Hei!
Ich kann mir nicht vorstellen, dass beim Schleifen von unbehandeltem oder lackiertem Holz, beim Schneiden von Steinplatten oder beim Vermahlen von Getreide zu Mehl nicht auch Partikel von unter 100 nm Größe entstehen. Oder?
Im Prinzip hast du recht.
Allerdings handelt es sich bei der natürlichen Entstehung um sehr geringe Mengen, die u.U. (evtl. in Verbindung mit Luffeuchtigkeit) schon wieder mit den anderen/größeren Partikeln agglomerieren, und es handelt sich in deinem Szenario um relativ natürliche/innerte Substanzen.
Was jetzt aber so nach und nach auf den Markt drängt sind teilweise reaktive Stoffe, die so hergestellt werden, das sie nicht zusammenpappen (wären ja sonst auch kaum handlebar) und das dann im Tonnenmaßstab.
Ich denke, evtl. negativen Auswirkungen werden sich erst bemerkbar machen, wenn das Zeug auf breiter Front benutzt und in großen Mengen (sei es als Abfall, sei es bei einem Unfall) in die Umwelt gelangt.
Vergleichsweise wie die Waschmittel in den 60er/70er Jahren: Bei den normalen Tests haben sich keine Nebenwirkungen gezeigt, erst als das Zeug in großem Maßstab benutzt und damit ins Abwasser gelangte, wurden die Nebenwirkungen (Überdüngung der Gewässer durch den Phosphatgehalt) sichtbar.
Versteh mich nicht falsch:
Ich stehe der Nanotechnologie nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber, es gibt bestimmt viele potentiell sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten.
Aber ich frage mich schon, ob es sinnvoll ist, etablierte Technologien durch Nanotechnologie zu ersetzen, nur um eine handvoll cent pro Tonne zu sparen (Beispiel Farben/Lacke wurde hier ja schon genannt - wieso sind die herkömmlichen Lacke nicht gut genug?).
Und bei Lebensmitteln bin ich strikt gegen den Einsatz, solange wir nicht einige Jahre Erfahrungen und anderen Gebieten gesammelt haben - der potentielle Gewinn ist das Risiko einfach nicht wert.
lg, mabuse