Nanotechnologie

hallo,

es sind verschiedene Produkte auf dem Markt die mit Hilfe v. Nanotechnologie hergestellt werden, z. Bsp. Glasreiniger für Autoscheiben,Nanoreiniger für allemöglichen Materialien, Schwämme, Lappen, ect., ect.

Was ist aus ökologischer Sicht davon zu halten?? Worin liegen die Gefahren, was sagen die Kritiker?

Interessiert mich sehr!

Gruß Hanna

hi hanna,

nanotec ist so ein schlagwort in der presse…

Was ist aus ökologischer Sicht davon zu halten?

von einem größeren technologiezweig allgemein? oder von den produkten? (welche
genau?)

die antwort ist a bisserl unspezifisch, aber vielleicht kannst du deine frage
ein wenig präzisieren…

grüße, simon

oberflächenbehandlg.

hi hanna,

hallo simon,

ja ich versuchs mal -

mir gings in erster linie um produkte die zum einsatz im haushalt, z. bsp. für die oberflächenbehandlung kommen.

beispielsweise können mit nanos autoscheiben, waschbecken, fußböden und v.m. versiegelt werden. bei porösen oberflächen dringen die dinger in die poren ein und kleiden dann die innenseite aus.

meine überlegung war nun, was passiert wenn das zeug ins grundwasser gelangt oder die haut damit in berührung kommt? es gibt übrigens auch reinigungmittel auf nano-basis!

vielleicht lächelt ihr jetzt über mich, aber neuen entwicklungen gegenüber bin ich nun mal argwöhnisch. entscheident ist doch auch obs unserer umwelt eher schadet oder nicht, oder??

und noch einmal: was sagen die kritischen stimmen ?

bin mal gespannt,

hanna

Hallo Hanna,
anbei ein paar Fakten.
Die Nanotechnologie ist der Versuch die Natur zu kopieren, meist jedoch schlecht. Was ganz gut funktioniert ist die Nanotechnologie in der Werstoffkunde. d.H. Oberflächen, wie Keramik ,Glas oder Lacke.Der bekannte Lotuseffekt. Diese Oberflächen haben den Vor -/ Nachteil das sie nicht mehr mit " normalen" Reinigungsmitteln gereinigt werden müßen. Es reicht in der Regel Wasser und maximal etwas mechanische Energie(Lappen). d.H. vom Umweltgesichtspunkt her sind diese Oberfläschen sehr zu empfehlen. Leider ist die Herstellung noch teuer und noch nicht sehr langlebig.
Was die Reinigungsmittel mit Nanotechnologie betrifft, so ist das mehr ein Marketingclaim als eine wirklich notwendige Innovation, zumeist sind es, wenn überhaupt Mikroemulsionen Aber Nanotechnologie ist halt in.Eine größere Gefährdung für die Umwelt als „normale“ Reinigungsmittel gibt es nicht.Des weiteren wird Nanotechnologie als größembezeichnung zumeist in der Wafertechnik verwendet.

Gefährlich sind die Nanopartikel, die du aus dem Feinstaub kennst, weil sie Lungengängig sind.Diese haben aber auch gar nichts mit den von dir genannten Dingen zu tuen. Nano ist halt nur eine Größenbezeichnung die im Moment en Vogue ist und von vielen gebraucht wird.

Ist hoffentlich kritisch genug, Zumindest die Wahrheit.

Gruß
Gerhard

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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Findet nano
hier

http://de.wikipedia.org/wiki/Nanotechnologie

oder dort

http://www.bmbf.de/de/nanotechnologie.php

ujk

Hallo, Hanna!

Ich habe gerade einen Text zu diesem Thema übersetzen müssen!

