Neubau Finanzierung

Hallo zusammen, wir stecken in einer kniffligen Situation und ich bräuchte dringend einen Rat.
Wir möchten ein neues Haus bauen. Wohnen zur Zeit in einem eigenen Haus welches wir verkaufen möchten. Ein Gutachten ist in Arbeit. Das Haus hat noch geringe Altlasten, die wir mit dem Verkauf tilgen möchten und den Rest des Kaufpreises möchten wir als Startkapital für das neue Haus nehmen. Tja nur wie? Wir können das Haus ja nicht verkaufen bevor wir das neue gebaut haben bzw. bevor wir überhaupt angefangen haben. Andersrum können wir ja nicht ohne das Geld vom alten Haus in den Bau eines neuen gehen. Was ist wenn wir das alte nicht loswerden? Oder wenn man mit einem höheren Preis rechnet? Außerdem würden wir es nicht schaffen das alte Haus und den Neubau parallel zu finanzieren. Wie man es macht man macht es falsch. Außerdem haben wir Angst dass sich die Banken aus unserer Situation einen Vorteil ziehen der uns unnötig Geld kostet…hat hier jemand schonmal eine ähnliche Situation gehabt? Danke

Hallo!

In so einem Fall schließt man eine Zwischenfinanzierung ab. Sicherheit ist ja vorhanden. Zu diesem Zweck spricht man mit seiner Hausbank, und bzw. oder man fragt verschiedene Kreditgeber ab, falls man der Hausbank nicht vertraut.

Risiken sind natürlich vorhanden, aber Neubau ist immer mit Risiko verbunden. Es gibt das Neubaurisiko (Kosten entwickeln sich anders als geplant), das Verkaufsrisiko beim bislang genutzten Haus (läßt sich durch das Gutachten etwas minimieren), das Risiko der eigene Einkünfteentwicklung (Arbeitslosigkeit, Krankheit etc.) und natürlich mittel- bis längerfristig das Risiko der Entwicklung der Immobilienpreise und der Zinsen. Nicht zu vergessen, das Risiko, dass sich das Bauherrenehepaar auseinanderlebt und trennt und damit das ganze Projekt untergeht, nach meiner Erfahrung ein sehr oft eintretendes und selten vorab berücksichtigtes Risiko.

No Risk, no fun!

Schöne Grüße!

Servus,

sehr schlechte Grundlage.

Niemand kann Euch besser bei der Bewertung der Objekte und der im Spiel befindlichen Risiken helfen als die Bank, die die Zwischenfinanzierung stricken soll. Deren Interessen sind in den genannten Punkten genau gleich mit Euren, und wenn Ihr sie von vornherein als natürlichen Feind und Gegner betrachtet, verliert Ihr einen wichtigen sachkundigen Verbündeten.

Schöne Grüße

MM

Hallo!

Naja, darüber solltet ihr mit der Bank reden. Grundsätzlich geht das, solange ihr der Bank Sicherheiten bieten könnt, und absehbar ist, daß sie ihr Geld im Normalfall auch so zurückbekommt. Mit nem zu verkaufenden, fast abbezahlten Haus ist das sicher möglich.

Natürlich wird das was kosten, denn zwischenzeitlich habt ihr nen Kredit über ein paar Hunderttausend an der Backe, bis das alte Haus verkauft ist. Das nennt sich Zwischenfinanzierung.
Das ist ein Kreditvertrag, der darauf ausgelegt ist, für kurze Zeit eine hohe Summe zur Verfügung zu stellen, und nach Verkauf des alten Hauses weitgehend getilgt zu werden. Die monatliche Tilgung ist dabei so niedrig wie eben möglich, nur die Zinsen müssten immer gezahlt werden. Nach dem Verkauf des Hauses schaut man dann, wie man weiter macht.
Dabei kann auch der alte Kreditvertrag von der Zwischenfinanzierung abgelöst, also auf einen Schlag abbezahlt werden.
Allerdings ist das alles natürlich mit Kosten verbunden. Das vorzeitige ablösen des Akten Kredits, das Abschluss des neuen, und die Änderung desselben später sicher nochmal.

Das ganze hängt natürlich von der finanziellen Situation, dem möglichen Erlös des alten Hauses, den Kosten des neuen, und so weiter ab, daher kann nur eine Bank euch sagen, was sie euch tatsächlich anbieten kann.

Da du ein beispiel wolltest:

Meine alleinstehende Mutter hat mit 50 ein Haus gekauft. Sie ist Angestellte mit nicht besonders herausragendem Gehalt, und hatte kein Eigenkapital, nur ein altes Haus, das bis auf einige 10.000€ abbezahlt war.
Ihre Bausparkasse hat nein gesagt, die ihrer Bank hat die Finanzierung aber gemacht. Das war bei ihr schon ein gewisses Risiko für die Bank.

Ein ziemlich pauschales Vorurteil. Ob etwas unnötig war, kann auch an Eurem Mißmanagement des Projektes liegen. Das wisst Ihr aber erst im Nachhinein.

Es wird im übrigen vermutlich nur eine einzige Bank sein, die sich der Situation annimmt. Genau deshalb wäre es aus meiner Sicht sinnvoll, sich erstens über die momentane häusliche Finanzsituation genau im klaren zu werden (und hierüber Aufzeichnungen zu machen) und zweites einen erfahrenen Finanzmakler einzuschalten, wie z. B. Interhyp, Dr. Enderlein., dem diese, Eure Situation nicht gänzlich unbekannt sein dürfte.

Wie hoch ist denn die restliche Schuldenlast (auch relativ zum geschätzten Verkaufspreis) und habt Ihr schon die Möglichkeit, fristgerecht nach § 489 BGB (10-Jahresfrist) zu kündigen?