Name Medikament von früher vergessen

Hat irgend jemand hier noch in Erinnerung wie ein Medikament hieß, was in den 1960-80ger Jahren bei Magen Darm Problemen verwendet wurde. Es war sehr verbreitet, aber gemäß den Einschätzungen von vielen Professoren praktisch wirkungslos. Es war gemäß denen ein leichtes Desinfektionsmittel. In der Schweiz gab es das mit dem Zusatz -S Das war auch nur ein Trick um das Zeug als besser darzustellen.

Das Produkt haben damals fast alle Leute mit auf Auslandsreisen genommen.

Danke
brainstuff

Meinst Du vielleicht Kohletabletten?

Sicher.
Kohletabletten-S in der Schweiz .

(@ H_J_John_Schelb Maloxan war es nicht zufällig?)

Hallo,

Hier in A hat der Markenname „Eucarbon“ lange Zeit für die angeführten Beschwerden dominiert, eine Aktivkohle-Zubereitung.

LG
SL99

Hi, @H_J_John_Schelb!
Kannst sein, dass Du die „Zantac“ meinst?
Die hatte hier gefühlt jeder zweite zumindest in der Reiseapotheke, gegen Magen-Darmbeschwerden, ich glaube auch gegen Übelkeit …

Gruß; Kudo

War es METIFEX ?

Nein das waren keine Kohletabletten …das war ein sehr wenig wirkungsvolles Desinfektionsmittel … in der Schweiz wurde es mit dem Zusatz -S verscherbelt.

Ich hatte damit, als Jugendlicher einen kuriosen Kontakt: ich hatte extreme Schmerzen im Bereich vom Blinddarm. Da hat mir dann ein Arzt die Version gegeben, die in DE verkauft wurde. (ohne das -S). Das hatte nicht die geringste Wirkung. Am nächsten Tag hat mich meine Mutter dann in eine Klinik in Basel gebracht. Die haben dann auch gesagt, dass ich keine Blinddarmentzündung habe und haben mir dann das Präparat mit dem Zusatz -S gegeben.

10 Minuten danach hatte ich keine Schmerzen mehr.

Ich glaube nicht, dass das wirklich von dem Medikament kam, da hat sicher die Angst, vor einer Operation eine Selbstheilung bewirkt.

Meine Mutter (sie war Ärztin und Logistikerin) hat mir dann gesagt, dass es wohl so ist, dass der Erfolg, von einer medizinischen Behandlung, zu einem,Teil, nicht von dem „Wirkstoff“, den man dem Patienten verabreicht, verursacht wird, sondern, dass psychologische und logistische Aspekte da einen sehr grossen Einfluss haben.

Ich habe es damals versäumt mir die Unterschiede zwischen der -S version und der ohne -S anzuschauen und ich würde das jetzt gerne nachholen … wahrscheinlich bestand der Zusatz „-S“ lediglich auf der Verpackung.

Es ist jetzt dringend nötig, dass die Menschen lernen, dass Inhaltsangaben von vielen Produkten, noch nicht einmal vielleicht der Realität entsprechen … dass das was auf dem Etikett angegeben ist, wirklich drin ist, kann man nur hoffen … der Glaube stirpt zuletzt.

Selbst Zertifikaten kann man eigentlich nicht für voll nehmen … da wird inzwischen oft geschwindelt.

Die Leute müssen jetzt endlich lernen, dass kein individueller Behandlungserfolg auf alle Menschen zutreffen kann. Auch ein individueller Behandlungserfolg, ist nicht 100%ig sicher auf irgend etwas zurückzuführen, was man da vorher eingenommen hat …

Bei meiner Geschichte da in Basel kann es sogar sein, dass da das vorher eingenommene Medikament (ohne -S) zu der Spontanheilung beigetragen hat … da war dann die Tablette, die ich da in Basel eingenommen habe, einfach ein Wirkungsverstärker für die schon vorher absorbierten Tabletten.

Danke,
brainstuff

OMG, ich hatte versucht, mit dem Kohletabletten-Tip einem Schwurbler auf die Sprünge zu helfen.

