Hallo.
Ich spritze in meinem Garten seit Jahren gegen Mehltau an Reben usw. Netzschwefel Habe mir immer 5 Kg besorgt und bin lange damit ausgekommen. Jetzt wollte ich mir neuen besorgen und muß fetstellen ohne Sachkunde bekomme ich nur noch kleine Mengen zum " Goldpreis"9 Ich finde dies eine Sauerei. daß man den Kleingärtner wieder abzocken will. Ich bekomme ja auch 5 Kg so ist das nicht. Aber Zum 10 fachen Preis. wie der Profi. wo ist da die Logik ? Deshalb meine Frage. : Bekommt man den Netzschwefel noch irgend wo ohne Sachkunde ? Evt. Polen Niederlande ?. Oder wie sieht es mit norm. Schwefel aus ? Bekommt ma ja feingemahlen in 1- 10 Kg zu gutem Preis auch bei uns. Kann man den mit Wasser verdünnen und spritzen ? oder geht das nicht ?
Wäre nett, wenn jemand Tips für mich hätte
MFG
Servus,
schon, dass Du für eine Parzelle von etwa 150 - 200 m² fünf Kilogramm Schwefel besorgen möchtest, zeigt, dass die Anforderung des Sachkundenachweises bei Bezug großer Gebinde vollkommen gerechtfertigt ist. Wie lange willst Du mit 5 kg im Kleingarten auskommen? Fünfzig Jahre?
Und nein, der übliche fein gemahlene Schwefel, den man kaufen kann, ist nicht kolloidal - man kann daraus keine brauchbare Dispersion als Spritzbrühe herstellen.
Wenn es tatsächlich nur um Mehltau geht: Da wirkt Natron genauso gut wie Netzschwefel, mit dem Vorteil, dass keine Raubmilben und anderen Nützlinge geschädigt werden. Bei der Anwendung gegen andere Pilzkrankheiten muss gewährleistet sein, dass die höchsten zulässigen Mengen eingehalten werden - und das ist bei Hausmeister-Gärtnern, die mit dem Stoff zentnerweise um sich hauen, eben nicht gegeben.
So, und jetzt darfst Du gerne über mich herfallen. Die Fungizide, die bei mir in den Garten kommen, sind Netzschwefel, Natron und Kupferoktanoat - und ich finde es klasse, dass man auch mit diesen „Bio“-Mitteln nicht beliebig aasen darf.
Schöne Grüße
MM
Irgendwie hast Du schon recht: Wie soll ich das sagen: Es gibt ein Missstand bei der Verwendung von Pestiziden, Herbiziden, Düngestoffen. Die Landwirtschaft verwendet zigtausende von Tonnen und wenn die Politik gefordert ist, greift sie zum populistischen Aktionismus und schränkt da ein, wo der Effekt nicht messbar ist, aber in der öffentlichen Meinung die größte Wirkung hat. Sachkunde bei Bauern wird per se als gegeben betrachtet.
Ich habe am Haus Tafeltrauben. Mit 10 g Netzschwefel im Jahr komme ich aber aus.
Udo Becker
Danke für eure Antworten.
Ich habe einen großen Garten. Habe nicht nur Trauben, Habe Erdbeeren, Apfelbäume, habe über 100 Rosen, habe Azalleen jede Menge und noch viel andere Sträucher . Ich wohne auf dem Land. Ich kaufe immer auf Vorat. Wenn ich alle 14 Tage spritze, komme ich mit den Beuteln 10 x 10 gr nicht weit . und das zu einem Preis, den ich einfach nicht akzeptiere. Der Landwirt zahlt für 5kg 39 € und ich soll für 100gr. 10 € zahlen. Das sehe ich nicht ein. Es geht hier nicht darum daß ich nicht fähig bin , da ich keinen Schein habe das Mittel zu verwenden, umweltbewußt. Es geht darum mir die Kohle aus der Tasche zu ziehen. Ich kann ja auch 5 Kg kaufen ist ja erlaubt. 500 Beutelchen a 10 gr . aber die kosten dann 500 € Fazit : wenn du Kohle hast, darft auch du als Kleingärtner jede Menge ohne Schein und Sachkunde drauf los spritzen.
Und das sehe ich so nicht ein. Deshalb werde ich sehen, daß ich meinen Schwefel, auch einigermasen zu einem vernüftigen Preis bekomme. Und werde dann umweltbewust diesen wie schon immer all die Jahre einsetzen.
MFG
Hallo Udo
Habe eben gesehen, daß du geantwortet hast. Endlich mal jemand , der mir nicht gleich Umweltfrefel unterstellt. Ich liebe meine Umwelt, die Natur und meinen Garten. Habe Hühner, dünge mit dem Mist, und schaue schon daß ich das nicht übertreibe. Auch mit dem Spritzen achte ich darauf. Aber leider ist es heute so, wenn man nichts gegen Pilze usw. untenimmt Verlieren die Pflanze ihren Blätter. Das mögen die nicht, manche gehen ein, und bei den Rosen, ohne Blätter sieht das auch nicht schön aus.
Nur, bei meiner " großen " Rente muß ich schon schauen, daß ich nicht zu viel bezahle. Dann sollte man schon sagen Kleingärtner bekommen es nicht zu kaufen, da sie keine Sachkunde haben. Aber nur am Geld festzumachen, wer was bekommt oder darf, das konnte ich noch nie ab
MFG
Hallo Udo,
das ist nicht so.
