Nazivergleich von Goppel

Hallo,
die Union hat Maß und Anstand in der politischen Auseinandersetzung nach der Bundestagswahl verloren.
Stoiber muss sich von seinem Generalsekretär distanzieren und trennen. Die Gleichsetzung von SPD- und NSDAP-Wahlerfolgen durch CSU-Generalsekretär Goppel ist eine infame politische Entgleisung und zeugt von einer Verlotterung der politischen Kultur. Es ist eine besonders unverschämte Beleidigung der SPD angesichts der vielen Sozialdemokraten, die im Widerstand gegen das Dritte Reich aktiv waren und dabei umgekommen sind. Goppel hat die Möglichkeit zu Entschuldigung und Rückzug nicht genutzt, sondern seinen Vergleich am Freitag noch einmal bekräftigt.
Damit ist er für eine demokratische Partei an herausragender Stelle nicht mehr tragbar.
Demokraten sind aufgerufen, auf platte Vergleiche zwischen dem Nationalsozialismus und tagespolitischen Ereignissen im politischen Meinungskampf zu verzichten. Die Gleichsetzung des politischen Gegners mit dem Nationalsozialismus banalisiert die Schrecken des faschistischen Unrechtsregimes und zerstört das Ansehen der Demokratie in der Gesellschaft.
Die ehemalige Bundesjustizministerin Däubler-Gmelin wurde aufgrund einer verunglückten Äußerung über Bush von der SPD nicht mehr in ihrem Amt gehalten. Dabei hatte sie selbst versucht, deutlich zu machen, dass sie Hitler und Bush nicht vergleichen wollte. Jetzt ist es an der CSU, Konsequenzen zu ziehen.

Gruß Mic

„Die Gleichsetzung von SPD- und NSDAP-Wahlerfolgen durch CSU-Generalsekretär Goppel“?

Hallo Mic

Er hat das nicht gleich gesetzt sondern gemeint, „das es zur Zeit so ist wie in der Weimarer-Republik“ die NSDAP kam erst nach der Weimarer-Republik.

Damals waren vor der NSDAP die Sozialdemokraten am Ruder,
daher die Äusserung.

Viele Grüße

Mayhem

Moin Mayhem,

Er hat das nicht gleich gesetzt sondern gemeint, „das es zur
Zeit so ist wie in der Weimarer-Republik“ die NSDAP kam erst
nach der Weimarer-Republik.

  1. Die NSDAP gab es auch schon in Weimar. Die ist nicht erst 1933 entstanden.

  2. Goppels Aussage war: „Schauen Sie sich die Wahlkarte an. Die ist schon wieder ganz ähnlich wie 1933.“

Und: „In den Wahlkreisen, in denen 2002 SPD gewählt wurde, wurde 1933 eine andere Farbe gewählt.“ Mit „eine andere Farbe“ ist ja wohl klar, dass er nicht die SPD 2002 mit der SPD 1933 vergleichen wollte.

Dennoch bin ich nicht für einen Rücktritt Goppels. Das ist peinlich und sollte unterlassen werden. Aber Rücktrittsgründe würde ich mir für wesentlicheres aufheben.

Auch Däubler-Gmelin hätte sicherlich nicht zurücktreten müssen, wenn nicht die USA Druck gemacht hätten und es nicht gerade Wahlkampf gewesen wäre.

Ach so und noch ein Fehler:

Damals waren vor der NSDAP die Sozialdemokraten am Ruder,
daher die Äusserung.

Vor Hitler war von Schleicher am Ruder. Das Präsidialkabinett bestand aus zwölf Leuten. Zehn davon waren parteilos (insbesonder von Schleicher), zwei Mitglied der DNVP. Präsidialkabinett bedeutet, dass es vom Vertrauen Hindenburgs abhängte. Das letzte SPD-Kabinett scheiterte 1930 (Müller). Dann kamen vier andere und dann Hitler.

Ciao

Ralf

Hallo Ralf,

Er hat das nicht gleich gesetzt sondern gemeint, „das es zur
Zeit so ist wie in der Weimarer-Republik“ die NSDAP kam erst
nach der Weimarer-Republik.

  1. Die NSDAP gab es auch schon in Weimar. Die ist nicht erst
    1933 entstanden.

  2. Goppels Aussage war: „Schauen Sie sich die Wahlkarte an.
    Die ist schon wieder ganz ähnlich wie 1933.“

Richtig und ich persönlich halte diese Aussage für völlig unqualifiziert. Insbesondere hat mir der Parteitag, den ich in weiten Teilen bei Phoenix angesehen habe, nicht gefallen. Ich habe zwar Verständnis, dass die CSU die CDU auf Linie bringen will. Ich habe auch verständnis, wenn die CSU die SPD von der Regierung weg haben will. Aber, dazu sind 2006 die Wahlen da.

Gruss Günter

Ach so wars!

„Die Gleichsetzung von SPD- und NSDAP-Wahlerfolgen durch
CSU-Generalsekretär Goppel“?

Hallo Mic

Er hat das nicht gleich gesetzt sondern gemeint, „das es zur
Zeit so ist wie in der Weimarer-Republik“ die NSDAP kam erst
nach der Weimarer-Republik.

Damals waren vor der NSDAP die Sozialdemokraten am Ruder,
daher die Äusserung.

Hi,

heißt das denn dann weitergedacht, daß wenn nach der jetzigen eine andere Regierung gewählt wird, wir wieder ein Drittes (Viertes) Reich bekommen?

gruss
winkel

Hallo Mayhem,
siehe dazu auch:
http://www.taz.de/pt/2002/11/23/a0117.nf/text.name,a…
auch mit Agitationen gegen Schwule!!!

Gruß Mic

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Nazivergleich von Lafontaine
Übrigens,

neulich hat Lafontaine etwas gar nicht mal so anderes gesagt. Dies nur zur Information, sozusagen für die Ausgewogenheit.

Gruß
Christian