Gruß
Benjamin

PS: Muss den Text übrigens erst morgen einreichen; Hinweise auf eventuelle fachliche Unklarheiten oder gar Unstimmigkeiten sind also willkommen! :wink:

_**Gesundheitliche Auswirkungen von Nanopartikeln

Die Herstellung und der Einsatz von Nanomaterialien werden in den nächsten Jahren voraussichtlich enorm zunehmen. Welche Auswirkungen diese Entwicklung auf die Arbeitssicherheit, den Verbraucherschutz, die öffentliche Gesundheit und die Umwelt hat, muss noch genauer überprüft werden, zumal die Toxizität von Nanomaterialien grundsätzlich nicht anhand derjenigen des Ausgangsmaterials beurteilt werden kann. Bedenken wurden laut, dass genau jene Eigenschaften der Nanopartikel, die in Forschung und Industrie genutzt werden, möglicherweise eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen und insbesondere mit einer erhöhten Toxizität von Nanomaterialien einher gehen.**

Irene Brüske-Hohlfeld, Annette Peters, H.-Erich Wichmann

Der anhaltende Zuwachs an Wissen über nanoskalige Materialien und an Möglichkeiten zur gezielten Modifizierung von Nanostrukturen macht diese Technologie zu einem schnell wachsenden Forschungszweig, in den weltweit enorm investiert wird. Der potentielle Nutzen der Nanotechnologie wurde in den unterschiedlichsten Bereichen begrüßt, so zum Beispiel in der Medikamentenentwicklung, der Wasserdekontamination, der Informations- und Kommunikationstechnologie sowie in der Herstellung von robusteren und leichteren Materialien. Immer mehr Unternehmen produzieren nun Pulver, Sprays und Beschichtungen, die Nanopartikel enthalten und die wiederum bei einer noch breiteren Produktpalette zur Anwendung kommen. Die Rede ist von Autobestandteilen, Tennisschlägern, kratzfesten Brillengläsern, schmutzabweisenden Stoffen, selbstreinigenden Fenstern sowie von Sonnenschutzmitteln, um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen.

Das Hauptinteresse gilt hier Teilchen in der Größenordnung von etwa 100 Nanometern und kleiner. Zum Vergleich: Der Durchmesser eines menschlichen Haares beträgt 10’000 bis 50’000 Nanometer, der eines roten Blutkörperchens ungefähr 5’000 Nanometer und der eines Virus 10 bis maximal 100 Nanometer. Je kleiner ein Nanopartikel ist, desto mehr Atome befinden sich auf seiner Oberfläche im Verhältnis zu seinem Innern. Während sich beispielsweise bei einem Partikel von 30 Nanometern Größe etwa 5 Prozent der Atome auf der Oberfläche befinden, sind es bei einem 3 Nanometer großen Partikel bereits 50 Prozent. Nanopartikel weisen also im Verhältnis zu ihrer Masse eine viel größere Oberfläche auf als voluminösere Partikel. Bei einer Größe von weniger als 100 Nanometern beginnen bereits die Gesetze der Quantenmechanik zu wirken. Diese können die optischen, magnetischen oder elektrischen Eigenschaften eines Materials entscheidend verändern. Die Nanotechnologie ist also nicht einfach ein weiterer Schritt in Richtung Miniaturisierung; durch die gezielte Modifikation nanoskaliger Strukturen können Materialien mit völlig neuen Eigenschaften erschaffen werden. Allein durch das Zerkleinern einer Substanz und ohne jegliche Stoffumwandlung können Eigenschaften wie Leitfähigkeit, Farbe, Festigkeit und Schmelzpunkt – die normalerweise bei jedem Material als gegeben betrachtet werden – grundlegend verändert werden.

