Neiderländisch

Meine Eltern stammen aus Niederschlesien bei Grünberg, dort wurde nicht der sonst übliche niederschlesische Dialekt, sondern neiderländisch gesprochen. Gibt es da irgendwo Klangproben?

du willst eine niederlaendische klangprobe?! hoer dir im internet niederlaendisches radio an, zB.

oder hab ich dich falsch verstanden?

Groetjes
Bethje

Hallo, Wolfgang, ich begrüße dich:smile:

Zumindest von Teilen des Schlesischen hier eine Hörprobe - vielleicht findest du ja unter den links eine Adresse, die dir weiterhelfen kann.

http://staff-www.uni-marburg.de/~naeser/schles.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Schlesisch_(deutscher_D…

Ich grüße dich zum Abschied:smile:
jenny

Hallo Wolfgang,

nicht der sonst übliche niederschlesische Dialekt,
sondern neiderländisch gesprochen. Gibt es da irgendwo
Klangproben?

ich vermute mal, daß mit Niederländisch nicht die Sprache der Niederlande (westlich von Deutschland liegend) gemeint ist. Das wird auc Deiner Frage nicht ganz klar.
Oder gab es eine Enklave mit Niederländischen Auswanderern?!

Gandalf

Servus,

http://archiver.rootsweb.com/th/read/DEU-SCHLESIEN/2…

oder aber du meldest dich direkt im Stadtamt von Grünberg:

http://eagle.um.zielona-gora.pl/UMDE/

ich fast sicher, dass dir dort jemand weiterhelfen kann.

Gruß, jenny

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Das schlesische Neiderland liegt an der Oder etwa zwischen Grünberg und Glogau und hat mit der Niederlande nur soviel zu tun, dass im Mittelalter auch Friesen nach Schlesien eingewandert sein sollen, die die Oderniederung trocken gelegt haben.
Der Dialekt heißt neiderlädisch und geht etwa so: Neiderländisch: „Der Graußknaicht“. Eich bei a Graußknaicht vau alem Schlaag, /Eich schoff und schuffte a ganze Taag. / Eich huo kenn Sunntich is ganze Jauhr / Froet ock meen Poer, ´s wirklich wauhr.
Kennzeichnend ist die ve5rkleinerungsform mit der Endung ang, also kleiner Junge: Jungang, kleines Mädchen: Meidang, kleiner Mann: Mannang, kleine Enten: Pielang
Diese Mundart ist so gut wie ausgestorben.

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Die deutschen Einwohner der Kreises Grünberg wurden am 24.Juni 1945 vertrieben, ich war dabei. Die wenigen Deutschen, die bleiben durften, sind tot und die ganz ganz ganz wenigen , die noch leben, können den Dialekt nicht mehr, ich habe bereits vor Ort danach gefahndet.
Im Grünberger Rathaus wird eine Dialekt-Hörprobe mit Sicherheit nicht zu finden sein.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

off topic
Jetzt verwundert mich gar nichts mehr.
Wenn hier so schlecht gelesen wird, dann ist klar, warum sich hier soviele Diskussionen in Schlachten entwickeln.

Ja, ich hab auch zuerst gedacht „neiderländisch“ sei ein Tippfehler. Aber wenn man dann den Text liest:

Meine Eltern stammen aus Niederschlesien bei Grünberg, dort
wurde nicht der sonst übliche niederschlesische Dialekt,
sondern neiderländisch gesprochen.

wird einem klar, dass das „ie“ mit Recht gesetzt wurde und wenn man dem Poster dann noch etwas Verstand zugesteht (was man erstmal machen sollte, wenn er nicht vorher das Gegenteil bewiesen hat), dann kann man sich auch überlegen, warum er in „Dialekte“ gepostet hat (bei „Niederländisch“ wäre es wohl doch eher „Fremdsprachen“ geworden).

Gruß
eklastic

PS: Sorry, Wolfgang, zum Thema kann ich nicht beitragen. Ich fand den von dir ausgelösten Thread nur ein Paradebeispiel für falsches Lesen und entsprechend falsche Schlussfolgerungen.

Servus, Elke,
mich meinst aber nicht?
Ich habe 5 Artikel zum Thema schlesisch-neiderländisch gepostet, außer auf den letzten ist Wolfgang auf keinen eingegangen:frowning: Da hab ich sie wieder gelöscht, weil ich mich so geärgert hatte - bisserl kindisch, aber du kennst das ja, not my day…oder?
Lieben Gruß aus dem Waldviertel, jenny

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Hallo Jenny,

mich meinst aber nicht?

