Naturschutz oder/und Tierschutz

Hallo,
ich bitte um Eure Meinung.
Schließt Naturschutz den Tierschutz ein
oder gibt es (gravierende) Unterschiede ???
Aud die Diskussion bin ich gespannt!
Netten Gruß
Silberrücken

hei!

Ja und nein.
Grundsätzlich natürlich schon, schließlich sind die Tiere ein Teil der Natur. Aber Naturschutz umfasst beispielsweise auch die gezielte Bestandskontrolle von Wildtieren (vulgo: Jagd), weil die keine natürlichen Feinde mehr haben, die die Population auf einem verträglichen Niveau halten.

Da reiben sich Natur- und Tierschutz natürlich ein wenig.

Umgekehrt gilt Tierschutz (oder sollte gelten) auch für Nutzvieh - die vom Naturschutz im engeren Sinne natürlich nicht betroffen sind.

lg, mabuse

Hallo!

Darauf gibt es keine generelle Antwort, das kommt auf das Problem/ die Fragestellung an.
Wenn militante Tierschützer irgendwo irgendwelche Viecher befreien und laufen lassen, hat das unter Umständen diesen Tieren geholfen (wobei auch das keinesfalls klar ist!) aber möglicherweise an der Natur Schaden angerichtet.
Andererseits, wenn man in Neuseeland, Australien oder auf ähnlichen Inselwelten mit problematischen invasiven Arten die Natur erhalten will, muss man Fuchs, Kaninchen, verwilderte Hauskatze, Fuchskusu oder was es sonst noch so für örtlich lästige Tiere gibt „entfernen“.
Beides kann sich also durchaus ausschließen oder sogar gegenseitig in die Quere kommen.
Ich selbst mache ehrlich gesagt noch eine Unterscheidung zwischen Artschutz und Tierschutz. Artschutz läuft in der Regel weitestgehend mit dem Naturschutz konform, hat ähnliche Ziele, aber einfach einen anderen Fokus.
Tierschutz hat für mich eher was von speziellem „Individuuenschutz“. Es geht nicht vornehmlich darum, eine bestimmte Tierart zu erhalten, sondern darum, Einzelindividuuen, egal welcher Art sie angehören, vor Leid zu bewahren. Das können Wildtiere sein, die abgeschossen oder in Fallen gefangen werden, aber oft sind das auch alle möglichen Arten von Zucht-, Haus- und Nutztieren. Mit dem Tierschutz gibt es eher noch Konflikte mit dem Naturschutz, wobei natürlich auch zwischen Tier- und Artschutz die Grenzen zum Teil fließend sind.

Naturschutz bedeutet immer auch Artschutz und dadurch oft auch Tierschutz. Nur wenn man die Lebensräume mit all ihren Gliedern erhält, können die Lebewesen überleben.
Auch Tierschutz/Artschutz im speziellen kann großes Leisten für den Naturschutz. Viele Biotope konnten nur vor der völligen Vernichtung bewahrt werden, weil zum Schutz von „Patentieren“ des Lebensraumes, die eine breite Öffentlichkeit erreichen und begeistern können (ganz klassische Beispiele sind Eisbär, Elefant, Tiger usw… also große, auffällige Tiere), aufgerufen wurde, und das natürlich immer nur gelingen kann, wenn man dem ier seine Lebensgrundlage erhält. Und im Schatten dieser populären Tierschutzarbeit profitieren viele viele Tier- und Pflanzenarten, die selbst eher geringere Interesse abseits bestimmter Wissenschaften auf sich ziehen.

Also meiner Ansicht nach sind das alles schon unterschiedliche Felder, die sich aber in großen Teilen überlappen. Nur an den Stellen, wo sie sich nicht decken muss man sich natürlich fragen, was einem selbst wichtiger erscheint. Bei mir persönlich steht Naturschutz an forderster Front, dann kommt Artschutz und erst am Schluss würde ich auf Einzelindividuen eingehen, wenn ich vor einer Entweder-Oder-Situation stände.
Aber sowas kommt ja Gott sei Dank eh nicht so häufig vor.

Lieben gruß
Aj

Hallo,

richtig verstandener Naturschutz sollte Tierschutz auf jeden Fall einschließen - übrigens auch Menschenschutz, denn beide gehören ja zur Natur.

Das oft missbrauchte Wort „nachhhaltig“ sollte eigentlich genau das bedeuten: Dass er Mensch von und in der Natur lebt, ohne sie zu „verbrauchen“.

