Netzwerkkable in der Hohlschicht (zwischen Kliner und Innenwand) verlegen?

Hi zusammen,

ich möchte ein Netzwerkkabel vom Dachgeschoss einer Doppelhaushälfte in einen Raum im OG und einen Raum im AG verlegen.

Leerrohre sind leider keine vorhanden und nachträglich Schlitze stämme kommt momentan nicht in Frage. WLAN und Powerlan/dlan sind keine Alternativen. Also muss irgendwie das Kabel da runter. Aufputzverlegung soll es nicht werden (findet meine Frau hässlich) - ist vermutlich auch keine tolle Lösung.

Ich hatte mir jetzt überlegt, von innen bis in die Hohlschicht zu bohren, das Kabel dort durchzuführen und unten wieder reinziehen. Ich weiß das mein Vater das bei sich (deutlich älters Haus) schon mal so gemacht hat.

Bevor ich das jetzt aber mache, möcht ich gern wissen, ob ich dabei etwas beachten muss oder ob das eine komplett dämliche Idee ist. Spricht da etwas gegen das so zu machen, welche Probleme kann es geben (Feuchtigkeit, Kältebrücken oder sowas…) ? Mein Bruder meint, ich müsste aufpassen, dass ich die Folie (Feuchtigkeitsdämmung?) nicht beschädige, bin mir aber nicht mal sicher, ob das überhaupt eine Folie drin ist.

Falls man das so machen kann, wie bekomme ich das Loch, das ich dann gebohrt habe, wieder vernünfig dicht. Sollte ich das einen Kabelschutzschlauch durch die Wand ziehen oder würde da gar keiner reinpassen?

Fragen über fragen… Kabel anschließen kann ich, muss nur erst mal wissen, wie und wo ich die verlege.

Sorry, wenn jetzt einem Handwerker (ich bin keiner) die Haare zu Berge stehen beim meinem Gefrage. Bitte erklärt mir wie ich das am besten bewerkstellige, worauf ich achten muss. Und wenn das ein doofe Idee ist, erlärt mir bitte warum.

Vielen Dank für die Hilfe

Grüße

Tom

Mach mal eine Zeichnung wie die Wand aufgebaut sein soll?
Und wie kommst du durch die Decke?

MfG Peter(TOO)

ist die einfachste und beste Variante, schmale (unauffällige)Kabelkanäle in weiß etwa, man kann sie aber auch farblich an die Wandverkleidung anpassen wenn es die Farbe nicht gibt.
Nutze Wandecken, dort fällt ein senkrechter Kanal wenig auf und führe die waagerechte Strecke auf den Fußleisten oder hinter/in den Fußleisten, wenn konstruktiv möglich.
Man kann auch durch die Wand bohren und das Kabel außen an der Fassade hochführen. Auch dort mit Kabelkanälen verdecken.

zweitbeste wäre Unterputzverlegung, also Stemmen (ohne Ä :smile:), technisch nimmt man Schlitzfräsen mit Staubabsaugung, muss aber anschließend spachteln und neue Deko aufbringen, Farbe, Tapete

In Luftschicht/Hohlraum ?
Hast Du denn so etwas ?

Dazu müsste man den Wandaufbau deines Hauses kennen. Im Massivbau gibt es 2-schalige Bauweise, wo von außen gesehen hinter der Verblendung (Klinker z.B.) und vor dem Hintermauerwerk mit Dämmung eine Luftschicht von 2- 4 cm ist. Die ist durchgängig .
Man kann dort hineinbohren und mit einigem Geschick und Hilfsmitteln eine Einzugsspirale durchfädeln und dann Leitung nachziehen. Muss aber sich etwas größere Zugangsöffnungen schaffen.
Das ist und bleibt aber eine sehr zeitaufwändige Angelegenheit, die nicht immer klappt oder möglich ist.
Ich würde davon abraten. Es gibt schnellere Lösungen !

Aber ohne genauen Wandaufbau kann man nichts sagen.
Wenn das dein Haus ist solltest Du Baupläne haben.

Folien oder Dampfsperren gibt es bei Leichtbauten, Fertighaus, Holzrahmenbauten . Es kann dort Installationsebenen geben in denen Leitungen liegen, nachträglich kann man da kaum etwas einziehen. Man müsste ebenfalls im Raum oben und unten größere Öffnungen schaffen.

Das Problem des Deckenübergangs hat man dann immer noch nicht gelöst.
Der Hohlraum (wenn vorhanden !) geht nicht von EG bis in OG durch, er ist von der Decke unterbrochen.

MfG
duck313

Hallo zusammen,

ein Bild kann ich hier leider grad nicht hochladen. Aber ich weiß jetzt, wie die Wand aufgebaut ist.

Zuerst Klinger, dann eine Luftschicht, dass Dämmaterial(Platten), dann die Innenand aus Porenbeton. Die Hohlschickt ist auch belüftet, an einigen Stellen sind in den Fugen so Kunststoffteile mit Lüftungsschlitzen eingesetzt.

Warum sollte die Betondecke bis an die Außenwand reichen? Das würde ja nun wirklich dem Zweck einer Hohlschickt widersprechen, oder nicht? Tragend ist bei mir jedenfalls die Innenwand.

Wenn das fummelig und zeitaufwendig wird macht mir das nichts. Bevor ich mir meterweise Kabelkanal Aufputz durch Räume und Flure lege, nehme ich den Aufwand in Kauf.

