Neue Kreditklemme und Verschaerfung der Krise?

Hallo,

die Banken in der Eurozone leihen 3,1 % (nach anderen Quellen sogar 3,9%) weniger Geld an Unternehmen als noch vor einem Jahr. Teilweise liegt das an fehlender Nachfrage von Unternehmerseite die aus Unsicherheit weniger investieren.

Privatpersonen bekommen rund 1,4 % weniger Geld von Banken geliehen.

Oekonomen wie Steve Keen gehen davon aus dass eine Krise bevorsteht wenn die Verschuldung der Bevoelkerung bzw. der Unternehmen sich ploetzlich verringert.

Auch beim Konsum sieht es nicht rosig aus: In Deutschland wurden in 2012 weniger Autos verkauft als im Vorjahr und 2013 gab es einen weiteren Absatzeinbruch.

In der Politik kommt es zu Verzweiflungsdaten wie der Einfuehrung eines neuen 10-Euro-Scheines der den Buergern vermitteln soll dass man noch an den Euro glaubt und man nicht schon kurz davor steht die Euros einzustampfen. Das wirkt ein wenig wie die Musiker die auf der sinkenden Titanic noch ein neues Lied anstimmen sollten…

Was denkt ihr? Verschlimmert sich die Krise oder bin ich zu pessimistisch?

Gruss
Desperado

Hallo Desperado,

Dein Nickname passt zu Deiner pessimistischen Sicht. Und es gibt in der Tat viele mögliche Risiken für die Aktienmärkte in 2014. Zehn dieser Risiken sind in diesem Artikel aufgelistet:

http://www.boerse-online.de/nachrichten/meinungen/Ak…

Es gibt keine Geldanlage ohne Risiko. Es geht nur darum, dieses so weit wie möglich zu minimieren. In Deutschland tut man dies gerne, indem man Staatsanleihen erwirbt oder sein Geld auf Sparkonten legt um dann dabei zuzuschauen, wie es von Jahr zu Jahr weniger wird. Unter dem Motto: Altersarmut ist geil!

Im eher sozialdemokratisch geprägten Schweden dagegen holt sich der Staat die Gelder für die Renten durch sein Engagement auf den internationalen Finanzmärkten. Hochzufriedene Renter danken es der Regierung.

Vor dreizehn Monaten habe ich einen ordentlichen Betrag in ETFs und Einzelaktien angelegt und eine Rendite von über 29 Prozent erzielt. Ich kümmere mich allerdings einige Stunden am Tag um mein Geld.

Risiken im Auge zu behalten, um rechtzeitig zu reagieren, ist richtig. Vor lauter Angst garnichts zu tun, ist falsch.

Gruß

Hans-Jürgen Schneider

Hallo,

die Banken in der Eurozone leihen 3,1 % (nach anderen Quellen
sogar 3,9%) weniger Geld an Unternehmen als noch vor einem
Jahr. Teilweise liegt das an fehlender Nachfrage von
Unternehmerseite die aus Unsicherheit weniger investieren.

Quelle?
Ich persönlich würde vermuten dass das billige Geld schon vor einem Jahr vergleichsweise extrem billig war und man jetzt kaum mehr weiß was man alles kaufen soll…

Privatpersonen bekommen rund 1,4 % weniger Geld von Banken
geliehen.

In der gesamten Eurozone? gut, das ist verständlich, wer leiht den schon arbeitslosen Spaniern oder Süditalienern Geld?

Auch beim Konsum sieht es nicht rosig aus: In Deutschland
wurden in 2012 weniger Autos verkauft als im Vorjahr
und 2013 gab es einen weiteren Absatzeinbruch.

Jetzt ziehst du Autos als Indikator heran? Das Konsumklima in D ist so gut wie fast nie.

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/2425/u…

Viel besser als 2012.

Für den Konsum an sich gibt es für 2013 anscheinend noch keine Zahlen, zu erwarten ist aber ein deutliches plus über der Inflationsrate.

Was denkt ihr? Verschlimmert sich die Krise

Was für eine Krise? Ist nahezu Vollbeschäftigung, Konsum auf Höchststand und Ertragslage in den UN Krise?

Guten Morgen, Hans-Jürgen!

Im eher sozialdemokratisch geprägten Schweden dagegen holt
sich der Staat die Gelder für die Renten durch sein Engagement
auf den internationalen Finanzmärkten.

Irgendwas scheinst du zu verwechseln. Hier etwas zur Altersversorgung in Schweden http://www.archiv-grundeinkommen.de/rente/schweden.pdf. In wichtigen Details (die wir uns gerne zum Vorbild machen dürfen) gibt es Unterschiede zum hiesigen System, aber die dickste Säule ist auch in Schweden die umlagefinanzierte Rente.

Bis in die 50er Jahre hatten wir in D die Kapitaldeckung der Rentenversicherung. Das System war krisenanfällig, hatte sich deshalb nicht bewährt. Bis zum Schluß kam kein einziger Rentner in den Genuß einer vollen Altersrente, weil es im Abstand weniger Jahre/Jahrzehnte zu Ereignissen kam, die den Kapitalstock vernichteten. Der erste Weltkrieg ruinierte die Währung, was Anfang der 20er Jahre zur Hyperinflation führte. Wenige Jahre später folgte der Börsencrash und kaum davon erholt, wurde die Währung durch den nächsten Krieg kaputt gemacht, was einige Jahre später zur Währungsreform führte.

Die kapitalgedeckte Altersversorgung hat sich als untauglich erwiesen. Statt erneut auf solche Abwege zu gehen, sollten wir die Schwächen der heutigen Umlagefinanzierung beseitigen, indem wir ausnahmslos alle Bürger einbeziehen, auf alle Einkünfte den gleichen Beitragssatz erheben und den Rentenanstieg ab einer bestimmten Höhe abflachen.