Anthropogene Nanopartikelemissionen sind heute anteilsmäßig viel weniger auf die industrielle Herstellung von Nanomaterialien zurückzuführen als auf Verbrennungsprozesse aus Verkehr oder Kraftwerken, mechanischen Vorgängen oder konventionellen industriellen Verfahren. Die Herstellung und der Einsatz von Nanomaterialien werden voraussichtlich jedoch enorm zunehmen und deshalb müssen die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Arbeitssicherheit, den Verbraucherschutz, die öffentliche Gesundheit und die Umwelt genauer überprüft werden. Da Wachstums- und katalytische Reaktionen an Oberflächen stattfinden, ist eine bestimmte Menge an nanoskaligen Materialien viel reaktiver als dieselbe Menge an Materialien aus größeren Partikeln. Diese Eigenschaft stellt möglicherweise eine Gefahr für Gesundheit und Umwelt dar und bringt insbesondere eine höhere Toxizität von Nanomaterialien mit sich.

Die Inhalation von Nanopartikeln

Im Hinblick auf die potentiellen Gesundheitsrisiken sind die in der Luft schwebenden Nanopartikel (Aerosole) am gefährlichsten, denn sie weisen eine hohe Mobilität auf und können via Lunge – den ungeschütztesten Aufnahmeweg beim Menschen – in den menschlichen Körper gelangen. Die Größe der Partikel bestimmt weitgehend, in welcher spezifischen funktionellen Region des Respirationstrakts die Teilchen abgelagert werden. Der Respirationstrakt kann in drei anatomische und funktionelle Regionen eingeteilt werden: in (1) die oberen Atemwege, (2) die Trachea und Bronchien und (3) die Alveolen. Die beiden erst genannten Regionen sind durch eine Schleimhaut geschützt. Größere Partikel lagern sich hier auf der Lungenwand ab und werden so aus der eingeatmeten Luft herausgefiltert. Durch Zilienschlag wird der Schleim in den Rachen befördert, wo er herausgehustet oder geschluckt werden kann. In die Alveolen, bei denen der Gasaustausch stattfindet, können feinere Partikel (kleiner als 2.5µm) und Nanopartikel eindringen. Um die Absorption von Sauerstoff und die Abgabe von CO2 zu begünstigen, sind alle Zellen und Membrane in diesem Teil der Lunge sehr dünn, verletzlich und ohne jegliche Schutzschicht. Den einzigen Reinigungsmechanismus bieten hier die Makrophagen, große Zellen, die Fremdkörper „schlucken“ und dann aus den Alveolen entfernen, indem sie sie zum Beispiel zu den Lymphknoten „tragen“. Nanopartikel vermögen den „alveolaren Makrophagenschutz“ anscheinend größtenteils zu umgehen und erlangen Zugang zum Lungengewebe. Werden Partikel und Fasern über längere Zeit eingeatmet, können diese mit den Epithelzellen der Lunge interagieren und starke Entzündungen, Vernarbungen und die Zerstörung des Lungengewebes zur Folge haben. Dies ist zum Beispiel bei der bakteriellen Lungenentzündung oder industriellen Lungenkrankheiten wie Silikose und Asbestose der Fall, den zwei häufigsten und oft tödlichen berufsbedingten Lungenkrankheiten.

