die meisten wohl zuerst gar nicht erkennen
Grüße,
JPL
Hallo,
dazu gibt es inzwischen Theorien. Um ‚außerkörperliche‘ Erfahrungen zu machen braucht man keine Nahtoderfahrungen. Die sind inzwischen mit einfachen Mitteln zu erzeugen.
Der Grund warum sich Nahtoderfahrungen so ähnlich sind ist, dass die jeweils gleichen Hirngebiete mit den gleichen Neurotransmittern aktiv sind. Unser Gehirn gibt quasi ‚eine letzte Vorstellung‘
Zum Thema allgemein ist das Buch von Thomas Metzinger: Der Egotunnel (http://www.amazon.de/Ego-Tunnel-Philosophie-Selbst-H…) interessant.
Naturalistischer Gruss…lux
Moin Mondstaub
Sie selbst sah sich schräg oben sitzen, wohlfühlend und sah,
was mit ihrem Körper gemacht wurde. Sie wunderte sich, was die
da machen und warum, sie konnte es nicht verstehn, weil sie
sich sehr wohlfühlte.
So ähnliche Erlebnisse wurden von den verschiedenen Leuten berichtet - offenbar auch von Leuten, die diesbezüglich keinerlei Vorbildung besaßen.
Merci.
Gruß,
Branden
Hallo,
Es werden überzufällig oft die Tunnel- Licht-
von-oben-Schauen- und angenehme Gefühle-Erlebnisse
Ich halte das für einen speziellen Schockzustand, in dem sich das Gehirn als letzten Ausweg durch selbstproduzierte Drogen vor Schmerzen bewahrt, um möglichst doch noch handlungsfähig zu bleiben. Daher die angenehmen, schmerzfreien Gefühle.
Die teilweise Disfunktion der Augen (Sauerstoffmangel) führt zum Tunnel-Lichterlebnis.
Das von-oben-schauen ist vielleicht eine teilweise Abkopplung des Bewusstseins von den Sinneswahrnehmungen. Eventuell eine weitere Schutzfunktion des Gehirns, besserer Überblick durch selektive Wahrnehmung? Ein Verlust des sich-seines-Körpers-bewusst-sein?
Kann es sein, dass entweder Tunnel/Licht oder von-oben-schauen auftreten? Wenn ich mit meinen Vermutungen recht habe, sollte sich das nämlich logischerweise gegenseitig ausschließen.
Dass sich tatsächlich die Seele vom Körper trennt und später wieder zurück kommt, glaube ich nicht.
Gruß
loderunner
ich habe selbst noch andere Situationen erlebt, wo für mich unerklärlich sind, Zufall? keine Ahnung!
Ich auch, viele.
Hi
Kann es sein, dass entweder Tunnel/Licht oder von-oben-schauen
auftreten? Wenn ich mit meinen Vermutungen recht habe, sollte
sich das nämlich logischerweise gegenseitig ausschließen.
Soweit ich mich an die Beschreibungen erinnere, kommt auch öfters beides vor: Das von-oben-Schauen und das Licht.
Gruß,
Branden
Hi Branden,
interesant dazu finde ich die buddhistischen
Lehren, insbesondere hier z.B. das tibetische
Totenbuch, mit Stichwort Bardo. Die östlichen
Philosophien sind uns ja nun in geistiger
Forschung weit voraus, während wir eher
Meister des Rationalen sind.
Die Cruz an dieser Sache ist eben einfach
die Tatsache, dass diese Berichte „nur“ von
Nahtoten sind, also von Lebenden. Niemand hat
den Tod je „erlebt“ und niemand wird das je
tun. Wir werden wohl die faktische Erfahrung
machen müssen und daran fürchte ist fast,
werden wir nicht vorbeikommen!
Es bleibt wie immer, die uralte philosophische
Frage:
„Wenn es das Nichts gibt, warum ist dann nicht nichts.“
Das Dasein ist mysteriös genug auch ohne Jenseitsspekulationen,
obwohl sie uns je nach Gusto nicht loslassen. Den
positivistischen Neurologen eben anders als den idealistischen Psychologen oder einen Gläubigen.
Darüber Witze reissen ist m.E. nur ein Pfeifen im
Walde, denn wenn es wirklich nur ins Nichts geht,
warum haben wir dan allesamt so die Hosen voll?
Muss man sich vor „nichts“ fürchten?