Daß wir meinen, mit Krieg die Karten neu mischen zu müssen, haben wir in Europa hoffentlich hinter uns. Die Lektion zu begreifen änderte aber nichts an den übrigen menschlichen Schwächen, änderte auch nichts an der Schwäche des Geldes, das nur einen abstrakten Wert darstellt. Wird Geld eingesetzt, um am Markt nachgefragte Güter herzustellen, um Mehrwert zu erzeugen, ist alles gut. Was aber, wenn man heute 100 € für einen Unternehmensanteil (oder landwirtschaftliche Fläche oder Rohstoff) zahlt, der vor Jahresfrist für 75 € zu haben war, obwohl sich am Unternehmen und seinem Markt gar nichts geändert hat? Damit wird letztlich gehofft, also spekuliert, daß es so weiter geht. Muß es aber nicht. So irrational Kurse steigen, kann sich die Meinung des Publikums aufgrund harter Fakten oder irrationaler Signale jederzeit ändern.

Du bekommst Geld, wenn du am Markt nachgefragte Güter produziert oder Dienstleistungen erbracht hast, wenn also ein Mehrwert erzeugt wurde. Tatsächlich gibt es den harten Gegenwert von Geld nicht, weil Geld auch Ausdruck von Hoffnungen und Erwartungen ist. Anders ist kaum zu erklären, wenn etwa der Aktienwert der Dax-Unternehmen binnen Jahresfrist um ein Viertel steigt. Ohne daß Unternehmen auch nur ein einziges Stück weniger produzieren, kann der Aktienwert auch wieder fallen. Wo genau wurde der Mehrwert in Gütern und Dienstleistungen erzeugt, der deiner „erwirtschafteten“ Rendite entspricht? Waren’s vielleicht bloß Hoffnungen und Erwartungen, die den angeblichen Wert irgendwelcher Papiere in die Höhe trieben? Der Wert einer Währung, von Aktien und Immobilien oder auch von Tulpenzwiebeln besteht u. U. bloß aus einer Blase.

Das alles hört sich nicht nach ausreichender Zuverlässigkeit für eine Altersversorgung an. Wir dürfen deshalb die Altersversorgung nicht an womöglich nur vermeintliche Werte knüpfen. Mir erscheint es sinnvoller, Altersversorgung an die Leistung der Volkswirtschaft und den von ihr erzeugten Gütern und bereitgestellten Dienstleistungen zu knüpfen. Genau das leistet ein umlagefinanziertes Rentensystem. Zusätzliche Säulen von der betrieblichen Versorgung bis zum Kapitalstock schaden nicht, taugen aber nicht als tragende Elemente.

Manches Marktgeschehen hat keinen greifbaren Hintergrund, beruht auf Emotionen, Irrtümern und Schaumschlägerei. Ein bekannter Schauspieler oder Talkmaster wird engagiert, im Werbefernsehen Aktien anzupreisen. Die werden auch prompt gekauft, der Kurs schießt in die Höhe. Trotz Neuer-Markt-Blase funktionieren ähnliche Spielchen bis heute, Da wird Geld eingesammelt mit der guten Chance, daß es für den Anleger einfach nur weg ist. Natürlich werden Verfechter kapitalgedeckter Rente irgendwas von Risikostreuung erzählen. Was aber, wenn Immobilienpreise und Aktienkurse die Züge einer Blase tragen und eine wichtige Währung wie etwa der US-Dollar auf Treibsand steht? Immerhin ist es kein Geheimnis, daß das schon arg verschuldete Land laufend Milliardenbeträge druckt. Einziger Gegenwert ist die Hoffnung, daß Gläubiger ihren Glauben nicht verlieren und hoffen, daß sich der Wert ihrer Scheine nicht auf den Heizwert reduziert.

Anders ausgedrückt: Eine Altersversorgung taugt nur etwas, wenn sie vom Werteverfall irgendwelchen Papiers, Währungen inbegriffen, nicht dauerhaft vernichtet werden kann.
Die wichtigste Säule der Rente muß deshalb ein an die aktuelle Wirtschaftskraft gebundener Versorgungsanspruch sein. Damit ist man zwar nicht vor Einbrüchen des Rentenniveaus sicher, aber man muß keinem 70-Jährigen sagen „sorry, haben uns irgendwie vertan, deine Rente ist leider futsch“.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

die Banken in der Eurozone leihen 3,1 % (nach anderen Quellen sogar 3,9%) weniger Geld an Unternehmen als noch vor einem Jahr. Teilweise liegt das an fehlender Nachfrage von Unternehmerseite die aus Unsicherheit weniger investieren.

Wie hoch ist dieser Teil? Haben sich Unternehmen eventuell stärker direkt am Kapitalmarkt, etwa mit Unternehmensanleihen, versorgt. Oder haben sie ihre gestiegenen Gewinne nicht vollständig ausgeschüttet?
Das wären doch Möglichkeiten und würde nicht unbedingt für eine Krise sprechen müssen.

Privatpersonen bekommen rund 1,4 % weniger Geld von Banken geliehen.

Es gibt auch Stimmen, die sagen, dass die Verschuldung privater Haushalte zu hoch sei.

Oekonomen wie Steve Keen gehen davon aus dass eine Krise bevorsteht wenn die Verschuldung der Bevoelkerung bzw. der Unternehmen sich ploetzlich verringert.

Und warum gehen die davon aus? Die VWL ist ja von ausgesprochener Theoriepluralität gekennzeichnet. Da werden einige Ökonomen immer irgendetwas anderes sehen als andere.

Auch beim Konsum sieht es nicht rosig aus: In Deutschland wurden in 2012 weniger Autos verkauft als im Vorjahr und 2013 gab es einen weiteren Absatzeinbruch.

Sagen die Quellen auch etwas zu den Gründen? Es wachsen ja beispielsweise immer weniger junge Leute nach, die sich eins kaufen würden. Außerdem scheint ein eigener PKW in bestimmten Gegenden/Kreisen nicht mehr die Bedeutung zu haben. Das muss also nicht zwangsläufig Kennzeichen einer Krise sein. Auch die letzten Aussagen zum Weihnachtsgeschäft waren eher nicht als Konsumzurückhaltung zu interpretieren.

