Neonazis erhielten Polizeifotos politischer Gegner

Guten Tag,

nach dieser Misere
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,491…

schon der nächste Vorfall:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,510…

Ich ahne es schon: Dieser Vorfall wird vermutlich wieder nur als eine skandalöse Tat eines verrückten Einzeltäters interpretiert. Und wehe dem, der glaubt, dass die organisatorischen Verflechtungen zwischen der rechtsextremen Szene und der Polizei weiterreichen. Wir wissen doch alle: Die Polizei sorgt für Sicherheit und Ordnung, das sind aufoperungsmutige, glühende Patrioten, die nur unseren Rechtstaat verteidigen.

Ist es so?

Wie glühend dieser Patriotismus ausfallen kann, und wie wertlos rechtstaatliche Prinzipien werden, zeigt mir dieser Zwischenfall. Ich stürze mich so darauf, weil es höchst selten ist, dass solche Zwischenfälle bekannt werden. Liegt vermutlich daran, dass sich dieser Vorfall im östlichen Teil der brd ereignete. Wenn das auch über den westlichen Teil aufgedeckt würde, könnte das Medienkonstrukt ins Wanken geraten, das die Verantwortlichkeit an diesem Problem in den Osten abschiebt.

Was glaubt ihr, welches Interesse der Spiegel daran hat, so ein heißes Eisen anzufassen? Und bitte kommt mir nicht damit, dass sie ihrer Pflicht nachkommen, die Öffentlichkeit informieren zu wollen.

Gruß

Ich ahne es schon: Dieser Vorfall wird vermutlich wieder nur
als eine skandalöse Tat eines verrückten Einzeltäters
interpretiert.

Was spricht dagegen? Daß es in den Reihen der Polizisten Nazis gibt, wird man nie ausschließen können. Demzufolge ist es durchaus nicht undenkbar, daß einer der Kandidaten seinen Kameraden mal was gutes tun wollte.

Nicht schön, aber kein Anlaß für Verschwörungstheorien.

Was glaubt ihr, welches Interesse der Spiegel daran hat, so
ein heißes Eisen anzufassen? Und bitte kommt mir nicht damit,
dass sie ihrer Pflicht nachkommen, die Öffentlichkeit
informieren zu wollen.

Nicht schlecht, die plausibelste aber unerwünschte Erklärung direkt mit einem Handstreich vom Tisch gewischt. Irgendwie riechts hier nach Högel.

Gruß
Christian

Was spricht dagegen?

Vieles. Aber du ordnest das sicherlich der Kategorie Verschwörung zu.
http://www.cilip.de/ausgabe/67/lit67.htm
http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/0284_nazis_und_aufba…
http://www.polizeigriff.org/broschuere/5erklaerung.html

Irgendwie riechts hier nach Högel.

Ich kann nur Vermutungen darüber anstellen, was du damit gemeint haben könntest. Aber mein Name ist nicht Högel, falls du darauf hinaus wolltest.

Gruß

Hmm, ich stimme exc in seiner Antwort zu.

Verstehe aber nicht, worauf DU hinauswillst ??!!

Erst stellst Du die Polizei als halbseiden dar (oder verstehe ich Dich falsch?), und dann hinterfragst Du die Absicht der Spiegel-Red., was ja darauf hinausläuft, als würdest Du auch dieses Blatt für „kriminell“ halten (oder verstehe ich Dich falsch?).

Äußere Dich doch mal konkret mit Deiner Meinung, statt mit Andeutungen.

Grüße, M

Was spricht dagegen?

Vieles. Aber du ordnest das sicherlich der Kategorie
Verschwörung zu.
http://www.cilip.de/ausgabe/67/lit67.htm
http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/0284_nazis_und_aufba…
http://www.polizeigriff.org/broschuere/5erklaerung.html

Die Links haben mit meiner Frage genau gar nichts zu tun. Bring mal ein paar Argumente oder lebe damit, daß man Dich nicht ernstnimmt.

C.

Meine Frage war ja ursprüngliche eine andere (zur Erinnerung: Was glaubt ihr, welches Interesse der Spiegel daran hat, so ein heißes Eisen anzufassen?), aber ich hätte mir denken können, dass wir uns erst einmal an dem Punkt Einzelfall aufhalten.

