Neolithische Revolution: Kulturelle Übernahme oder Wanderungsbewegung nach Europa?

Ich finde es ehrlich gesagt schade, dass du jetzt austeigst.
mein Problem mit „An Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ liegt darin, dass die Fundlage, die diese Thesen „wer-wann-was-wie“ stützt, extrem dünn ist und im wesentlichen auf „logischen Schlüssen“ beruht.
Diese in sich vollkommen logischen Schlüsse ruhen aber auf nicht wirklich beweisbaren Annahmen. (Siehe das von dir präsentierte Domestizierungsmodell, das kann auch anders gewesen sein, wir waren leider nicht dabei).

Naturwissenschaften und Geschichtswissenschaften sind große Friedhöfe für „Letzte Wahrheiten“ und „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“. (Wie ich sowohl zu meiner Freunde als auch zu meinem Leidwesen erfahren durfte)

Meine Frage beruhte darauf, ob es (endlich) irgendwelche fundierteren Aussagen bezüglich der Fundlage gibt. Aber leider ist anscheinend bislang in dieser Hinsicht nichts rausgekommen, wie nun der Übergang von Jäger-Sammer zu Viehzucht-Ackerbau genau abgelaufen ist.

Hallo,

z.B. habe ich mehrmals dargestellt, dass die meisten
Schamanen im Paläolithikum vermutlich weiblich waren
(Forschung von Prof. Dean Snow von 2013) und dass Frauen ganz
allgemein das religiöse Leben dominierten, also den wohl
wichtigsten existentiellen Aspekt des damaligen Lebens.

na ja, du kippst manchmal auch etwas in das andere Extrem. ;o)

Snow hat beispielsweise nur nachgewiesen, dass der größte Teil der steinzeitlichen Höhlenmalereien von Frauen erstellt wurde (http://www.wissenschaft.de/kultur-gesellschaft/anthr…), ob das aber Schamaninnen waren und wenn ja, welchen prozentualen Anteil sie am Gesamtschamanentum gehabt haben mögen, ist Interpretationssache.

Moderne Forschungstechniken haben aber gezeigt, dass viele der
darauf fußenden Annahmen falsch sind. So ging man
beispielsweise automatisch davon aus, dass es sich um einen
Mann gehandelt haben muss, wenn Waffen als Grabbeigaben
gefunden wurden, bzw. um eine Frau, wenn das Grab sehr viel
Schmuck enthielt. Mittels DNA-Analysen konnte inzwischen aber
festgestellt werden, dass es sich oftmals anders verhielt.

Hier solltest du 1) erwähnen, für welche genaue historische
Phase das gilt, und 2) genauere statistische Angaben machen.

Das mit der Statistik wird etwas schwierig, da Funde doch arg vom Zufall abhängig sind und vieles auch noch gar nicht mit moderneren Methoden untersucht worden ist. Spannend finde ich persönlich, dass es solche kämpferischen Frauen offensichtlich in vielen Epochen und Regionen gab, also nicht nur irgendwelche ominösen Amazonen am Rande unserer wahrgenommenen Welt, sondern beispielsweise auch mitten in Europa und noch im Frühmittelalter.

Grüße

=^…^=