Silikose und Asbestose

Silikose und Asbestose werden zwar nicht durch künstlich hergestellte Nanomaterialien verursacht, sind aber die Folge von inhalierten Substanzen, die gewisse Ähnlichkeiten mit Nanopartikeln aufweisen. Die gesundheitsschädigenden Auswirkungen dieser Substanzen sind schon lange bekannt.
Silikose entsteht bei längerer Einwirkung von quarzhaltigem Staub auf die Lunge. Der kristalline Quarz ist für das Lungengewebe toxisch. Sobald kristalliner Quarz in die Lunge gelangt, wird eine heftige Entzündungsreaktion ausgelöst. Eine länger andauernde Entzündung führt zu einer irreversiblen Verdickung und Vernarbung des Lungengewebes, zur so genannten Fibrose. Kristalliner Quarz kommt normalerweise in Sandstein, Granit, Schiefer, Kohle und reinem Silikatsand vor. Gefährdet sind Leute, die mit solchen Materialien zu tun haben, aber auch Gießereiarbeiter, Töpfer, und Sandstrahlarbeiter. Laut Weltgesundheitsorganisation (IARC, 1997) ist kristalliner Quarz für den Menschen karzinogen.
Asbestfasern sind relativ lang (mehrere Mikrometer) und zählen deshalb nicht zu den Nanomaterialien. Trotzdem können sie als Beispiel dafür dienen, was vonseiten der Arbeitsmedizin bereits über Partikel und Fasern allgemein bekannt ist. Asbest bezeichnet eine natürliche Mineralfaser, die in über 3’000 verschiedenen Baumaterialien und anderen Fabrikaten Anwendung fand. Alle Asbesttypen tendieren zur Freisetzung von winzigen Fasern. Aufgrund ihrer geringen Größe schweben Asbestfasern unter Umständen noch während Stunden oder sogar Tagen in der Luft. Asbestfasern sind praktisch unzerstörbar und in ihrem Umfeld sehr stabil: Sie sind gegen Chemikalien resistent und hitzebeständig, verflüchtigen sich weder in der Luft, noch sind sie im Wasser löslich; außerdem werden sie nicht abgebaut. Asbest verursacht Lungenkrebs und fördert die Entstehung von Mesotheliomen, bösartigen Tumoren an der Membran, die die Lunge überzieht. (IARC, 1987)
Die Feinstaubbelastung ist auch in anderen Berufsfeldern ein Thema, wie z.B. bei der Produktion und Verarbeitung von Kohleschwarz oder mineralischen Chemiefasern.

Feinstaubbelastung

Luftschadstoffe sind ein komplexes Gemisch aus gasförmigen, flüssigen und festen Bestandteilen. Feinstaub ist ein heterogenes Gemisch aus Teilchen, die in der Luft schweben und unterschiedliche Größen und chemische Eigenschaften haben. Verschiedene Arten von Feinstaubbelastung wurden in epidemiologischen Studien untersucht. Die wichtigsten sind der Gesamtschwebestaub (TSP) und der inhalierbare Feinstaub (PM10), die einen aerodynamischen Durchmesser von weniger als 10 Mikrometer aufweisen. In den vergangenen Jahren sind viele Studien über lungengängigen Feinstaub durchgeführt worden – d.h. über Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser von weniger als 2.5 Mikrometern (PM 2.5) oder über ultrafeine Partikel mit weniger als 100 Nanometern Durchmesser. Obwohl die Nettomenge der Feinstaubbelastung (angegeben als Feinpartikelkonzentration PM2.5) in Stadtgebieten dank reduzierten Feinstaubemissionen in der Industrie und bei Kraftwerken abgenommen hat, nahm die Konzentration von ultrafeinen Partikeln vor allem durch Emissionen im Verkehr zu. Die Anzahlkonzentration dieser kleinen Partikel übersteigt die Konzentration von größeren Partikeln in Stadtgebieten, sie macht jedoch einen relativ geringen Anteil der Massenkonzentration aus. Bei der Ermittlung von Feinpartikelemissionen im Verkehr sind Messungen der Partikelgrößenverteilung bis in den Nanobereich unerlässlich. Mit der Verbesserung der Messungstechniken (Wichmann 2000, Wiedensohler 2002) wurden auch bei kleineren Partikelgrößen genauere Untersuchungen möglich. Jedoch sind die meisten Studien noch nicht abgeschlossen und entsprechend wenige Resultate liegen vor. (Pekkanen 2002, Peters 1997, Ibald-Mulli 2000). Es ist anzunehmen, dass schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit vielmehr auf Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 100 Nanometer zurückzuführen sind als auf die Konzentration von größeren Partikeln. Dementsprechend sollte nun das durch epidemiologische Studien erzielte Wissen mit den Ergebnissen aus toxikologischen Tierstudien und anderen Untersuchungen vereint werden. Gemäß zahlreichen, weltweit geführten Krankheitsstudien besteht ein direkter Zusammenhang zwischen einem kurzzeitigen Anstieg der Feinstaubkonzentration und einer erhöhten Herz-Kreislauf- Morbiditäts- und –Mortalitätsrate. Ältere Menschen mit Herzkranz- und Lungenkrankheiten sowie Diabetiker sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Metaanalysen dieser Studien zeigen auf, dass die Ergebnisse wahrscheinlich nicht auf eine Störgröße zurückzuführen sind, sondern dass die erhöhten Raten eine direkte Folge des Anstieges der Feinstaubkonzentration sind. Experimente haben biologische Mechanismen aufgezeigt, die beispielsweise zu Lungenfunktionsstörungen und systemischem oxidativem Stress führen. Es kann eine ganze Kette von Körperreaktionen ausgelöst werden: Änderungen in der Blutrheologie, die wiederum zu Thrombose, Herzrhythmusstörungen, einer plötzlichen Dysfunktion des Blutgefäßsystems, instabilen Plaques und mit der Zeit zu Atherosklerose führen kann. Durch Partikel hervorgerufene Lungen- und Atemwegentzündungen, fortgeschrittene Atherosklerose und eine durch Partikelkonzentration bedingte erhöhte Herzfrequenz gehören möglicherweise zu den Pathologien, die einen Zusammenhang zwischen Feinstaubbelastung und Herzgefäß-Krankheiten herstellen. Außerdem haben die Studien gezeigt, dass Partikel in den Alveolen zu einer Zytokin-Produktion durch die alveolaren Makrophagen und Epithelzellen und zu einer Anhäufung von Entzündungszellen führt. Bei einer stichprobenartigen Untersuchung an gesunden Erwachsenen wurde im Zusammenhang mit einer Feinstaubbelastung eine erhöhte Plasmaviskosität sowie eine Anhäufung an Fibrinogen und C-reaktivem Protein beobachtet._