In der Politik kommt es zu Verzweiflungsdaten wie der Einfuehrung eines neuen 10-Euro-Scheines der den Buergern vermitteln soll dass man noch an den Euro glaubt und man nicht schon kurz davor steht die Euros einzustampfen. Das wirkt ein wenig wie die Musiker die auf der sinkenden Titanic noch ein neues Lied anstimmen sollten…

Man kann sicher in alles mutwillig etwas hineininterpretieren. kaufen die Leute wie verrückt iste s Angst um ihr Geld,d ass sie schnell noch in Sachwerte umsetzen wollen. kaufen sie weniger, dann ist es auch eine bevorstehende Krise ;o).

Was denkt ihr? Verschlimmert sich die Krise oder bin ich zu pessimistisch?
Es wurde ja schon ein neuer 5€-Schein eingeführt. Die Leute unvermittelt darauf angesprochen, ist das den wenigsten überhaupt bewusst. Jetzt ist eben der 10er dran und die weiteren folgen schrittweise. Zu DM-Zeiten gab es auch vier Serien. Hat da jedesmal jemand gerade an deren Abschaffung gedacht?

Welche Krise? In Deutschland kann doch davon keine Rede sein?

Grüße

Hallo,

Wie hoch ist dieser Teil? Haben sich Unternehmen eventuell
stärker direkt am Kapitalmarkt, etwa mit Unternehmensanleihen,
versorgt. Oder haben sie ihre gestiegenen Gewinne nicht
vollständig ausgeschüttet?
Das wären doch Möglichkeiten und würde nicht unbedingt für
eine Krise sprechen müssen.

Evlt. gilt das fuer einige, andere leiden aber unter der Kreditklemme und teilweise gibt es auch einfach keine Anreize fuer Investitionen: http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEBEE9…
Dass eine Kreditklemme nicht das gelbe vom Ei ist findet auch der IMF (http://www.handelsblatt.com/politik/international/zi…) - und jetzt sieht es mal wieder danach aus…

Oekonomen wie Steve Keen gehen davon aus dass eine Krise bevorsteht wenn die Verschuldung der Bevoelkerung bzw. der Unternehmen sich ploetzlich verringert.

Und warum gehen die davon aus? Die VWL ist ja von
ausgesprochener Theoriepluralität gekennzeichnet. Da werden
einige Ökonomen immer irgendetwas anderes sehen als andere.

Klar sagt jeder was anderes, was Keen sagt gibt in diesem Fall aber Sinn: Wenn die Verschuldung (der Unternehmen und Privathaushalte) sinkt bedeutet dass das weniger investiert wird (z.B. in Immobilien, Produktionsmittel…) also geht die Wirtschaftsleistung zurueck weil eben diese Investitionen fehlen - aber nicht nur diese sondern auch Unternehmen die genug Reserven haben investieren nicht wenn die Wirtschaft sich eher Richtung Rezession bewegt…

Auch beim Konsum sieht es nicht rosig aus: In Deutschland wurden in 2012 weniger Autos verkauft als im Vorjahr und 2013 gab es einen weiteren Absatzeinbruch.

Sagen die Quellen auch etwas zu den Gründen? Es wachsen ja
beispielsweise immer weniger junge Leute nach, die sich eins
kaufen würden. Außerdem scheint ein eigener PKW in bestimmten
Gegenden/Kreisen nicht mehr die Bedeutung zu haben. Das muss
also nicht zwangsläufig Kennzeichen einer Krise sein.

So ein kultureller oder demographischer Prozess spielt sich aber langsam ab und fuehrt nicht ploetzlich zu so starken Umsatzrueckgaengen. Auch gab es in den letzten Jahren keine Abwrackpraemien die einen vorgezogenen Kauf erklaeren koennten. Der Absatzeinbruch im Automobilsektor passt aber zu anderen Daten wie z.B. den Rekordstand bei der Armut von 15,2%, (http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/armutsbericht-…) d.h. nicht jeder profitiert vom Wirtschaftswachstum. Wobei „nicht jeder“ sehr ironisch klingt wenn man sich vor Augen fuehrt dass die Realloehne teilweise sogar ruecklaeufig sind (http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/konjunktur/rea…). Wenn das Einkommen ungleich verteilt ist leidet natuerlich der Konsum darunter und damit auch die Wirtschaft.

Auch die

letzten Aussagen zum Weihnachtsgeschäft waren eher nicht als
Konsumzurückhaltung zu interpretieren.

Doch, eigentlich schon: http://www.manager-magazin.de/politik/konjunktur/dur…
Vor allem faellt auf dass gerade kleinere (und teuerere?) Geschaefte wenig Umsatz gemacht haben. Dazu gibt es zu denken dass vor allem in Grossstaedten (mit teilweise hoeherem Durchschnittseinkommen) mehr Umsatz gemacht wurd.

In der Politik kommt es zu Verzweiflungsdaten wie der Einfuehrung eines neuen 10-Euro-Scheines der den Buergern vermitteln soll dass man noch an den Euro glaubt und man nicht schon kurz davor steht die Euros einzustampfen. Das wirkt ein wenig wie die Musiker die auf der sinkenden Titanic noch ein neues Lied anstimmen sollten…

Man kann sicher in alles mutwillig etwas hineininterpretieren.
kaufen die Leute wie verrückt iste s Angst um ihr Geld,d ass
sie schnell noch in Sachwerte umsetzen wollen. kaufen sie
weniger, dann ist es auch eine bevorstehende Krise ;o).

Es kommt darauf an, was sie kaufen: Wenn viele Renovierungsarbeiten am Eigenheim, einen Autokauf… vorziehen kann das eher als angstmotiviert gesehen werden als der Kauf von vielen Weihnachtsgeschenken.

Was denkt ihr? Verschlimmert sich die Krise oder bin ich zu pessimistisch?
Es wurde ja schon ein neuer 5€-Schein eingeführt. Die Leute unvermittelt darauf angesprochen, ist das den wenigsten überhaupt bewusst. Jetzt ist eben der 10er dran und die weiteren folgen schrittweise. Zu DM-Zeiten gab es auch vier Serien. Hat da jedesmal jemand gerade an deren Abschaffung gedacht?

Es ist schon ein wenig auffaellig wenn man gerade jetzt, wo sich die Welt immer mehr fragt ob der Euro eine Zukunft hat, trotzig Optimismus zeigen will indem man neue Scheine druckt. Das waere so als wenn man ein altes Auto welches kurz vorm Motorschaden und Verschrotten steht, nochmal so richtig reinigt und poliert.