Tierschutz wird oft sehr eng auf eine oder wenige Tierarten
bezogen. Tierschutz für einzelne Arten ist in meinen Augen nichts als ein nettes Hobby. Klar freue ich mich, einen Eisbären im Zoo zu sehen,
aber Naturschutz wäre, seinen natürlichen Lebensraum zu erhalten.

Jäger sind meiner Ansicht nach weder Tier- noch Naturschützer. Sie „schützen“ ausgewählte Tierarten kurzfristig, dmit sie was zum Jagen haben. Weder das lebende Tier noch das intaktie Ökosystem sind dabei von Interesse. Es mag Ausnahmen geben, aber ich kenne keine…

Gruß Bixie

Hi,

Grundsätzlich natürlich schon, schließlich sind die Tiere ein
Teil der Natur. Aber Naturschutz umfasst beispielsweise auch
die gezielte Bestandskontrolle von Wildtieren (vulgo: Jagd),
weil die keine natürlichen Feinde mehr haben, die die
Population auf einem verträglichen Niveau halten.

Da reiben sich Natur- und Tierschutz natürlich ein wenig.

Ich finde nicht, dass sich Natur- und Tierschutz hier reiben. Tierschutz bedeutet doch nicht, dass man möglichst vielen Tieren das überleben gewährleistet. Dann müssten wir konsequenterweise alle Tiere einfach füttern, da dann mehr Tiere leben könnten als auf natürliche Art und Weise. Aber das kann ja wohl nicht Sinn der Sache sein. Für mich ist es ganz klar, dass Tierschutz auch dafür sorgt, dass bestimmte Arten nicht überhand nehmen, wenn ihnen die natürlichen Feinde fehlen. Denn die nehmen ja den Lebensraum auch anderen Tieren und Pflanzen weg, die es nicht so leicht haben. Im Prinzip macht man also nichts anderes als Minderheitenschutz.

„Tierschützer“ die z.B. gegen jede Jagd und gegen jede regulativen Eingriffe in die Tierwelt sind, die haben das Wort „Tierschutz“ nur nicht begriffen oder nicht über die Konsequenzen nachgedacht, die ihre Forderungen hätten. Sonst wäre ja auch jedes Raubtier ein „Tierfeind“…

vg,
d.

Tierschutz ist Teil des Naturschutzes
Hi!
Naturschutz ist einfach übergeordnet.
Nur mit Tierschutz kommt man nicht weit: Was nützen die letzten in Gefangenschaft nachgezüchteten Orang-Utans, wenn es keinen Lebensraum mehr in der Natur für sie gibt?

Und Tierschutz umfasst auch Haus- und Nutztiere, die nicht in allen Definitionen mit zur Natur gehören. Auch darüber ob der Mensch zur Natur gehört oder nicht, scheiden sich die Geister.

Was ich persönlich nicht so ganz verstehen kann, ich sehe den Menschen als Teil der Natur (mit Sonderrolle).

Ich denke für den Tierschutz werden häufig Gelder und Energien fehlgeleitet, die im Lebensraumschutz besser aufgehoben wären. Nicht, dass ich Tierschutz für völlig sinnlos halte, aber manches wird da in meinen Augen missverstanden.

Schöne Grüße
kernig

Hai,

Grundsätzlich natürlich schon, schließlich sind die Tiere ein
Teil der Natur. Aber Naturschutz umfasst beispielsweise auch
die gezielte Bestandskontrolle von Wildtieren (vulgo: Jagd),
weil die keine natürlichen Feinde mehr haben, die die
Population auf einem verträglichen Niveau halten.

fast hätte ich „Petri Heil“ geschrieben. Ich habe keine Detailinformationen zum Überlebenskampf unseres Rotwilds, aber das würde sicher wesentlich weniger Schäden in unseren Wäldern anrichten, wenn es nicht im Winter durchgefüttert würde, um anschließend von mutigen Jägern im packenden Zweikampf Gewehr gegen Geweih erlegt zu werden.

Da reiben sich Natur- und Tierschutz natürlich ein wenig.

Klar, da stehen Jäger gegen Wölfe, und da letztere nicht füttern und auch keine Steuern zahlen, sind sie natürlich kleinzuhalten.

Umgekehrt gilt Tierschutz (oder sollte gelten) auch für
Nutzvieh - die vom Naturschutz im engeren Sinne natürlich
nicht betroffen sind.

Die Aussage ist erst mal nicht falsch, wenn schon aufziehen und töten, dann human. Und das ist nicht ironisch gemeint, esse selbst Fleisch. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, dass unsere Intentionen dieselben sind.

Gruß, Zoelomat

Meiner Meinung nach gibt es sehr bedeutende Unterschiede zwischen Natur- und Tierschutz. Der Tierschutz hat das Individuum im Mittelpunkt, der Naturschutz die Arten - und auch noch die Landschaften und Ökosysteme.