Nein, du hast ihm ja nicht Tipps für „nederlands“ gegeben.
Allerdings wollte ich jetzt gerade meinen Artikel löschen, weil er, naja, ein bißchen besserwisserisch daherkommt, ohne zum Thema beizutragen. Nur hast du das Löschen jetzt verhinder :-/
Aber als ich das gestern abend las, hats mich doch angegriffen, gerade weil es zeigt, wie leicht Dinge gelesen werden, die gar nicht dastehen.

Gruß
eklastic

Hallo Leute, streitet euch nicht, ich bin ja dankbar für eurer Mitdenken und die Hinweise, aber sie treffen eben nicht das, was ich suche. Schriftliche Texte des neiderländischen habe ich, aber nichts auf Band oder CD. Ich dachte und denke es immer noch, dass die aussterbenden Dialekte aus den ehem. deutschen Vertreibungsgebieten von den Experten auch im Originalton gesammelt werden.

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Hallo, Wolfgang,

hast du schon in der Linksammlung des hiesigen Eingangsbrettes diesen Link

http://www.people.ex.ac.uk/pjoyce/dialects/omdschle…

angesehen?

Da fand ich das:

_Doch müssen wir nun noch einen großen Sprung ins nördliche und nordöstliche Schlesien tun, dorthin, wo sie das

Neiderländische

reden, wo es „reiber und neiber eiber de Auder geiht“, wo man sich auch gegenseitig fragt:

„Geihste meite eiber da Auder?
Dreibm is Mausikk,
Seibm Steikl an Beihm,
Doas geiht amo schein!“
(Gehst du mit über die Oder? Drüben ist Musik, sieben Stückel einen Böhm, das geht einmal schön!)

Wo man so redet, das ist die Gegend um Grünberg, Glogau, Steinau, Wohlau, Trebnitz, Trachenberg, Militsch. Dort wohnten die Neiderländer. In ihrer Heimatsprache wird das hochdeutsche „I“ und „E“ meist zu „ei“, das „O“ und „U“ zu "au’. Deswegen haben sie da eine "gaude Staube’’ „assn se anne Schneite“’ „fährt de Brut ei de Kerche“’ „leit is Braut uffm Tesche“ - und „rollern“ tun sie überdies auch noch. Wer will das auf dem Papier andeuten! - Wenn ein Gebirgler ins Neiderländische kam und sie merkten, daß er mit „a“ „reeda toat“, neckten sie ihn gleich (so was macht der Schlesier gern!): „Ach, du kimmst wull vo durt duba runder, wu die grußa Pilze wachsa mit da lange Stiela?“ Der Gebirgler hörte sich das in aller Gemütsruhe an und dann gab er’s ihnen zurück und "toat se awing fuppa mit ihrem „au“: „Dau-was haut’s’n dau? Mau! Und dau? Au Mau! Nu dau, dau, lauter Mau Mau!“ (Du was hat’s denn dort? Mohn! Und dort? Auch Mohn! Nu da, lauter Mohn, Mohn!)._

Wenn du dich da umtust, findest du vielleicht auch was Akustisches.

Gruß Fritz

Seibm Steikl an Beihm,

sieben Stückel einen Böhm

Hallo, Fritz,

was soll das bedeuten?

LG, Karin

Neiderländer vor!

Seibm Steikl an Beihm,
sieben Stückel einen Böhm

was soll das bedeuten?

Liebe Karin,

ich muss gestehen, dass ich den Text nur flüchtig anschaute, da ich ja nur auf die Quelle hinweisen wollte.

Jetzt, da du fragst, vermute ich: Sieben Tanzstücke für einen Böhmen (ein Geldstück: ein böhischer Kreuzer/Taler).

Es handelt sich wohl um eine kommerzielle Tanzveranstaltung, bei der man für die Musik bezahlen muss. Und in diesem Fall wird wohl stückerlweis bezahlt, statt für den gesamten Abend.

Aber das sollte uns doch unser Neiderländer beantworten können.

Gruß Fritz

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Als Sohn von Neiderländern aus Altkessel Krs. Grünberg(Schlesien)kann ich euch sagen, dass der dortige neiderländische Dialekt anders ist, man sagte zwar Böhm für einen Groschen, aber nicht Stückl sondern Stückang für ein kleines Stück.

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man sagte zwar Böhm für einen Groschen

Damit wäre also meine Interpretation, dass sieben Tänze einen Groschen kosteten, richtig, oder?

Mehr war nicht verlangt.
Danke und Gruß
Fritz

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