Dabei hast Du aber vergessen, dass wer im Kreislauf wirklich
drin ist und das Freigeld auch einnimmt es auch ausgíbt.
Wenn genügend Leute mitmachen, dann kann sich das tatsächlich
immer weiter verselbstständigen.
Du vergisst folgenden Haken: Der Chiemgauer ist, wie jede andere Regionalwährung eine Parallelwährung, die faktisch 1:1 an den Euro oder eine andere Währung gekoppelt ist, und die auch durch Euro gedeckt sein muss. Würde die Ausgebende Stelle sagen, Ellebätsch, wie lösen nicht mehr ein (= Verlust der Konvertierbarkeit), dann würde der Wert dieser Währung sehr schnell nahe Null liegen.
Ich nehme inzwschen ca 10- 15 % der Chiemgauer, die ich
ausgebe selber durch Dienstleistungen ein.
Andere auch wesentlich mehr.
Der wensentliche Faktor hierfür ist der regionale Kreislauf.
Und es ist, und hat sich in Wörgl gezeigt mitnichten naiv,
sich vom globalen Finanzwahnsinn unabhängig zu machen.
Wörgl wurde übrigens von einer „Regierung“ verboten, es ist
nicht gescheitert…
Wörgl war mitnichten ein Beispiel für die heutige Wirtschaftslage. In Österreich wurde, wie auch in Deutschland, die Weltwirtschaftskrise durch eine Deflationspolitik verstärkt: Sprich: jeder saß auf seinen Schillingen, weil die ja immer mehr wert wurden. Der Konsum brach ein.
Durch die Ausgabe einer gegen Schillinge gedeckten Lokalwährung, die immer weiter an Wert verlor, wurde sozusagen so etwas wie „Deficit spending“ betrieben.
In der Zwischenzeit haben wir hierzulande mit dem Euro gleichfalls so etwas wie Wörgls Währung. Durch die Inflation verliert das Umlaufende Geld immer mehr an Wert.
Die Gegenwärtige Konsumzurückhaltung ist nicht auf Deflation, sondern auf die große Zukunftsunsicherheit zurückzuführen. Die Leute sparen mehr.
Aber auch wenn das Geld nun auf die Bank kommt, wird es wieder dem Wirtschaftskreislauf zugeführt. (Die Bank kellert das Geld ja nicht ein…)
das wichtigste Argument FÜR das Freigeld ist heute bei jeder Währung verwirklicht.
Es hat keine Deckung. keine Währung wird durch irgendwas gedeckt.
Im gegesatz zu den Regionalwährungen, die entsprechend gedeckt sind…
Also: Worin liegt nun der Sinn einer Regionalwährung?
beim Chiemgauer liegt der Sinn darin, mit den Einnahmen (dem Währungsgewinn) die Region zu fördern. Das ist natürlich was gutes, aber warum sich die im Chiemgauer ev zusammengeschlossenen Einzelpersonen und Institutionen nicht einfach die paar Prozent direkt in Euros spenden, ist wohl nur psychologisch zu erklären.
Aber wie so vieles ist auch Finanzpolitik nur angewandte Psychologie… Mich würde es mal interessieren, was für ein Geheule losginge auch und gerade bei den Verwendern von Regiogeld losginge, wenn der Euro 8% Inflationsrate zusammenbringen würde…
LG
Mike