Welche Krise? In Deutschland kann doch davon keine Rede sein?

Na ja, im Herbst 2013 waren laut einer Umfrage 41% der Meinung dass die Arbeitslosigkeit steigen werde. (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/151163…)

Gruss
Desperado

Guten Abend!

Der Absatzeinbruch im Automobilsektor passt aber zu anderen Daten wie z.B. den :Rekordstand bei der Armut…

Absatz bei Autos ist natürlich auch von der Kaufkraft breiter Schichten abhängig. Es spielen aber mehrere Faktoren eine Rolle, insbesondere Marktsättigung. Die meisten Leute, die ein Auto haben wollen, besitzen eins. Bei 44 Mio. Pkw und einer durchschnittlichen Gebrauchsdauer von z. B. 15 Jahren (hab’ dafür keine exakte Zahl recherchiert), dividiert man den Fahrzeugbestand durch die Gebrauchsdauer und erhält den jährlichen Inlandsbedarf an Neufahrzeugen. Manche Leute schaffen ein Zweit- oder Drittauto an, dafür verzichten andere auf ein Auto, weil sie es nicht mehr brauchen, weil es nicht mehr überall als Statussymbol dient oder weil z. B. Carsharing, öff. Verkehrsmittel, Fahrrad oder Taxifahren günstiger sind. Der Bedarf ist jedenfalls weitgehend gedeckt, so daß der Absatz ebenso weitgehend konstant bleibt.

Wer dabei auf dauerndes Wachstum hofft, muß enttäuscht werden, solange keine neue Technik die herkömmlichen Verbrennungsmotore ersetzt. Eine Umstellung wird für einige Jahre zum Absatzboom führen, der aber mit fortschreitender Zeit immer weiter abflacht, um schließlich wieder in weitgehend konstantem Absatz zu münden.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

günstiger sind. Der Bedarf ist jedenfalls weitgehend gedeckt,
so daß der Absatz ebenso weitgehend konstant bleibt.

Das sage ich ja auch - aber das erklaert nicht diesen starken Rueckgang. Eine gesellschaftliche Trendwende weg vom Auto hab ich auch nicht wahrgenommen…

Wer dabei auf dauerndes Wachstum hofft, muß enttäuscht werden,
solange keine neue Technik die herkömmlichen
Verbrennungsmotore ersetzt. Eine Umstellung wird für einige
Jahre zum Absatzboom führen, der aber mit fortschreitender
Zeit immer weiter abflacht, um schließlich wieder in
weitgehend konstantem Absatz zu münden.

Wenn es eine neue Technologie gibt die Autofahren billiger und umweltfreundlicher macht wird diese eh verboten bzw. extrem unrentabel gemacht - so wie bei (gebrauchtem) Pflanzenoel geschehen und evtl. bei LPG.

Mal sehen wie lange die Party in Deutschland weitergeht waerend man fast ueberall in der EU (vergeblich) auf den Aufschwung wartet (http://www.nytimes.com/2013/11/06/business/eu-predic…)

Gruss
Desperado

Guten Morgen Wolfgang,

Deinem PDF entnehme ich, dass die Grundsicherung in Schweden zur Zeit 314 Euro (Alleinstehende) im Monat beträgt. Diese werden mit den 65. Lebensjahr ausgezahlt. Wer will kann früher oder später in Rente gehen, mit entsprechend weniger oder mehr Rentenanspruch. Der Betrag verdient in meinen Augen Deine Bezeichnung als „dickste Säule“ der Rente nicht, er ist geradezu erbärmlich und liegt unter unserem Hartz 4 Satz (364 Euro). Warum die Renten in Schweden jährlich um fast fünf Prozent steigen kannst Du hier lesen (aus SPIEGEL 19/2013):

Was Schweden besser macht

Dass es auch besser - und billiger - geht, zeigt ein Blick ins Ausland. In Schweden landen jedes Jahr Millionen knallorangefarbene DIN-A4-Umschläge in den Briefkästen. Der Inhalt: ein großes Faltblatt. In wenigen Zeilen und mit übergroßer Schrift wird den Bürgern darin erklärt, wie viel sie im Alter erwarten dürfen - aus der traditionellen, umlagenfinanzierten und aus der kapitalgedeckten Vorsorge.

Denn in Schweden herrscht nicht nur größtmögliche Transparenz, hier organisiert die staatliche Rentenbehörde auch die Geschäfte der Bürger auf den Anleihe- und Aktienmärkten. 2,5 Prozent des Bruttolohns fließen automatisch in einen staatlichen Pensionsfonds, der ein Konto für jeden angelegt hat und sein Geld mit weltweiten Investitionen zu mehren versucht - es sei denn, der Bürger entscheidet sich bewusst für eine private Anlage.

„Der Vorteil ist, dass die Kosten wirklich sehr niedrig sind“, sagt Marlene Haupt, die am Münchner Max-Planck-Institut den Staatsfonds AP7 mit verschiedenen Riester-Produkten verglichen hat. Nach 40 Jahren werde die Verwaltung des schwedischen Pensionsfonds in ihren Modellen gerade einmal sechs Prozent des Rentenkapitals kosten - statt bis zu 41 Prozent, wie es bei deutschen Fonds teilweise der Fall ist.

Selbst die privaten Alternativangebote seien in Schweden günstig, sagt Haupt, weil die Rentenbehörde entsprechende Verträge verhandelt und auf Kostenrabatten von bis zu 90 Prozent besteht. Versicherungskritiker in Deutschland würden sich deshalb am schwedischen Modell gern ein Beispiel nehmen. Ein Bündnis aus Verbraucherschützern und Experten entwickelt seit geraumer Zeit ein Konzept für ein deutsches „Altersvorsorgekonto“.

Auch in der Politik findet die Idee zunehmend Rückhalt. Das grüne Verbraucherministerium in Baden-Württemberg macht sich für das Modell stark, und selbst die Liberalen in Berlin können ihm etwas abgewinnen. „Das Altersvorsorgekonto ist ein gutes Instrument, um mehr Bewusstsein und Transparenz für die Absicherung im Alter zu schaffen“, sagt FDP-Fraktionsvize Heinrich Kolb. Die Kontoführung könnte beispielsweise der Zentralen Zulagestelle übertragen werden, die unter dem Dach der Deutschen Rentenversicherung die Riester-Bezuschussung abwickelt.