hallo,

erstmal vielen dank für deine mühe! allerdings ist mir zum bsp. noch nicht ganz klar wie es sich mit den flüssigen produkten wie glasreinigern, lackversiegelungen ect. verhält.

könnten hier nanopartikel aus der flasche entweichen und in die atemwege gelangen?
oder: wie ist es wenn solch eine reinigungsflüssigkeit auf die haut gelangt? müsste man handschuhe tragen?

oder sollte man zunächst lieber die finger von diesen produkten lassen?

gruß hanna

Öko-Propaganda?
Hi

Ohje, da hast Du ja ein ganz schönes Machwerk erwischt.

Der Text ist ein netter Versuch, durch geschickte Aneinanderreihung von Fakten Angst zu erzeugen. Man beginne mit Nano, mache dann mit Asbest weiter und mixe am besten noch Feinstaub dazu. Der Leser wird dann von selbst die falschen Schlüsse ziehen (also die Schlüsse, die sich die Autoren nicht getraut haben zu ziehen. Sonst würden sie ja von den Fachleuten eines auf die Finger bekommen …)

die Makrophagen, große Zellen, die Fremdkörper „schlucken“ und
dann aus den Alveolen entfernen, indem sie sie zum Beispiel zu
den Lymphknoten „tragen“. Nanopartikel vermögen den
„alveolaren Makrophagenschutz“ anscheinend größtenteils zu

„anscheinend grösstenteils“ was soll das? Entweder es ist so, oder nicht. Anscheinend bedeutet: „Nichts genaues weiss man nicht“ Auf was bezieht sich grösstenteils: Grösse, Chemie, Morphologie, Dosis?

umgehen und erlangen Zugang zum Lungengewebe.

Da habe ich neulich in einem Vortrag ganz was anderes gehört (Die Nanopartikel werden abgebaut).