Wie hier schon andere Mitglieder erwähnten, gibt es weltweit viele Fälle von gravierenden Interessenskonflikten zwischen Natur- und Tierschutz, vor allem wenn es um die Bekämpfung - also massenhafte Tötung - eingeschleppter Tierarten geht. Neben Australien ist dieses Problem auf sehr vielen Inseln wie Neuseeland und den Galapagos akut.

Viele Tierschützer lehnen heute auch die Haltung von Wildtieren in Zoos ab (wohingegen die Privathaltung von domestizierten Tieren nicht nur akzeptiert sondern zumeist auch selber praktiziert wird). Eine ganze Reihe von Arten ist jedoch durch Gefangenschaftszucht gerettet worden oder wird in unmittelbarer Zukunft auf solche Maßnahmen angewiesen sein.

Manche Tierschützer lehnen den Konsum von Fleisch, Leder, Milch und Eiern, manchmal auch Wolle, Honig und Bienenwachs ab. Wenn es keine Viehhaltung mehr geben würde wären viele Kulturbiotope wie Wiesen, Weiden, Heiden, Magerrasen und Waldhutungen am Ende.

Natur- und Artenschutz setzt die Erforschung der Lebewesen voraus. Bei fast allen kleineren Tierarten ist allein schon für die Artbestimmung sehr oft das Sammeln von Individuen - also das Fangen, Töten und Präparieren - notwendig. Auch mit dem kurzzeitigen Lebenfang von Wildtieren, zum Beispiel bei der Vogelberingung und dem Anlegen von Sendern, dürften manche Tierschützer Probleme haben. Tatsächlich gehen solche Maßnahmen recht oft tödlich aus.

Jagdreservate sind eine effiziente, wirtschaftliche Methode zur Erhaltung von Wildtieren und Naturlandschaften, denn diese sind ja auf eine dauerhafte Nutzung ausgelegt. Dieses gilt sowohl für die Gegenwart, vor allem in Afrika, als auch die Vergangenheit. Viele heutige Naturschutzgebiete und Nationalparks, wie zum Beispiel der Urwald Białowieża in Polen, waren feudale Jagdreviere.

Schöne Grüße, Turmfalke

Hallo,

Turmfalke hat so ziemlich alles gesagt, was ich Dir auch geantwortet hätte. Doch noch eine weitere Anmerkung:

Es gibt ein Tierschutzgesetz: http://bundesrecht.juris.de/tierschg/index.html, aus dem klar hervorgeht, was sich der Gesetztgeber unter Tierschutz vorstellt. In der Tat geht es hier um individuelle Tiere, insbesondere (aber nicht ausschließlich) um Haus- und Nutztiere. Tierschutz dient dazu, individuellen Tieren vermeidbares Leid zu ersparen.

Im Ggs. dazu siehe das Naturschutzgesetz: http://www.bundesrecht.juris.de/bnatschg_2009/, wo es eher um das „große Ganze“ geht, was insbesondere die Landschaftsentwicklung einbezieht, so dass Biotope und die zugehörigen Lebensgemeinschaftn (Biozönosen) erhalten bleiben. Eine entsprechende Biotoppflege kann damit verbunden sein, Tierbestände zu dezimieren. Dass das dann mit möglichst wenig Qual und Schmerz bei den Tieren verbunden sein muss, regelt wiederum das Tierschutzgesetz. Naturschutz dient dazu, Ökosysteme zu erhalten.

VG
Jochen

Hi,

Ich habe keine
Detailinformationen zum Überlebenskampf unseres Rotwilds, aber
das würde sicher wesentlich weniger Schäden in unseren Wäldern
anrichten, wenn es nicht im Winter durchgefüttert würde, um
anschließend von mutigen Jägern im packenden Zweikampf Gewehr
gegen Geweih erlegt zu werden.

Nö, das ist so falsch bzw nur die halbe Wahrheit. Die Schäden richtet das Rotwild ja gerade *im* Winter an, wenn es aufgrund der Schneedecke keine Nahrung am Boden findet und deshalb die Bäume anfrisst. Früher ist das Rotwild im Winter aus den Bergen deshalb in die Ebenen gezogen, wo die Schneedecke geringer war und es Futter fand. Das geht aber heute nicht mehr, denn in den Ebenen wohnt der Mensch. Nur wenn man in der Winterzeit zufüttert, halten sich die Schäden in Grenzen. Würde man nicht zufuttern, würde sich die Population nicht nennenswert verringern, sondern die Schäden wären einfach höher. Das pauschale Jäger-Bashing führt jedenfalls zu nichts.