Das Modell Schweden folgt allerdings einer Anlagephilosophie, die in Deutschland schwer vermittelbar ist. „Man muss finanzielles Risiko eingehen, um eine höhere Rendite zu erwirtschaften“, sagt Richard Gröttheim, der seit über einem Jahrzehnt die Geschicke des Staatsfonds AP7 lenkt.

Der ehemalige Notenbanker hat in dieser Zeit schon zwei kapitale Marktkrisen hinter sich gebracht und dennoch für seine Mitbürger eine Durchschnittsrendite von fast fünf Prozent pro Jahr erwirtschaftet.

Über 40 Prozent der Versichertengelder investiert Gröttheim dafür allerdings in 2500 Aktien auf aller Welt - etwa von Apple oder General Electric. Dabei orientiert er sich streng an einem weltweiten Börsenindex. „Optimale Risikostreuung“ nennt Gröttheim das.

Investments in Private-Equity-Fonds und Hedgefonds sind für seine Mitarbeiter ebenfalls kein Tabu. Sie wetten sogar mit Leerverkäufen von Aktien auf fallende Kurse. Leerverkäufe sind Deals mit Papieren, die der Anbieter noch gar nicht besitzt, sondern nur ausgeliehen hat - in der Hoffnung, sie nach Geschäftsabschluss zu niedrigeren Preisen nachkaufen zu können.

Natürlich mache man derart umstrittene Geschäfte nur in einem sehr überschaubaren Rahmen, sagt Gröttheim. Die Anleger könnten zudem statt des Standardprodukts alternativ auch drei andere Strategien wählen: „offensiv“, „ausgeglichen“, „vorsichtig“.

Viele entschieden sich für „offensiv“, sagt Gröttheim. Er hat jede Menge Diagramme parat, die zeigen sollen, dass es an den Aktienmärkten in den vergangenen 100 Jahren trotz regelmäßiger Einbrüche insgesamt doch aufwärtsging. „Risiko bedeutet nicht Verlust, sondern Volatilität - zumindest langfristig“, sagt er und zeichnet mit dem Finger eine Schlangenlinie in die Luft, die alles in allem eben doch nach oben steigt.

Historische Studien belegen tatsächlich, dass Anleger mit vernünftigen indexbasierten Aktien-Investments im Schnitt sehr viel mehr Rendite machen als etwa mit Staatsanleihen. Wenn sie mehrere Jahrzehnte dabeibleiben. Allerdings kann das in schlechten Zeiten Nerven kosten.

Soweit das Zitat. Wie soll denn die aktuelle Wirschaftskraft objektiv gemessen werden? BIP? Gehören denn die Hoffnungen und Träume, die sich zum Beispiel mit neuen Erfindungen verbinden (Du bist Ingenieur!) nicht auch zur Wirschaftskraft einer Gesellschaft?

Ich weiß nicht in welchem System Du sozialisiert wurdest, aber zur Zeit lebst Du in dem Gebiet eines ehemaligen Staates, der seine Bevölkerung jahrzehntelang über seine Wirtschaftskraft belogen hat. Du hast recht, wenn Du auf Irrtümer, Emotionen und Schaumschlägereien an der Börse hinweist. Aber die gibt es überall. (Das meiste Geld wird an der Börse übrigens bei fallenden Kursen verdient.)

Als ich noch „Waren und Dienstleistungen“ produzierte, habe ich ganz gut verdient. Aber ich habe niemals über solche Summen verfügt wie jetzt, da ich mich mit meinem „wertlosen“ Geld an der Börse engagiere. Und das kann jeder,der etwas übrig hat. Oder der Staat nimmt es in die Hand. Daher befürworte ich das schwedische System.

Gruß

Hans-Jürgen

Hallo,

überall. (Das meiste Geld wird an der Börse übrigens bei
fallenden Kursen verdient.)

das halte ich für eine sehr mutige These.

Als ich noch „Waren und Dienstleistungen“ produzierte, habe
ich ganz gut verdient. Aber ich habe niemals über solche
Summen verfügt wie jetzt, da ich mich mit meinem „wertlosen“
Geld an der Börse engagiere. Und das kann jeder,der etwas
übrig hat. Oder der Staat nimmt es in die Hand. Daher
befürworte ich das schwedische System.

Das Problem ist, daß Wolfgang vollkommen recht hat. Seit 2009 sehen wir eine liquiditätsgetriebene Blase u.a. auf den Anleihe- und Aktienmärkten. Es ist kein Fall überliefert, in dem die Luft aus einer Blase langsam entwich, sondern in allen Fällen folgte auf die Expansionsphase ein Knall. In diesem Fall wird der Knall sowohl die Anleihe- als auch die Aktienmärkte betreffen (wenn nämlich das Schneeballsystem Staatsfinanzierung zum Erliegen kommt) und dann sieht es auch bei den Schweden ganz schnell ganz schön duster aus.

Das umlagefinanzierte System (von dem man halten kann was man will) hat den Charme, wenigstens in solchen Phasen einigermaßen stabil zu sein.

Gruß
C.

Hallo,

Wie hoch ist dieser Teil? Haben sich Unternehmen eventuell stärker direkt am Kapitalmarkt, etwa mit Unternehmensanleihen, versorgt. Oder haben sie ihre gestiegenen Gewinne nicht vollständig ausgeschüttet?
Das wären doch Möglichkeiten und würde nicht unbedingt für eine Krise sprechen müssen.

Evlt. gilt das fuer einige, andere leiden aber unter der Kreditklemme und teilweise gibt es auch einfach keine Anreize fuer Investitionen:
http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEBEE9…

OK. In Teilen der Eurozone scheint das so zu sein. Zu den fehlenden Anreizen für Investitionen habe ich im Artikel nichts gefunden.

Dass eine Kreditklemme nicht das gelbe vom Ei ist findet auch der IMF

Das bestreitet auch keiner.