Werden Partikel
und Fasern über längere Zeit eingeatmet, können

Jaja, diese Revolver-Journalisten. Nur nicht festlegen und „können“ schreiben. „Können“ heisst: „kann sein, kann aber auch nicht sein“. (Das gilt auch für „can“, wie es wahrscheinlich im Original stand) Der Laie wird lesen „können“ = es ist so

diese mit den
Epithelzellen der Lunge interagieren und starke Entzündungen,
Vernarbungen und die Zerstörung des Lungengewebes zur Folge
haben.

Aaaah, da werden Partikel und Fasern aller grössen in einen Topf geworfen. Es macht aber einen Unterschied, ob ein Partikel/Faser grössser oder kleiner als die Makrophagen sind. Deshalb auch „können“: Es kann so sein, oder auch nicht. Genauer gesagt: Es kommt darauf an (Grösse, Morphologie, Chemie …). Aber mit solchen Kleinigkeiten hält sich der Text gar nicht auf.

Dies ist zum Beispiel bei der bakteriellen
Lungenentzündung oder industriellen Lungenkrankheiten wie
Silikose und Asbestose der Fall, den zwei häufigsten und oft
tödlichen berufsbedingten Lungenkrankheiten.

Richtig. Allerdings sind Asbestfasern grösser als Makrophagen und können weder chemisch noch mechanisch zerkleinert werden (Anders als z.B. Glaswolle) Deshalb ist Asbest so gefährlich im Gegensatz zu z.B. Glaswolle.

Silikose und Asbestose werden zwar nicht durch künstlich
hergestellte Nanomaterialien verursacht,

Na also, da steht es ja. Was hat dann die Asbestose dann bitte im Zusammenhang mit den Nanopartikeln in einem Artikel verloren? Ein Schelm wer böses dabei denkt.

Asbestfasern sind relativ lang (mehrere Mikrometer) und zählen
deshalb nicht zu den Nanomaterialien. Trotzdem können sie als
Beispiel dafür dienen, was vonseiten der Arbeitsmedizin
bereits über Partikel und Fasern allgemein bekannt ist.

Man nehme das Gefährlichste, was es gibt und nehme es als Beispiel tststs

Asbestfasern sind praktisch unzerstörbar und in ihrem
Umfeld sehr stabil: Sie sind gegen Chemikalien resistent und
hitzebeständig, verflüchtigen sich weder in der Luft, noch
sind sie im Wasser löslich;

Deshalb sind sie so saugefährlich.
Es fehlt: Sie sind zu gross für die Makrophagen. (Aber das wäre ja ein offensichtlicher Unterschied zu Nanopartikeln)

außerdem werden sie nicht
abgebaut.

*Lach* Es muss heissen: Deshalb werden sie nicht abgebaut.

Asbest verursacht Lungenkrebs und fördert die
Entstehung von Mesotheliomen, bösartigen Tumoren an der
Membran, die die Lunge überzieht. (IARC, 1987)

Weisst Du, was der Text unterschlägt? Tabakrauchen steigert bei Asbestbelastung das Risiko, an einem bösartigen Tumor zu erkranken, um etwa den Faktor 10. Aber es geht ja um Nanopartikel und nicht um die Qualmerei …
Aber was sagt uns der zweite Teil des Textes über Nanomaterialien ?
Nichts.
Weshalb dann der Exkurs zu Asbest und Feinstaub unter der Überschrift „Nano“? Wenn man schon einen Vergleich machen will, muss man ihn bis zum Ende machen und die entsprechenden vergleichenden Studien heranziehen. Die gibt es. In dem Text steht davon nichts.

Grüsse
R.

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Hallo,

es sind verschiedene Produkte auf dem Markt die mit Hilfe v.
Nanotechnologie hergestellt werden, z. Bsp. Glasreiniger für
Autoscheiben,Nanoreiniger für allemöglichen Materialien,
Schwämme, Lappen, ect., ect.

Was ist aus ökologischer Sicht davon zu halten?? Worin liegen
die Gefahren, was sagen die Kritiker?

