Nebenhöhlenentzündung: Eiter vier Tage nach Therapiebeginn normal?

Hallo!

Ich gebe mal kurz meinen Krankheitsverlauf wieder:

Ich hatte drei Tage Fieber mit leichtem Schnupfen, an Tag 4 ging das Fieber zurück, der Schnupfen wurde stärker und eine Mandelentzündung kam hinzu, die sich rasch besserte. An Tag 7 begann die linke Kieferhöhle zu schmerzen und eitriges Sekret trat aus der Nase aus. Es wurden eine Amoxicillin-Therapie sowie eine Mometason-Spray-Therapie eingeleitet. An Tag 10 bestehen das Austreten des eitrigen Sekrets sowie die Schmerzen unverändert fort.

Nun die Frage: Ist es normal, dass am vierten Tag nach Therapiebeginn noch Schmerzen und das Austreten eitrigen Sekrets vorliegen?

Danke und Gruß

Martin

Was sagt denn Dein HNO oder der Arzt dazu, der die Therapien eingeleitet hat?

Das eitrige Sekret ist ja nicht weg, nur weil es nicht mehr infektiös ist (also das Antibiotikum die Bakterien getötet hat). Dies nur als Denkanstoß. Wenn Du wirklich Fragen zur Therapie hast, ist natürlich und nur der Arzt der richtige Ansprechpartner.

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Klar gehe ich im Zweifel nochmal zum Arzt, aber mich hatte erstmal interessiert, ob es generell im üblichen Rahmen ist, dass da weiter Sekret aus der Nase kommt, denn natürlich kam mir auch schon der Gedanke, dass es sich um angestautes Alt-Sekret handeln könnte, aber sicher war ich eben nicht, denn es kann ja durchaus sein, dass es sich nach vier Therapietagen eher um Sekret handelt, welches durch weiterhin aktive Bakterien verursacht wird, zumal eben auch die Schmerzen noch vorhanden sind und auch die Stimme weiterhin nasal klingt wie bei einem aktiven Schnupfen! Oder kann das alles noch vom alten Sekret verursacht werden?

Es weiß ja meiner, was bei Dir los ist. Deswegen die wiederholten Hinweise auf den Arzt. Nun ist es aber auch so, dass sich bei einer Atemwegsinfektion Schleim bildet, der quasi vom Körper zerhackt werden muss, damit er abgeführt werden kann. Dementsprechend dauert es halt seine Zeit, bis der ganze Eiterschleimkram so fein zerhackt wurde, bis er abgehustet werden kann. Dann kommt natürlich der gelb-grüne Schleim erst raus, wenn er locker genug ist, auch wenn die eigentlichen Verursacher (also die Bakterien) schon längst tot sind.

Was die Schmerzen angeht. vieles von dem, was wir als Symptom der Erkrankung wahrnehmen, ist in Wirklichkeit Folge der Immunreaktion. Und nur, weil die Bakterien tot sind, heißt das ja nicht, dass die Schleimhäute wieder abgeschwollen sind und alle Zellen, die das Immunsystem bei der Bekämpfung der Infektion getötet haben, wieder „nachgewachsen“ sind.

Insofern ist alles, was Du erlebst, zunächst einfach erklärbar. Das heißt aber nicht, dass Du nicht Deinen Arzt fragen darfst oder solltest.

Gruß
C.

Ist ne gute Sache wenn es rauskommt - dann hast du es fast geschafft - da kann ganz schön viel drin sein und dann rauskommen…
Gegen Schmerzen bei NNH hilft gut Ibu.
Ich kann deinen Schmerz gut nachvollziehen - war wie Zahnschmerzen nur ne Etage höher, gell?
Ich hatte auch Sprays mit Chortison gegen Schmerzen (Zauberzeug war das - innerhalb von Minuten ist man dann schmerzfrei so für 8-12h) aber die braucht man eher nur bei chronischer Sinusitis.
Bleib aber dran, dass du es loswirst, dass es nicht chronisch wird!!!
Viel trinken!!

Vielen Dank für die hilfreichen Antworten!

Der Arzt hat die Kieferhöhlen mal leergesaugt und meinte, es seien keine Unregelmäßigkeiten feststellbar und die Beschwerden sollten sich bessern!

An Tag 13 ist der Status, dass es sporadisch über den Tag verteilt immer noch einen leichten Druckschmerz gibt und sehr sporadisch Sekret, teils mit Eiter aus der Nase austritt, aber es ist deutlich weniger geworden!