Die Links haben mit meiner Frage genau gar nichts zu tun.

Du fragst: Was spricht gegen einen Einzelfall? Und ich weise auf ein paar Details hin, die dagegen sprechen. Na gut, ich erkläre dir den Zusammenhang:

Link Nr. 1 und Link Nr. 3 führen diverse Belege für polizeiliche Gewalt gegen MigrantInnen auf. Angesichts dessen darf ich wohl behaupten: Es gibt mindestens eine Tendenz zum rassistischen Gewaltmissbrauch durch die Polizei. Ich halte es folglich nicht für undenkbar, dass diese Sorte Polizist mindestens mit der rechtsextremen Bewegung liebäugelt. Die Taten beider Gruppen ähneln aneinander doch sehr (nur dass die eine irgendwie gesetzlich legitimiert wird und die andere nicht). Dies zum Punkt: gemeinsames „Motiv“ für eine Zusammenarbeit, auf emotionaler Ebene.

Zur Stützung meiner Behauptung, dass die Weitergabe von Daten aber nicht nur damit begründet werden könnte sondern auch bereits Organisationsverflechtungen existieren, sollte mein zweiter Link beitragen: Dort konnte man u. a. lesen, dass der Verfassungsschutz von ehemaligen Nazis beeinflusst wurde und dass „das Amt“ von Anfang an in der NPD „seine Finger drin“ und seine Leute platziert hatte.

Gut, es fehlt die Brücke vom Verfassungsschutz zur Polizei. Aber dass VS und Polizei eng miteinander zusammen arbeiten, dürfte wohl nicht bestritten werden. Schlussfolgerung: Ich halte es für keinen Einzelfall, dass Polizei und der rechte Rand zusammenarbeiten (und wenn es sich nur dadurch äußert, dass konzentriert weggeschaut wird, vgl. Link in meinem Artikel zum Stichwort >>Misere>&gt:wink:.

Bring mal ein paar Argumente oder lebe damit, daß man Dich
nicht ernstnimmt.

Damit könnte ich leben, aber ich möchte betonen: Die Links waren meine Argumente.

Soll ich aus euren bisherigen Antworten schließen, dass aufgrund von Unwissenheit und der Angst vor Verschwörungstheorien dem Spiegel die Tragweite des Artikels nicht bewusst sein könnte? ;p

Gruß

Die Links haben mit meiner Frage genau gar nichts zu tun.

Du fragst: Was spricht gegen einen Einzelfall? Und ich weise
auf ein paar Details hin, die dagegen sprechen. Na gut, ich
erkläre dir den Zusammenhang:

Link Nr. 1 und Link Nr. 3 führen diverse Belege für
polizeiliche Gewalt gegen MigrantInnen auf. Angesichts dessen
darf ich wohl behaupten: Es gibt mindestens eine Tendenz zum
rassistischen Gewaltmissbrauch durch die Polizei.

Nun, das ist Deine Schlußfolgerung, die ich nicht teile. Wieso aber widerspräche eine solche Tendenz dagegen, daß - sofern es wirklich so wahr - bei der Datenweitergabe ein Einzefall vorliegt?

Soll ich aus euren bisherigen Antworten schließen, dass
aufgrund von Unwissenheit und der Angst vor
Verschwörungstheorien dem Spiegel die Tragweite des Artikels
nicht bewusst sein könnte? ;p

Du kannst daraus schließen, daß ich der Ansicht bin, daß Du eine Verbindung da ziehen willst, wo keine ist, und Dich dazu einer aus meiner Sicht zweifelhaften „Argumentation“ bedienst, wobei die Verwendung der Bezeichnung „Argumentation“ schon sehr weitgehend ist. Zielorientiertes Zusammenwerfen von Informationsfragmenten träfe es vielleicht besser.

Was glaubt ihr, welches Interesse der Spiegel daran hat, so
ein heißes Eisen anzufassen?),

Dazu stand schon was in meinem ersten Artikel.

C.