Da Rotwild keine natürlichen Feinde hat gibt es im Prinzip nur drei Alternativen:

  1. man schießt das gesamte Rotwild und hat dann logischerweise keine Schäden mehr.
  2. man schießt gar nichts, hat eine hohe Population und entsprechend große Schäden
  3. man hält die Schäden im Winter durch Zufütterung gering und regelt die Population durch Jagd.

Klar, da stehen Jäger gegen Wölfe, und da letztere nicht
füttern und auch keine Steuern zahlen, sind sie natürlich
kleinzuhalten.

Wölfe sind aber in 95% der Wälder keine Alternative zur Jagd, weil die Gebiete viel zu klein und viel zu dicht besiedelt sind. Nur in großen zusammenhängenden Waldgebieten wie z.B. dem Bayerischen Wald, der Lausitz oder in bestimmten Alpenregionen hat der Wolf einen Lebensraum. Und dort könnte er ja auch wieder heimisch werden bzw ist es teilweise ja sogar schon geworden. Dort wäre dann weniger Jagd nötig.

Nur mal zum veranschaulichen: Ein Wolfsrudel benötigt je nach Größe ein Revier von etwa 100-200 Quadrat-Kilometern (!) oder sogar mehr. Wieviele Gebiete dafür geeignet sind, kannst du dir ja selbst überlegen. Selbst im gesamten Nationalpark Bayerischer Wald findet so nur etwa ein einziges Wolfsrudel genügend Platz. Und der Bayerisch/Böhmische Wald ist immerhin eines der größten (oder vielleicht sogar das größte) zusammenhängende Waldgebiet in Mitteleuropa.

vg,
d.

Hallo,

Ich habe keine
Detailinformationen zum Überlebenskampf unseres Rotwilds, aber
das würde sicher wesentlich weniger Schäden in unseren Wäldern
anrichten, wenn es nicht im Winter durchgefüttert würde, um
anschließend von mutigen Jägern im packenden Zweikampf Gewehr
gegen Geweih erlegt zu werden.

Nö, das ist so falsch bzw nur die halbe Wahrheit. Die Schäden
richtet das Rotwild ja gerade *im* Winter an, wenn es aufgrund
der Schneedecke keine Nahrung am Boden findet und deshalb die
Bäume anfrisst. Früher ist das Rotwild im Winter aus den
Bergen deshalb in die Ebenen gezogen, wo die Schneedecke
geringer war und es Futter fand. Das geht aber heute nicht
mehr, denn in den Ebenen wohnt der Mensch. Nur wenn man in der
Winterzeit zufüttert, halten sich die Schäden in Grenzen.
Würde man nicht zufuttern, würde sich die Population nicht
nennenswert verringern, sondern die Schäden wären einfach
höher. Das pauschale Jäger-Bashing führt jedenfalls zu nichts.

einerseits magst du Recht haben, das Wild verschont Bäume, wenn es was besseres findet. Andererseits ist der Winter der Flaschenhals der Population und m.W. wäre die Rotwild-Population ohne Zufütterung deutlich kleiner.

Und die Gegenden, wo das Wild im Winter ins Flachland ausweichen kann, sind ind Deutschland so häufig wie Berge, also vielleicht 20% der Fläche.

Da Rotwild keine natürlichen Feinde hat gibt es im Prinzip
nur drei Alternativen:

Hierzulande wäre angebracht, was ich nicht als Appell zur Ansiedllung von Bären verstanden wissen will.

  1. man schießt das gesamte Rotwild und hat dann
    logischerweise keine Schäden mehr.

  2. man schießt gar nichts, hat eine hohe Population und
    entsprechend große Schäden

  3. man hält die Schäden im Winter durch Zufütterung gering
    und regelt die Population durch Jagd.

Das klingt erst mal nicht schlecht, aber man könnte auch nicht füttern und entsprechend weniger schießen. Ich bin ja nicht gegen die Jagt, was die Natur bietet sollte genutzt werden, und ich esse auch Fleisch.

Was mich nervt, ist die Tatsache, dass sich Jäger als Naturschützer aufspielen, und dass sie nach Gutsherrenart Haustiere halten, sich aber der Verantwortung entziehen. Wenn ich einen "Wild"unfall habe, gehört das Wild dem Jagtherren, aber die Schäden bezahlt nicht der „Eigner“ des „Wilds“, sondern die Teilkasko, so man eine hat. Das ist Feudalismus in Reinkultur, rübergerettet ins 21. Jahrhundert.

