Hallo,
Im März 1942 hat Demjanjuk Beihilfe zum Mord an 30.000
Menschen geleistet, weshalb er jetzt vor Gericht gestellt
wird. Damals herrschte Krieg und für mich hat er nur
ausgeführt, was er tun mußte.
Für dich gehört es zu den Pflichten im Krieg die Zivilbevölkerung einzusperren und systematisch zu ermorden?
Mein Vater, 85, der selbst im
Krieg war und auf russische Soldaten schießen mußte hat den
Tod anderer in Kauf genommen, bevor er selbst vor Gericht
gekommen und erschossen worden wäre.
Du setzt das töten während Kampfhandlungen und dazu noch gegen bewaffnete Gegner mit dem industriellen morden von teilen der Bevölkerung in kontrollierten Gebieten gleich?
Jetzt hat man den Demjanuk, einer von Tausenden Helfern, die
damals einen Befehl ausführen mußten. Die meisten sind
gestorben, er hat das Pech - er lebt noch.
Aus seiner perspektive mag das wie Pech aussehen, für mich sieht es wie sehr viel Glück oder eine riesen Schande aus, dass er bis jetzt unbehelligt geblieben ist.
Wird man jetzt noch auf Staatskosten nach den anderen 999 fahnden,
Hoffenltich, wenn man es nicht schon getan hat.
sie ausgraben lassen und dann in Einzelteile zur Untersuchung: :zerlegen, um Zusammenhänge der Straftaten vor 67 Jahren
herauszufinden?
Pure Polemik, aber trotzdem eine Antwort: So wird das auch heute bei jedem „Einfachmord“ gehandhabt. Warum sollte man es dann ausgerechnet bei Massenmord lassen?
1945 wurden Hiroshima und Nagasaki durch eine Atombombe völlig
zerstört, es starben statt 30.000 Hunderttausende von Menschen
Bis heute erfreuen sich die Piloten dieser Flugzeuge, die
„Ausführenden“ dieses Krieges, trotz Beihilfe zum Mord bester
Gesundheit,
Nach dieser Logik wäre dann jeder Soldat, der im Krieg tötet ein Mörder. Es gibt ja Leute die das so sehen, dann wäre es also unsere vornehmste Pflicht alle noch lebenden Wehrmachtssoldaten anzuklagen.
mit Orden an ihren Offiziersjacken und nehmen
weiterhin in der besten Gesellschaft in ihren Landhäusern am
feudalen Leben teil.
Was soll dieses "Sozialneid"gequatsche? Noch ein bisschen Polemik?
Warum wird da mit zweierlei Maß gemessen und warum sucht man
nicht nach Ihnen?
Wahrscheinlich, weil der „Führer“ des Krieges, der den Befehl
zum Abschuß auf Hiroshima gab, den Krieg nicht verlor, sondern
gewann…und als Held gefeiert wurde?
Zum unsinnigen „Führer“-Begriff wurde Dir ja schon einiges gesagt. Suchen muss man wohl nicht nach den Bomberpiloten, weil ihr Aufenthaltsort bekannt ist. Tatsächlich wurde und wird in der Beurteilung der Aktionen von Siegern und Besiegten durchaus mit zweierlei Maß gemessen und auch die Rechtmäßigkeit des A-Bombenabwurfs auf Hiroshima und Nagasaki ist durchaus fragwürdig.
Das ist hier aber irrelevant, weil das was in den Konzentrationslagern geschah ein ganz anders Paar Schuhe ist. Da geht es nicht um die Frage ob der Einsatz militärischer Mittel verhältnismäßig war, oder ob eine Stadt im Hinterland des Feindes automatisch ein legitimes Ziel ist.
Bis heute ist dafür niemand zur Rechenschaft gezogen worden,
während wir Deutschen greise 82- und 90-jährige hinter Gitter
bringen.
Selbst wenn wir die unsinnigkeit der Parallelisierung der Fälle mal außer Acht lassen, wird da kein Argument draus.
Nur weil in Anderen Ländern vielleicht Korruption grassiert, willst du doch auch nicht das wir das bei uns durchgehen lassen, oder?
Wenn also Kriegsverbrecher (deiner Meinung nach) in den USA ungeschoren bleiben, sollen wir darum Massenmörder auch nicht verfolgen?
Das verstehe ich nicht.
Ich fürchte, das liegt daran, dass Dein Urteil den Fakten voraussgeht.
Gruß
Werner