Nationale Grenzen der Luftraumüberwachung

Hallo!

Angesichts des aktuellen Streits um die Ausdehnung chinesischer Hoheitsansprüche in Bezug auf die Luftraumüberwachung, hätte ich gerne gewußt wie hierzu die international gültigen Regelungen gestaltet sind.

In welchem Abstand bspw. zu amerikanischen Territorium betrachten die USA den Luftraum als ihr Kontrollgebiet mit hoheitlichen Rechten? Hierbei sollen einmal Flottenverbände außer acht gelassen werden.

Spielen die Grenzen des Seerechtsübereinkommens eine Rolle?

Gruß
vdmaster

Hi,

auf https://en.wikipedia.org/wiki/Airspace heisst es dazu:

„By international law, the notion of a country’s sovereign airspace corresponds with the maritime definition of territorial waters as being 12 nautical miles (22.2 km) out from a nation’s coastline. Airspace not within any country’s territorial limit is considered international, analogous to the „high seas“ in maritime law. However, a country may, by international agreement, assume responsibility for controlling parts of international airspace, such as those over the oceans. For instance, the United States provides air traffic control services over a large part of the Pacific Ocean, even though the airspace is international.“

Gruss
K

Hallo Kasi,

danke für den Link. Falls ich meinem etwas eingerosteten Englisch trauen darf, dann sollte folgende Übersetzung sinngemäß zutreffend sein:

  1. Bis 12 Seemeilen ab Küstenlinie handelt es sich um hoheitliches Gebiet (analog zum Seerechtsübereinkommen [SRÜ])

  2. Außerhalb des Hoheitsgebietes können - abhängig von internationalen Übereinkünften - die zivile Kontrolle über den Luftraum ausüben, um z.B. die Flugsicherheit für Passagiermaschinen zu gewährleisten.

Oder habe ich einen wichtigen Aspekt übersehen?

Um auch Japan/China mit einzubinden: Was mich etwas verwirrt hat, war folgender Artikel:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/japan-china…

Hierin heißt es: „China beruft sich auf die internationale Regelung, wonach einem Staat 350 Seemeilen (648 Kilometer) des vorgelagerten Schelfs - und manchmal sogar mehr - zugerechnet werden könnten. Japan hingegen will die Grenze beider Länder auf halbem Wege festlegen.“

Während das SRÜ lediglich 200 Seemeilen als Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) zubillgt. Und dieses auch kein Hoheitsgebiet darstellt. Die Staatsgewalt darf hier allenfalls Kontrollen zur Überprüfung der Rechtsnormen in Bezug auf die AWZ durchführen.

Gruß
vdmaster

Hi vdmaster,

ja, das sagt der Artikel sinngemäss. Japan/China ist wohl mit geltenden Übereinkommen nicht zu erklären. Hier geht es einfach darum Grenzen, im wahrsten Sinne des Wortes, auszutesten und Innenpolitik zu betreiben.

Die beiden verbindet eine lange Feindschaft (Stichwort „Massaker von Nanjing“) aber auch eine wahre Symbiose (Milliardeninvestments der Japaner in China mit Millionen Arbeitsplätzen). So ist es völlig normal dass ein Chinese zu Dir sagt wie sehr er Japan hasst, aber nach dem Kauf eines Sony TV in seinen Toyota steigt und zum Sushi mit seiner Freundin fährt. Einmal im Jahr wird kräftig gegen die Japaner demonstriert (gefördert von der Regierung damit mal jeder Dampf ablassen kann und um von anderen Problemen abzulenken) und dann wird das Logo des Toyota halt mit einer chinesischen Flagge überklebt und alles ist gut. http://thechinachronicle.com/chinese-flags-and-natio…

Gruss
K

Hallo Kasi,

bei der Einschätzung der aktuellen Ergeignisse Japan/China würde ich noch eine Schippe drauflegen. Es geht den Chinesen natürlich um Ressourcen am/unter dem Meeresboden. Aber zusätzlich auch um die Ausdehnung/den Beginn ihres hegemonialen Anspruchs in der Region.

Gegenüber den USA wollen sie natürlich austesten wie weit ihre Machtansprüche bereits geduldet werden.

Was die Demonstrationen in China anbelangt, so sind sie das Resultat eines Nationalismus, dessen Wurzeln in sehr weit entfernten Zeiten zu suchen sind. Die KP ist aber realistisch genug, um zu erkennen, dass Japan zur Zeit aus wirtschaftlichen Gründen (noch) nötig ist.

Gruß
vdmaster

Hi,

dem ist quasi nichts mehr hinzuzufügen wenn man es in ein paar kurzen Sätzen ausdrücken will.

Gruss
K