  • und jetzt sieht es mal wieder danach aus…

Kommt sicher ein wenig auf die Definition an. Wenn das Triple C- geratete Unternehmen keinen kredit bekommt, dann mag das aus dessen Sicht eine Kreditklemme sein. Aus Bankensicht iste s einfach nur ein Risiko, welchesman nicht eingehen will. Vor nicht allzu langer Zeit hat man die Banken dafür ausgeschimpft, solche Risiken eingegangen zu sein.

Klar sagt jeder was anderes, was Keen sagt gibt in diesem Fall aber Sinn:

Mit der entsprchenden Theorie ergibt jedes denkbare Szenario einen Sinn. Hinzu kommt bei der VWL, dass es eben nicht wie bei der Physik oder anderen Naturwissenschaften bei ansonsten gleichen Bedingungen immer wieder zum gleichen Resultat kommen muss.

Wenn die Verschuldung (der Unternehmen und Privathaushalte) sinkt bedeutet dass das weniger investiert wird (z.B. in Immobilien, Produktionsmittel…)

Nö, das muss es nicht bedeuten. Investitionen können auch aus vorhandenem Vermögen/Einkommen getätigt werden.

also geht die Wirtschaftsleistung zurueck weil eben diese Investitionen fehlen - aber nicht nur diese sondern auch Unternehmen die genug Reserven haben investieren nicht wenn die Wirtschaft sich eher Richtung Rezession bewegt…

So wäre das dann eben. Dieses Auf und Ab ist doch nun auch weder etwas Neues noch etwas Besorgniserregendes.

Auch beim Konsum sieht es nicht rosig aus: In Deutschland wurden in 2012 weniger Autos verkauft als im Vorjahr und 2013 gab es einen weiteren Absatzeinbruch.

So ein kultureller oder demographischer Prozess spielt sich aber langsam ab und fuehrt nicht ploetzlich zu so starken Umsatzrueckgaengen.

Sagt wer? Was glaubst Du wie „überrascht“ die Wirtschaft in den neuen Bundesländern davon war, als sich „ganz plötzlich“ die Bewerberzahlen auf Ausbildungsplätze gedrittelt hatten. Daneben neigen die Deutschen wohl ohnehin gerne mal zu etwas überzogenen Reaktionen und haben ganz besonders gerne Zukunftsängste. Möglicherweise kommen auch mehrere Dinge zusammen, die den Abstz von PKW negativ beeinflussen. Insgesamt ist der Konsum ja keineswegs zurückgegangen. Wenn vor diesem Hintergrund der PKW-Absatz zurückgeht, dann muss ja wonander umso mehr gekauft worden sein.

Auch gab es in den letzten Jahren keine Abwrackpraemien die einen vorgezogenen Kauf erklaeren koennten. Der Absatzeinbruch im Automobilsektor passt aber zu anderen Daten wie z.B. den Rekordstand bei der Armut von 15,2%,
(http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/armutsbericht-…)
d.h. nicht jeder profitiert vom Wirtschaftswachstum. Wobei
„nicht jeder“ sehr ironisch klingt wenn man sich vor Augen fuehrt dass die Realloehne teilweise sogar ruecklaeufig sind
(http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/konjunktur/rea…).
Wenn das Einkommen ungleich verteilt ist leidet natuerlich der Konsum darunter und damit auch die Wirtschaft.

Auch die letzten Aussagen zum Weihnachtsgeschäft waren eher nicht als Konsumzurückhaltung zu interpretieren.

Doch, eigentlich schon:
http://www.manager-magazin.de/politik/konjunktur/dur…

Na warten wir einfach mal ab, was tatsächlich bis zum Jahresende draus geworden war. Es wird immer Einzelne geben, die mit ihrem Geschäft unzufrieden waren. Und wenn die Erwartungen nicht erfüllt worden sind, muss das noch lange nicht heißen, dass eine Rezession droht. Wenn man 2,5% plus erwartet und es werden dann nur 2,3 erreicht, dann wurden sie eben nicht erfüllt, ohne dass dies eine negative Entwicklung sei. Klappern gehört da wohl ein wenig zum Geschäft.

Vor allem faellt auf dass gerade kleinere (und teuerere?) Geschaefte wenig Umsatz gemacht haben.

Kleiner muss nicht teuerer bedeuten. Vielleicht bedeutet es auch weniger Auswahl und die Kunden wollen eine große. Dann meiden sie solche Geschäfte eher.

Dazu gibt es zu denken dass vor allem in Grossstaedten (mit teilweise hoeherem Durchschnittseinkommen) mehr Umsatz gemacht wurd.

Oder es passt zum eben Gesagten. Vielelicht macht es in größeren Städten mit größeren und mehr Geschäften einfach mehr Spaß, weil mehr Auswahl.

Man kann sicher in alles mutwillig etwas hineininterpretieren. kaufen die Leute wie verrückt iste s Angst um ihr Geld,d ass sie schnell noch in Sachwerte umsetzen wollen. kaufen sie weniger, dann ist es auch eine bevorstehende Krise ;o).

Es kommt darauf an, was sie kaufen: Wenn viele Renovierungsarbeiten am Eigenheim, einen Autokauf…

Wenn ich glaube, dass vielleicht in 2-3 Jahren mein konventionelles Fahrzeug massiv an Wert verliert, weil ich nicht mehr in die Innenstadt darf, höhere Steuern/Abgaben drohen, die Spritpreise steigen könnten, der Durchbruch bei Elektro- oder sonstwelchen Antrieben erfolgt etc. pp., dann kann das eine sehr rationale Entscheidung sein. Dann ziehe ich nicht vor, sondern warte ab.

vorziehen kann das eher als angstmotiviert gesehen werden als der Kauf von vielen Weihnachtsgeschenken.

Kann oder auch nicht.

Es ist schon ein wenig auffaellig wenn man gerade jetzt, wo
sich die Welt immer mehr fragt ob der Euro eine Zukunft hat,
trotzig Optimismus zeigen will indem man neue Scheine druckt.

Ich glaube eher, dass man hier einfach Dinge verknüpft, die gar keinen Zusammenhang haben. Die Scheine werden eben schrittweise ersetzt, um sie fälschungssicherer zu machen.