Erst stellst Du die Polizei als halbseiden dar (oder verstehe
ich Dich falsch?)

Nein, das hast du richtig verstanden. „Die Polizei“ war vielleicht etwas zu pauschal von mir ausgedrückt, aber auf einen Teil trifft es zu, jedenfalls nicht nur einen Einzelnen.

und dann hinterfragst Du die Absicht der
Spiegel-Red., was ja darauf hinausläuft, als würdest Du auch
dieses Blatt für „kriminell“ halten

Falsch verstanden. Ich habe mich nur gefragt, welches Interesse der Spiegel mit der Veröffentlichung der Meldung verfolgen könnte. Ich konnte es mir nicht erklären. Aber dass Medien, nur in dieser Diskussion stellvertreten durch den Spiegel, nicht nur informieren wollen, sondern auch andere Ziele verfolgen, muss ich hoffentlich nicht auch noch belegen?

Äußere Dich doch mal konkret mit Deiner Meinung, statt mit
Andeutungen.

Was die Links konkret bedeuten sollten, kannst du in meiner Antwort an C. lesen. Ich wiederhole mich nicht so gern.

Gruß

Aber dass
Medien, nur in dieser Diskussion stellvertreten durch den
Spiegel, nicht nur informieren wollen, sondern auch andere
Ziele verfolgen, muss ich hoffentlich nicht auch noch belegen?

Ja, okay, da hast Du recht… es gibt immer mal wieder auch noch andere, besondere Interessen, die hinter Medienberichten stecken.

Aber mir ist immer noch nicht ganz klar, was Du mit Deinem Ursprungs-Posting sagen oder fragen willst. Du bleibst m. E. sehr unkonkret ?!

Falsch verstanden. Ich habe mich nur gefragt, welches
Interesse der Spiegel mit der Veröffentlichung der Meldung
verfolgen könnte. Ich konnte es mir nicht erklären. Aber dass
Medien, nur in dieser Diskussion stellvertreten durch den
Spiegel, nicht nur informieren wollen, sondern auch andere
Ziele verfolgen, muss ich hoffentlich nicht auch noch belegen?

hmm… Danke das Du mir die Augen öffnest. Bis jetzt bin ich immer davon ausgegangen, dass in einer „freien“ Marktwirtschaft die freie (also nicht staatliche) Presse in erster Linie den Zweck verfolgt durch Informationen Geld zu verdienen. Das es da bestimmte politische Tendenzen gibt, hielt ich dadurch begründet, dass auch der einzelne Redakteur eine politische Gesinnung hat. Dank Dir weiss ich jetzt aber, dass alle Chefredakteursetagen Teil eines weltumspannenden Illuminatennetzwerkes sind, dem auch Polizei, Politik und Hasenzuchtvereinsvorstände angehören.
Da ich jedoch noch neu auf dem Gebiet „anderes Ziel als Information rausfinden“ bin, bitte ich Dich mir zu helfen: Welches andere Ziel verfolgt die „Segeberger Zeitung“ mit diesem Artikel ( http://segeberg.nordclick.de/news/archiv/?id=2234153 )???

grüße und nochmals !!!DANKE!!!

Was glaubt ihr, welches Interesse der Spiegel daran hat, so
ein heißes Eisen anzufassen? Und bitte kommt mir nicht damit,
dass sie ihrer Pflicht nachkommen, die Öffentlichkeit
informieren zu wollen.

Gruß

Hallo,
ich denke, dass der Spiegel es bringt, weil es

  1. Emotionen hervorruft, also genau ein „heißes Eisen“ ist, weil es
  2. in die bisherige Berichterstattung der Medien passt, die von „No-Go-Areas“ und weiteren rechtsextremen und rechtsextremistischen Tendenzen im Osten berichtete und weil
  3. es (wie zu1) den Glauben an die Grundfeste der Demokratie zu erschüttern geeignet ist, denn wenn die Staatsgewalt Rechtsextremismus unterstützt anstatt zu bekämpfen, kann man es schon mit der Angst zu tun bekommen.