Jedes Tulpenblatt ist nanobeschichtet (um einmal ein weit bekanntes Beispiel zu nennen) und jedes Lotusblatt (ist vielleicht bekannter) . Jede (stärkere) Sonnencreme enthält TiO Nanopartikel, jedes antike Kirchenfensterglas enthält Nanopartikel. Gefährlich erscheint das alles nicht.

Jeder Raucher zieht sich seine Mikro- und Nanopartikel freiwillig in die Lunge - das schadet sehr wohl.
Du solltest nichts inhalieren, was nicht dafür gedacht (zumindest wenn man vernünftig ist) ist und nichts essen, was nicht dafür gedacht ist.

Das heisst: Es kommt darauf an. Nur weil irgendetwas Nano ist ist es für sich weder ökologisch gut noch schlecht.

Schau Dir doch mal das hier an:
http://www.swissre.com/INTERNET/pwsfilpr.nsf/vwFileb…

Ciao R.

Weitere Literatur
Zur Technikfolgeabschätzung:
http://dbs.cordis.lu/cgi-bin/srchidadb?CALLER=NHP_EN…

http://dip.bundestag.de/btd/15/027/1502713.pdf

http://www.itas.fzk.de/tatup/051/fied05a.pdf

Zum Thema Nanofuturismus:
http://www.itas.fzk.de/tatup/042/coen04a.pdf

Hi!

Schön, dass ich nun noch eine Expertenmeinung zu diesem Text erhalten habe. Auf mich wirkte der Text nicht besonders „beängstigend“, zumal ich Nanopartikel, Feinstaub und Asbest eigentlich gut auseinanderhalten konnte… Falls es dich interessiert: Der Ausgangstext stammt aus der Zeitschrift GAIA. Kennst du die?
http://docserver.ingentaconnect.com/deliver/cw/oekom…
(Falls der Link nicht funktioniert, kann ich dir das PDF-File auch per Mail zuschicken.)

Gruß
Benjamin

Hi,

Schön, dass ich nun noch eine Expertenmeinung zu diesem Text
erhalten habe. Auf mich wirkte der Text nicht besonders
„beängstigend“, zumal ich Nanopartikel, Feinstaub und Asbest
eigentlich gut auseinanderhalten konnte…

Klar, Du hast den Text beim Übersetzen natürlich sorgfältig gelesen. Das werden aber die wenigsten Leser tun. Das Kernproblem ist nämlich , dass hier ein Analogieschluß Asbest Nanopartikel nicht möglich ist. Bis auf die Aussage natürlich, dass Partikel in der Lunge generell nicht gesundheitsfördernd sind und alles andere von Größe und chemischer Zusammensetzung und Oberflächenbeschaffenheit abhängt. Aber das ist ja wenig überraschend.

Falls es dich

interessiert: Der Ausgangstext stammt aus der Zeitschrift
GAIA. Kennst du die?

Jetzt ja :wink:
Die aktuelle Ausgabe scheint ja recht interessant zu sein. Danke für den Hinweis. Ich habe mir die aktuelle Ausgabe soeben bestellt.

Medizinisch differenzierter finde ich diesen Artikel:
http://www.jnanobiotechnology.com/con

Da wird nicht lange erklärt, wo die Probleme beim Asbest sind, sondern es werden die aktuellen Erkenntnisse über die Gesundheitsproblematik von Nanopartikeln zusammengefasst. Das Ergebnis ist auch entsprechend ernüchternd:
„Particles in the nano-size range can certainly enter the
human body via the lungs and the intestines; penetration
via the skin is less evident. It is possible that some particles
can penetrate deep into the dermis. The chances of penetration
depend on the size and surface properties of the
particles and also on the point of contact in the lung,
intestines or skin… There is no universal „nanoparticle“ to fit all
the cases, each nanomaterial should be treated individually
when health risks are expected. The tests currently
used to test the safety of materials should be applicable to
identify hazardous nanoparticles.“