Das waere so als wenn man ein altes Auto welches kurz vorm Motorschaden und Verschrotten steht, nochmal so richtig reinigt und poliert.

Sowas gibt es, aber nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.

Welche Krise? In Deutschland kann doch davon keine Rede sein?

Na ja, im Herbst 2013 waren laut einer Umfrage 41% der Meinung, dass die Arbeitslosigkeit steigen werde.

Das ist nun ein Indikator. Noch dazu einfach ein Bauchgefühl, welches auch nicht von Fakten einfach so beeinflusst werden kann. Ich glaube die Beschäftigung ist zuletzt gestiegen und ist, bei laufendem demografischen Wandel, so hoch wie schon seit Längerem nicht mehr. Aber wie sagte schon Luther: Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz. Oder auf Neudeutsch auch einfach: German Angst .
Das ist sicher auch eine Mentalitätsfrage. Die Deutschen neigen wohl eher zu ein wenig mehr Vorsicht/Pessimismus. Ist ja auch ok. Umso mehr kann man sich freuen, wenn es besser gelaufen ist. aber auch das macht sehr viele misstrauisch, möchte ich wetten.

Grüße

Hallo,

günstiger sind. Der Bedarf ist jedenfalls weitgehend gedeckt, so daß der Absatz ebenso weitgehend konstant bleibt.

Das sage ich ja auch - aber das erklaert nicht diesen starken Rueckgang.

Wie stark waren denn die Schwankungen im Lauf der letzten 10-20 Jahre?

Eine gesellschaftliche Trendwende weg vom Auto hab ich auch nicht wahrgenommen…

Das kann ja aber nicht der ausschlaggebende Indikator sein? Hier können ja durchaus mehrere Faktoren zusammenkommen, die der Einzelne für sich genommen nicht wahrnimmt.

Wenn es eine neue Technologie gibt die Autofahren billiger und umweltfreundlicher macht wird diese eh verboten

Wer will das wie verbieten? Wenn die Amis oder Chinesen sowas entwickeln, dann bauen das die deutschen Hersteller dort auch in ihre Fahrzeuge ein, wenn sie die weiter verkaufen wollen. Und auch an den deutschen Standorten wird doch nicht nur für den deutschen Markt gebaut. Einem solchen Trend werden wir uns nicht verschließen können.

bzw. extrem unrentabel gemacht - so wie bei (gebrauchtem) Pflanzenoel

War das denn eine neue Technologie? Welchen Anteil am Gesamtdieselbedarf hätte man damit decken können? Wie genau ist das unrentabel gemacht worden?

geschehen und evtl. bei LPG.

Ist doch auch keine neue Technologie. Außerdem ist das doch mehr oder weniger ein Abfallprodukt der Treibstoffherstellung?
Wenn etwas unrentabel gemacht wird, dann ist es doch Benzin mit Mineralöl-, Öko- und Umsatzsteuer obendrauf. Diesel ist schon etwas rentabler, weil der Steueranteil geringer ist. Die Herstellungskosten sind wohl eigentlich höher. Bei LPG und Pflanzenöl ist der Steueranteil noch niedriger. Also wird das doch eher gefördert als unrentabel gemacht.

Mal sehen wie lange die Party in Deutschland weitergeht waerend man fast ueberall in der EU (vergeblich) auf den Aufschwung wartet

Wenn die es im Rest kapiert haben, dann geht es da auch wieder aufwärts.

Grüße

Hallo,

ich habe nichts gegen eine umlagenfinanzierte Rente. Die war ja auch garnicht am Ende, wie gerne kolportiert wird.

Ich schreibe auch nur meine Meinung nieder, die gleichberechtigt neben anderen existiert. Kein Börsencrash ist einem blindwütenden Schiksal zu verdanken, es gab immer Experten, die diese Einbrüche voraussagten. Man muß nur auf sie hören. Diese Experten haben übrigens auch das große Geld verdient, indem sie mit Hebelprodukten auf fallende Kurse wetteten. So kann man aus 10.000 Dollar 1.000.000 Dollar machen. Im normalen Aktienmarkt, in dem ich mich tummle, geht das nicht.

Für mich ist es einfach eine intellektuelle Herausforderung, im richtigen Moment aus dem Markt zu gehen.

Nach meiner Überzeugung gibt es keine Sicherheit (außer dem Tod). Nur wer Risiken eingeht, kann sich weiter entwickeln. Das gilt für jeden Lebensbereich.

Auf meiner Karte zum Jahreswechsel stand in diesem Jahr folgendes Kästner-Zitat:

Wird´s besser? Wird´s schlimmer?
fragt man alljährlich.
Seien wir ehrlich:
Leben ist immer
lebensgefährlich.

Gruß

Hans-Jürgen Schneider

Hallo,

einem blindwütenden Schiksal zu verdanken, es gab immer
Experten, die diese Einbrüche voraussagten. Man muß nur auf
sie hören.

klar, nur gibt es so viele von denen und manche prognostizierten über Jahre bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit den großen Absturz. Als der dann 10 Jahre später kam, hatten sie natürlich recht behalten. Das dumme ist nur, daß jeder, der auf die Experten hörte, über den gleichen Zeitraum Geld für Absicherungen versenkt hatte und zusätzlich noch entgangene Gewinne zu beklagen hatte. Wenn am Ende einer der große Star ist, dann war auch nicht im Vorfeld klar, daß er derjenige sein würde, sondern er war halt der eine von hunderten, den es zwangsläufig geben muß. Das ist wie mit den Lottogewinnern: so unwahrscheinlich ein Hauptgewinn ist, so wahrscheinlich tritt er dennoch ein. Gewinner ist nur derjenige, der im Vorfeld wußte, welche Zahlen kommen. Übersetzt heißt das: man muß wissen, welcher Experte recht haben wird.

Das kommt nur leider ausgesprochen selten vor. Am Ende gewinnen dann die paar, die auf den richtigen gesetzt haben.

Diese Experten haben übrigens auch das große Geld
verdient, indem sie mit Hebelprodukten auf fallende Kurse
wetteten.

Und alle anderen Experten haben nicht auf fallende Kurse gesetzt oder nicht zu diesem Zeitpunkt oder oder oder.

