Namen und Längen

Hallo,

Miriam Makeba heiß mit vollem Namen Zenzile Makeba Qgwashu Nguvama Yiketheli Nxgowa Bantana Balomzi Xa Ufun Ubajabulisa Ubaphekeli Mbiza Yotshwala Sithi Xa Saku Qgiba Ukutja Sithathe Izitsha Sizi Khabe Singama Lawu Singama Qgwashu Singama Nqamla Nqgithi.

Heißt dieses „Xa“ soviel wie „die Tochter von“?

Generell wollte ich mal Fragen, warum manche Leute so viele Namen haben. Ein Herr Guttenberg hat sie wegen dem Adel, aber Miriam Makeba?

Freue mich auf kulturelle Informationen über die Namensanzahl und deren Bedeutung aus verschiedenen Ländern. Es gibt doch zum Beispiel im Namen „der Sohn von“. Ist diese Anzahl irgendwie geregelt?

LG IA

Hallo!

Hier beantwortet sie die Frage selbst: http://ideas.time.com/letters/whats-in-a-name/?iid=o…

The reason for its length is that every child takes the first name of all his male ancestors. Often following the first name is a descriptive word or two, telling; about the character of the person, making a true African name somewhat like a story.

Also: Die Vornamen aller männlichen Vorfahren, oft gefolgt von einer kurzen Beschreibung des Charakters in ein oder zwei Wörtern.

Gruß
Peter

Hi,
das Lustigste an diesem Beispiel ist für mich, dass unter diesen gefühlten 276 Namen einer fehlt: Miriam.

Gruß

Jo

Hi

Die Verwandtschaft im Namen aufzuführen ist auch in Deutschland nicht so ungewöhnlich. Das Minimum war meist der Name des Vaters oder Großvaters als Komponenten- oder Mittelnamen (Heinz-Hermann, Günther-Joachim, Franz Klaus, Justin Edgar :wink:)

Meine Mutter stammt aus der ländlichen Gegend um Neuss, zumindest dort war es sowohl für Jungen wie auch Mädchen üblich, um die 4 Vornamen zu haben. Eltern, Großeltern und auf jeden Fall die Paten! (alles Katholiken da unten :wink:) Dazu dann eben der Rufname, es sei denn man gehörte zu den Familien in denen nur zwei Namen pro Geschlecht existierten, man wurde halt nicht so alt, gell.

So hat sie es bei mir dann auch gehalten. Ich bin nach toter Freundin, Patentante, Urgroßmutter und zwei Großmüttern benannt.

In China hält sich das ganze viel kürzer. Mehr als zwei Zeichen pro Name sind unüblich, wenn der Nachname zwei Zeichen hat (selten), dann eben nur eins. Dafür gibt es eine Umzillion an Namenszeichen. Mädchen wurden ab den 70ern besonders of mit Doppelnamen beglückt, weil es niedlich klingt (Lingling, Maimai, Baobao etc.) auf der anderen Seite aber mit so netten Namen wie „Klotz am Bein“ (kein Scherz), Entengrütze u.ä. bedacht, weil sie keine Jungen waren.

Die Verwitwungs, Verheiratungs- und Adoptionsregeln (v.a. Erwachsenenadoption im Sterbefall) haben sich über Jahrhunderte immer wieder stark verändert, weil der Erhalt des Nachnamens, auch wenn es der 45266. Ma ist, so wichtig war. (Frauen behielten ihren Nachnamen bzw. praktisch waren sie nach der Heirat vollkommen namenlos).
Entsprechend dem Problem, dass es MILLIONEN (und früher schon tausende) von von Ma, Chang, Zhang, Wu und Liu gibt, wurde in der Kaiserzeit der Herkunftsort der Familie quasi Bestandteil des Namens. Man war nicht nur Ma, man war Ma aus Lingzhou bei Ningtian. Dort war auch immer Wurzel der Familie, die Deportation einer ganzen Familie war eine der schlimmsten Strafen/Maßnahmen.
Gleichsam waren Beamtentitel sehr, sehr wichtig, und die wurden richtig lang, umso länger desto besser, wenn man nur einen Namen hatte, war man ein Nichts. Ein Einzelner Titel konnte bis zu 21 Zeichen lang sein! Und wenn da dann mehrere dazu kommen…

In Korea ist es wieder ähnlich wie hier, die Folgegeneration übernimmt jeweils ein Zeichen der Vorgeneration, wie man sehr schön an den Führern Nordkoreas sehen kann. Kim Il-sung, Kim Jong-il, Kim Jong-un usw.
Das kann so auch auf der weiblichen Linie laufen.
lg
Kate

wie schön … und @jo
so tolle und interessante Informationen zu bekommen. Danke Kate. Dank auch an Peter und jo.

@ Jo: Ich nehme an, kein einziger ihrer Originalnamen war für die breite Weltbevölkerung leicht auszusprechen. Miriam geht überall.

LG IA

@ Jo: Ich nehme an, kein einziger ihrer Originalnamen war für
die breite Weltbevölkerung leicht auszusprechen. Miriam geht
überall.

_ Zenzi le
Makeba Qgwashu Nguvama Yiketheli Nxgowa Bantana Balomzi Xa Ufun Ubajabulisa Ubaphekeli Mbiza Yotshwala Sithi Xa Saku Qgiba Ukutja Sithathe Izitsha Sizi Khabe Singama Lawu Singama Qgwashu Singama Nqamla Nqgithi_

…wäre für den deutschsprachigen Raum immerhin nett gewesen :wink:))

in der Schweiz
Hallo

Auch hier ist es bei der ländlichen Bevölkerung noch heute zu hören, dass Personen mit den Eltern, dem Beruf und der örtlichen Herkunft benannt werden.
Das kann zu umständlichen Genitiv-Konstruktionen führen à la

Peterhansis Tochtermaa
Schindelboden-Hansheiris Annemarie
Guschtihuus-Lehrer-Xavers und Posthalter-Lisebethlis Pius

Es wäre Stoff für eine gediegene Kabarettnummer!

Grüsse
scalpello