Da möchte ich mal einwerfen, dass Schopenhauer – als Kind der Romantik – „die Natur“ als eine Art „Entität“ betrachtet, bzw. wahrgenommen hat und eben dies floss in seine Überlegungen hierzu mit ein.
Objektiv – und am aktuellen Kenntnisstand der Naturwissenschaften – betrachtet, sind solche Schlussfolgerungen aber unsinnig, da „die Natur“ weder eine Entität ist, noch irgend eine Art von zielgerichtetem Bewusstsein besitzt, die es zu verstehen gilt.
Ergo ist auch diese Herangehensweise an das Verständnis von „Naturmystik“ höchstens im Kontext der Romantik – also als Kultur-Begriff – zu erfassen, jedoch ohne jeden (natur)wissenschaftlichen Wert. Genau so könnte man beispielsweise auch über andere Formen der Pop-Kultur sinnieren wie z.B. Geister oder die Borg. Na gut, auch dazu gibt es ellenlange Abhandlungen …
Der Intellekt hingegen ist (meistens) zielgerichtet, wenngleich auch er wiederum keine eigenständige Entität ist. Er ist ebenso nur im Kontext des Individuums und dessen Abhängigkeit in seiner Umwelt zu erfassen.
Alles greift ineinander und ist voneinander abhängig. Und dieser Umstand endet auch nicht am äußeren Rand unserer Welt. Dies im Detail zu erfassen, ist einzig durch die Begrenztheit unseres eigenen Intellekts limitiert. Doch auch wenn das Gehirn physikalische Grenzen hat, ist das Ganze immer mehr als die Summe seiner Teile. Daher besteht – entgegen obiger „Fach“-Zitate – zumindest theoretisch die Möglichkeit, das komplexe Gebilde „Natur“ zu erfassen, womit auch der Begriff der „Mystik“ in diesem Kontext hinfällig ist.
Ich denke, es gibt Wichtigeres zu lernen und zu philosophieren, als veraltete, bzw. überholte Erkenntnisse neu durchzukauen.