Bereits vor November 2015 mussten Landwirte ohne einschlägige Berufsausbildung, Staatsprüfung oder abgeschlossenes einschlägiges Studium für den Sachkundenachweis zum Umgang mit Pflanzenschutzmitteln eine besondere Prüfung ablegen. Seit November 2015 ist auch der Nachweis für den Abschluss einer landwirtschaftlichen Berufsausbildung, Ablegen der Staatsprüfung oder abgeschlossenes Studium nicht mehr ausreichend, der Sachkundenachweis (seither ein Dokument im Scheckkartenformat) muss besonders beantragt und bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln mitgeführt werden. Dieses Dokument wird auf einfachen Antrag (wegen „Bestandsschutz“) nur für Landwirte ausgestellt, die bereits im Februar 2012 eine einschlägige Berufsausbildung oder Staatsprüfung abgelegt hatten oder ein einschlägiges Studium abgeschlossen hatten. Alle Landwirte, bei denen das erst später der Fall war, müssen seither eine besondere Prüfung für den Sachkundenachweis ablegen.
Die Vorschriften, denen die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft unterliegt (und die beiläufig auch ziemlich engmaschig kontrolliert werden), sind nicht harmlos. Bereits die Einhaltung der technischen Vorschriften zur „Abdrift“ (= Pflanzenschutzmittel dürfen nur auf die behandelte Kultur gelangen, nicht auf Randstreifen, Böschungen, Wege usw.) ist eine ziemlich anspruchsvolle Aufgabe, der man z.B. mit einer der im Haus- und Kleingarten üblichen Buckelspritzen nicht gerecht werden könnte.
Schöne Grüße
MM
Hallo Willi,
das klingt nach einer ziemlich flächendeckenden Behandlung, die mehrfach in relativ kurzem zeitlichem Abstand wiederholt wird. Dafür ist Netzschwefel nicht geeignet, weil er Raubmilben schädigt. Genau wie Kupferpräparate mit ihrer Schadwirkung auf Regenwürmer sollte Netzschwefel nur punktuell (an einzelnen Bäumen, Sträuchern, Rebstöcken) eingesetzt werden, nicht großflächig. Dort, wo es nur um Mehltau geht, wirkt Natron wie gesagt genauso gut.
„Frevel“ ist das freilich nicht, wenn man Netzschwefel großflächig und in zeitlich nahem Abstand einsetzt, aber man holt sich damit die Spinnmilbe „Rote Spinne“ in den Garten, weil man mit Schwefel die Raubmilbenbestände abtötet, und schafft dadurch Bedarf für noch mehr Schwefelanwendungen.
Für eine flächendeckende Anwendung auf 200 m² braucht man maximal 70 g Netzschwefel, d.h. für drei Anwendungen (was ziemlich viel ist) auf dieser Fläche 210 g. Wenn mehr benötigt wird, stimmt etwas mit dem Ansatz der Spritzbrühe nicht.
Schöne Grüße
MM
Hallo
Ich verwende 10 gr auf 5 Liter Wasser. die Rosen 3mal im Abstand von 14 Tagen. und dann bei Bedarf.
Habe mir von einem Gärtner Rat geholt, wegen der vielen Flechten die bei mir dieses Jahr an meinen Azaleen zu sehen sind. Ist eigentlich ein Zeichen für gute Luft, aber sie überdecken sogar die Knospen Habe so was noch nie gehabt. Er meinte, ich solle mit Schwefel spritzen, das würde helfen. Deshalb ist bei mit dieses Jahr der Bedarf mehr als sonst. Ich hoffe, daß es hilft. Spezielle Mittel dagegen findet man nicht.
MFG
Hallo Willi,
die Konzentration passt. Mit einer Spritzenfüllung von 6 Liter sollte man (mit Ausnahme von Hochstammobst mit großen Kronen, hohem Spalierobst und groß erzogenen Reben) 100 m² weit kommen.
Schöne Grüße
MM
Hallo
Ich weis jetzt nicht ob ich mit meiner Gardena Hobbyspritze 100 m2 schaffe . Aber ich rechne ja auch nicht in Quadratmetern Da ich ja geziehlt einzele Büche und Sträucher spritze. Aber das Hobbyspritzgerät vernebelt ja auch nicht so fein…
MFG
Dass Bauern neuerdings Sachkunde nachweisen müssen, wusste ich tatsächlich nicht. In der Praxis sieht man bei Herbiziden aber auch haarsträubende Beispiele und erst recht natürlich bei den Düngepraktiken. Muss man für das Ausbringen von Gülle auch Sachkunde nachweisen ?
Grüße Udo
Hallo Udo,
da ist die Reglementierung im Einzelnen Ländersache. Ziemlich strikt ist in allen Ländern die Beschränkung des Ausbringens auf die Vegetationszeit (allerdings in Kalenderdaten formuliert, d.h. bei einem späten Start wie in diesem Jahr passt das dann doch nicht so), und ich meine, es gäbe auch Vorschriften dazu, wann nach dem Ausbringen auf Ackerland spätestens die Gülle eingearbeitet sein muss. Über Höchstmengen wird viel gezankt, die sind praktisch wirkungslos.
Schöne Grüße
MM
Hallo.
Ich habe in meinem Bericht einen Fehler gemacht. Er muß 1 Kg und nicht 5 Kg heisen. Habe mir die Packung nochmals angeschaut. Ist schon älter.
MFG
Hallo Aprilfisch, in Oberbayern habe ich mich mal mit diesem Bild über Gülle Ausbringung im abschüssigen Randbereich eines Altwassers bei der Umweltbehörde des Landkreises Freising beschwert
Man hat mir geantwortet, dass es sich dabei um ordnungsgemäße Landwirtschaft handelt. Die Rinnen Richtung Wasser (ca alle 50 m) macht der Biber.
Ich überblicke jetzt 60 Jahre in dieser Region. Es gibt auch andere Ursachen für die biologische Verarmung, aber die heutige Landwirtschaft kann so nicht weitergehen.
Grüße Udo