Eine „Pflicht, die Öffentlichkeit nachrichtentechnisch zu informieren“ haben nur die staatlichen Medienanstalten, wie das ZDF, die ARD und der DLF. Private Medienunternehmen orientieren sich an sog. „Nachrichtenwerten“ und „Zielgruppen“. Trotzdem gibt es einen Pressekodex und einen Presserat, der Rügen aussprechen kann. Siehe dazu bspw. bildblog.de

Die Theorie „hofft“, dass viele Medienunternehmen durch ihre Vielfalt auch ein vielfältiges Bild der Realität liefern und sich auch gegenseitig kontrollieren -> Pressefreiheit ist dazu der Grundsatz.
Dass dies nicht gelten muss, zeigen soziologische Untersuchen zum Thema „Mediendemokratie“ oder „Mediokratie“.

Letztlich kann man daraus ableiten, wie wichtig eine umfassende, neutrale, objektive Berichterstattung ist und wie wichtig es ist, dass Menschen politisch diskutieren können. Ohne dem ist es schwierig mit der Demokratie.

Löst das Deine Frage?

Besten Gruß.

Hi Ingo,

ich habe mich sehr über deine Antwort gefreut.

ich denke, dass der Spiegel es bringt, weil es […]
3. es (wie zu1) den Glauben an die Grundfeste der Demokratie
zu erschüttern geeignet ist

Interessant. Nicht dass der Artikel diese Wirkung hat, sondern dass diese Wirkung auch beabsichtigt sein könnte. Die Frage nach dem > zwingt sich mir förmlich auf, aber darüber nachzudenken, dauert eine Weile. Aber vielleicht ist diese Aussage:

Letztlich kann man daraus ableiten, wie wichtig eine
umfassende, neutrale, objektive Berichterstattung ist und wie
wichtig es ist, dass Menschen politisch diskutieren können.
Ohne dem ist es schwierig mit der Demokratie.

schon die Antwort.

Löst das Deine Frage?

Ja. Danke für den anderen Blickwinkel.

Ist es also ratsamer, sich durch diese scheinbar absichtlich hervorgerufene Angst nicht beeinflussen zu lassen? Ich habe in diesem Artikel, wie eingangs erwähnt, eine Bestätigung für meinen Unglauben an das Rechtssystem gesehen. Wenn es aber nur die Reaktion ist, die erreicht werden sollte, werde ich nachdenklich.

Dass dies nicht gelten muss, zeigen soziologische Untersuchen
zum Thema „Mediendemokratie“ oder „Mediokratie“.

Werde ich mir anschauen. Danke für die Stichwörter, nach denen ich suchen muss.

Viele Grüße

Dank Dir weiss ich jetzt aber,
dass alle Chefredakteursetagen Teil eines weltumspannenden
Illuminatennetzwerkes sind, dem auch Polizei, Politik und
Hasenzuchtvereinsvorstände angehören.

Dank mir?! Danke lieber deiner ausgeprägten Phantasie, denn das, was du hier von dir gibst, habe ich so nie geschrieben. Von einem „weltumspannenden Illuminatennetzwerk“ war nie die Rede. Nur dass der beschriebene Vorfall kein Einzelfall ist, aber ich höre schon auf damit. Ich werde dir keine weitere Vorlage bieten. Sonst geht deine Phantasie noch mit dir durch :wink:

Grüße

hi

Dank mir?! Danke lieber deiner ausgeprägten Phantasie, denn
das, was du hier von dir gibst, habe ich so nie
geschrieben. Von einem „weltumspannenden Illuminatennetzwerk“
war nie die Rede. Nur dass der beschriebene Vorfall kein
Einzelfall ist, aber ich höre schon auf damit. Ich werde dir
keine weitere Vorlage bieten. Sonst geht deine Phantasie noch
mit dir durch :wink:

Ob die Weitergabe der Akten nun die Tat eines einzigen Polizisten oder Teil eines großen Ganzen war, darüber will ich nicht diskutieren.
Allerdings würde es mich freuen, von Dir zu erfahren, was genau Du mit dem Satz „Aber dass Medien, nur in dieser Diskussion stellvertreten durch den Spiegel, nicht nur informieren wollen, sondern auch andere Ziele verfolgen, muss ich hoffentlich nicht auch noch belegen?“ meinst. Was für Ziele werden denn noch verfolgt?

grüße
Raoul

Zielorientiertes Zusammenwerfen von
Informationsfragmenten
träfe es vielleicht besser.

willkommen im medienzeitalter

„Aber dass Medien, nur in dieser
Diskussion stellvertreten durch den Spiegel, nicht nur
informieren wollen, sondern auch andere Ziele verfolgen, muss
ich hoffentlich nicht auch noch belegen?“ meinst.

die information ist ein wort, welches unendlich viele möglichkeiten offenlässt und danach richten sich medien.