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Nein Kudo … Zantag war es auch nicht.

Das Zeug war ein regelrechter Standard bis es in einem Buch über die Wirkung von Medikamenten, als therapeutisch unwirksam bezeichnet wurde, weil es ein fast wirkungsloses Desinfektions-Mittel war.

Das Mittel war damals in fast jeder Reisetasche, von Leuten die in die „Tropen“ gefahren sind. Die Leute hatten alle geradezu panische Angst, vor ausländischem Essen.

Die Schweizer Version mit dem -s war fast sicher nur ein plumper Marketing Trick mit dem die das Produkt aufgedonnert haben. Meine spontan Heilung war Zufall, oder der Placebo-Effekt.

Ich gehe inzwischen davon aus, dass die Wirkung von einem Medikament oder einem anderen Mittel, von extrem vielen Faktoren abhängig ist, die man nicht einzeln evaluieren kann … ein Mittel, was man einem Patienten in einer goldenen Kapsel verabreicht, hat wahrscheinlich eine bessere Wirkung, wie das gleiche Mittel, wenn es in einem Plastikbeutel geliefert wird.

Hallo,

hieß das Zeug Vioform-S? Mein ChatGPT wirft das als Antwort aus. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, inwieweit es hier halluziniert. Denn inzwischen findet sich dieser Markenname in Salben wieder, ebenso wie der Wirkstoff Clioquinol.

Wikipedia schreibt zum Wirkstoff:

Da der orale Einsatz des Medikaments als Auslöser der SMON-Krankheit (Subakute Myelooptikoneuropathie, Subacute myelo-optic neuropathy ) festgestellt wurde, darf es oral nicht mehr verabreicht werden. Von 1953 bis 1970 erlitten in Japan dadurch zahlreiche Menschen Nervenschädigungen und Lähmungen. Die orale Einnahme kann sogar zu Erblindung führen.[9] Da Clioquinol mit zweiwertigen Metallen wie beispielsweise Calcium-, Magnesium-, Kupfer- und Zinkionen unlösliche Komplexe bildet, wird der Einfluss des Medikaments auf Alzheimer-Demenz untersucht.[10][1]

Quelle: Wikipedia

Nachtrag:

Hier noch ein Beitrag des Spiegels von 1979:

Nachtrag vom Nachtrag:

Nochmal der Spiegel, dieses mal von 1982:

Wenn also „Dein“ Präparat nicht Vioform oder Mexform ist, so ist zumindest die Story identisch.

Buscopan vielleicht? Die gibt’s auch schon lange und altbewöhrt.
fröhliches Trübwasserangeln

Huhu,
In Buscopan werkelt ein Stoff des Stechapfels als Spasmolytikum…nix Desinfektionsmittel.
Wobei mir das mit dem Desinfektinsmittel eher seltsam vorkommt…evtl ist hier Entzündungshemmer gemeint, oder es war etwas mit Silber. Silber wurde früher gerne zur Desinfketion benutzt. Augentropfen bei Neugeborenen, zur Nabelpflege…beim Camping für das Trinkwasser…vielleicht war es eine Silberverbindung…

E handelt sich garantiert um:

Isopropylprofimilbarbitursauresphenyldementhylaminophyrazolon.

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Desinfektionsmittel gab es tatsächlich als Durchfallmedikamente.
Pierre hat ja eins hier erwähnt, das war mir unbekannt, und könnte das Gesuchte sein.

Und andererseits gab es bis vor einiger Zeit in Deutschland noch Metifex zu kaufen. Ich war kürzlich überrascht, dass es außer Handel ist.
Der Wirkstoff in Metifex ist Ethacridinlactat-Monohydrat,
welches ein „Desinfektionsmittel“/Antiseptikum ist.

Das Zeug war bei uns und Verwandten oft auf speziellen Auslandsreisen dabei.
Es hatte offensichtlich auch gute Wirkung, man konnte es ja mit anderen Mitreisenden gut vergleichen😉
Ob es das in der Schweiz gab, ist mir nicht bekannt.

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