So kann man aus 10.000 Dollar 1.000.000 Dollar
machen. Im normalen Aktienmarkt, in dem ich mich tummle, geht
das nicht.

Natürlich geht das, wenn man die richtigen korrespondierenden Produkte auswählt.

Nach meiner Überzeugung gibt es keine Sicherheit (außer dem
Tod). Nur wer Risiken eingeht, kann sich weiter entwickeln.
Das gilt für jeden Lebensbereich.

Das sehe ich einerseits anders und andererseits ist genau das der Vorteil der umlagefinanzierten Rente.

Gruß
C.

Das Problem ist, daß Wolfgang vollkommen recht hat. Seit 2009
sehen wir eine liquiditätsgetriebene Blase u.a. auf den
Anleihe- und Aktienmärkten. Es ist kein Fall überliefert, in
dem die Luft aus einer Blase langsam entwich, sondern in allen
Fällen folgte auf die Expansionsphase ein Knall. In diesem
Fall wird der Knall sowohl die Anleihe- als auch die
Aktienmärkte betreffen (wenn nämlich das Schneeballsystem
Staatsfinanzierung zum Erliegen kommt) und dann sieht es auch
bei den Schweden ganz schnell ganz schön duster aus.

Und wer sagt dass ein Pensionsfond sein ganzes Geld in Anleihen und Aktien anlegen muss? Der kann doch auch Rohstoffe, Immobilien,… als Anlageform nutzen.

Sicherer als die umlagefinanzierte Rente ist das allemal.

Und wer sagt dass ein Pensionsfond sein ganzes Geld in
Anleihen und Aktien anlegen muss?

Sagt ja niemand. Nur ist das in Schweden der Fall.

Der kann doch auch
Rohstoffe, Immobilien,… als Anlageform nutzen.

Diese Anlageformen sind natürlich völlig frei von Risiken der Blasenbildung.

Sicherer als die umlagefinanzierte Rente ist das allemal.

Ach?

Hallo Hans,

Vor dreizehn Monaten habe ich einen ordentlichen Betrag in
ETFs und Einzelaktien angelegt und eine Rendite von über 29
Prozent erzielt. Ich kümmere mich allerdings einige Stunden am
Tag um mein Geld.

Einige Stunden am Tag haben die meisten Menschen etwas anderes zu tun, als die Börse zu beobachten.
Sicher kann man mit entsprechendem Wissen und Gespühr auch mal gute Gewinne erzielen, aber für Otto-Normalverbraucher ist das illusorisch, schon weil nicht alle Gewinn machen können, zumindest nicht langfristig. Irgendwer muss genau das als Verlusst verbuchen.
Meine börseninteressierte Schwester gehörte wohl dazu. Sie hat anscheinend (redet nicht gern darüber) einiges verloren.

Ich habe nach der Krise 2008 mittellose Rentner kennengelernt. Hatten sich auf ihre Fonds verlassen und mitmal war alles weg, Altersversorgung vllig dahin, die nächste Mietzahlung abhängig vom guten Verkauf des Wohnungsinventars (an z.B. mich).

Im Gegenzug waren wohl einige Milliadäre um ein paar zehnertausende Euro reicher, wahrscheinlich ohne diesem einen Posten Aufmerksamkeit zu schenken.

Das ist die Börse, war schon am Anfang zu Tulpenzwiebelzeiten nicht anders.

Kurz: ich lege lieber sicher an, Fonds habe ich nur geerbterweise und eher ungern Muss ich demnächst ändern.
Kann mich nicht mehrere Stunden am Tag um die Börse kümmern, weil ich produktiv etwas leisten will. Das macht mir entschieden mehr Spaß und ist eine sichere Einkomensquelle.

Gruß, Paran

Gruß

Hans-Jürgen Schneider

Diese Anlageformen sind natürlich völlig frei von Risiken der
Blasenbildung.

Kombiniert ist das Risiko nahezu nicht gegeben.

Einige Stunden am Tag haben die meisten Menschen etwas anderes
zu tun, als die Börse zu beobachten.
Sicher kann man mit entsprechendem Wissen und Gespühr auch mal
gute Gewinne erzielen, aber für Otto-Normalverbraucher ist das
illusorisch, schon weil nicht alle Gewinn machen können,
zumindest nicht langfristig.

Eigentlich sehr einfach. Statt den ganzen Tag irgendwelche Aktien zu beobachten, kann der Otto-Normalverbraucher auch einfach Indexfonds kaufen. Damit hier auf sehr langfristige Sicht Verluste entstehen muss schon ordentlich ordentlich viel Pech dabei sein wie im Falle vom Japan Index.

Wer auf Indexfonds wie MSCI World setzt, wird langfristig Gewinne erzielen.

Diese Anlageformen sind natürlich völlig frei von Risiken der
Blasenbildung.

Kombiniert ist das Risiko nahezu nicht gegeben.

Kommt es zu einer Krise, sind sowohl Immobilien- als auch Rohstoffpreise rückläufig. Vielleicht nicht weltweit flächendeckend und auch nicht unmittelbar, aber im Krisenfall kommen alle regelmäßig die Preise aller Anlagen unter Druck, wenn man mal von Puts (& Verwandten) und Gold absieht.

„Nicht unmittelbar“ heißt u.a., daß die Immobilienpreise auch sinken können, weil der Staat sich bei denjenigen bedient, die noch über nennenswertes Vermögen verfügen. Sei es in Form einer Inflationsausgleichs- bzw. Inflationsgewinnlerabgabe (wie in Deutschland in den 20ern) oder durch erhöhte Steuern, was man derzeit sehr schön in Griechenland beobachten kann.

Selbst mit einer Anlage in Gold kann man sich nicht sicher sein, im Krisenfalls einigermaßen gut aus der Nummer herauszukommen, weil der Besitz von Gold ruckzuck verboten bzw. dessen Einzug angeordnet werden kann.

Insofern gibt es die krisensichere Anlage je nach Schwere der Krise nicht und man tut gut daran, sich dessen zumindest bewußt zu sein. Die umlagefinanzierte Rente ist unter diesem Gesichtspunkt tatsächlich die einzig sichere Rentenvariante.