Damit dürfte auch die Ausgangsfrage beantwortet sein: Eine Aufnahme von Nanopartikeln über die Lunge/Magen-Darm-Trakt ist sicher möglich, eine Aufnahme über die Haut ist dagegen weniger nachweisbar. Im einzelnen hängt es von der Größe und Oberflächenbeschaffenheit der Partikel ab. Was die Toxizität angeht: Es kommt darauf an (Wie übrigens bei jedem Wirkstoff …)

(Übrigens scheint das selbst bei Asbest so zu sein, da die Konzentration von Fe3+ Ionen im Asbest die Krebswahrscheinlichkeit erheblich beeinflusst. Warum das so ist, scheint umstritten zu sein …)

Ciao R.

noch etwas dazu
Hallo,

bei der ganzen Diskusion um Nanopartikel muß man schon die
Kirche im Dorf lassen (siehe Beitrag „Öko-Propaganda“)

Da wird schnell mal einiges zusammen in einen Topf geworfen
und als gut gequirlter Quatsch mit wissentschaltlichen
Anschein an ängstliche Esoteriker verkauft.

Das Thema Feinstaub und Nanopartikel ist ja zur Zeit
hauptsächlich als „Luftschadstoff“ in aller Munde.
Dabei geht es also um Partikel, die sich in bestimmter
Konz. frei in der Luft befinden und also eingeatmet werden
können. (typ. Konz. ca 5000…50000 Partikel /cm³).

Das Freisetzen von solchen winzigen Partikel ist aber gar
nicht so trivial. Sie entstehen hauptsächlich durch
Verbrennungsprozesse (Motoren, aber auch Öfen, Waldbrand,
Zigarettenrauch usw.).

Nanopartikel haben aber nette Eigenschaften. Auf Grund
des extremen Verhältnisses von Oberfläche zu Masse wirken
die Kernbindungskräfte wesentlich stärker als bei großen
Partikeln. Konsequenz: Sie haften sehr gut an allen
Oberflächen (man kann sie nicht wegblasen oder absaugen)
und sie koagulieren sehr gut (verbinden sich also leicht
zu größeren Partikeln bzw haften sehr gut an größere
Partikel an.

In Praxis kann man also Nanopartikel (Feinstaub) nicht
mehr ohne einen gewissen technischen Aufwand wieder
vereinzeln und verstäuben. Ein Pulver aus Nanopartikeln
verhält sich wie feines Mehl (klumpt stark) und wird als
freigesetzter Staub nicht mehr durch die Eigenschaften der
Primärpartikel bestimmt, sondern durch die viel größeren
Cluster der zusammen geklumpten Partikel.

Deine Bedenken sind also weitgehend unbegründet.
Die Partikel tun ihre Arbeit, indem sie feinverteilt auf
Oberflächen haften. Durch Reibung diese Partikel wieder
freizusetzen ist kaum machbar.
Die Masse der Partikel ist im Verhältnis zu den
Trägersubstanzen alsolut winzig (deshalb ist eine mögl.
toxischen Wirkung von ansonten ungiftigen Stoffen
sicher nicht zu erwarten).

Das Problem liegt also hauptsächlich beim Einatmen von
schon freigesetzten Partikeln. Da muß man eingestehen,
daß prinzipiell alle Partikel in der Lunge mehr oder
weniger schädlich sind.

Gruß Uwi

es sind verschiedene Produkte auf dem Markt die mit Hilfe v.
Nanotechnologie hergestellt werden, z. Bsp. Glasreiniger für
Autoscheiben,Nanoreiniger für allemöglichen Materialien,
Schwämme, Lappen, ect., ect.

Was ist aus ökologischer Sicht davon zu halten?? Worin liegen
die Gefahren, was sagen die Kritiker?

Interessiert mich sehr!

Gruß Hanna