Nebelbildung

Guten Morgen,

heute morgen war es wieder, jetzt muss ich doch mal zu Folgendem fragen:
Kaltlufteinbruch am Samstag, Sonntag - sternenklare Nacht von gestern auf heute, also starke Abkühlung auf -6°, Rauhreif überall - herrlicher Sonnenaufgang. Und dann kommt kurze Zeit später Nebel, der sich den ganzen Vormittag hält. Das ganze im Oberrheintal nahe Mannheim.
Dieses habe ich schon recht häufig beobachtet.

Nun die Frage: Warum kommt der Nebel nicht schon eher, wenn es nachts stark abkühlt? Welche Mechanismen stecken dahinter? Liegt es an der Luftbewegung/-strömung von/zu den nahen Bergen? Die Sonne müsste den Nebel doch schnell auflösen!?

Danke
Laika

Hallo Laika,

weil Du Rauhreif und Mannheim erwähnst, würde ich mir die Nebelbildung wie folgt erklären:
durch den Kälteeinbruch kann die Luft weniger (absolute) Mengen an Wasser aufnehmen -> die Feuchte schlägt sich am Boden nieder;
da offenbar kein Wind neue (feuchte) Luft herbeibringt, wird es sternenklar und die am Boden niedergeschlagene Wärme aus dem Niederschlag kann in den Weltraum abstrahlen -> es wird noch kälter, bis unter 0°C -> die Tropfen gefrieren zu Rauhreif

Wenn dann am nächsten Morgen die Sonne scheint schmilzt und verdunstet sie den Rauhreif, die Luftschicht darüber ist aber immer noch so kalt, dass sie die Feuchte nicht komplett aufnehmen kann.

Deswegen ballen sich die Wassermoleküle zu winzigen Tröpchen zusammen -> der Nebel entsteht (und hier kommt Mannheim ins Spiel: die Tröpfchenbildung geschieht am besten an so genannten Kristallisationskeimen, d.h. Staubpartikeln, wie sie von Städten in die Luft geblasen werden)

Der Nebel hält sich so zäh, weil die Sonne mit ihrer Strahlung nicht bis zum Boden durchdringt und so keine Thermik entstehen kann, in der Luftmassen durchmischt werden.

Ich hoffe, das war nicht zu kompliziert erklärt

Gruß
Schorsch