Was für
Ziele werden denn noch verfolgt?

medien interessieren sich für geld, werden benutzt, um politische gesinnung zu verbreiten, werden bewusst und unbewusst für falschnachrichten benutzt und steuern das volk.
ganz unabhängig davon, ob das gut oder schlecht ist - es ist so.

Hi Ingo,

ich habe mich sehr über deine Antwort gefreut.

ich denke, dass der Spiegel es bringt, weil es […]
3. es (wie zu1) den Glauben an die Grundfeste der Demokratie
zu erschüttern geeignet ist

Interessant. Nicht dass der Artikel diese Wirkung hat,
sondern dass diese Wirkung auch beabsichtigt sein
könnte. Die Frage nach dem > zwingt sich
mir förmlich auf, aber darüber nachzudenken, dauert eine
Weile. Aber vielleicht ist diese Aussage:

Letztlich kann man daraus ableiten, wie wichtig eine
umfassende, neutrale, objektive Berichterstattung ist und wie
wichtig es ist, dass Menschen politisch diskutieren können.
Ohne dem ist es schwierig mit der Demokratie.

schon die Antwort.

Jetzt kein Missverständnis. Es ist nicht so, dass der Journalist die Absicht hatte, Angst in der Bevölkerung zu schüren oder die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass die Grundfeste der Demokratie erschüttert seien. Nein, nein. Der Mechanismus funktioniert so:
Er schreibt einen Artikel in einer Aufmachung, dass er bei seiner Zielgruppe ankommt, also Emotionen hervorruft, evtl. „als Aufmacher“ auf der Titelseite geeignet ist. Da kann man jede beliebige Zeitschrift nehmen. Z.B. eine PC-Zeitschrift: Da steht jeden Monat, jede Woche, dass diesmal das ultimative Tool zum Schutz des PCs drinnen wäre, dem diesmal irgendwelche „geheimen Bremsen“ gelöst werden könnten und er jetzt so schnell wie nie vorher wäre. Geheim uind Sicherheit sind Wörter, auf die man anspringt, Interesse zeigt und folglich die Zeitschrift kauft.
Das gleiche passiert mit den Nachrichten im Fernsehen. Einerseits werden sie zunehmend zielgruppenorientiert, Bsp. die RTL2 News, MTV und Viva News, andererseits sind sie aber sehr an negativen Schlagzeilen interessiert: Kinderschändung, Skandale, Tote, …
Gegenfrage: Wo sind Nachrichten über Auszeichnungen von „Kavalier der Straße“, jahrelange ehrenamtliche Arbeiten, Vereinsjubiläen, Auszeichnungen über Zivilcourage, Ausbreitung von „Spielstraßen“, statistischer Rückgang von Verkehrstoten, Mordopfern, …?

Hier sind man nämlich die Folge:
Weil nicht „interessante“ Nachrichten vor der Veröffentlichung herausgefiltert werden, kommt es dazu dass die breite Masse der Bevölkerung ein abstruses Bild der Realität erhält. Woher sollte sie auch ihre Informationen nehmen? Ohne Nachrichten wüssten sie kaum, was in der eigenen Straße vor sich geht, geschweige denn darüber hinaus.
Aber das Problem ist eben, dass man als Folge die Gesellschaft für sehr gefährlich hält und tatsächliche Statistiken über Morde, Schändungen und Verkehrsunfälle gar nicht kennt, sondern aus seinen Informationen ableitet. Die Datenquelle Nachrichten ist aber unzureichend dafür, weil sie andere Aufgaben hat.