Gruß an dich
Powenz
Hallo,
Kann es sein, dass entweder Tunnel/Licht oder von-oben-schauen
auftreten? Wenn ich mit meinen Vermutungen recht habe, sollte
sich das nämlich logischerweise gegenseitig ausschließen.Soweit ich mich an die Beschreibungen erinnere, kommt auch
öfters beides vor: Das von-oben-Schauen und das Licht.
Gleichzeitig? Und auch nicht nachträglich vom Gehirn in die Erinnerung eingefügt?
Gruß
loderunner
Hallo vanBranden,
das Gehirn ist möglicherweise nichts weiter als eine Art „elektrischer Rechner“, und es gibt vielleicht zwei, drei solcher Bildprogramme, die aufgrund bestimmter Voraussetzungen ingang kommen?
Alle Berichte darüber, dass die Leute detaillierte Auskunft geben darüber, was zur Zeit ihres Nahtodes „draußen“ geschah… das könnten (viele) Zufälle sein?
Vielleicht sind wir auch unser eigenes Experiment?
Eines Tages könnten wir so weit sein, solche KörperHirnRechner zu bauen… (und wir spesen ihr Hirn dann eben mit solchen „schönen“ Programmen, damit es nicht so schrecklich ist, zu sterben… hoffentlich finden wir dann die Beweise dafür, dass wir nichts weiter als das sind, was wir schon heute erfolgreich herstellen können, Maschinen.
MfG, IHF
Hallo,
hoffentlich finden wir dann die Beweise dafür, dass
wir nichts weiter als das sind, was wir schon heute
erfolgreich herstellen können, Maschinen.
Kann eine Maschine das denn überhaupt zweifelsfrei feststellen? Wenn ich mich recht entsinne, haben sich da schon haufenweise Philosophen ergebnislos den Kopf drüber zerbrochen.
Gruß
loderunner
Hi
Gleichzeitig? Und auch nicht nachträglich vom Gehirn in die
Erinnerung eingefügt?
Ich selbst hatte noch keine Nahtod-Erfahrung und kann nur auf die vielen Berichte verweisen.
Gruß,
Branden
Hi Powenz
interesant dazu finde ich die buddhistischen
Lehren, insbesondere hier z.B. das tibetische
Totenbuch, mit Stichwort Bardo.
Ja, da hab ich vor etwa 40 Jahren auch gerne drin geschmökert. Anfang der 70er war es ja fast Pflicht, sowas zu lesen, neben Aldous Huxleys „Pforten der Wahrnehmung“, Fromm & Suzuki „Zen-Buddhismus und Psychoanalyse“ und natürlich immer wieder mal C.G.Jung.
Die Cruz an dieser Sache ist eben einfach
die Tatsache, dass diese Berichte „nur“ von
Nahtoten sind, also von Lebenden.
Stimmt natürlich.
Es grüßt dich
Branden
Hallo,
das von-oben-sehen wid bei starken Verletzungen berichtet. Man sieht wie am Krankenwagen der Koerper eingeladen wird, oder in einem anderen Fall wie die Aerzte sich am Koerper bemuehen.
Das Licht erreicht man nicht gleichzeitig sondern spaeter. Dann hat man die irdische Umgebung verlassen und naehert sich den Geistwesen, den verstorbenen Eltern manchmal, oder fremden Geistwesen.
Es gibt weitere Phasen beim Sterben. Alles bestens nachzulesen bei Leben nach dem Tod oder Sterben-der Weg in ein neues Leben und dergleichen Buecher. Angeblich (habs nicht konkret gesucht) steht auch in der Bibel drin, dass wir nach dem Tod in einer geistigen Welt weiterleben. Und nicht nur in dieser religioesen Schrift.
By the Way: Das Gegenteil von Tod ist nicht Leben, sondern Geburt.
Gruss Helmut
Hallo,
das von-oben-sehen wid bei starken Verletzungen berichtet. Man
sieht wie am Krankenwagen der Koerper eingeladen wird, oder in
einem anderen Fall wie die Aerzte sich am Koerper bemuehen.
Okay.
Das Licht erreicht man nicht gleichzeitig sondern spaeter.
Das würde zu meiner Vermutung passen.
Dann hat man die irdische Umgebung verlassen und naehert sich
den Geistwesen, den verstorbenen Eltern manchmal, oder fremden
Geistwesen.
Das ist reine Spekulation, darüber kann man nicht diskutieren.
Es gibt weitere Phasen beim Sterben. Alles bestens nachzulesen
bei Leben nach dem Tod oder Sterben-der Weg in ein neues Leben
und dergleichen Buecher.
Papier ist geduldig. Bestens nachzulesen bei den Gebrüdern Grimm.
Gruß
loderunner