Klar, da stehen Jäger gegen Wölfe, und da letztere nicht
füttern und auch keine Steuern zahlen, sind sie natürlich
kleinzuhalten.

Wölfe sind aber in 95% der Wälder keine Alternative zur Jagd,
weil die Gebiete viel zu klein und viel zu dicht besiedelt
sind. Nur in großen zusammenhängenden Waldgebieten wie z.B.
dem Bayerischen Wald, der Lausitz oder in bestimmten
Alpenregionen hat der Wolf einen Lebensraum. Und dort könnte
er ja auch wieder heimisch werden bzw ist es teilweise ja
sogar schon geworden. Dort wäre dann weniger Jagd nötig.

Nur mal zum veranschaulichen: Ein Wolfsrudel benötigt je nach
Größe ein Revier von etwa 100-200 Quadrat-Kilometern (!) oder
sogar mehr. Wieviele Gebiete dafür geeignet sind, kannst du
dir ja selbst überlegen. Selbst im gesamten Nationalpark
Bayerischer Wald findet so nur etwa ein einziges Wolfsrudel
genügend Platz. Und der Bayerisch/Böhmische Wald ist immerhin
eines der größten (oder vielleicht sogar das größte)
zusammenhängende Waldgebiet in Mitteleuropa.

Gegen Wölfe im Wendland z.B. hab ich nichts. Bei Bären sieht die Sache anders aus, denn die sind stärker und scheinen das genetisch verankert auch zu wissen.

Gruß, Zoelomat

Hallo,

Und die Gegenden, wo das Wild im Winter ins Flachland
ausweichen kann, sind ind Deutschland so häufig wie Berge,
also vielleicht 20% der Fläche.

Nein. Weil im Flachland wohnen wir. Da sind unsere Felder und keine unbewohnte Steppe, wo das Wild hin könnte im Winter.

  1. man schießt das gesamte Rotwild und hat dann
    logischerweise keine Schäden mehr.

  2. man schießt gar nichts, hat eine hohe Population und
    entsprechend große Schäden

  3. man hält die Schäden im Winter durch Zufütterung gering
    und regelt die Population durch Jagd.

Das klingt erst mal nicht schlecht, aber man könnte auch
nicht füttern und entsprechend weniger schießen.

Wenn du nicht fütterst, hast du einen brutal hohen Verbiss. Das würde nur funktionieren, wenn die Population im Winter aufgrund Nahrungsmangels extrem dezimiert werden würde, was aber nicht passiert, weil das Wild eben die Bäume anfrisst.

Ganz zu schweigen davon, halte ich es auch moralisch für nicht einleuchtend. Anstatt das Wild also zu schießen, sollten wir es also im Winter verhungern lassen, weil wir ihm den Lebensraum für den Winter weggenommen haben? Glaubst du das ist humaner und vom Tierschutz aus gesehen besser? Ich würde das für grausam und noch viel schlimmer halten.

Was mich nervt, ist die Tatsache, dass sich Jäger als
Naturschützer aufspielen, und dass sie nach Gutsherrenart
Haustiere halten, sich aber der Verantwortung entziehen. Wenn
ich einen "Wild"unfall habe, gehört das Wild dem Jagtherren,
aber die Schäden bezahlt nicht der „Eigner“ des „Wilds“,
sondern die Teilkasko, so man eine hat. Das ist Feudalismus in
Reinkultur, rübergerettet ins 21. Jahrhundert.

Auch das ist wieder billigste Polemik. Überleg mal für fünf Pfennig wieso ein Jäger einen Wildunfall bezahlen sollte? Das sind Wild tiere (keine Haustiere wie du hier polemisierst), wo er keinen Einfluss darauf hat, ob sie vor dein Auto laufen oder nicht. Soll in Zukunft auch der Besitzer des Waldes den Schaden an deinem Auto zahlen, weil Sturm oder Schneebruch einen Baum auf dein Auto geschmissen hat?

vg,
d.

Auch das ist wieder billigste Polemik. Überleg mal für fünf
Pfennig wieso ein Jäger einen Wildunfall bezahlen sollte? Das
sind Wild tiere (keine Haustiere wie du hier polemisierst), wo
er keinen Einfluss darauf hat, ob sie vor dein Auto laufen
oder nicht. Soll in Zukunft auch der Besitzer des Waldes den
Schaden an deinem Auto zahlen, weil Sturm oder Schneebruch
einen Baum auf dein Auto geschmissen hat?

Dann darf ich ja wildern, dank für die Auskunft.

Wenn du glaubst, dass du auch einfach einen Baum im Wald umsägen kannst, dann würde deine Logik vielleicht Sinn machen.