Mal zum Überlegen: Glaubst Du das Dein Leben anders aussehen würde, wenn Du nicht weißt wie hoch gerade die Arbeitslosenstatistik ist oder ob in den USA wieder ein Amoklauf war?

Mediendemokratie bedeutet, dass eben Medien die Hauptinformationsquelle der Menschen sind und wer diese kontrolliert, wird die Informationen der Bevölkerung und damit deren (Wahl-)Entscheidungen beeinflussen können. Dass Politiker ein großes Interesse daran haben, was in den Medien über sie steht, dürfte klar sein.
Oder wie Schröder sagte: „Zum Regieren brauche ich nur Blid, BamS und Glotze“. Mutig, aber etwas wahren dran. Nicht umsonst haben die DDR-Bürger gerne West-Fernsehen gesehen und nicht umsonst wollte die DDR-Führung dieses nicht.

Löst das Deine Frage?

Ja. Danke für den anderen Blickwinkel.

Ist es also ratsamer, sich durch diese scheinbar absichtlich
hervorgerufene Angst nicht beeinflussen zu lassen? Ich habe in
diesem Artikel, wie eingangs erwähnt, eine Bestätigung für
meinen Unglauben an das Rechtssystem gesehen. Wenn es aber nur
die Reaktion ist, die erreicht werden sollte, werde ich
nachdenklich.

Auf jeden Fall nicht beeinflussen lassen! „Absichtlich“ ist es nicht, es ist eher eine Folge des Prinzips Marktwirtschaft innerhalb der Nachrichtenmedien: „Nacktes und Zerhacktes“ ist von besonderem Interesse. So sind unsere Triebe nunmal und der (freie) Journalist muss verkaufen und die Zeitung muss ihre Zeitung voll machen. Sie brauchen Nachrichten und machen Nachrichten.
Leider steht in der Zeitung nicht, wenn es zwei Orte weiter zu einem Fall gekommen war, wo ein Polizeichef energisch gegen Rechtsextremismus vorgegangen sein sollte.
Nachrichten kann man nicht verallgemeinern. Besondere Vorsicht ist bei der Bild geboten und überhaupt wenn Nachrichtensprecher Meinungen kundtun.

Ich höre manchmal abends ab 23 Uhr „Das war der Tag“ im Deutschlandfunk. Da merkt man den Unterschied.

Da fällt mir noch was aktuelles ein: Das Gezetere um Hermans Statements.
Ist es tatsächlich so wichtig, was die Herman von sich gibt?
Ist ein konfuser, unvollständiger Satz, herausgerissen aus einer langen Rede, Grundlage für Diskussionen?
Im bildblog.de kann man anchlesen, wie oft Medien voneinander abschreiben und Medienwissenschaftler haben dies untersucht und bestätigt, z.B. am Thema „Florida-Rolf“.
Weiß eigentlich überhaupt jemand, was dem Kerl in Florida wiederfahren war, wieviel Gelder für solche Fälle überhaupt ausgegeben werden, hat der deutsche Steuerzahler irgendeinen Nutzen jetzt oder waren die Menschen durch eine Bildkampagne aufgebraucht, die hervorragend die Emotionen ansprach und die Politiker fühlten sich in Bedrängnis darauf zu reagieren?

Ein Buchtipp:
Mediendemokratie. Grundlagen - Anspruch- Wirklichkeit, herausgegeben von Uwe Andersen u.a., in: Politische Bildung, Nr. 4, Jahrgang 36, 2003. Es ist nur ein dünnes Heftchen von knapp über 100 Seiten, aber „die ganze Wahrheit über den „Florida-Rolf“ und wie die Bürger manipuliert werden. Wie sie jetzt Manipulationen aufdecken, Manipulatoren entlarven können und für immer selbstbestimmt leben können.“, steht auch drinnen :wink:

Schönen Gruß an Dich.
Ist ein interessantes Thema, dass Du angestoßen hast.

P.S.: Natürlich ist es ein Skandal, wo immer Polizei und Rechtsextreme/Linksextreme zusammenarbeiten, um die jeweilige politische Gegenrichtung zu bedrohen.