Lieber Karl,
Keine Sorge, die üblichen Vorsichtsmaßnahmen sind zwar sicher angebracht, mehr wird euch aber nicht passieren. Es gibt sicherlich ziemlich viele Taschendiebstähle, aber das Risiko ermordet zu werden ist gering (außer du gehörst zur einer Familie der Camorra - dann ist es genau umgekehrt).
Ich lief immer mit meiner deutlich sichtbaren Kamera (die ich ohnehin nicht verstecken konnte) und einer Umhängetasche unter dem Arm durch die Stadt und habe mich nie unsicher gefühlt, was ich von Städten wie Barcelona oder Birmingham nicht sagen kann.
Wohl gemerkt: Ich spreche vom Zentrum (centro storico) mit dem umgebenden Zonen einschließlich Capodimonte und Pozzuoli. Gerade Richtung Ercolano gibt es ein paar Viertel, in die sich kaum ein Tourist verirrt und wo man entsprechend auffällt. Im centro storico zu wohnen, ist völlig unproblematisch.
Einzige echte Gefahrenquelle ist der Verkehr: Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene und Senioren düsen auf ihren Vespas und anderen Zweirädern ohne Rücksicht auf Verluste durch die Gassen. Auch das Überqueren einer Straße, speziell etwa die Piazza Garibaldi, kann abenteuerlich sein. Aber trotzdem: Die Leute halten sich zwar nicht unbedingt an Regeln, denken aber umso mehr mit! Also tendenziell das „deutsche“ Verhalten gegen ein angepasstes eintauschen (nicht nur in Neapel).
Zwei Tage in Neapel sind zwar viel zu kurz, wie ich nach mehreren Besuchen zwischen zwei und acht Tagen feststellen durfte, aber trotzdem bleibt es meine Lieblingsstadt und ich wünsche euch viel Vergnügen!
Bernd