Hi
Die Verwandtschaft im Namen aufzuführen ist auch in Deutschland nicht so ungewöhnlich. Das Minimum war meist der Name des Vaters oder Großvaters als Komponenten- oder Mittelnamen (Heinz-Hermann, Günther-Joachim, Franz Klaus, Justin Edgar )
Meine Mutter stammt aus der ländlichen Gegend um Neuss, zumindest dort war es sowohl für Jungen wie auch Mädchen üblich, um die 4 Vornamen zu haben. Eltern, Großeltern und auf jeden Fall die Paten! (alles Katholiken da unten ) Dazu dann eben der Rufname, es sei denn man gehörte zu den Familien in denen nur zwei Namen pro Geschlecht existierten, man wurde halt nicht so alt, gell.
So hat sie es bei mir dann auch gehalten. Ich bin nach toter Freundin, Patentante, Urgroßmutter und zwei Großmüttern benannt.
In China hält sich das ganze viel kürzer. Mehr als zwei Zeichen pro Name sind unüblich, wenn der Nachname zwei Zeichen hat (selten), dann eben nur eins. Dafür gibt es eine Umzillion an Namenszeichen. Mädchen wurden ab den 70ern besonders of mit Doppelnamen beglückt, weil es niedlich klingt (Lingling, Maimai, Baobao etc.) auf der anderen Seite aber mit so netten Namen wie „Klotz am Bein“ (kein Scherz), Entengrütze u.ä. bedacht, weil sie keine Jungen waren.
Die Verwitwungs, Verheiratungs- und Adoptionsregeln (v.a. Erwachsenenadoption im Sterbefall) haben sich über Jahrhunderte immer wieder stark verändert, weil der Erhalt des Nachnamens, auch wenn es der 45266. Ma ist, so wichtig war. (Frauen behielten ihren Nachnamen bzw. praktisch waren sie nach der Heirat vollkommen namenlos).
Entsprechend dem Problem, dass es MILLIONEN (und früher schon tausende) von von Ma, Chang, Zhang, Wu und Liu gibt, wurde in der Kaiserzeit der Herkunftsort der Familie quasi Bestandteil des Namens. Man war nicht nur Ma, man war Ma aus Lingzhou bei Ningtian. Dort war auch immer Wurzel der Familie, die Deportation einer ganzen Familie war eine der schlimmsten Strafen/Maßnahmen.
Gleichsam waren Beamtentitel sehr, sehr wichtig, und die wurden richtig lang, umso länger desto besser, wenn man nur einen Namen hatte, war man ein Nichts. Ein Einzelner Titel konnte bis zu 21 Zeichen lang sein! Und wenn da dann mehrere dazu kommen…
In Korea ist es wieder ähnlich wie hier, die Folgegeneration übernimmt jeweils ein Zeichen der Vorgeneration, wie man sehr schön an den Führern Nordkoreas sehen kann. Kim Il-sung, Kim Jong-il, Kim Jong-un usw.
Das kann so auch auf der weiblichen Linie laufen.
lg
Kate