Naivität gut? oder nicht?

Wissenschaft Sozialwissenschaften
#1

Hallo liebe WWW-ler

ich weis nicht ob ich im richtigen Board bin aber mich würde mal eure meinung intresieren!

ich bin vor ca. einem halben Jahr aus Salzburg (A) in ein kleines Schweizer dorf gezogen (250 einwohner)

Jedenfalls hab ich in viele Punken bemerkt das Menschen hier einfach kein Bewustsein haben, zumindest nicht weiter als bis zum nächsten berg (was ja nicht weit sein kann)

Es fällt besonders auf das man hier nicht Hinterfragt, jeder hat sein Fach und hat in dem auch immer recht, diskusionen sind selten…

Dar ich mich als spekulant und skeptiker hier sehr fehl am platz fühle ziehe ich dämnächst sowieso weiter…

Ich kenne hier jugentliche die Blind an das christentum glauben, blind glauben das kokain automatisch tot bedeutet, und und und…

mir scheint so als würde alles zusammenbrechen wenn jemans wie ich den Mund aufmachen würde (bzw. würden mich alle als verrückt erklären wenn ich keine gehobene stelle in der gesellschaft darstelle)

Kann das überhaupt gut sein?
Soll das wirklich so funktionieren?

Mir scheint das wie ein System wie es sich so manche Dikatoren wünschen würden…

l.g. seta

#2

Nun ja
… einfache Weltbilder machen das Leben leichter. Es gibt eben nur „Ja“ und „Nein“, kein „kommt darauf an“.

Kann das überhaupt gut sein?
Soll das wirklich so funktionieren?

In einem abgeschiedenen Tal in den Bergen mag das funktionieren und auch in anderen wohlbehüteten Verhältnissen.

Mir scheint das wie ein System wie es sich so manche Dikatoren
wünschen würden…

Yepp.

Gruß

Stefan

#3

… einfache Weltbilder machen das Leben leichter. Es gibt
eben nur „Ja“ und „Nein“, kein „kommt darauf an“.

das stimmt wohl…

In einem abgeschiedenen Tal in den Bergen mag das
funktionieren und auch in anderen wohlbehüteten Verhältnissen.

das hab ich vergessen! die geographie dazu
ich bin hier 2 stunden von bern entfernt, und neben mir ist ein grösseres dorf mit eingen einkaufsmöglichkeiten, 1 stunde weck eine grosse stadt wo es moderne mode viele kaffees, torristen und auch sonst alles gibt, aber auch dort sind die leute genau so! (wenn auch manchmal nicht ganz so schlimm) die stadt ist nur eine stunde von bern entfernt…

wenn es nur hier im dorf wäre würde es mich ja nicht so wundern…

nebenbei bemerkt glaube ich sogar das die ganze wirtschaft hier zusammenbrechen würde, wenn mal ein „prophet“ auftreten würde…

#4

Hallo,

(…)

Kann das überhaupt gut sein?
Soll das wirklich so funktionieren?

Provokativ gefragt: Was ist daran schlecht?

Mir scheint das wie ein System wie es sich so manche Dikatoren
wünschen würden…

Das ist das Pferd von hinten aufgezäumt.
Den Zustand den du beschreibst findet man überall auf der Welt, in allen Gesellschaftsformen.

#5

Sind wir nicht alle ein bisschen…

Ich kenne hier jugentliche die Blind an das christentum glauben, blind glauben das kokain automatisch tot bedeutet, und und und…

Ich kenne sogar in einer großen Stadt wie Köln viele Leute, die blind glauben daß Handys kein Strahlungsrisiko haben (will meinen: die haben das mal wo gelesen, aber was das eigentlich bedeutet wissen sie gar nicht).
Oder Leute, die blind glauben daß Deutschland demokratisch ist (weil das ja jeden Tag in den Nachrichten kommt, aber was eine Demokratie eigentlich ist wissen sie gar nicht).

Jeder Mensch nimmt irgendwo Dinge unhinterfragt an, weil es dadurch einfacher wird. Die Frage ist halt nur, wo genau die Grenze liegt.
Man beschränkt sich beim „Wirklich-Damit-Beschäftigen“ immer auf das Wesentliche. Und jeder hat seine eigene Definition, was „Wesentlich“ ist.

mir scheint so als würde alles zusammenbrechen wenn jemans wie ich den Mund aufmachen würde (bzw. würden mich alle als verrückt erklären wenn ich keine gehobene stelle in der gesellschaft darstelle)

Eher letzteres, weil Du meinst, dass es in dieser „ländlichen Idylle“ keine anderen Probleme gibt als dass die Leute nicht informiert sind, dass Leute jahrelang Kokain nehmen können ohne daß es jemand merkt.

Kann das überhaupt gut sein? Soll das wirklich so funktionieren?

So sind die Menschen halt.
Schlimmer sind diejenigen, die sich in alle Dinge einmischen und etwas verändern wollen, was sie gar nicht verstehen - denn das ist selten gut und funktioniert auch meist nicht.

…Diktatoren…

Das unterstellt ja schon wieder, daß eine Diktatur was Schlimmes ist. Wenn der Diktator nichts tut, was in die vorhandenen Strukturen und Systeme eingreift, ist es doch eigentlich egal, ob die Regierung diktiert oder demokratisch entscheidet - oder?

Und wenn der Möchtegern-Diktator nun das vorhandene System verändert und die Leute zwingt, sich gewissen Denkstrukturen die ihnen fremd sind, anzupassen hat er genau das Problem, was Du selbst beschrieben hast: man bekommt Angst um den status quo wo halt alles schon klar ist und steinigt den Kerl :wink:

Gruß,
Michael