Namibia will Kohle abgreifen

Servus
Freundlicherweise gibt die Charité den Namibiern die Gebeine der Toten aus der Kolonialzeit zurück. Nette Geste, klar, aber wenn man manchen Afrikanern den kleinen Finger reicht, wollen sie die ganze Hand. Schon werden Rufe nach Reparationsforderungen laut. Die Bundesrepublik, die es damals noch nicht mal in Gedanken gab, soll Kohle rüberrücken.
Warum nicht gleich auch für den 30jährigen Krieg? Oder den deutsch-französischen?
Was meint ihr?
fragt
Branden

Die Forderungen nach Entschädigungen werden aus Namibia regelmäßig geäussert, und genauso Regelmäßig werden diese abschlägig beschieden.
Also kein Grund zu irgendwelcher Aufregung: Business as usual.
LG
Mike

Hi,

es ist doch herrlich, dass jeder von uns was „fordern“ darf so wie ich von Dir auch 10000 EUR fordern darf. Ob Du die mir dann gibst ist dann immer noch eine andere Sache. Von daher…

Gruss
K

Hi Doc!

Ich kann mich da Michaels Antwort voll und ganz anschliessen. Natürlich geht es bei der geforderten „Wiedergutmachung“ nur um Geld. Die Behauptung, dass der Völkermord faktisch geleugnet oder verdrängt werde, ist unzutreffend. Es wird seitens D lediglich die Einstufung des Völkermords nach heute geltenden juristischen Konventionen bestritten, da diese seinerzeit noch nicht galten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hereroaufstand#Schadens…

Zwei Mrd. Euro würden die Herero (für ihre Verhältnisse) reich machen.

http://webarchiv.bundestag.de/archive/2013/1212/pres…

Gruß
vdmaster

Ich kann mich da Michaels Antwort voll und ganz anschliessen.
Natürlich geht es bei der geforderten „Wiedergutmachung“ nur
um Geld. Die Behauptung, dass der Völkermord faktisch
geleugnet oder verdrängt werde, ist unzutreffend. Es wird
seitens D lediglich die Einstufung des Völkermords nach heute
geltenden juristischen Konventionen bestritten, da diese
seinerzeit noch nicht galten.

Eine Analogie ist da der 2. Weltkrieg. Die Herero haben ihren Krieg ebenso unstrittig angefangen wie die Nazis, sie waren auch die erste Partei, die feindliche Zivilisten massakrierte. Und sie waren diejenigen, auf deren Soldaten und Zivilisten anschließend die überlegene Feuerkraft ihrer Gegner, nachdem diese sich durch überseeische Zufuhr entwickelt hatte, unterschiedslos und vernichtend zurückfiel.

Gruß
s.

Hallo!

Der enorme Unterschied zwischen den Herero und der deutschen Bevölkerung ist jedoch, dass die Alliierten im 2. WK nicht die vollständige Vernichtung der Deutschen planten.

(Bitte jetzt nicht z.B. die Milzbrandnummer rauskramen. Die verlief ja im Sande.)

Gruß
vdmaster

Der enorme Unterschied zwischen den Herero und der deutschen
Bevölkerung ist jedoch, dass die Alliierten im 2. WK nicht die
vollständige Vernichtung der Deutschen planten.

Das planten die Deutschen im Hererokrieg mit letzteren auch nicht. Sonst wäre es ihnen nämlich gelungen, denn im Gegensatz zu den Aliierten des 2. Weltkriegs hätten sie die Machtmittel dazu gehabt. Nur halt nicht den Willen. Und so gibt es auch heute noch Nachfahren der Herero, die Forderungen an die Deutschen stellen, wie sie den Nachfahren der Deutschen an die Allierten zu stellen im Traum nicht einfiele.

Hallo!

Das planten die Deutschen im Hererokrieg mit letzteren auch
nicht. Sonst wäre es ihnen nämlich gelungen, denn im Gegensatz
zu den Aliierten des 2. Weltkriegs hätten sie die Machtmittel
dazu gehabt. Nur halt nicht den Willen.

Die Mittel vor Ort waren sehr begrenzt. Deine weitere Argumentation ist purer Unfug. Oder gab es auch keinen Willen zur Vernichtung der Juden, weil es ja Überlebende gab?

vdmaster

MOD: Räusper!
Ich möchte dezent daran erinnern, dass die Diskussion über Ereignisse, die mehrere Jahrzehnte her sind, in einem anderen Brett besser aufgehoben wären.

LG
Mike

Das planten die Deutschen im Hererokrieg mit letzteren auch
nicht. Sonst wäre es ihnen nämlich gelungen, denn im Gegensatz
zu den Aliierten des 2. Weltkriegs hätten sie die Machtmittel
dazu gehabt. Nur halt nicht den Willen.

Die Mittel vor Ort waren sehr begrenzt. Deine weitere
Argumentation ist purer Unfug. Oder gab es auch keinen Willen
zur Vernichtung der Juden, weil es ja Überlebende gab?

Nein, deine logische Schlussfolgerung ist purer Unfug. Die Deutschen hatten im Hererokrieg die Macht, alle Herero auszurotten, jedoch fehlte der Vorsatz und so gab es überlebende Herero. Im 2. Weltkrieg hatten die Nazis wohl den Vorsatz, aber nie die Macht, alle Juden auszurotten, und so gab es ebenfalls Überlebende. Völlig unterschiedliche Kausalitäten also trotz des vergleichbaren Ergebnisses.

Dazu passend: Griechenland fordert, BRD sagt nein
HI,

gerade im SPON:

"(…) Aber Papoulias hat auch eine Forderung, die er im Gespräch mit seinem Gast klar und deutlich vorbringt und anschließend öffentlich wiederholt: Er verlangt Reparationszahlungen und Entschädigungen für die Verbrechen der Wehrmacht in Griechenland im Zweiten Weltkrieg. Und dabei springt der Staatsbesuch dann plötzlich schon zu Teil zwei. Am Freitag werden Gauck und Papoulias gemeinsam in das Dörfchen Lyngiades in der nordgriechischen Region Epirus reisen, wo deutsche Soldaten am 3. Oktober 1943 mehr als 80 Menschen töteten. Gauck will mit dem Besuch ein Zeichen für die Anerkennung deutscher Schuld setzen.

„Wir haben das nicht aufgegeben“, sagt Papoulias zu seinen Forderungen. Er setzt sich als ehemaliger Widerstandskämpfer schon seit langem für finanzielle Wiedergutmachung ein, es war deshalb von deutscher Seite erwartet worden, dass er das Thema anspricht. Doch die Linie der Bundesregierung lautet: nein. Und die gilt, ob Gauck das behagt oder nicht, auch für das Staatsoberhaupt. „Der Rechtsweg ist abgeschlossen“, sagt er zu Papoulias. Es klingt ein wenig brüsk, aber so ist es wohl. (…)" http://www.spiegel.de/politik/ausland/gauck-in-griec…

Gruss
K