Störend ist vor allem die nasale Stimme, die einem nahezu unverändert gegenüber der akuten Krankheitsphase vorkommt! Weiß jemand, wie dieser nasale Klang zustandekommt kommt und wann das voraussichtlich weggeht?

Du solltest vielleicht nochmal zu einem anderen HNO gehen oder einen Abstrich machen lassen, denn dass der Schleim immer noch eitrig ist spricht eher dafür, dass der Erreger resistent gegen das verschriebene Antibiotikum ist. Schleimlöser sollten zusätzlich eingenommen werden so wie viel trinken. Das hilft dem Körper mehr Schleim zu bilden, was ja eine Schutzfunktion ist. Nach 13 Tagen sollte der aber klar sein. Nasenduschen können helfen, ebenso wie infrarot Licht bei Nasennebenhölenentzündung. Der nasale Klang entsteht einfach deshalb, weil der Luftstrom gestört ist.
Du solltest auf jeden Fall noch ein paar Tage ein abschwellendes Nasenspray benutzen um die Atemwege da offen zu halten. Sollte der Schleim weiter über den ganzen Tag hinweg eitrig bleiben, sollter der Doc das Antibiotikum wechseln oder einen Abstrich machen.

Gute Besserung!

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Vielen Dank für die hilfreiche Antwort!

An Tag 14 ist der Schleim jetzt klar und es kommt auch nur noch ganz wenig. Die Schmerzen sind fast komplett weg, man merkt es noch manchmal beim Auftreten ein kurzes Ziepen an der Zahnwurzel, aber es ist nicht mehr dieser dumpfe Druckschmerz in der kompletten Kieferhöhle wie noch vor ein paar Tagen! Insoweit würde ich sagen, dass es sich insgesamt auf jeden Fall deutlich gebessert hat und vermutlich dann auch kein weiteres Antibiotikum mehr notwendig ist!

Im Grunde liegt jetzt nur noch der nasale Klang vor. Eine Schwellung nehme ich eigentlich gar nicht mehr wahr, das Atmen funktioniert sehr gut! Allenfalls im oberen Abschnitt der Nase (sind da die Siebbeinzellen?) könnte evtl. noch was geschwollen sein, weil ich dort noch einen gewissen (schmerzfreien) Druck spüre, aber wenn ich Xylo in die Nase sprühe, merke ich keine Veränderung, da ich ja bereits frei atmen kann!

Kann es trotzdem sein, dass dort ganz oben drin noch eine Restschwellung ist, die dann auch den nasalan Klang verursacht? Es ist so ein hohler Klang, also nicht so, als wenn die Nase normal verstopft ist!

Auch würde mich mal interessieren, ab welchem Tag die eigentliche Entzündung begonnen hat bzw. ab welchem Tag man die üblichen zwei Wochen zu zählen beginnen sollte! An dem Tag, an dem der Eiter und die Schmerzen auftraten (also Tag 7 des Infekts) oder bereits an dem Tag, an dem Fieber, Schnupfen und Mandelentzündung den Infekt einleiteten (Tag 1)?

Wenn der Schleim jetzt klar ist aber du trotzdem noch eine verschnupfte Stimme hast, solltest du weiter Schleimlöser nehmen. Soledum, Sinupret, Gelo Myrtol ect…
Eine "Erkältung " ist in der Regel ein viraler Infekt (bei dem ein Antibiotikum nicht helfen kann). Aber durch die Schwächung der Abwehrkräfte der Schleimhäute setzt sich gerne eine bakterielle Infektion obendrauf- Sekundärinfektion…dagegen und nur dgagegen wirkt das Antibiotikum. Manchmal sind die Erreger resistent, gegen da verabreichte Antibiotikum…entweder man macht einen Abstrich um zu schauen welches Antibiotikum wirksam wäre…oder man wartet ab und behandelt mit Schleimlösern. Früher hat man bei einer Erkältung gesagt:„Drei Tage kommt sie, drei Tage bleibt sie, 3 Tage geht sie“, aber, Nasennebenhöhlen-Entzündungen können auch chronisch werden. Ich rate daher zu einem Besuch bei einem anderen HNO.

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Ist denn trotz des klaren Sekerets überhaupt noch von einer Aktivität resistenter Bakterien auszugehen?

Wenn es nicht mehr eitrig ist, dann nicht. Die Schleimhäute können dennoch weiterhin gereizt und damit wider anfällig für eine Sekundärinfektion sein

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Danke bis hierher!