Mich hält nur ab, dass ich nicht weiß, ob ich mit meinem Plan etwas kaputt mache. Bevor ich riskiere, dass ich hinterher Schimmelbefall habe, lasse ich es lieber.

Danke für eure Hilfe

Tom

Nein, außer der Innenwand für die Löcher und den Zugang machst Du nichts kaputt.
Und wenn Du leicht schräg nach unten bohrst kann auch kein wie auch immer eingedrungenes Wasser nach innen laufen !

Du kannst (musst) nach Kabeleinführung das Loch rund um das Kabel luftdicht verschließen, also größeres vermörteln und dann mit dauerelastischem Material den Rand versiegeln.

Gut, die Decke liegt auf dem Hintermauerwerk auf, die Luftschicht geht daran vorbei und mit Glück sollte man den Luftraum zum Durchfädeln nutzen können.
Aber das wird nicht leicht, Du musst mindestens solche Zugangslöcher durchbohren wie man für uP-Schalterdosen braucht( lange Bohrkrone )

du kannst niemals durch ein 15 oder 20 mm Loch etwas durchfädeln !
Und man muss von oben nach unten das Zugband durchfädeln und versuchen es unten im Loch zu erkennen und rauszufummeln.

Tipp.
Nutze die Fugenbelüftung im Klinker ( warum schreibst Du eigentlich immer Klinger - das hat nix mit Klingonen zu tun), nimm so einen Plastikeinsatz raus (zerschlagen).
dann von dort aus nach innen bohren, von außen leicht schräg nach oben !.
Natürlich den Fugenbelüfter, der innen von der Lage für das Kabel passt.

Dann mit einer Kabeleinzugspirale (Glasfaserband) vom Obergeschoß oder Dachboden aus versuchen runterzuschieben, (es wird aber seitlich ausweichen !) und an der Fugenöffnung muss man sehen wie man das da einfängt und hinzieht.

Bedenke, im Luftspalt sind Mörtelausbreitungen der Klinker drin, es ist scharfkantig und alles verhakt sich daran. Und es mag auch mal was reingefallen sein.

ich bin nicht so zuversichtlich.

MfG
duck313

Wenn der Luftspalt unten offen ist, kann man mit zwei Einzugsbändern arbeiten.
Man schiebt durch jedes Loch ein Band bis es unten raus kommt.
Dann hängt man die beiden Bänder zusammen.

Geht auch mit einem Band und Schnur.
Erst das Band bis unten Durchschieben und die Schnur dann einziehen.
Dann das Band durchs andere Loch schieben und das andere Ender der Schnur so hochziehen.

Aber auch auf diese Methode gebe ich keine Erfolgsgarantie!

MfG Peter(TOO)

Hallo,

wärst du mein Kunde und würdest verlangen, dass ich diese Verlegung versuchen soll, würde ich wohl ablehnen. Ich kann keinen Auftrag mit ungewissem Erfolg und großem Aufwand annehmen.

Wenn du es versiuchen willst:
Oben ein Loch sehr, sehr schräg nach unten weisend bohren. So im 45° Winkel wäre nicht verkehrt.
Unten dann in der selben Flucht ein Loch mit einer Bohrkrone machen, also knapp 70mm Durchmesser.
Mit viel Gefuckel und Glück kann es sein, dass du dann eine oben eingeschobene Schubstange (das sind halbwegs flexible, aber doch noch recht steifen Stangen aus GFK) unten angeln kannst.
Alternativ auch oben recht dick bohren und an einer Schnur (Maurerschnur) ein Gewicht (Senklot) herab lassen.

Ernsthaft: Das könnte klappen, vielleicht auch zügig. Aber die scheinbar weiche Dämmung wird schnell ein unüberwindbarer Kliumpen, wenn man nicht an ihr vorbeigleitet, sondern sie staucht.

Dass die LÖcher fachgerecht zu verschließen sind, ist ja klar.
Schön wäre es, wenn man dann ein Leerrohr verlegen könnte, z.B. FFKuS-EM-F M20.

Hi Leute,

erst mal vielen Dank für die Infos und Ideen.

Die Idee mit der Hohlschicht habe ich verworfen. Wir hatten noch nie Probleme mit Nässe/Feuchtigkeit weder im Keller noch sonst wo. Da möchte ich nicht riskieren, dass sich das durch mein Bohren ändert. Vor allem, wenn scheinbar große Löcher notwendig sind. Ich bin auch nicht sicher, ob der Platz ausreicht, ein Kabelschutzrohr zu legen. An scharfkantigen Mörtel hatte ich noch gar nicht gedacht, ober davon gibt es bestimmt stellen in der Wand.

Zwischenzeitlich ist mir auch eine viel bessere und weniger invasive Möglichkeit eingefallen. Neben dem Raum, zu dem ich das Kabel legen möchte, läuft ein Wäscheschacht vom OG in den Keller. Den kann ich einfach anbohren und das Kabel da verlegen. Den Schacht nutzen wir sowieso nicht, da kann da auch ein Kabel rein.

Und ich zerbreche mir das Hirn über Hohlschichten. Das kommt davon, wenn man Scheuklappen auf hat…

Danke für die Hilfe und schönes WE

Ach ja. Natürlich heißt es Klinker, lag wohl an der Autokorrektur im Handy, oder daran, dass ich Trekkie bin und doch an Klingonen dachte…

Tom